Kran KINARM, SUN. Die Binnenmollusken der nördlich gemässieten Länder von Europa und md der arktischen Länder Hermann Jordan. Division of Mollusks Sectional Library \ Ne re Be re y} a > SM a Ba 7603 2) e el 5 Pr X u al 4 7 . 4 ? FR MIOLL- Division of Mollusks Sechonal Library IIONENIAIEIINI ; der Ksl. Leop.-Carol.-Deutschen Akademie der Naturforscher Band XLV. Nr. 4. Die Binnenmollusken der nördlich gemässigten Länder von Europa und Asien und der arktischen Länder von Hermann Jordan. Mit einer Verbreitungstabelle, S Tafeln (Nr. VI-XIIl) und zwei Karten (Nr. XIV). % Eingegangen bei der Akademie den 6. Januar 1892. se 3 m E 4 u Sg HALLE. 1333. Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Für die Akademie in Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig ana | DEC1I 1655 ) A . N nut Ma ehası. 14 Bea SY a, u I Zraldn. SAT Seinem verehrten Lehrer Professor Eduard von Martens in Hochachtung und Dankbarkeit gewidmet vom Verfasser. VoRLNv ort: Die folgende Abhandlung, für deren Veröffentlichung ich der Kaiserlichen Leopoldinisch - Carolinischen Akademie meinen aufrichtigsten Dank mir hiermit auszusprechen erlaube, sollte an- fänglich nichts Anderes werden, als ein kurzer Aufsatz über Lebensweise und locales Vorkommen europäischer und vorzugs- weise deutscher Binnenmollusken. Im Laufe der Zeit reihte sich Eines an das Andere, bis diese Schrift daraus wurde. Die geographische Behandlung im zweiten Theile nimmt von Zeit zu Zeit Rücksicht auf die Geographie anderer Thier- klassen und der Pflanzen, leider aber viel zu wenig. Soll eine Arbeit aus dem weiten Gebiete der Biogeographie Bedeutung haben, so darf sie weder ein in mehr oder weniger fliessende Rede eingekleidetes Verzeichniss neuer sowie schon bekannter Fundorte, noch eine solche sein, welche in einseitiger Besprechung einer einzigen Thierklasse stehen bleibt und auf die geographische Vertheilung der derselben angehörenden Formen eigene bio- geographische Reiche begründet. Ich erlaubte mir ferner, eine Tabelle anzufügen, welche alle aus den genauer besprochenen Ländern bisher bekannt ge- wordene Arten enthalten soll — hoffentlich fehlen nicht zu 186 Hermann Jordan. (p. 6) viele davon! Der vielen Längsspalten halber bitte ich um Ver- zeihung. Ein Freund sagte mir sogar, eine Tabelle in diesem Umfange „sei ein Unding, oder vielmehr ein Unsinn“, und er hat vielleicht Recht. Aber sie kostete so viele Arbeit, dass ich meine Freude darüber, sie gedruckt zu sehen, nicht verhehlen kann. Herrn Professor Eduard von Martens zu Berlin erlaube ich mir bei dieser Gelegenheit meinen aufrichtigen Dank für die grosse Liebenswürdigkeit zu sagen, mit welcher er mich mit Literatur und berathenden Worten unterstützte, und ein Gleiches thue ich meinem Freunde Dr. Fritz Kurtz in Berlin gegenüber. Potsdam. Der Verfasser. Die Binnenmollusken etc. (p. 7) 187 Inhalts-Uebersicht. Seite SERIEN U ee N RR RL et I. Allgemeiner Theil. . . .. : ee Ei! 1. Das Vorkommen von enden Bender von denkechen en 2. Kurzer Vergleich des Vorkommens von Landschnecken und Pflanzen . 220 3. Veränderlichkeit der Landschnecken . . . . . . 2 2.2.2.2....230 4. Aufenthalt und Veränderlichkeit der Wassermollusken . . . . 20235 Il. Specielle Behandlung von einzelnen nee . 254 Alleememe,Bemerkungenw. u. u, 2m. cu u. En Re a 025 AAnktüscherBrovamzi. u a a Ne ao BpNearktischer Provinzen. u a A CaPpalaarktischeBreoyinz na SS Allgemeines darüber... ı nl. wlal. a a Bee 283 Ian Diegsermanısche@hesionW re Eee SjT Allgememeshdarüben =. 3... u. ng a) Nord-Ostsee- Bezirka, .. 1. a. a ee ee a b)R Nordisussisch= sibirischer@B eziekn 22 97 O)nKeltischer»Bezick =... ee an, CR NEN ee a a 02 d) Hochgebirge . . . a NN 077 e) Karpathisch- Baasechen Bon Sm SD.. aA Nail f) Bezirk des deutschen Mittelgebirges und der eh EAN NER I 23277 DHDienMittelmeerregionli hs, Ne ln ee ne re a) Derstürkisches Bezirk. 1... u een lee er 3a b)®Derjitaltenischer Bezirk u ae en 33 G)ADerzspanisch- alsierischer Bezirk 36 3. Die atlantische Inselregion . . . N RE Te ee 185 Hermann Jordan. 4. Centralasiatische Region Allgememes darüber a) Altai-baykalischer Bezirk b) Turkestanischer Bezirk c) Tibetanischer Bezirk D. Asiatischtropische Provinz E. Australische Provinz ; IV. Literaturanmerkungen zum Texte Vorbemerkungen Tabelle. Anmerkungen zu der Tabelle Alphabetisches Verzeichniss der in der Tabelle ebenndleten en VI. Tafel-Erklärungen (p- 8) ’ Seite . 340 . 340 . 344 . 345 . 347 . 3ol . 354 ee RE . 359 V. Tabellarisches Verzeichniss der Mollusken der aan Provinz, der germanischen und centralasiatischen Region 364 . 364 . 365 . 375 . 387 Die Binnenmollusken etc. (p. 9) 189 I. Einleitung. Jeder Form der organischen Schöpfung ist für Leben und Gedeihen ein bestimmtes Länder- oder Meeresgebiet eigenthümlich; entweder ist sie in zusammenhängendem Vorkommen überall, oder nur an einzelnen Punkten innerhalb desselben anzutreffen. Hauptsächlich hängt diese geographische Verbreitung der organischen Formen von zwei Reihen von Ursachen ab, von kosmischen und tellurischen: erstere bedingen den Grad der Insolation, letztere die Vertheilung und gegen- seitige Lagerung und Scheidung von Land und Wasser. Aber sie ist nicht durch die heutigen klimatischen Verhältnisse und die heutige Vertheilung von Land und Wasser allein bedingt. Mindestens ebenso wichtig, manchmal sogar noch wichtiger, sind die klimatischen und geographischen Verhältnisse früherer Erdepochen. Wie sollte man sich zum Beispiel aus der gegenwärtigen Lage der Dinge erklären, dass die Fauna und Flora der Shetlandsinseln, der Färöergruppe und von Island gar nicht von denjenigen des europäischen Oontinentes abweichen, während die Pflanzen und Thiere der atlantischen Inseln so ganz anders aussehen, als diejenigen der ihnen zunächst liegenden Festländer? Es wäre keine Biogeographie, wollte man nur constatiren, dass dies sich so verhält und nicht nach den Gründen dieser Erscheinungen forschen. Untersucht man nun die Tiefen des Meeres, welches (diese verschiedenen Inseln umschliesst, so findet man eine Tiefe von 4000 Metern um die Azoren und um Madeira herum und eine solche von 200 bis höchstens 700 Metern zwischen Europa, Britannien, den Färöer-Inseln, Island und Grönland. Nichts ist also wahrschemlicher, als dass wir es bei den Azoren und Madeira, die dazu fast nur aus vulkanischem Gestein aufgebaut sind, mit Inseln zu thun haben, die niemals mit dem benachbarten Festlande in Verbindung standen, d. h. mit „oceanischen Inseln“; die geringen Meerestiefen aber zwischen Island und Grossbritannien lassen Nova Acta XLV. Nr. 4. 25 190 Hermann Jordan. (p. 10) sofort die Vermuthung aufkeimen, dass man hier ehemalige Landverbindungen annehmen dürfe, dass diese Inseln als „continentale“ Inseln aufzufassen seien. Finden wir dann aber noch, dass die Miocänflora in höheren und mittleren Breiten der ganzen nördlichen Hemisphäre eine auffallend gleichartige ist, so wird aus derWahrscheinlichkeit solcher früherer Landverbindungen eine Gewissheit. Andererseits kann aber das Vorkommen ähnlicher, analoger, oder iden- tischer Formen in verschiedenen Ländern nicht immer durch die Annahme erklärt werden, dass dieselben sich unter dem Einflusse früherer, wesentlich anderer‘ Verhältnisse über ein grosses Erdgebiet ausgebreitet hätten, und dass ihr ehemaliger grosser und zusammenhängender Verbreitungsbezirk später durch irgendwelche Ereignisse in mehrere kleinere und unzusammenhängende getrennt worden wäre. Ziemlich auf der ganzen nördlichen Halbkugel kommen zwei kleine Süsswasserschnecken vor: Planorbis albus Müll. und Limnaea truncatula Müll. Dieselben Formen sind aber auch im südlichgemässigten Südamerika als Limnaea viatrix d’Orb. und Planorbis Pfeifferi Strob. in einer solchen Häufiskeit und bis zu einer solchen Höhe (nämlich 1900 m) hinauf vertreten, dass an eine neuere Einschleppung durch den menschlichen Verkehr nicht zu denken ist. Da nun aber alle Verbindungsglieder fehlen, wird man hierfür eine andere Erklärung finden können, als die, dass gleiche klimatische Verhältnisse ähnliche Formen sich entwickeln liessen? Bekanntlich beherbergen auch in botanischer Beziehung die südarktischen Länder viele mit nord- arktischen gleiche Gattungen und diese mit entsprechenden oder wie man sagt „vicarirenden“ Arten. Andere merkwürdige Beispiele von zerstreuter geographischer Ver- breitung organischer Formen, hier zweier Vögel, lehrt uns Seebohm (A. 1) ') kennen. Ueber den ganzen nördlichen Theil unseres europäisch- asiatischen Continentaleomplexes ist die Gattung Parus in mehreren Arten, Unterarten und Varietäten verbreitet, welche sich um die Form Parus palustris gruppiren. In Japan, Kamschatka und gegen Norden hin finden sich abweichende Formen, aber diejenigen aus Südosteuropa und aus China sind absolut identisch. Ebenso sind nach Seebohm Emberiza schoeniclus aus Europa und Westasien und Emb. pyrrhuliua aus Japan einander ganz gleich, während Emb. passerina 1) (A.1) — d.h. Anmerkung 1 von den am Ende der Arbeit aufgeführten Literatur- Anmerkungen. Die Binmenmollusken etc. (p. 11) Kol zwischen den gleichen Formen mitteninne liegt. In letzterem Falle würden wir wohl eine ehemalige Uniformität mit später!) erfolgter Trennung vor uns haben, während wir bei dem ersten mindestens zweifelhaft sein können. Haben wir nun bei der Frage: woher stammen die gegenwärtigen organischen Formen unserer Erde und warum sind ihre Verbreitungsbezirke in heutiger Weise begrenzt, uns mehr an paläontologische Thatsachen zu halten, so sollten letztere doch nie die Aufstellung von biogeographischen Provinzen beeinflussen, welche lediglich den augenblicklichen Stand der Dinge kennzeichnen sollen, können nie bei Beantwortung der Frage mitsprechen: wie begrenzt man am besten die Verbreitungsgebiete der lebenden Pflanzen- und Thierformen. Es wäre daher zum Beispiel unrecht zu sagen, man dürfe jetzt keine besondere arktische Provinz oder Region ausscheiden, da in früherer, besonders tertiärer Epoche eine solche sich wohl kaum absonderte. Man würde dann vielmehr über das "Thema schreiben: Verbreitung der orga- nischen Formen zur Tertiärzeit! Nach den aussermeerischen Formen der Gegenwart und ihrer geogra- pbischen Verbreitung kann man folgende, für Faunen und Floren ziemlich übereinstimmende Hauptverbreitungsprovinzen unterscheiden (vergl. Karte 1): A. Borealzone: I) Arktische Provinz: die nordarktischen Länder. 2) Nearktische Provinz: das gemässiste Nordamerika. 3) Paläarktische Provinz: die gemässigten Länder des östlichen Continental- complexes. B. Neotropische Zone: 4) Neotropische Provinz: die amerikanischtropischen Länder. C. Paläotropische Zone: 5) Aethiopische Provinz: die afrikanischtropischen Länder. 6) Asiatischtropische Provinz: die asiatischtropischen Länder. D. Australzone: 7) Australische Provinz: a) Australcontinent. b) Polynesien. (E.) Antarktische Zone: (8) Antarktische Provinz, wegen der geringen Ausdehnung kaum als selbst- ständige Zone oder Provinz haltbar. 1) Vielleicht nachdem ganz Innerasien Land geworden war? Ein Vergleich des genannten Provinzensystems mit den Systemen einiger bekannter Biogeographen gestaltet sich folgendermaassen: Grisebach Schmarda Scelater (A. 2) (A. 3) (A. 5) Antarktische )| Antarktisches Waldgebiet . 20. Patagonien . . . ee Provinz (?) Bampasee er er Os Rampassreree: . & :S Chlewers er zer lie Reru-Chileree Neotropische Region a Neotropische Region 'S So ale :8 30 zrasilen : \ . 117. Brasilien . . . S sr : Hylaea (Amazonasgebiet) =) < Neotropische Nankoneeliiten 2 a Provinz ae Ale - Cisäquatoriales Südamerika ®: ; Westindien 16. Mittelamerika Antillen-Subregion =: Mexikanisches Gebiet S Nele Prairiegebiet = Den Kalifornisches Gebiet ...., 8. Nordamerika . . | Nearktische Region Nearktische Region a Westliches Waldgebiet © > ArktischeProvinz | Arktisches Gebiet . . . . | 1. Polarländer . . Q = Oestliches Waldgebiet . . . | 2. Mitteleurop. Reich = S Paläarktiscl : 5 is ee E Be @ = es Steppengebiet . . . . . . 3 Kapkchs iepper Paläarktische Region Paläarktische Region 2 = Provinz 4, Zentr. Hochasien . 8 ann Nord S en Mittelmeergebiet. . . . . | 5. Mittelmeerfauna e =: ’ ae x Gebiet der Sahara . . . . |9. Säharı . ... 3 Ar 33 IE: Sudan 10. Westafrika . . Bel, { = 8 Sa Aethiopische = : Aethiopische Region 8: ° ? Kalakariwüste 0 . . . . .3|1l. Hochafrika . . °‘ Aethiopische Reeion | N Provinz ; : en pP 5 ® Kapgebiet 12. Madagaskar . ., Lemurische Subregion &: =) Chinesisch-japanisches Gebiet u re = Asiatisch- JaPADE Tea B tropische Provinz ; 13. Indien . . . : : e : 5 = Monsungebiet. . 0. 2... ee Indische Region Orientalische Region IE) Australische |Australisches Gebiet . . 15. Australien . . .| Australregion: Antarctogäa alle nen Australzone, en Provinz (Ausserdem: Ozeanische Inseln) |21. Polynesien . . . | Pazifische Reg.: Omithogäa| | “ Notogäa - Die Binnenmollusken ete. (p. 13) 193 Scharfe Abgrenzungen finden nirgends statt, als da, wo Klimascheiden mit äusseren Hindernissen der Verbreitung zusammenfallen, wie z. B. durch die Wüste Sähar& zwischen den Gebieten nord- und südwärts derselben, oder schon weniger scharf z. B. durch das riesenhaft emporragende und nach Süden hin steil abfallende Himalaya-Gebirge. Ganz allmählich vollziehen sich Uebergänge auf Gebieten weithin zusammenhängender Flachländer, wie in Russland oder Amerika, bewirkt durch die allmähliche Abnahme der Wärme und die Abschwächung der Einwirkungen angrenzender Oceane. Manche kleine Inseln und Inselgruppen zeigen so auffallende Eigen- thümlichkeiten in ihrer Fauna und Flora, dass sie fast gleichwerthig dastehen mit unendlich grossen Festlandsdistrieten. So ist die Gruppe der Sandwich- Inseln in Bezug auf ihre Pflanzen- und 'T'hierformen nicht weniger auffallend von allen umliegenden Ländern differenzirt, als der riesenhafte Continental- complex der gemässigten Länder von Europa und Asien; die atlantischen Inseln der Azoren, Kanaren, Madeira und Capverden bilden ein fast ebenso in sich selbst abgeschlossenes Ganzes mit gleicherweise stark zum Ausdruck kommenden Untergruppen, wie die Masse des afrikanischen Erdtheiles südlich der grossen Wüste, und es ist nur das Vorkommen einiger weniger weit ver- breiteter Arten, welches Zuziehung solcher „oceanischer“ Inseln zu der einen oder anderen der oben genannten Hauptprovinzen rechtfertigen kann. Eine solche ist aber hier weniger aus wissenschaftlichen Gründen durchgeführt, als vielmehr aus solchen, welche eine Vereinfachung der allgemeinen Uebersicht bezwecken. Grisebach (A. 2) betrachtet in einem Kapitel „oceanische Inseln“ alle solche Einzelgruppen besonders; doch scheint mir diese Art und Weise der Behandlung noch mehr äusserlicher Natur zu sein, als eine Zu- rechnung derselben zu der immerhin noch am nächsten verwandten Festlands- provinz. Es sei mir gestattet, eine kurze Uebersicht der von mir an dieser Stelle befolgten biogeographischen Eintheilung der Erde zu geben; Erwähnung charakteristischer Thier- und Pflanzentypen aber sei mir hier erlassen! (Siehe Karte 1.) 194 Hermann Jordan. (p. 14) A. Die arktische Provinz. Die Länder um den Nordpol herum. I. Europa und Westsibirien. Die Südgrenze geht von 64—65° n. Br. im Westen schräg bis 60° n. Br. am Ural herunter, in Asien dann wieder etwas, aber sehr allmählich in die Höhe. Man könnte diese Südgrenze un- gefähr nennen: Polargrenze des europäischen Getreidebaues, Aequatorialgrenze der Verbreitung des Renthieres und stückweise die Jahres-Isotherme von 0° (C. oder R.). Nach Osten zu rechnen wir hierher noch das nördliche Flusssystem des Ob. Die Insel Island ist in ihrem Charakter zweifelhaft. II. Ostsibirien und Kamschatka. Die Südgrenze zieht sich in einer nach Südsüdosten zu offenen Bogenlinie vom Ob bis nach dem nordöstlichen Ende des Stanowoigebirges, geht dann aber um dieses Gebirge herum und schliesst noch die Küsten des Ochotskischen Meeres von Ochotsk bis Udskoi, vielleicht noch einen schmalen Küstenstrich bis zur Amurmündung, bis Niko- lajewsk!) hin ein. Wenigstens kommen hier sogar noch Tundrabildungen vor. Ill. Arktisches Nordamerika, Im Westen fängt das arktische Gebiet wie in Europa wegen äquatorialer Meeresströmungen erst bei 60—62° n. Br. an. Sitka (570 3° n. Br.) hat noch ein Jahresmittel von + 6,2% ©., während sein kältester Monat im Mittel kaum unter 0,0% C. sinkt. Im Inneren aber, von den Rocky Mountains an, dringt es nach Osten zu, besonders unter den erkältenden Einwirkungen der Hudsonsbai immer weiter nach Süden vor, bis es sogar den nördlichen Theil von Newfoundland und die Anticosti-Insel noch mit einschliesst. Hier geht auch die äquatoriale Grenze des Treibeises am südlichsten. IV. Grönland kann man wohl mit demselben Rechte zu Europa wie zu Amerika rechnen; jedenfalls darf man es wohl nicht ohne Weiteres zu letzterem hinzuziehen. B. Paläarktische Provinz. Die Nordgrenzen der paläarktischen Provinz (und auch der nearktischen) entsprechen den Südgrenzen der arktischen. Mit der paläarktischen (und auch der nearktischen) Provinz fangen dichte Wälder an, welche in der arktischen Provinz fehlen. Im Süden wird die paläarktische Provinz von dem grossen 1) Jahresmittel: — 2,90 C.; Juli: + 16,20 C.; Januar: — 24,50 C. Die Binnenmollusken etc. (p. 15) 195 afrikanisch - asiatischen Wüstengürtel begrenzt und schliesst ausserdem im centralen und östlichen Asien noch die Länder ein, welche nördlich von dem grossen Gebirgsgürtel liegen, der im Westen mit dem Hindukusch anfängt und in einem nach Nordwesten offenen Bogen bis zum Amur sich hinzieht; es gehören dazu auch das Amurland, die Manschurei von der Wasserscheide zwischen dem Amur und den südmanschurischen Küstenflüssen an, die Inseln Sachalin und Yezo, vielleicht auch der nördlichste T'heil von Nipon. I. Germanische Region (oder das „östliche Waldgebiet“ von Grise- bach (A. 2)). Dieselbe umschliesst Europa zwischen den Südgrenzen der arktischen Provinz und dem Gebirgsgürtel, welchen Pyrenäen, Sevennen, Alpen, Balkan und Kaukasus bilden. Dazu gehört unter allen Umständen Westsibirien nördlich von der Kirghisensteppe und westlich von der Wasser- scheide zwischen Ob und Jenissei. Vielleicht zieht sich am Nordrande der centralasiatischen Gebirge noch ein Landstrich hin, den man zu dieser ger- manischen Region rechnen könnte — vielleicht! Eine noch weitere Eintheilung dürfte sich von dem Standpunkte der allgemeinen Biogeographie aus nicht machen lassen; höchstens könnte man von einem westlichen und einem östlichen Theile reden. Die genannten Hochgebirge ziehen weniger eine Grenzlinie zwischen dieser und der folgenden Region, als dass sie wie etwas selbstständig Da- stehendes zwischen beide mitteninne gelagert sind. II. Region der Mittelmeerländer. Diese Region umfasst die Länder des Mittelmeerbeckens: pyrenäische Halbinsel, das mittelmeerische Frankreich mit dem südlichen Rhönethal, Italien, das österreichische Litorale, die Balkan- halbinsel, Südrand der Kıym, ganz Afrika nördlich der Säharä, Syrien, Palästina, Kleinasien, Transkaukasien, Armenien, Persien und Mesopotamien. Grisebach geht mit seinem Gebiete der Mittelmeerländer nicht so weit nach Osten hin vor, aber nicht in Uebereinstimmung mit anderen Botanikern. II. Region der atlantischen Inseln, Azoren, Madeira, Kanaren und Capverden (St. Helena?). Diese Inseln hängen sehr locker untereinander zusammen. IV. Centralasiatische Region. Dieselbe umfasst als 1) nördlichen Theil die Gebiresländer vom Altai, ungefähr von den Städten Toomsk, Barnaul und Semipalatinsk an und die Gebirgsländer nördlich 196 Hermann Jordan. (p. 16) von der Wüste Gobi bis über den Baykalsee hinaus nach Transbaykalien, Ostsibirien und dem Amurland hin; 2) als südlichen Theil die turkestanischen, turanischen und tibeta- nisch-mongolischen Länder. Das Amurland, Sachalin und Yezo erinnern schon vielfach an Formen des tropischen Ostasiens. C. Asiatischtropische Provinz. Diese Provinz umschliesst die asiatischtropischen Länder von Afcha- nistan an bis zur Wasserscheide zwischen den südmanschurischen Küsten- flüssen und dem Amur, und bis zu den südjapanischen Inseln einschliesslich der grösseren südlichen Hälfte von Nipon. Von den ostindischen Inseln ge- hören ganz bestimmt dazu: Borneo, Sumätra, Java und die Philippinen — in weniger bestimmter Weise auch Celebes und die Inselreihe von Bali bis Timor. Man kann folgende Regionen unterscheiden: I. Vorderindien mit Ceylon (mit Anklängen an Afrika). II. Hinterindien. III. Sumatra bis 'Timor, letzteres in etwas fraglicher Weise. IV. Borneo und ÜOelebes, letzteres in sehr fraglicher Weise. V. Philippinen. VI. China mit Hainan und Formosa. VII. Südliches Japan. D. Australische Provinz. Von den Molukken und Neuguinea an sämmtliche Länder und Inseln von Australien und Oceanien umfassend. I. Australische Unterprovinz. 1) Australien und Tasmanien. 2) Neuseeland, Norfolk-, Auckland-, Chatham- und Kermadek-Inseln mit antarktischen Anklängen. II. Polynesische Unterprovinz. 1) Neucaledonien. 2) Innere polynesische Inselreihe: Die Binnenmollusken etc. (p. 1%) 19% Molukken, Neuguinea mit den Festlandslandstrichen am Cap York, Aru-, Salomon-Inseln, Neuhebriden, Viti-Inseln.!) 3) Aeussere polynesische Inselreihe: Palaos, Marianen, Karolinen, Marschall-, Radak-, Gilbert-, Ellice-, Phönix-, Samoa-, Niedrige-, Cooks- und Marquesas- Inseln. 4) Sandwich-Inseln. E. Aethiopische Provinz. Dieselbe umfasst Afrika südlich von der Sahara, Südarabien und Madagaskar mit den Maskarenen. 1) Westliches Afrika, von der Säharä bis zur Kalahari-Wüste. 2) Länder am Cap der Guten Hoffnung, mit der Kalahari-Wüste. 3) Oestliches Afrika und Arabien mit Sokötra. 4) Madagassische Unterprovinz: Madagaskar, Maskarenen, Almiranten und Seychellen (mit Anklängen an Indien). F. Nearktische Provinz, gebildet aus dem gemässigten Nordamerika von den Südgrenzen der arktischen Provinz bis nach Mexico hin, ausschliesslich Florida. 1) Atlantische Region, nach Westen hin den Missouri und Mississippi nur wenig überschreitend, nördlich vom Missouri bis an die Rocky-Mountains reichend. 2) Centrale Region, trockene Region der südlichen Rocky-Mountains und der Prairien. 3) Pacifische Region, von Aljaska bis Kalifornien die schmale westliche Abdachung der grossen Gebirge einschliessend.. Die eigentlich kalifornische Flora geht nicht so weit nördlich. G. Neotropische Provinz, das tropische und subtropische Süd- und Mittelamerika mit Westindien und Florida. 1) Mittelamerika und Westindien mit Florida. 2) Andische Region, von Trinidad und Venezuela die Andenkette ent- lang bis Ekuador, Peru (und Bolivia?). 1) Nicht „Fidschi“- Inseln! Der Ausdruck „Fidschi“ stammt von dem englischen „Feejee“. Die Eingeborenen sagen „Viti“. Noya Acta XLV. Nr. 4. 26 198 Hermann Jordan. (p. 18) 3) Das atlantisch-tropische Südamerika. 4) Das südlich-gemässigte Südamerika. 5) Galapagos-Inseln. H. Antarktische Länder und Inseln, kaum als Provinz zu bezeichnen. Es gehören hierher: Südspitze von Süd- amerika, Feuerland, Falkland-Inseln, Tristan da Cunha, Inseln St. Paul und Amsterdam, Kerghuelensland. Auch in den südlichen 'Theilen der australischen Provinz fehlt es nicht an antarktischen Anklängen. Wenn es im Allgemeinen und Grossen richtig ist, zu sagen, dass die Hauptverbreitungsprovinzen der organischen Wesen mit den Wärmezonen auf der Erde zusammenfallen, wird man im Engeren, für die Verbreitung einzelner Thier- und Pflanzengattungen oder gar Arten nach manchen anderen Gründen, als der jährlichen Durchschnittstemperatur suchen müssen, und oft kann diese sogar ganz nebensächlich werden — um von vornherein von dem Standpunkte abzusehen, dass man unter gleichem Breitengrade innerhalb eines Festlands- bezirkes gleiche Faunen und Floren zu erwarten hätte! Die Isothermenlinien sind für die biologische Geographie nur in oceanischen Klimaten wichtig, wo in Folge des Einflusses angrenzender, grosser Oceane die Winter- und Sommer- temperaturen wenig von einander abweichen. In Ländern mit continentalem Klima ist der Unterschied zwischen beiden zu gross, als dass nicht eine jede gesondert ihren Einfluss auf die Wesen der organischen Natur geltend machte. Da nun aber der Uebergang von oceanischem zu continentalem Klima sich äusserst allmählich vollzieht, so werden wir auch in dieser Beziehung keine scharfe Grenzen finden, ausser da, wo äusserliche Hindernisse, z. B. hohe Gebirge, einen Küstenstrich scharf von dem inneren Lande absondern — so im Westen von fast ganz Amerika und im Nordosten von Asien, an dem Ochotskischen Meere. In Europa dagegen macht der Atlantische Ocean in ganz sanft sich abstufender Weise seinen Einfluss weithin geltend, und es ist schwer zu sagen, von wo ab ungefähr man einen solchen als nicht mehr vorhanden constatiren kann. Die meerische Einwirkung selbst kann von zweierlei Natur sein, erkältend oder erwärmend. An den Westküsten der nördlichen Continente bedingen Aequatorialströmungen bis weit nach Norden hin höhere Temperaturen, während an den Ostküsten ein umgekehrtes Ver- Die Binnenmollusken ete. (p. 19) 199 hältniss in Folge von Treibeis führenden Polarströmungen stattfindet. In Siidwestskandinavien und von Britisch-Columbia bis Aljaska hin begegnen wir Formen der gemässigten Regionen nordwärts bis zu 60° n. Br., während hier Newfoundland und dort die Länder am Ochotskischen Meerbusen süd- wärts bis zum nördlichen Amurland, bis 50°n. Br. hin den Stempel arktischer Natur deutlich an sich tragen. Erhebliche Modificationen entstehen ferner durch die verschiedenen Höhenzonen der Hochgebirge. So findet man auf dem Kamme der Sudeten und in der alpinen Region der Alpen Manches, was an nordpolarische Fauna und Flora erinnert. Artenarmuth und Artenreichthum pflegen bezüglich der Fauna und Flora Hand in Hand zu gehen, und eine eigenthümliche Analogie besteht in heissen Ländern und kalten Meeren einerseits und kalten Ländern und warmen Oceanen andererseits zwischen Pflanzen und Thieren in ihrer Grössenentwickelung. NRiesenformen finden wir in kalten Meeren und in heissen Ländern, während kleine Typen den kalten Ländern und den warmen Oceanen angehören. Derart sind die Gesetze, welche die Difterenzirung von grossen und kleineren biogeographischen Provinzen und Regionen begründen. Andere aber . machen sich geltend, um die sogenannten „Vegetationsformationen“ und die Standorte der verschiedenen T'hierarten zu bedingen. Ein Thier oder Pflanze kommt innerhalb eines gewissen Verbreitungsgebietes, aber nicht in überall gleichmässiger Vertheilung vor; es braucht zum Leben und Gedeihen eine gewisse eigenthiimliche Beschaffenheit des Standortes, und manche Art ist darin wählerischer als andere, ist in seinem „localen Vorkommen“ an ganz bestimmte Bedingungen gebunden. Voraussichtlich werden hierin den Pflanzen vorzüglich solche T'hiere ähneln, welche ein schwach entwickeltes Vermögen der freien Ortsbewegung haben, z. B. also die Mollusken, denen die folgenden Seiten im Engeren gewidmet sein sollen. So erwähnen wir hier als einflussreich auf die Verbreitung gewisser Pflanzen- und wohl auch Thierarten, besonders also Mollusken, die geognostische Beschaffenheit der anstehenden Gesteinsart — sei es nun, dass die durch dieselbe bedingten physikalischen Eigenschaften der Bodenunterlage als Hauptmoment anzusehen sind, oder sei es, dass den chemischen Eigen- schaften derselben der grössere Einfluss zugeschrieben werden muss. 26* 200 Hermann Jordan. (p. 20) Bei den aussermeerischen Mollusken, den Binnenmollusken, hat sich als bei Thhieren mit ausserordentlich gering entwickelter oder fehlender Fähig- keit der leichten Ortsveränderung eine um so grössere Accommodationsfähigkeit an alle mögliche Verhältnisse herausgebildet; nur die organischen Lebens absolut entbehrenden, sterilsten Salzwüsten und die Regionen des ewigen Eises und Schnees meiden sie gänzlich. Andererseits ist aber für die ein- zelnen Formen eine äusserste Empfindlichkeit für Wärme-, Feuchtigkeits-, Licht- und Luftveränderungen zum Ausdruck gekommen. Landmollusken findet man darum fast überall, aber in bestimmter Faunenfacies für jede, auch geringe Abstufung, welche sich in den Uebergängen von dem einen Klima zum anderen, von einer Höhen- und Wärmezone zur anderen geltend macht. Und hierin ist der Grund für gewisse Analogieen zu suchen, welche zwischen der Verbreitung mancher Mollusken einerseits und derjenigen mancher höherer Pflanzenarten, als der Locomotion gänzlich entbehrender Wesen andererseits vorhanden sind — abgesehen von einzelnen Fällen, wo Schneckenarten an das eine oder andere Gewächs gebunden sind, wo also von keiner Ver- breitungs-Analogie, sondern nur von Verbreitungs-Abhängigkeit die Rede sein kann. Die Binnenmollusken etc. (p. 21) 201 II. Allgemeiner Theil. 1. Das Vorkommen von Landschnecken, besonders von deutschen. Nach ihrem Aufenthaltsorte glaubte man früher die Mollusken in drei scharf getrennte Abtheilungen gruppiren zu müssen: Land-, Süsswasser- und Meerbewohner, und man brachte damit eine specifische Verschiedenheit der Athmungsorgane in Verbindung. Wenn auch Familien und Gattungen in dieser Beziehung immerhin noch scharf genug von einander gesondert sind, so lernte man doch im Laufe der Zeiten mehr und mehr Ausnahmen von dieser Regel kennen, so dass letztere kaum mehr als solche betrachtet werden kann. So lebt bei uns eine Suceinea, S. Pfeifferi Rossm., mehr im Wasser als auf dem Lande; eine andere, S. putris L., kann wenigstens auch recht gut sehr lange im Wasser ausdauern, während die dritte deutsche Art, S. oblonga Drap., oft recht weit von allem Wasser entfernt, auf ziemlich trockenen Wohnplätzen vorkommt. Kleine Limnäen (L. peregra Müll. und L. truncatula Müll.) und kleine Pisidien sieht man öfters, besonders erstere, zwischen feuchten Moos- und Grasstengeln kriechen. In Indien ist eine Gattung der Familie der Limnäaceen (Camptonyx) in der Mehrzahl der Arten und ebenda die Litorinidengattung Oremnoconchus vollkommen zur Land- bewohnerin geworden. Bekannt ist in dieser Beziehung die interessante, vom alten Müller stammende Legende von der auf Lindenbäumen zur Winterszeit kriechenden Limnaea peregra.!) 1!) welche man auch schon durch eine von Müller begangene Verwechselung mit Suceinea oblonga Dyap. zu erklären versuchte (?). 202 Hermann Jordan. (p. 22) Zwischen Meer- und Süsswassermollusken ist die Abgrenzung schärfer: man kennt wenigstens ausser Aydrobia (im weiteren Sinne) keine Gattung, von welcher einige Arten so recht eigentlich Süss- und andere Salzwasser- bewohner wären. Ausserdem dringen viele Süsswasserarten in schwach ge- salzenes und selbst in Wasser vor, welches den vollen Salzgehalt des Meeres aufzuweisen hat. Es ist schon vielfach die Rede davon gewesen, ob und inwieweit der geognostischen Beschaffenheit der Bodenunterlage ein Einfluss auf das Vor- kommen und die Gestaltung der Landschnecken zugesprochen werden müsse, ob man zugeben könne, dass die Art des Substrates Ursache davon sei, dass hier viele, dort wenige Schnecken gefunden werden, dass ihre Gehäuse an einer Stelle kugelig, an einer anderen platt, hier schärfer, dort schwächer gekielt erscheinen — und so viel hat man darüber bereits gesprochen und auch so Vieles geschrieben, dass aus dem Lesen allein dieser Literatur kaum Jemand ein selbstständiges Urtheil sich wird bilden können. Um nur ein Beispiel davon zu geben, wie auch die Urtheile erfahrener Conchyliologen hierüber auseinandergehen, will ich zwei Aeusserungen an- führen, welche mir unter Anderen hinsichtlich des Einflusses aufgestossen sind, welchen Vorhandensein oder Fehlen von Kalk auf Mollusken ausüben könne: 1. Nach S. Clessin (A. 6) finden sich in einem dichten Buchenwald, dem „Horn“ bei Zusmarshausen in Bayern, eine Menge Schneckenarten, z. Th. mit zahlreichen Individuen, z. B. Clausilia biplicata Mtg., Helix hor- tensis Müll., Helix lapicida L. Die Gehäuse von Claus. biplicata sind durch- weg weisslich, mehr oder weniger epidermislos und „benagt“, und Clessin meint darüber: die nach und nach dichter werdende Laub- und Humusdecke des Bodens versperrt den Schnecken den Kalk desselben; dieselben suchen sich nun auf aussergewöhnliche Art einen Ersatz für diesen zu schaffen, nämlich durch räuberisches „Benagen“ der Gehäuse anderer Individuen, wozu sie durch die in Folge von Verwitterung eingetretene Enthlössung der Kalk- schicht „gereizt“ zu werden schemen. Nun scheint der Kalk, der schon ein- mal durch den Organismus der Thiere gegangen ist, nicht mehr so feste Gehäuse hervorbringen zu können, als frisch von der Erde entnommener; darum verwittern letztere sehr schnell, ein Uebelstand, der sich allmählich Die Binnenmollusken etc. (p. 23) 203° immer mehr steigert und schliesslich ein Verringern, wenn nicht endliches Verschwinden der Schneckenfauna bedinst. Darum (2?) findet man inmitten dichter Laubwaldbestände meistentheils auch keine Schnecken, trotz der so günstigen (?) Bedingungen. Die Gehäuse von Helix hortensis ferner sind so dünn, dass sie nur aus Epidermis zu bestehen scheinen, während Helix lapi- cida endlich ausserordentlich klein bleibt und ein Gehäuse mit fast ver- schwindendem Kiele absondert. Dem gegenüber schreibt Weinland (A. 7), 2. er habe auf der schwäbischen Alp, wo Kalk doch überall die Unterlage bilde, Helix hortensis in einem hohen Buchenwalde ebenfalls mit papierdünnen Schalen in grosser Menge gefunden, genau so, „wie man Helix arbustorum L. aus der Urgebirgsformation des Schwarzwaldes kenne“, bei Limax arborum Bauch. ausserdem eine ausserordentliche, die Dicke der Schalen betreftende Verschiedenheit zu constatiren Gelegenheit gehabt !); er glaubt aber durchaus nicht, dass dies etwas damit zu thun habe, ob den T'hieren der Kalk des Bodens zugänglich sei oder nicht, indem er vielmehr als Grund dieser Vorkommnisse individuelle Disposition angesehen haben will, eine von Anfang an vorhandene, physiologische Beschaffenheit der Thiere. Clessin und Weinland denken augenscheinlich bei dem Besprechen des Einflusses, den der Kalk des Bodens auf die Schneckenfauna ausüben könne, hauptsächlich an ein directes Uebergehen desselben in den thierischen Organismus. Rossmässler dagegen war weit davon entfernt, einen solchen direeten Einfluss des mineralischen Gesteins auf den animalischen Organismus für möglich zu halten. So sagt er an einer Stelle seiner so gern und vielfach gelesenen anmuthigen „Reiseerinnerungen aus Spanien“ (A. 8): „Es hatte sich auch hier“ (nämlich in Cartagena) „meine alte, schon so oft gemachte Er- fahrung bestätigt, dass auf Gneiss, Glimmerschiefer und anderen kalkarmen Gebirgsarten die Schnecken selten sind und selbst gänzlich mangeln, wenn auch eine üppige Vegetation, namentlich eine aus Moos und faulenden Blättern bestehende Bodendecke fehlt; dass dagegen der Kalk meist sehr reich daran ist. Es liegt darin nichts Auffallendes, wenn man sich erinnert, dass die 1) Wie man solche Verschiedenheiten bei rudimentären Bildungen oft beobachten kann! 204 Hermann Jordan. (p. 24) Schneeken eine kalkreiche Nahrung bedürfen, um daraus ihre Gehäuse bauen zu können, die ja nur aus Kalk und etwas thierischem Leime bestehen. So spricht sich auch hier die grosse, den Erdkreis durchdringende Erscheinung, der Kreislauf des Lebens aus. In ewig wiederkehrendem Wechsel durchkreist das Leben den Stoff, diesen in immer neue Formen kleidend. Unendlich kleine Mengen der mächtigen Kalkberge führte das Wasser, das Alles lösende, in die Pflanze über. Diese gab ihren Kalkgehalt mit ihren Blättern der hungrigen Schnecke, dass sie daraus ihr Gehäuse baue; und wenn diese ge- storben ist, so giebt sie den nun leichter löslichen Mörtel ihres Gehäuses wieder an den Boden zurück. Dann beginnt der kleine Kreislauf des Kalkes aufs Neue. Nur die Formen sind vergänglich — der Stoff ist unsterblich und unverlierbar!“ Ein genaueres Eingehen auf das Kapitel der localen Abweichungen und des localen Vorkommens von Mollusken sowie dessen muthmasslichen Gründen scheint hiernach weder überflüssig noch unnütz zu sein, und viel- leicht gelingt es mir, einige passende Bemerkungen dazu anzubringen. Im Allgemeinen hat man unter den Landgastropoden nach ihrem Aufenthaltsorte schon lange zwischen Laub-, Erd- und Steinschnecken unter- schieden. Indessen finden wir Schnecken, die dies Alles zusammen, bezw. Keines davon so recht eigentlich sind; andere, z. B. einige Fruticicolen 1), treten nach den Jahreszeiten einmal als das Eine, dann wieder mehr als das Andere auf, nämlich im Frühjahr als Erd-, und im späteren Sommer als Laubschnecken, um im Herbst, wenn sie sich durchaus noch nicht eindeckeln, sich wiederum nur an der Erde zu bewegen; auch sind die Hauptbedingungen hierbei nicht in der Erde und den Steinen, oder den Felsen selbst zu suchen, sondern, wie wir sehen werden, in den damit in Verbindung stehenden Feuchtigkeits-, Licht- und Temperaturverhältnissen. Diese Bezeichnungen sind öfters treffend und sehr handlich und bequem, aber nicht erschöpfend. Es ist ferner klar und allbekannt, dass gewisse geologische Formationen ganz besonders mit Schnecken gesegnet sind, wenn das „warum“ auch weniger klar ist, und es kann auf einer längeren Excursion bei wechselnder Formation der Umgebung selbst einen erfahrenen Sammler zu Zeiten der plötzliche !) Helix-Gruppe Zrutieicola Held, paläarktische Charaktergruppe. Die Binnenmollusken etc. (p. 25) 205 Wechsel von der Armuth der einen zu dem Reichthum der anderen über- raschen. So hat man besonders auf Kalkformationen viele Schnecken gefunden, und man war, da das Schneckengehäuse nun gerade vorzugsweise aus Kalk besteht, schnell bei der Hand, die Gründe davon auf physiologisch-chemische Einflüsse zurückzuführen. Man sagte, dass da, wo reicher Kalkgehalt des Bodens vorhanden sei, den Schnecken es leichter werde, ihr Gehäuse zu bauen, dass darum hier die Existenzbedingungen günstigere seien und die Fauna deshalb eine reichhaltigere und dichtere werde. Muthete man ihnen doch sogar zu, den Kalkstein direet zu „belecken“, oder „anzusaugen“, weshalb Linne auch der nordischen Oampylaea den Namen „lapieida“ !) beilegte, was man im Deutschen mit „Steinpicker“ wiederzugeben suchte.2) Auch die chemische Zusammensetzung des Kalkgestemes selbst ist hierbei bisweilen berücksichtigt worden. So erklärt sich Liebe (A. 9) aus dem hohen Magnesitgehalt der Kalkgesteine in der Umgebung von Gera das Fehlen einiger sogenannter „Kalkschnecken“, nämlich der 'Torquillen 3) und des Buliminus (Zebrina) detritus Müll. — in der That eine Gourmandise, wie man sie unseren T'hieren wohl besser nicht zuschreibt. Endlich ist man noch weiter gegangen, indem man nicht nur dem Kalk der natürlichen For- mationen, sondern auch dem zerbröckelnden Kalkmörtel von altem Gemäuer einen das Vorkommen von Schnecken beginstigenden Einfluss zugeschrieben hat. Ich will gleich einige Beispiele anführen, welche für die angedeuteten Ansichten zu sprechen scheinen, und kann nur mein Bedauern darüber äussern, einen anscheinend so einfachen und bequemen Grund nicht plausibel finden zu können: 1. Auf dem Bimsteintuff der Insel Santorin fand Dr. v. Fritsch fast gar keine Schnecken, deren sehr viele aber auf den Marmorfelsen derselben Insel (A. 10). 2. E. v. Martens fand auf vulkanischen Schichten in der Umgegend von Neapel fast keine Schnecken, deren aber eine Unzahl ebenda auf den Kalkhöhen um Sorrent (A. 11) ı) Helix (Campylaea oder Chrlotrema) lapieida L. 2) Erklärung wohl in dem Abweiden von Steinflechten zu suchen, wie Porro es für Patula rupestris Drap. constatirte. 3) Pupa-Gruppe Torguwila Stud., südwestlichen Ursprungs. Nova Acta XLV. Nr. 4. [3] u | 206 Hermann Jordan. (p. 26) os Dr. ©. Reinhardt fand im mährischen Gesenke die meisten Schnecken auf Kalk (A. 12). 4. Liebe fand hei Gera Helix candidula Studer nur an der Ruine Berneck „auf kleinstem Terrain, soweit nämlich der Kalkmörtel herabgebröckelt und umhergestreut war“ (A. 9). 5. Rossmässler fand bei Schloss Ghymes in Ungarn, inmitten mol- luskenloser Quarzfelsen gelegen, an dessen Gemäuer massenhaft Schnecken (A. 10). 6. Im Taunus kommen nach Heynemann fast nur nackte Arten vor und auch diese spärlich, viele Schnecken aber an den Ruinen, „von denen sie sich keinen Schritt entfernen“ (A. 10). (Ad 2.) Was den grossen Schneckenreichthum der Neapolitanischen Kalkhöhen gegenüber der Armuth der vulkanischen Formationen anbelangt, so fügt E. v. Martens gleich selbst hinzu, dass er diesen Umstand nicht der geognostischen Beschaffenheit der Bodenunterlage zuschreibe, sondern viel- mehr den physikalischen Verhältnissen der Felsarten: bei dem Abfahren von Sorrent nach Kapri habe man Gelegenheit, die steilen und glatten, vegetations- losen Flächen der vulkanischen Schichten deutlich zu unterscheiden von den mit zahlreichen Vertiefungen und Vorsprüngen versehenen Kalkabhängen, wo Sonnenschein und Schatten fortwährend auf kleinen Strecken wechseln könne. So wird es nun in Santorin wohl ebenfalls sein. Was aber das Vorkommen der vielen Schnecken auf dem Kalkmörtel an und in Ruinen anbelangt, so wird es nicht schwer sein, dasselbe auf ähn- liche Verhältnisse zurückzuführen. (Ad 5.) In der Umgebung von Schloss Ghymes erstens finden sich nur Quarzfelsen. Man betrachte nur einen Quarzfelsen: auf den glatten Flächen, von denen jeder Tropfen Feuchtigkeit sogleich herabrinnt oder ver- dunstet, sprosst hin und her kaum ein spärlicher Grashalm, und nur wenige kleine Flechten fristen ein kümmerliches Dasein; gewöhnlich ist kein einziges, noch so kleines Ritzchen zu finden, und auf der einen Seite herrscht nur Sonne, auf der anderen nur Schatten. Man wird die Ueberzeugung gewinnen, dass auch umhergestreuter Kalkmörtel keine Mollusken herbeizaubern werde. In einer Ruine aber finden sich unzählige Ecken, verborgene Kleine Höhlungen und Schlupfwinkel; überall auf kleinen Strecken wechseln Licht und Schatten; ri Die Binmenmollusken etc. (p. 2%) 207 Boden sammelt sich bald an vielen Stellen, und eine reiche Vegetation schiesst üppig an den Mauern auf. (Ad 4 u. 6.) Der Taunus ferner ist im Ganzen mit dichtem Nadel- wald bedeckt, genau so wie die Höhen um Gera; die Schluchten und Thäler sind tiefschattig und belebender Sonnenwärme unzugänglich; Schnecken kom- men daher nur an den freistehenden Burgrumen vor, wo ungleich günstigere Bedingungen für sie vorhanden sind, wo ihnen bei genügender Sonnenwärme und Feuchtigkeit zugleich Schatten geboten wird und Schlupfwinkel in reich- licher Menge ihnen offen stehen. Dass sie sich „keinen Schritt von den Ruinen entfernen“, sondern „nur auf kleinstem Terrain sich finden, wo nämlich der Kalkmörtel herabgebröckelt und umhergestreut ist“, liegt wohl daran, dass in der weiteren Umgebung keine freien Steinstücke umherliesen; die Schnecken kommen daher nur so weit vor, als die von dem Mauerwerk herabgefallenen Steine die nothwendigen Schutzdächer gegen allzugrosse Trocknung und Sonnenschein herstellen, und die Wirkung würde dieselbe sein, wenn das herabfallende Material nicht Kalkmörtel, sondern Holzstücke oder Schieferplatten wären. Dass oben angedeutete physikalisch-meteorologische Verhältnisse von dem grössten Einflusse sind und auch an anderen Orten, als an Ruinen mit dem berühmten Kalkmörtel sieh geltend machen, erhelle aus folgenden Bei- spielen: E. v. Martens sah im Thüringer Walde in der Umgebung von Friedrichsroda (A. 13) nur an einer Stelle Schnecken zahlreicher auftreten, nämlich an dem „Gottlob“, einem über den ihn rings umgebenden Fichtenwald hervorragenden, dem Sonnenschein zugänglichen und genügend mit schützenden Vorsprüngen und Ritzen versehenen Felsenzacken von Melaphyr-Conglomerat. Andere solche Felsen, welche nicht über die Gipfel der Bäume hervorragten, also stets von diesen beschattet werden, übrigens genau dieselben geognostischen und Vegetationsverhältnisse zeigten, waren von keinen Schnecken bewohnt. Aus eigener Erfahrung führe ich noch an: Das Königshayner Gebirge in der preussischen Oberlausitz, durchweg: Granit, besteht aus zwei Zügen, von denen der nördliche mehrere einzelne Kuppen trägt. Dieselben zeigen alle auf ihrer Spitze mächtige Granitblöcke, doch nur auf der einen, dem „Hochstein“, treten dieselben aus dem Busch 27% 208 Hermann Jordan. (p. 28) heraus an das Tageslicht; die anderen sind ganz in Nadel- und Birkenwald gehüllt. Auf diesem Hochstein, übrigens der höchsten dieser Kuppen, stehen einige vereinzelte Buchen; die colossalen Granitblöcke mit alten Opferstätten zeigen vielfache Spalten, künstliche Abstufungen und Vertiefungen, in denen Buchengesträuch, Nesseln, Geranien, üppiges Gras und Vaceinien wachsen. Hier fand ich Clausilia plicata Drap., plicatula Drap., parvula Stud. (die kalkliebende!), dubia Drap., Balea perversa L., Pupa pygmaea Drap., Helix rotundata Müll., aculeata Müll., lapieida L. (besonders schön und gross), hor- tensis Müll. var. fusco-labiata (und zwar nur diese Varietät in schönen, starkgehäusigen Exemplaren), Arion fuscus Müll., melanocephalus F.-B., Limax arborum Bouch., Hyalina fulva Drap., Vitrina pellucida Müll., und der alte Neumann (A. 14) will sogar Pupa frumentum Drap. hier gefunden haben. Auf dem ganzen übrigen "Theile des nördlichen Königshayner Gebirgs- zuges wird man kaum etwas Anderes finden, als Arion empiricorum Fer., der hier oben gerade tehlt, und Vitrina pellucida Müll., die beinahe überall vor- kommt. Die oben aufgezählten Schnecken aber entfernen sich von den frei- stehenden Granitblöcken auch „keinen Schritt“. Der Schwarzenberg bei Jauernick in der Oberlausitz besteht aus Granit, von Basalt durchbrochen, welcher letztere auch den Gipfel bildet. Unten herum steht abwechselnd Kieferwald und dichter Laubwald; der Granit, wo er zu Tage tritt, zeigt glatte Flächen, und wo er nicht zu Tage tritt, ist der Boden trocken und sandig; die Krautvegetation besteht hauptsächlich aus kümmerlichen Farnen, Vaceinien, Calluma vulgaris (L.) Salisb. und hohen, steifen Grasbüscheln; von Schnecken findet man nur Vitrina pellueida Müll., Helix rotundata Müll. und Limax cinereo-niger Wolff. Anders ist es auf dem Gipfel: derselbe trägt kein hohes Holz, sondern nur niederes, vereinzeltes Gesträuch, welches den Sonnenstrahlen allenthalben Zutritt gewährt. Der hier sehr unansehnliche, graue Basalt liegt in grossen 'Trümmerhaufen umher, in deren unzähligen Ritzen und Höhlen reiche Krautvegetation wuchert, und wo ich folgende Schnecken fand: Olausilia laminata Mtg., bidentata (Ström) Bitte. (— nigricans Pult.), Helix rotundata Müll., lapieida L., rothbraune und stark- gehäusige Helix hortensis Müll., Arion fuscus Müll., Hyalina nitidula Drap., Vitrina pellucida Müll. Dieselbe Bildung zeigt der übrigens viel grössere und höhere „Hoch- Die Binnenmollusken ete. (p. 29) 209 wald“ bei Lauban in Schlesien, nur dass unten herum Gneiss statt des Gra- nites gelagert ist; auch ist der Holzbestand auf dem Gipfel ein bedeutend höherer, doch auch ziemlich dünner, und an seinem Westabhange gieht es einige quellige Orte; doch findet man überall dieselben Basalttrümmer. Unten herum in dem dichtbestandenen Hochwald und an den massiven Gneissfelsen kriecht nur der schattenliebende Arion empiricorum Fer., oben aber zwischen den feuchten Basalttrümmern findet man: Clausilia laminata Mtg., Cionella lubrica Müll. var. hyalina, Helix umbrosa Partsch, arbustorum L., Arion 2) fuscus Müll., hortensis Fer., Limax cinereo-niger Wolft, Hyalina nitidula Drap., glabra Stnd., diaphana Stnd., fulva Drap., Vitrina pellueida Müll., diaphana Drap. und Lusatica Idn., an Basaltfelsabhängen Olausilia biplicata Mtg., Patula rotundata Müll., Arion fuscus Mill. und Vitrina pellucida Müll., letztere vier mit die häufigsten Schnecken der rauhen Oberlausitz. Zweimal sehen wir den Basalt als Wohnort mehrerer, z. Th. selten gefundener Arten. Und in der That, wenn man von der Ansicht ausgeht, dass eine mit vielen Ritzen und Vorsprüngen versehene Gesteinsart für mannigfaches Molluskenleben besonders günsiige Existenzbedingungen gewährt, so findet man an dem Basalt meist die rechten Plätze. Leicht kann sich etwas Humus ablagern, welcher Feuchtigkeit anzieht und an sich hält, ohne sie wie glattes Gestein schnell verdunsten zu lassen; vorspringende Kanten und Felssticke geben Schatten, der zugleich nicht tief ist, sondern immer nahe am Sonnenschein liest und gewissermassen ein „sonniger Schatten“ ge- nannt werden kann. Eine Bestätigung dafür sind die Landeskrone in der Oberlausitz mit ca. 60 Schneckenarten !), der ähnlich beschaffene Gröditzberg bei Haynau in Schlesien und im schlesischen Hochgebirge die bekannte Basaltader der kleinen Schneegrube, welche sich vor dem ringsum lagernden Granit durch reiche Vegetation und viele Mollusken vortheilhaft auszeichnet. Es würde übrigens weitläufig sein, wenn ich alle die Punkte beschreiben wollte, an denen ich Berggipfel und Bergvorsprünge, insofern sie nur einiger- !) Unter denen z. B. Daudebardia brevipes Drap., Hyalına diaphana Stud., Limazx (Amalia) carinatus E. v. M., Helix umbrosa Partsch, acwleata Müll., personata Lamarck, obvoluta Müll., Buliminus montanus Drap. und odscurus Müll., Pupa minutissima Hartm., dolvolum Brug., Clausilia filograna Ziegl., sejuneta A. Schm., parvula Stnd., tumida (Ziegl.) A. Schm., Balea perversa L., Acme polita Hartm. 210 Hermann Jordan. (p. 30) massen mit Gebüsch bewachsen und der Sonne und freien Luft zugänglich waren, vor weiter unten im dunkelen, kaltfeuchten Hochwald gelegenen Fels- kuppen oder gar glatten Felswänden bevorzugt fand; ich nenne nur einige Namen: Babiagora im Comitat Arva in Ungarn, Hohgulge bei Schönau in Schlesien, Karpenstein bei Landeck und hohe Mense in der Grafschaft Glatz, Oberes Queissthal mit dem Adlerstein bei Marklissa in Schlesien, Hochwald bei Zittau in Sachsen, Raubschloss im Boberthale und Falkensteine bei Hirsch- berg in Schlesien ete. Da man nun die Burgen auf die freien Kuppen der verschiedenen Höhen setzte; da diese Burgen meist auf die eine oder andere Art Laub- bäume erhielten; da mit der Cultur sich bald Humusbildung einfand, und dieser Humus auch in vielen geschützten Eeken und Winkeln liegen bleiben konnte; da endlich bei zerfallendem Mauerwerk auch bald Steintrümmer um- hergestreut, und da durch dies Alles günstige Existenzbedingungen für Land- schnecken geschaffen werden: so kann man nicht umhin einzuräumen, dass das Vorhandensein einer Burgruine !) in gewissen Fällen als Grund von Schneckenansiedelung auf einem vorher vielleicht kahlen und öden Beregipfel anzusehen sei. Nur aber kann unter keiner Bedingung zugegeben werden, dass der trockene und wenig erquickliche Kalkmörtel es gewesen, welcher diese Wirkung hervorgebracht habe. Durch viele Mollusken vor der näheren Umgebung, ausgezeichnet fand ich z. B. folgende Burgruinen: Greiffenstein am Isergebirge, Kynast am Riesengebirge, Bolkoburg am Bober-Katzbach-Gebirge, Kyhnsburg am Eulen- gebirge, Aggstein in der Wachau, Schloss Mödling in der Brühl bei Wien ete. ete. Ausserdem füge ich noch von sogenannten „Kalkschnecken“ einige auf anderen Formationen belegene Fundorte an: Buliminus (Zebrina) detritus Müll., Fürstensteiner Grund i. Schl., Grau- wacke; hohe Mense in der Grafschaft Glatz, Glimmerschiefer. Pupa (Torqwilla) frumentum Drap., in der Grafschaft Glatz auf Glimmer- schiefer; auf Gneiss (nach E. v. Martens A. 11) bei Finstermünz; an lehmigen Abhängen bei Oderberg in der Mark Brandenburg. Olausilia parvula Stud., allenthalben in Schlesien und Böhmen auf Basalt, Glimmerschiefer, Grauwacke, Granit. 1) Also die menschliche Cultur. EN er Die Binmenmollusken etc. (p. 31) 211 Helix candicans Ziegler, sehr häufig bei Potsdam und auf dem Tiemplower Berge bei Berlin (A. 15); an der Kyhnsburg im Schlesien. Helix candidula Stud., auf Gmeiss bei Finstermünz (E. v. Martens, A. 11). Limax (Amalia) carinatus E.v.M., auf Basalt, Landeskrone in der preussi- schen Oberlausitz u. s. w. Trotz solcher Ausnahmen, die gewiss noch mannigfach zu constatiren sein werden, ist es unleugbar, dass die Xerophilen!), Buliminus detritus Müll., B. tridens Müll., einige Pupa-, sowie zahlreiche andere Buliminus- und Clausilia- Arten mit kleinem Verbreitungsbezirk ganz entschieden den Kalk bevorzugen, z. Th. sogar ausschliesslich auf Kalk leben; ich glaube auch hierfür nur ge- wisse, durch die Gesteinsarten bedingte, physikalische Verhältnisse als Grund ansehen zu müssen, und zwar vor allen Dingen, ob bei Verwitterung und in welchem Grade Humusbildung stattfindet und eine mehr weniger reiche Ab- lagerung und Ansammlung des Humus möglich ist. Doch könnten auch noch andere Verhältnisse mitsprechen, und ich erlaube mir eine kurze Besprechung verschiedener Gesteinsarten in dieser Beziehung, geordnet nach der Mannig- faltigkeit ihrer Schneckenfauna. Nächst den schneckenlosen Quarzfelsen und dem Diluvialsande Norddeutschlands ist für den Sammler wohl die langweiligste Formation die des Quadersandsteins. Ich machte einen meiner ersten Sammelversuche auf Quadersandstein im Oybinthale bei Zittau in Sachsen und war sehr nieder- geschlagen iiber mein angeblich noch wenig ausgebildetes Geschick zum Auf- suchen der Schnecken. Auf dem ganz aus Quadersandstein bestehenden Oybin nämlich steht eine weitläufige, aus dem gleichen Gestein erbaute, prachtvolle Kirchenruine inmitten altbestandenen Laubwaldes, und letzteres, hatte ich ge- lesen, sollten die T'hiere sehr lieben — aber ich fand Nichts ausser einigen hässlichen Exemplaren von Patula rotundata Müll. und leere Schälchen von Vitrina pellueida Müll., ganz zuletzt noch einige Olausilia biplicata Mtg. von kümmerlichem Aussehen. Die ersteren beiden sind von Schnecken auch die einzigen Bewohner des Quadersandsteins bei Wehrau und Klitschdorf am Queiss in Schlesien und bei Adersbach und Weckelsdorf an der böhmisch- schlesischen Grenze, und es kommen an ersterem Orte nur hart am feuchten ! Helixgruppe Xerophila Held, mittelländischen Ursprungs. 212 Hermann Jordan. (p. 32) Queissufer noch Zonitoides nitidus Müll., Hyalina cellaria Müll., fulva Drap., Helix arbustorum L. und Succinea putris L., bei Weckelsdorf noch Punctum pygmaeum Drap. unter feuchtem Laube und an Baumstümpfen vor. Als Grund dieser Armuth hat man den bei Verwitterung des Sandsteines sich bildenden harten, trockenen Sand und den Mangel an weichem, schwarzem, die Feuch- tigkeit anziehenden und an sich haltenden Humus anzunehmen. Ausserdem ist der Quadersandstein ganz ausserordentlich arm an Ritzen und Spalten, und wenn er an manchen Orten wunderbar abenteuerliche Formen zeigt, so geschieht dies zu sehr im Grossen; im Kleinen sieht man wieder glatte Flächen massiver Gesteinsmassen, welche von unten und innen her nie unter- höhlt sind; bei Verwitterung bilden sich keine einzelne, am Fusse der Felsen umherliesende Steintrümmer. Regenwasser läuft sofort von den steilen Wänden ab oder wird von dem lockeren Gestein aufgesogen; der befeuchtete Ver- witterungssand schwimmt in einem Augenblick von Nässe, um sehr bald wieder vollkommen trocken zu werden. Aehnlich verhalten sich in dieser Beziehung Eruptionsgesteine. Gneiss, Granit, Syenit, Serpentin, Grünstein bilden ebenso colossale, compacte Massen mit mehr weniger glatten Flächen und wenigen, einzelnen Trümmern; die Humusbildung ist ebenfalls schwach, bei Granit je nach dem grösseren oder geringeren Gehalte an Feldspath verschieden. Risse und Spalten giebt es wenig; das Regenwasser bleibt in Pfützen stehen, oder läuft schnell ab, zieht aber wenig oder nicht in das Gestein ein. Es werden sich nur ganz geringe Humuslager bilden können und im Allgemeinen nur an Stellen von geringstem Umfange den Schnecken zusagende Plätze entstehen; dem entsprechend fand Reinhardt (A. 12) auf dem Granit des Riesen- und Isergebirges das kleine Pumetum pygmaeum Drap. häufiger, als jede andere Schnecke. Glimmerschiefer, Thonschiefer, Grauwacke, Melaphyre, Ba- salte zeigen weniger glatte Flächen von grösserem Umfang; die Verwitterung erzeugt reichlich Humus; Risse und Spalten sind vorhanden, und meist ist eine reichliche Bildung grösserer und kleinerer Trümmer bemerkbar. Feuch- tigkeit erhält sich obenauf meist gut in den mit Humus gefüllten Spalten und Vertiefungen. Innere Höhlungen wird man wenig oder nicht beobachten. Laubwälder haben ein gutes Gedeihen. Die Binnenmollusken etc. (p. 33) 215 Kreidige und Mergel-Ablagerungen, Muschelkalk und Ueber- gangskalkstein sind wenig oder nicht zerklüftet; man findet wenige Risse und Spalten; die Humusbildung ist dagegen eine reichliche und die Fähigkeit desselben, Feuchtigkeit aufzunehmen und anzuhalten, eine grosse. Muschel- kalk und Uebergangskalkstein bilden meist rundliche, wellenförmige Hügel. Dolomite, Urkalk, Blauschiefer und Oolithischer Kalkstein, besonders die ersteren beiden, zeichnen sich durch auffallende Zerrissenheit der Formen aus; glatte Flächen findet man gar nicht, und überall sind zahl- reiche grosse und kleine, tiefgehende Spalten und Risse vorhanden. Bekannt sind die Höhlenbildungen dieser Gesteinsarten. Bei Verwitterung wird ein äusserst feinerdiger Humus erzeugt. Regenfeuchtiegkeit läuft wenig ab, sickert vielmehr durch das löcherige Gestein in die vielen Vertiefungen: ebenso findet Sonnenwärme Zutritt bis tief m die Gesteinsmassen hinein. Es ist klar, dass grosse Nässe die Oberfläche von derartigen Bildungen nicht leicht versumpfen, noch dass anhaltend trockene Witterung bald alle Feuchtigkeit verdunsten lassen wird. Die Feuchtigkeitsverhältnisse der Erdschichten sind darum nicht jäh mit der Witterung wechselnde, sondern mehr stetige und sich gleich bleibende. In Folge der Unebenheit der Flächen und der Porosität des Ge- steins können bei anhaltend starkem Regen gewaltsam herabstürzende Wasser- massen, Sturzbäche nicht leicht entstehen und den angesammelten Humus mit Pflanzen und kleinen Thieren nicht abwaschen. Weinland (A. 7) fand in der Falkensteiner Höhle leere Schalen von Pisidium pusillum Gmel., von denen er annehmen zu müssen glaubt, dass sie von oben her durch Ein- schwemmung dahin gelangt seien. Aus Obigem ergiebt sich Einiges, wovon man vermuthen kann, dass es einem grossen Theile der landbewohnenden Schnecken angenehm und erspriesslich, wenn nicht nothwendig sei. Dies wäre, um es kurz zu recapi- tuliren: gleichmässige, mässige Feuchtigkeit von unten her, ohne stagnirendes Wasser und Sumpfbildung an der Oberfläche; Zugänglichkeit für freie Luft und Sonnenwärme bei genügend warmen, schattigen Schlupfwinkeln; Vor- handensein tiefer liegender und leicht erreichbarer Winterverstecke. Der Arten- reichthum gewisser geologischer Formationen, z. B. der verschiedenen Kalke, dürfte davon herrühren, dass letztere diese Vorzüge in besonders reichlichem Maasse und durchweg bieten. Nova Acta XLV. Nr. 4. 28 214 Hermann Jordan. (p. 34) Es fiel mir übrigens auf, dass Rossmässler in der Einleitung zu dem ersten Bande seiner „Ikonographie“ auf seine grosse Erfahrung hin als sehr zweckmässige Einrichtung für ein Schnecken-Observatorium empfiehlt, diesem als Unterlage eine Schicht lockerer Steine zu geben und nur immer diese zu befeuchten, nicht die darüber liegenden Boden- und Moosschichten selbst. Und stände damit nicht auch in Zusammenhang, dass manche Schnecken bei stärkerem Regenfall den allmählich immer nässer werdenden Boden und die von Wasser triefende Krautvegetation verlassen, um an Baumstämmen, Mauern und Felswänden emporzusteigen ? Von oben geschilderten Verhältnissen, welche ihren direeten Einfluss erklärlicherweise nur in Gebirgs- und Bergländern, selten in der Ebene geltend machen können, sind besonders eine grosse Anzahl mehr trockene Wohnplätze liebender Arten abhängig, welche ich unter dem Namen „Höhenschnecken“ zusammenfassen möchte. Bei der Bezeichnung „Steinschnecken“ wird man zu wenig veranlasst, an die ihren Wohnplätzen nothwendige Sonnenwärme und freie Luft zu denken, und ausserdem leben einige (z. B. die Xerophilen) an Öertlichkeiten, bei denen direete Berührung mit Felsgestein ausgeschlossen ist. Hierher gehören aus unserer einheimischen Fauna z. B.: Limax (Amalia) carinatus (Leach) E. v. Mart. Limax (Heynemannia) cinereus Lister (— montanus Leydig?). Vitrina elongata Drap., brevis Fer. Hyalina glabra Stud., clara Held. Patula rupestris Drap., ruderata Stud., solaria Mke. Helix (Gonostoma) obvoluta Müll., holoserica Stud. H. (Triodopsis) personata Lam. H. (Fruticicola) Cobresiana v. Alt., edentula Drap., sericea Drap., rufescens Penn., umbrosa Partsch, strigella Drap., Carpathica Friv. H. (Campylaea) foetens ©. Pfr., faustina Ziegler, Presliö A. Schm., wie alle anderen Uampyläen. H. (Chilotrema) lapieida L. H. (Pomatia) pomatia L. (Uebergang zu Laubschnecken). Buliminus (Napaeus) montanus Drap. Pupa (Torguilla) frumentum Drap., secale Drap., avenacea Brug. P. (Orcula) dolium Mich., doliolum Brug. DD a Zi Die Binnenmollusken etc. (p. 35) P. (Vertigo) pygmaea Drap. balea perversa L. Die Clausilien ausser ©. ventricosa Drap., plicatula Drap., bidentata (Ström) Bttg. (—nigricans Pulteney), pumila Zieg]l., sejuncta A. Schm., laminata Mte. und ausserdem die Helixgruppe Xerophila, Buliminus detritus Müll., tridens Müll., quadridens Müll., Oyelostoma elegans Müll. und Pomatias septemspirale Razoum., welche letztgenannte alle noch als Fremdlinge auf deutscher Erde zu betrachten sind und den Charakter mittelländischer Fauna deutlich in Gewohnheiten und Habitus an sich tragen. Sie suchen Orte auf, welche sehr sonnig sind und von anhaltender Nässe wenig zu leiden haben und finden solche auf sanft abfallenden, kurzgrasigen Hügeln und Abhängen, besonders in den Kalk- formationen Süd- und Mitteldeutschlands. Auf allen Formationen fast gleichmässig finden sich Zimaz einereus List., die Frutieicolen ausser Helix strigella Drap., welche in Deutschland dem Kalk und trocken-sonnigen Orten entschieden den Vorzug giebt, Helix lapieida L., Helix pomatia L., auf Kalk z. B. allerdings am häufiesten, Duliminus montanus Drap., Pupa pygmaea Drap., Olausilia plicata Drap., biplicata Mtg. und dubia Drap. Die günstigsten Existenzbedingungen scheinen auf dem sonst schnecken- armen Urgebirge zu finden und warm-trockene Gesteinsarten zu meiden: Balea perversa L., besonders dem feucht-oceanischen Westeuropa angehörend, die Hochgebirgsschnecke Helix holoserica Stud. und die Nordlandsschnecke Patula ruderata Studer. Unabhängig von der Gesteinsart der Bodenunterlage, wenigstens nicht unmittelbar von derselben abhängig sind die Glieder einer anderen Gruppe, deren Existenz vielmehr hauptsächlich durch die Anwesenheit von Laubhölzern bedingt ist, und welche sich in Folge dessen im Gebirge so gut wie in der Ebene finden, auf alten Formationen sowohl, als auf recenten Ablagerungen. Wie aber die Höhenschnecken gewissen Gesteinsarten den Vorzug geben, so übt die Art der Laubhölzer auf diese Weichthierfauna ebenfalls einen starken Einfluss aus. Bekannt ist in dieser Beziehung der Molluskenreichthum der tothbuchenwälder; weniger günstig wirken Erlen, Weissbuchen, Linden, Eichen und am ungünstigsten Robinien- und Birkenbestände. Indem nun aber auf gewissen Bodenarten viele Laubhölzer nicht gedeihen, manchen Schnecken so- mit nothwendige Existenzbedingungen entzogen werden, so wäre auch hier © [U] 3* 216 Hermann Jordan. (p. 36) ein, wenn auch nur indireeter Einfluss des Bodens auf die Schneckenfauna zu constatiren. Wir behalten hier den alten Namen „Laubschneceken“ bei, unter- scheiden aber zwischen Arten, welche nur die Waldränder und lichtere Hoch- waldbestände bewohnen und solchen, welche auch in das schattige Innere der Wälder vordringen, besonders nasse Oertlichkeiten übrigens insgesammt zu vermeiden bestrebt sind. Erstere sind von unseren einheimischen Arten am lebhaftesten und schönsten gefärbt, während letztere, ihrem Wohnorte gemäss, eintönig dunkle Farben auf ihren Gehäusen zur Schau tragen. Wir nennen als zur ersten Abtheilung dieser Gruppe gehörend und die Fauna der Waldränder und Lichtungen bildend: Arion hortensis Fer. Lima cinereo-niger W oltt, unicolor Heynem., tenellus Nilss. =cinetus Heynem.) Helix (Fruticicola) hispida L., fruticum Müll., carthusiana Müll. carthu- sianella Drap.), incarnata Müll., arbustorum L. Helix (Tachea) hortensis Müll., nemoralis Müll., Austriaca Mühlf., sylvatica Drap. Olausilia laminata Mte. Mehr den Schatten und das Innere der Wälder suchen auf, ohne dabei nassen und quelligen Orten auszuweichen, doch aber noch geradezu sumpfige Oertlichkeiten vermeidend und die Fauna des Hochwaldes bildend: Arion fuscus Müll., melanocephalus F.-B., albus Fer. Limax arborum Bouch. (= marginatus Müll.) Patula rotundata Müll. Helix villosa Drap. Buliminus obscurus Müll. Pupa edentula Drap., substriata Jeftr. Clausilia ventricosa Drap., plicatula Drap., bidentata (Ström.) Bttg., pu- mila Ziegl., sejuncta A. Schm. Alle Laubschnecken findet man mitunter an Bäumen und auf Sträuchern, und zwar am meisten so Limax arborum Bouch., Helix hortensis Müll. und nemoralis L., die Fruticicolen besonders im späteren Sommer und die anderen sern bei Kegenwetter. Helix Austriaca bildet mit Helix sylvatica, Patula rotundata und Clau- silia laminata einen Uebergang zu den Höhenschnecken, Arion melanocephalus, Die Binnenmollusken etc. (p. 37) 217 Buliminus obscurus und die beiden Pupa-Arten einen solchen zu der folgenden Gruppe, zu der Gruppe der „Erdschneceken“. Die Gruppe der Erdschnecken umfasst von Gehäuseschnecken die kleinsten und zugleich geographisch am weitesten verbreiteten Formen unserer Fauna; keiner derselben fällt es je ein, m die Höhe zu klettern; sie bewegen sich nur an und im Boden, und unter ihnen allein finden sich eigentliche Fleischfresser. Wir werden hier wiederum zu betrachten haben, welche von ihnen vorzugsweise am Boden der Wälder zu finden sind, und welche mehr freies Land bevorzugen, welche mehr und welche weniger Nässe vertragen. Im Allgemeinen sind sie bezüglich ihrer Wohnorte wenig wählerisch. Besonders in und an den Wäldern findet man: Helix aculeata Müll., bidens Chemn. Hyalina nitens Mich., nitidula Drap., glabra Stud. (?), pura Ald., radiatula Ald. — Hammonis Ström.?). Acme polita Hartm. Auf trockeneren, sonnigen Wiesen, besonders unter niederem Ge- büsch daselbst: Helix costata Müll., pulchella Müll. Pupa muscorum (L.) Müll., minutissima Hartm., pygmaea Drap., costulata Nilss., Shuttleworthiana Charp. Succinea oblonga Drap. Auf schattigen, feuchten Wiesen, besonders an Rändern von Teichen und Flüssen: Limax laevis Müll. = brunneus Drap.), variegatus Drap. Daudebardia brevipes Drap. und rufa Fer. Vitrina diaphana Drap. Hyalina cellaria Müll., Draparnaldi Beck, subterranea (Bourg.) Reinh. Zonitoides nitidus Müll. Helix bidens Chemn., rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. (Caecilianella acicula Müll.) Pupa antivertigo Drap., laevigata Kokeil, pusilla Müll., angustior Jeffr. — Venetzi Charp.). 218 Hermann Jordan. (p. 35) Suceinea putris L., Pfeiffer? Rossm., letztere besonders mehr im Wasser selbst, als ausserhalb desselben. Ueberall finden sich, nur Torfgrund und Oertlichkeiten meidend, welchen der Landwirth das Prädicat „sauer“ beizulegen pflegt: Limax agrestis L. Hyalina fulva Drap. Vitrina pellucida Müll. Punctum pygmaeum Drap. Cionella lubrica Müll. ) zugleich eircumpolare und in die arktische Provinz vordringende Arten. An nässesten, moorigen Orten, auch auf „sauren“ Wiesen und Torfgrund: Limax laevis Müll. = brunneus Drap.), Carychium minimum Müll. und auch hier und überall Arion empericorum Fer. Auch in Häusern, also besonders in Kellern und in Brunnen, sogar bisweilen unter alter Dielung finden sich: Arion albus Fer. Limax cinereo-niger Wolff a: j i und so besonders in fremdländischen Hafen- städten ausserhalb ihres Verbreitungsbezirks gefunden. darum überall mit dem Menschen mitwandernd L. variegatus Drap. Hyalina cellaria Müll. | Eine unterirdische Lebensweise führen: die blinde Oaecilianella acicula Müll. für immer und nur während der wärmeren Jahreszeiten die Vitrinen, Daudebardien und wohl auch Lima:z tenellus Nilss. (= cinctus Heynem.) Es braucht wohl kaum hinzugefügt zu werden, dass die Erdschnecken mehr als Laub- und Höhenschnecken in ihrer Existenz von der Anwesenheit von feuchtem Humus als stete, directe Bewohner desselben abhängig sind; doch sind sie gleichgültiger gegen andere, besonders Wärmeverhältnisse, in- dem sie nur lange Trockenheit verabscheuen, gegen welche sie von unseren Landmollusken allerdings am wenigsten gewappnet sind; sie können darum nie an Orten vorkommen, welche einer solchen öfters ausgesetzt werden. In den Gebirgen werden sie darum auch den Gesteinsformationen mit reicher Die Binnenmollusken etc. (p. 39) 219 Humusbildung und starker Untervegetation stets den Vorzug geben, so dass wir auch hier die günstigsten Verhältnisse wieder von denselben Gesteinsarten bedingt sehen, wie sowohl bei den Laub- als auch bei den Höhenschnecken. Während nun die Höhenschnecken vorzugsweise oder ausschliesslich Gebirgsbewohner sind, während die Laubschnecken dem Gebirge sowohl, als der Ebene gleichmässig angehören, sehen wir die Erdschnecken hauptsächlich die Niederungsebenen und niederen Vorgebirgsregionen bevölkern. Wohl geht eine Anzahl derselben auch in das höhere Gebirge hinauf; aber wir finden sie dort meistens nur sporadisch an wenigen, bevorzugten Stellen von meist geringem Umfange und haben dann öfters Gelegenheit, eine abnorme Färbung, nämlich den Albinismus, entweder bei allen Exemplaren, oder doch der Mehr- zahl derselben zu constatiren. Ausser obigen drei Gruppen sind noch zwei zu erwähnen, welche Deutschland entweder gänzlich oder wenigstens fast vollkommen fremd sind. Es sind dies, was das europäische Faunengebiet anbelangt, einige Schnecken aus der Helixgruppe Euparypka Hartm. (Helix desertorum Forskal und Ver- wandte) und die Vertreter der Buliminusgruppe Petraeus Albers aus den vorderasiatischen, arabischen und ägyptischen Wüsten — die „Wüsten- schnecken“, und zweitens mehrere den Meeresküsten allein angehörende Arten. Letztere, die „Küstenlandschneeken“ oder Strandschnecken, besonders an den Mittelmeerküsten heimisch, scheinen, einzelne Formen ausgenommen, einer hohen, jährlichen Durchschnittstemperatur zu bedürfen. Wir nennen als Beispiele: von den Mittelmeerküsten: Glandina algira Brug., Helix (Xerophila) pisana Müll. (auch bis England hin), (Turricula) acuta Müll., pyramidata Drap., trochoides Poir., conoidea Drap., Truncatella truncatula Drap. (schon des Meerwassers bedürftig) u. s. w.; von den westeuropäischen Küsten: Helix (Frutieicola) cantiana Mtg., Helix (Xerophila) caperata Mtg., variabilis Drap., auch am Mittelmeer; 220 Hermann Jordan. (p. 40) von allen europäischen Küsten, die arktischen allein ausgenommen: Pupa umbilicata Drap. Ausser diesen kommen aber noch andere Schnecken an den Küsten vor, ohne an dieselben gebunden zu sein. 2. Kurzer Vergleich des Vorkommens von Landschnecken und Pflanzen. Haben wir auf den vorigen Seiten betont und Beispiele sowie Gründe angeführt, dass die Bodenunterlage auf die Molluskenfauna nur mittels ihrer physikalischen Eigenschaften Einfluss ausübe, so ist ein Gleiches wohl nicht für die Pflanzen anzunehmen, obgleich es auch geschehen ist, z. B. von Thurmann (A. 16). Die Erfahrungen der Landwirthschaft sowohl, als che- mische Analyse beweisen, dass gewisse mineralische Substanzen wirkliche Nahrungsmittel der Pflanzen sind, und erhellt auch aus manchen Beispielen, dass auch die physikalischen Eigenschaften des Substrates für die Pflanzen nicht vollständig unwichtig sind, so wird man doch kaum denen beizustimmen vermögen, welche letztere als die erste und Hauptbedingung darstellen. Im Ganzen genommen werden wir nach der chemischen Beschaffenheit der Boden- unterlage des Standortes unter vier Gruppen von Pflanzen zu unterscheiden haben: Meerstrandpflanzen (Salzpflanzen), Kalkliebende Pflanzen | Kalkfliehende Pflanzen \ Binnenlandpflanzen. Indifferente Pflanzen Die Meerstrandpflanzen sind in gewisse Zonen gruppirt, welche den Meeresküsten parallel laufen und um die Salzstellen des Binnenlandes con- centrisch gelagert sind; die kalkliebenden Pflanzen kommen nur auf Kalk vor, und zwar genügt ein Kalkgehalt von 10—15°),, um eine Flora von Kalk- pflanzen zu erzeugen und kalkfliehende Arten zurückzustossen, wie aus der Flora des Kaiserstuhlgebirges ersichtlich ist. Die kalkfiiehenden Pflanzen werden von dem Kalke zurückgestossen, zeigen aber für keine der anderen Bodenarten eine besondere Vorliebe, während die indifferenten Pflanzen endlich auf allen Bodenarten gleichmässig gefunden werden (vergl. Contejean, A. 17). Die Binnenmollusken etc. (p. 41) 22] Bei allen diesen Gruppen, die Salzpflanzen ausgenommen, unterscheidet Contejean zwei den physikalischen Eigenschaften der Bodenarten entsprin- gende Untergruppen: Xerophile, Trockenheit liebende, und hygrophile, d. h. feuchtere Standorte vorziehende Pflanzen. Die Einwirkung des Kochsalzes ist eine viel allgemeinere, als die des Kalkes: sie erstreckt sich auf %/,, der Arten einer Gegend, während man den Einfluss des Kalkgehaltes höchstens an der Hälfte derselben beobachten kann. Bei beiden, bei dem Kochsalz und bei dem Kalk, ist die zurückstossende Kraft bei weitem grösser, als die anziehende, und wahrscheinlich genügt ein weit geringerer Procentsatz beider in der Bodenunterlage, um Salz- oder Kalkpflanzen zu erhalten, als nöthig ist, um Vertreter der Binnenlandflora und solche aus der Gruppe der kalkfliehenden Arten zurückzustossen. So hat man sich das zuweilen vorkommende Zusammen- leben heterogener Pflanzen zu erklären, sowie auch daraus, dass kalkfliehende Pflanzen, in kalklosem Boden zu gewisser Grösse und Kraft entwickelt, an eine geringe Menge Kalk sich gewöhnen können. Interessant ist es zu erfahren, dass im botanischen Garten zu Christiania (A.1S) unter der Cultur des Menschen gewisse Pflanzenarten viel unabhängiger von den Bodenarten sich zeigen, als wenn sie frei in der Natur wachsen. Catabrosa algida, in der Natur nur in Boden vorkommend, der von Schnee- wasser getränkt wird, gedeiht in dem botanischen Garten vorzüglich auch ohne dasselbe. Es ist bekannt, dass auch Strandpflanzen bei der Cultur gut fortkommen, ohne dass man ihnen Salz zu geben braucht. Sumpfpflanzen, wie Veronica Beccabunga, V. Anagallis und V. scutellata, Carex chordorhiza, Epi- pactis palustris, Naumburgia thyrsiflora u. s. w., welche in der Natur nur an sehr sumpfigen Orten wachsen, werden in demselben botanischen Garten in ganz trockenem Boden gezogen und nicht mehr begossen, als alle andere, gedeihen aber doch recht gut. Der Gärtner übernimmt hier die Rolle des Schneewassers, des Salzes und des Sumpfes, indem er durch Ausjäten des Unkrautes die Nebenbuhler fernhält. Es ist zur Genüge betont worden, dass die chemische Zusammensetzung der Bodenunterlage den Landschnecken vollkommen gleichgiltig ist. Doch wie das Kochsalz des Bodens fähig ist, gewisse Pflanzen abzustossen und eigen- artige Formen sich entwickeln zu lassen, so übt die mit Salztheilchen ge- schwängerte Luft der Meereskisten mittels dieser einen grossen Einfluss auf Nova Acta XLV. Nr. 4. 29 222 Hermann Jordan. (p. 42) die Landschnecken aus. Unter ihrer Einwirkung gedeihen einige, die Küsten- landschnecken, am besten; andere können ihr widerstehen und wieder andere vermeiden es, sich ihr auszusetzen. Beweis für die starke Einwirkung dieser Meeresküstenluft ist z. B. eine den nordbritannischen Küsten eigenthümliche Dünenform von Helix hortensis Müll.: var. arenicola Macgill. Wenn wir nun weiter zwischen kalkliebenden, kalkfliehenden und indifferenten Pflanzen zu unterscheiden hatten, so geschah diese Eintheilumg auf Grund der chemi- schen Zusammensetzung des Substrates, und nur deren Unterabtheilungen, hygrophile und xerophile Pflanzen, entsprangen den verschiedenen physika- lischen Eigenschaften der Bodenarten. Bei den Landschnecken werden wir diese Unterabtheilungen zu Hauptabtheilungen zu machen und zwischen xero- philen, hygrophilen und indifferenten zu unterscheiden haben, wobei man un- gefähr unter xerophilen Landschnecken die weiter oben (p. 34) geschilderten Höhenschnecken, unter hygrophilen die Erdschnecken und unter indifferenten vielleicht die Laubschnecken sich vorzustellen hätte. Nur unter den Höhen- schnecken kann man von einigen sagen, dass sie den Kalk bevorzugen oder ihn meiden, und so waren als kalkliebend in Deutschland zu bezeichnen die Helixgruppe Xerophila, einige Buliminus-Arten südlicher Abstammung, sowie die aus Südwesteuropa stammenden Torquillen und die ebenfalls aus Südeuropa her verbreiteten Deckelschnecken Cyclostoma elegans Müll. und Pomatias septem- spirale Razoum. Ausserdem giebt es in den Alpen und besonders im Südosten von Europa einige Arten, welche überhaupt nur auf Kalk zu gedeihen scheinen. Es sind dies Campyläen der Ost- und Westalpen (Helix Sadleriana Ziegl., H. phalerata Ziegl., H. intermedia Fer. ete. aus den Ostalpen, H. alpina F.-B. und H. Fontenillii Mich. aus den Westalpen) und Olausilia- und Buliminus- Arten der Balkanhalbinsel mit sehr kleinem Verbhreitungsbezirk. Von letzteren kann man vielleicht den Ausdruck „junge Arten“ gebrauchen, d. h. solche, deren Entwickelung zu ihrer jetzigen Form vor relativ kurzer Zeit auf dem dem Gedeihen von Höhenschnecken so günstigen Kalkboden stattgefunden hat, und welche noch nicht die Fähigkeit erlangt haben, den Einflüssen ungünsti- gerer Localitäten zu widerstehen. Kalkfliehende Arten waren die Nordlandsschnecke Helix (Patula) rude- rata Stud., die Hochgebirgsschnecke H. (Gonostoma) holoserica Stud. und die in dem westlichen Europa mit feucht-oceanischem Klima heimische Balea perversa L. Die Binnenmollusken etc. (p. 43) 223 Die erstgenannten finden in unserem, im Verhältniss zu ihrer Heimath kalten Klima die günstigsten Existenzbedingungen auf dem warmen und trockenen Kalk, die letzteren vermeiden ihn dieser seiner eben erwähnten Eigenschaften wegen. Ich führte auch dafür schon Beispiele an (p. 30), dass nicht der Kalk als solcher die Anziehungskraft auf erstgenannte Arten ausübt, sondern dass auch Localitäten anderer Formationen, wenn auch sel- tener, dieselben Bedingungen gewähren können. Daraus würde man nun den Schluss ziehen können, dass Arten, deren eigentliche Heimath ein verhältnissmässig warmes Land ist, in feuchteren oder kälteren Klimaten sehr wählerisch in Bezug auf warme und trockene Standorte werden, dass andererseits aber Schnecken aus kaltem oder feuchtem Klima bei ihrer Verbreitung in trockenere oder wärmere Distriete vor solchen gerade sich hüten, und ich erlaube mir, dafür noch einige andere Beispiele anzuführen. Helix (Frutieicola) rufescens Pennant, eine continentale Art und auf dem europäischen Continente auf allen Bodenarten vorkommend, findet sich unter dem Einflusse des so ausgesprochen feucht-oceanischen Klimas von üngland nur auf Kalk. Helix (Fruticicola) strigella Drap., im Süden (Italien und Spanien) auf allen Gesteinsarten, wird je weiter nach Norden immer mehr zu einer kalk- liebenden Schnecke (sie kommt z. B. in der Mark Brandenburg nur auf den Kalkbergen von Rüdersdorf und in einigen anderen sonnigen und trockenen Hügelgegenden, in der preussischen Oberlausitz nur auf dem Muschelkalk bei Wehrau a. Qu. vor). Helix (Chilotrema) lapieida L.., im Norden und noch in Deutschland auf allen Gesteinsarten, fehlt dem Kalk Oberitaliens, kommt dort aber stellenweise auf Gneiss vor. Helix (Pomatia) pomatia L., im Süden (Oesterreich und Süddentsch- land) auf allen Gesteinsarten gleichmässig, wird nach Norden hin auf Kalk- boden entschieden häufiger, ebenso in Gebirgen nach der Höhe zu. Leider hat man bisher auf derartige Verhältnisse wenig geachtet, und es können darum mit Sicherheit nur diese wenigen Beispiele angeführt werden: doch bin ich überzeugt, dass sich dieselben Verhältnisse sehr oft wiederholen. Es ist nun interessant, dass ähnliche Verhältnisse auch für Pflanzen festgestellt worden sind, d. h. also, dass continentale Pflanzen südlicherer 295 224 Hermann Jordan. (p. 44) Gegenden, in ihrer Heimath indifferent, nach den feuchten Meeresküsten hin und in den kälteren Zonen der Gebirge ihren Charakter insoweit verändern, dass sie mehr und mehr zu Kalkpflanzen werden. So wachsen nach A. Blytt (A. 19) einige continentale Arten im süd- östlichen Skandinavien ohne Auswahl auf allen Gesteinsarten, während sie weiter nach Westen und Norden hin, wo einerseits ein feucht-oceanisches Klima, andererseits ein kalt-boreales zu herrschen anfängt, nur noch auf Kalk in Folge von dessen Trockenheit und Wärme gefunden werden, so z. B. Rosa camina L.!) Convallaria majalis 1. R. villosa L. Orobus vernus L. Corylus Avellana 1. Actaea spicata L. Ulmus montana Sm. Asperula odorata L. Sorbus hybrida L. Daphne Mezereum L. Arabis hirsuta Seop. Viola mirabilis L. Arenaria serpyllifolia L. Erysimum hieracifolium L. Asplenium Ruta muraria L. Paris quadrifola L. Polygala vulgaris L. Oarex ornithopoda Willd. Carex digitata L. etc. etc. In gleicher Weise haben sich nach J. Lange (A. 20) auf dem warmen Kreideboden der Ostsee-Inseln Gottland und Oeland Pflanzen angesiedelt (zu- gleich mit der eigentlich ebenfalls südlicheren Helix nemoralis L.), welche man sonst nur in südlicheren Breiten des Continentes anzutreffen pflest, z. B. Carex obtusata Lilbd. Adonis vernalis L. ©. tomentosa L. Ranunculus Illyrieus L. Artemisia rupestris L. R. ophioglossifolius Vill. A. laciniata Willd. Arabis Gerardi Bess. Inula ensifolia L. Braya supina L. Linosyris vulgaris Cass. Helianthemum Oelandicum Whg. Globularia vulgaris L. Viola elatior Fries. Anemone sylvestris L. Gypsophila fastigiata L. Pulsatilla patens Mill. Potentilla fruticosa L. Man wird sich demnach nicht der Meinung entziehen können, dass auch Pflanzen bei Veränderung der klimatischen Verhältnisse (bezüglich des !) Nach gütiger brieflicher Mittheilung von Herrn Professor Blytt. Die Binnenmollusken etc. (p. 45) 225 Kalkes wenigstens) unter Umständen recht sehr von physikalischen Eigen- schaften des Bodens abhängig werden können, ohne dass man letzteren im Allgemeinen den Vorrang vor der chemischen Beschaffenheit des Substrates einzuräumen braucht. Schliesslich sei hier noch bemerkt, dass das geologische Alter einer Formation sowohl für die Pflanzen, als natürlich erst recht für die Land- mollusken höchst gleichgiltig ist. Was das Pflanzenleben an den Meeresküsten anbelangt, so ist die Zahl der in dem mit Kochsalz geschwängerten Boden gedeihenden Pflanzen- arten verhältnissmässig klein, aber, wie schon erwähnt, ganz besonders charakteristisch; ebenso leben hier nur wenige Landschnecken, von denen oben einige charakteristische Beispiele für die europäischen Küsten angeführt wurden, und welche sich auch von den Küsten absolut nicht entfernen, wenn auch ihr Vorkommen manchmal etwas weiter in das Land hinein greift, als dasjenige der Meerstrandpflanzen. Kommen nun aber dieselben Pflanzen zum Theil auch im Binnenlande auf und an Salzlagern vor, so kann man den gleichen Umstand durchaus nicht für die Schnecken constatiren. Die Küsten- landschnecken sind und bleiben dieses in des Wortes ganzer Bedeutung, und wenn man daher wohl von „Salzpflanzen“ reden kann, so wäre es vollständig ungeeignet und absurd, auch von „Salzschnecken“ sprechen zu wollen. Es seht daraus wiederum hervor, dass, während das Vorkommen von Pflanzen hauptsächlich von den chemischen Eigenschaften des Substrates, hier also von dem Gehalte an Kochsalz abhängig ist, und dass darum dieselben Pflanzen auf dem Salzboden der Meeresküsten und dem Salzboden des Binnenlandes wachsen, die Küstenlandschnecken dagegen an das Klima und die Feuchtig- keitsverhältnisse der Meeresküsten gebunden sind, ihr Vorkommen also auf physikalischen Gründen beruht. Einen grossen Einfluss scheinen an den Küsten die von dem Meere ausgeworfenen Molluskenschalen stellenweise auf den Pflanzenwuchs zu haben: Contejean (A. 17) führt an, dass Binnendünen, insofern sie vor dem Salz- wasser geschützt seien, im Allgemeinen kalkfliehende Binnenlandpflanzen be- herbergen, kalkliebende Arten aber auf Lagern von Conchylienresten vorkommen — wohl das einzige Beispiel, dass Pflanzen in Abhängigkeit von Mollusken stehen. DV DD [er] Hermann Jordan. (p. 46) Bezüglich der geographischen Verbreitung von Meerstrandformen mag gleich hier das abnorme Vorkommen zweier solcher, eines Baumes und einer Küstenlandschnecke, an einem auf continentalem Gebiete belegenen Fundorte erwähnt werden: die Seestrandkiefer (Pinus maritima bezw. P. Laricio Poir.), an den westlichen Abhängen des Kaukasus bis 800 Fuss hoch häufig, ist neuerdings auch an dem südwestlichen Gestade des Kaspischen Meeres im östlichen Transkaukasien, in den Steppen von Eldar, gefunden worden, „kurz vor dem Einfluss der Jora in die Kura“ (Kessler A. 21), und aus demselben Gebiete mit seinem durchaus continentalen Klima kennt man schon lange die sonst absolut nur im streng oceanischen Küstenklima gedeihende Pupa umbili- cata Drap. (A. 22). Die Kiefer ist an dem genannten Orte bereits im Ab- sterben begriffen — ob ein Gleiches für P. umbilicata geltend gemacht werden kann, muss vorläufig dahingestellt bleiben. Höhenschnecken und einige der Erdschnecken zeigten sich in ihrem Vorkommen von ähnlichen Ursachen abhängig wie gewisse Pflanzen; Küsten- landschnecken und Meerstrandpflanzen kommen, unabhängig von einander und aus verschiedenen Ursachen, zum Theil an gleichen Localitäten vor. Die Laubschnecken dagegen und die Wälder bewohnenden Erdschnecken erhalten ihre Existenzbedingungen erst durch gewisse Pflanzen, besonders Bäume. Während die oben genannten gleich manchen Pflanzen direet von der Boden- beschaffenheit oder dem Klima des Fundortes abhingen, von den an gleichen Orten wachsenden Pflanzen meist ganz unabhängig waren, sind letztere im Gegentheil an einen besonderen Pflanzenwuchs gebunden, unbeeinflusst von der geognostischen Beschaffenheit oder den dadurch bedingten physikalischen Eigenschaften der Bodenunterlage. Schon oben wurde erwähnt, wie die verschiedenartigen Waldbestände bezüglich der Zahl der in ihrem Bereiche lebenden Schnecken ganz verschieden sich verhalten, und es scheint, dass, wie gewisse Höhenschnecken fast nur unter dem günstigen Einfluss von anstehender Kalkformation gedeihen, einige Laubschnecken an den Buchenwald gebunden sind, nur in solchem vorkommen und fast nur mit der Buche sich verbreiten. Hierher wäre vor Allem Helix (Acanthinula) aculeata Müll. zu rechnen, welche sich fast nur unter todtem Buchenlaube findet und nirgends über die nordöstliche Buchengrenze hinaus, aber iiberall innerhalb derselben vorkommt. Diese nordöstlich verlaufende Die Binmenmollusken etc. (p. 4%) 227 srenzlinie geht vom südlichsten Theile Norwegens (59° n. Br.) aus, berührt die schwedische Westküste, durchschneidet den Continent vom frischen Haff aus über Polen bis Podolien fast geradlinig und setzt sich jenseits der Steppen in der Krym und dem Kaukasus fort. Während nun die Verbreitung der Buche recht klar den Einfluss des Seeklimas in Europa ausdrückt, wäre es wohl ungeeignet, das Vorkommen von Helix aculeata Müll. direct mit diesem in Verbindung bringen zu wollen, indem eben der Grund des Vorkommens genannter Schnecke lediglich in der Buche selbst zu suchen ist. Gleicher- weise geht in den Gebirgen Helix aculeata Müll. nicht höher, als die Buche, in den Sudeten beispielsweise bis 2000—2500 Fuss Meereshöhe. Nordenskiöld und Nylander (A. 23) geben zwar Helix aculeata auch aus Finland an; dieser Fund hat sich aber als Helix harpa Say herausgestellt, welche doch wohl als etwas ganz Anderes anzusehen ist, als H. aculeata Müll., jedenfalls nicht etwa als eine nur durch das arktische Klima bewirkte Ver- änderung von H. aculeata. Helix harpa Say kommt nämlich in sämmtlichen Polarländern vor, und wäre sie eine von H. aculeata abstammende Form, so könnte ich nicht einsehen, warum sie nicht auch in den Hochgebirgen ober- halb der Buchengrenze gefunden wird, und weshalb sie in dem gemässigten Nordamerika sich nicht in HZ. aculeata Müll. zurückverändert hat. H. aculeata Müll. ist neuerdings in Algier eingeführt worden und kommt sonst nur noch in den höheren Regionen der nördlichen Azoren unter abgefallenem Lorheer- laube vor. In den anderen Laubwaldbeständen findet man im Allgemeinen weniger Schnecken, fast gar keine in Nadelwäldern und dort überhaupt nur dann, wenn eine reiche Untervegetation, beispielsweise von Farnen, vorhanden ist. Im deutschen Nadelwalde kommen nur die Nacktschnecken Arion fuscus Müll. und Limax agrestis L., ausserdem selten Vitrinen, wie V. pellucida Müll. und hin und wieder Punctum pygmaeum Drap. vor. Gleich arm an Mollusken sind die auf sandigem Boden angelegten Robinien- und Birkenbestände, und erst der Eichenwald beherbergt dann einige der genügsameren und häufigeren Arten, wie Limax cinereo-niger Wolff, L. arborum Bouch., Hyalina nitidula Drap., Punctum pygmaeum Drap., Helix rotundata Mill., H. incarnata Müll., Pupa pygmaea Drap., muscorum (L.) Müll. Ein reicheres Molluskenleben findet sich nur unter den feineres und zarteres Laub 298 Hermann Jordan. (p. 45) tragenden Bäumen und Sträuchern, wie Linden, Erlen, Buchen ete., wo das oft massenhafte Auftreten der grossen Helix-Arten (H. arbustorum L., fruticum Müll., nemoralis L. und hortensis Müll.) besonders charakteristisch wird. Schliesslich seien noch einige Beispiele erwähnt, wie Schneckenarten eine ganz besondere Vorliebe für gewisse Pflanzen oder Vegetationsformationen zur Schau tragen, was sich übrigens oft nur in gewissen Gegenden zu äussern scheint. In Krain und Kärnten erscheinen nur in Gesellschaft der Paederota lutea L. die Campyläen Helix intermedia Fer. und H. Ziegleri A. Schm., während die nahe verwandte MH. faustina Ziegl. var. Oharpentieri Scholtz in den Glatzer Gebirgen und in den mährischen Sudeten eng an das Vorkommen von Tussilago Petasites L. geknüpft ist. Zwischen Brennnesseln und Geranien (z. B. Geranium Robertianum 1.) kommen gern Helix (Fruticicola) hispida L. und A. (Fruticicola) umbrosa Partsch vor. H. (Frutieicola) incarnata Müll. lebt besonders unter und auf üppigen Farnstauden, zusammen mit einigen Hyalinen (z. B. Ayalina nitidula Drap., Hyalina subterranea (Bourg.) Reinh.). Unter überhängendem Wurzelwerk von Gräsern finden sich am häufigsten bei trockenem Wetter Pupa doliolum Brug., Clausilia filograna Ziegl. und Buliminus obscurus Müll., mitunter wohl auch Pupa frumentum Drap. (z. B. bei Oderberg in der Mark Brandenburg), während zwischen Vaceinien und unter Schlehdornsträuchern öfters Dalea perversa L. ziemlich isolirt gefunden wird. Zwischen feuchten Moosstengeln (von Arten der Gattungen Aypnum und Aylocomium) findet man besonders Acme polita Hartm. und Vitrinen, so- wie Ayalina erystallina Müll. (Reinh.), und die bei feuchtem Herbstwetter zahlreich aufschiessenden Pilze pflegen eine Menge gefrässiger Nachtschnecken um sich zu versammeln. Auf den über das Wasser überhängenden Halmen und Blättern von Schilf und Riedgräsern klettert oft bis an die äussersten Spitzen derselben Pupa (Vertigo) antivertigo Drap. umher, während am Ufer zwischen den Stengeln besonders Succinea putris L., Zonitoides mitidus Müll. und Pupa Ve- netzi Charp., wohl auch Pupa pusilla Müll., Hyalina (Oonulus) fulva Drap. und Helix (Petasia) bidens Chemn. ihr Wesen treiben. Sogar für die Buchs- baumeinfassungen der Gartenbeete zeigt sich bei einer Schnecke eine besondere Neigung, nämlich bei Ayalina cellaria Müll., und die Vorliebe des allerdings Die Binnenmollusken etc. (p. 49) 229 zu allem Essbaren stark hinneigenden Limax agrestis L. für jungen Blattsalat trug diesem den Namen der „Salatschnecke“ ein. Schlussübersicht. Wir unterscheiden zwischen geographischer Verbreitung und localem Vorkommen. Erstere hängt von der Lagerung der Continente, der Oceane und der Hochgebirge, sowie von dem Grade der Insolation ab, letzteres von Verhältnissen, welche sich überall in allen geographischen Verbreitungsprovinzen in sich wiederholendem, gleichmässigem Wechsel geltend machen. 1. Landmollusken ähneln den Pflanzen in der geringen oder fehlenden Locomotionsfähigkeit. 2. Für die fehlende Locomotion hat sich eine um so grössere Accom- modationsfähigkeit entwickelt, welche sich bei den Landschnecken und Pflanzeu in besonderen, einem jeden Klima, einer jeden Gebirgs- und Feuchtigkeits- zone angepassten Formen äussert, während nur einige Arten allgemein ver- breitet sind, welche zugleich bezüglich der Mollusken meist ein hohes, geolo- gisches Alter aufweisen können. 3. Das Vorkommen der Pflanzen beruht hauptsächlich auf der chemischen Beschaffenheit der Bodenunterlage, woraus dieselben Nahrungsmittel entnehmen. 4. Das Vorkommen der Landmollusken hängt zum Theil auch von dem Substrat ab, aber nicht von dessen chemischen Bestandtheilen, sondern von den dadurch bedingten physikalischen Verhältnissen; zum anderen Theil (Laubschnecken) ist es von dem Substrat unabhängig. 5. Wir unterscheiden: a) Meerstrandpflanzen. a) Küstenlandschnecken oder Strandschnecken. b) Binnenlandpflanzen. b) Binnenlandschnecken. «) Xerophile Schnecken (Wüstenschnecken). «) Kalkliebende Pflanzen. Kalkliebende ) 8) Kalkfliehende Pflanzen. Kalkfliehende / Höhenschnecken. Indifferente 'ß) Hygrophile Schnecken (die meisten Erd- hnecken). 7) Indifferente Pflanzen. = = n 7) Indifferente Schnecken (Laubschnecken und Wald bewohnende Erdschnecken). Nova Acta XLV. Nr. 4. 30 230 Hermann Jordan. (p. 50) 6. Bei dem Heraustreten einer Pflanze aus ihrem eigentlichen Ver- breitungsbezirk, bezw. an den äussersten Grenzen desselben, richtet sie sich oft behufs Beschaffung der ihr nöthigen Wärme oder erforderlichen Feuchtig- keit in ihrem Vorkommen mehr nach den physikalischen Eigenschaften des Substrates, als nach dessen chemischer Beschaffenheit und kann aus einer indifferenten Pilanze zu einer kalkliebenden oder kalkfliehenden werden. <. Je nach dem Klima des Aufenthaltsortes wechseln oft xerophile Schnecken ihren Charakter bezüglich ihrer Vorliebe für Kalk oder warm- trockenen Boden, oder Vermeidens desselben. 8. Küstenlandschnecken hängen von den Klimaverhältnissen des Meer- strandes ab, Wüstenschnecken von denjenigen der Wüsten und Steppen — xerophile Schnecken von der Gesteinsformation — hygrophile von der Art der Verwitterung der Gesteinsformation und den Feuchtigkeitsverhältnissen des Substrates — indifferente Schnecken richten sich nicht nach der Boden- unterlage, sondern sind von den Vesetationsverhältnissen abhängige. 9. Mollusken können sehr von gewissem Pflanzenwuchse abhängig sein, Pflanzen nur ausnahmsweise und in geringstem Grade von Mollusken, nämlich wo kalkliebende Pflanzen auf Conchylienlagern vorkommen in Binnendünen, die sonst kalkfliehende Pflanzen beherbergen. 10. Das geologische Alter einer Formation ist unter allen Umständen gleichsiltig. li. Von den unter 5 aufgestellten Gruppen sind am schärfsten abge- sondert die Formen des Meerstrandes bezw. des Kochsalz haltenden Bodens. Die anderen sind durch schwankende Charaktere untereinander verbunden. 12. Wie manche Pflanzen und Landschnecken bezüglich ihres localen Vorkommens miteinander vergesellschaftet sind, so ergeben sich auch im Weiteren oft gleiche Grenzen der geographischen Verbreitungsbezirke. 3. Veränderlichkeit der Landscehnecken. Wie die gewöhnliche Lebensweise von Einfluss auf die Form der Gehäuse von Landschnecken sein kann, und wie diese möglichst den Verhält- nissen der Umgehung angepasst sind, erhellt z. B., worauf E. v. Martens (A. 24) hinweist, aus der nur nach einer Richtung hin entwickelten Form Die Binmenmollusken ete. (p. 51) 231 der Gehäuse der Höhen- (Stein-) Schnecken, welche vielleicht mit der Be- schaffenheit von deren Schlupfwinkeln, mit der Schmalheit der Felsen- und Steinritzen in Zusammenhang steht. Diese Gestaltung trägt wohl auch dazu bei, die ausserhalb ihrer Schlupfwinkel sich bewegenden Schnecken weniger auffallend zu machen, z. B. die plattgedrückten Campyläen an den Wänden und Abhängen von Felsen; durch ein kegelförmiges Gehäuse würden sie bei weitem mehr abstechen. Die Laubschnecken dagegen zeigen durchweg eine mehr oder weniger kugelige Schale; bei dem Kriechen durch das weiche Laub und an Baumstämmen stellt sich Nichts ihnen hindernd entgegen; Deckung finden:sie genügend in dem schützenden Laube. Die Erdschnecken endlich zeigen sehr verschieden gestaltete Gehäuse; bei ihnen ausgesprochene Tendenz aber ist die der Kleinheit, in Uebereinstimmung mit ihrer Lebens- weise zwischen den kleinsten von der Natur bedingten Verhältnissen. Nun aber macht sich bei einzelnen Schneckenarten je nach der spe- ciellen Beschaffenheit der Fundorte eine verschiedenartige Gehäuseform oder wenigstens Gehäusefarbe geltend, was manchmal nicht genügend erklärt werden kann. So suchte man Gründe für die stärkere oder schwächere Verlängerung der Clausilien aufzufinden, und ich erlaube mir, zwei der hierher gehörigen Meinungen zu reprodueiren. Nach Küster sollten Orte, wo die Olausilien senöthigt sind, viel an senkrecht stehenden Wänden zu klettern, durch das fortwährende Herabhängen der Gehäuse die längeren Formen erzeugen gegen- über von Stellen, wo die Thiere mehr auf horizontaler Ebene sich bewegen; nach S. Clessin (A. 6) sollten dort gedrungenere Gehäuse entwickelt werden, wo das T'hier besonders reichliches Futter findet und ihm wenig Kalk zu- gänglich ist, während längere Gehäuse an Orten mit umgekehrten Verhältnissen prävaliren sollten; er erklärt das durch die verhältnissmässig verschiedene Wachsthumszunahme von Weichtheilen und Schale. In ersterem Falle würde das Thier dick und feist bei Zurückbleiben der Schale, und im zweiten würde besonders viel Schalensubstanz abgesondert und angesetzt, während das T'hier schlank und schmächtig bliebe. Ich wage hier weder eine Kritik, noch möchte ich fernere Conjeeturen unternehmen; allen Aeusserungen aber möchte ich widersprechen, welche darauf hinzielen, dicke und dünne Gehäuse u. s. w. mit dem Kalkreichthum bezw. der Kalkarmuth des Bodens in Zusammenhang zu bringen, insoweit dieses auf den Kalk als chemischen Bestandtheil des- 30* 232 Hermann Jordan. (p. 52) selben und seine directe Aufnahme im den thierischen Organismus Bezug haben soll. Im Anfang des ersten Kapitels brachte ich ein darauf zielendes Bei- spiel aus der Literatur (A. 6), wo der Umstand, dass eine dieke Decke von Laub und Humus den Kalk des Bodens verhülle, so zu sagen den Schnecken denselben versperre, Ursache für die Bildung äusserst dünner Gehäuse von Helix hortensis Müll. und solcher mit verschwindendem Kiele von Helix. lapi- cida L. sein sollte. Dass nun auch Schnecken ebenso dünne Gehäuse an Orten erzeugen können, wo ihnen Kalk, sollten sie diesen als direetes Nahrungsmittel aufzu- nehmen geneist sein, in mehr als genigender Menge geboten wird, das be- weisen mir Exemplare von Helix incarnata Müll., welche ich an verlassenen, mit niederem Gesträuch bewachsenen und jeder dickeren Humus- und Laub- schicht entbehrenden, aber durchaus schattigen und feuchten, geschützten Stellen des Muschelkalkbruches bei Wehrau a. Qu. in Schlesien i. J. 1878 sammelte (A. 25); dass andererseits Gehäuse an einem Orte ohne jede Spur von freiem Kalk des Bodens auch recht dick werden können, ersehe ich aus Exemplaren von Helix hortensis Müll.., welche ich in demselben Jahr auf dem pag. 27 beschriebenen Hochstein bei Königshayn, auf einer freien, son- nigen und trockenen Höhe an Granitfelsen, neben einigen wenigen alten Buchen fand. Bei den letztgenannten zwei Funden deutete ich bereits an, was ich mir als hauptsächlichsten Grund grösserer oder geringerer Dickschaligkeit denken möchte: die Licht-, Luft- und Feuchtigkeitsverhältnisse. An Orten mit geringem Licht, mit gleichmässig hoher Feuchtigkeit und geringer Zu- sänglichkeit für die verschiedenen Luftströmungen, oder vollkommener Ab- geschlossenheit gegen solche sind die T'hiere weniger geneigt, oder werden es doch vielleicht nach mehreren Generationen, starke Gehäuse abzusondern, weil dies unnütz sein würde, und Herr Clessin möge mir erlauben, seinen oben (pag. 22) angegebenen Fund von Helix hortensis Müll. auf diese Weise zu erklären. Ehenso scheint mir die Abänderung der Gehäuseform von Helix lapicida 1., wie sie übrigens genau so in dem hohen Buchenwalde der Stubbnitz auf der Insel Rügen vorkommt, nämlich mit verschwindendem Kiele, von der Veränderung der Lebensweise herzurühren; bei dem Leben auf und Die Binnenmollusken etc. (p. 53) 233 in der dicken, weichen Decke von Laub und Humus verlor das Gehäuse im Laufe der Generationen die für eine Berge und Felsen bewohnende Campyläe typische, gekantete Form, um sich mehr derjenigen einer Laubschnecke zu nähern, an deren Lebensweise die ursprüngliche Höhenschnecke sich allmählich gewöhnte. An Oertlichkeiten dagegen mit starkem Licht, schroffen T’emperatur- wechseln und trockener, vielleicht dünnerer und reinerer, ozonreicherer Luft wird die Lebensthätigkeit, also auch die der Kalkabsonderung, bedeutend an- seregt; alle Functionen vollziehen sich in lebhafterer Weise, und vielleicht muss auch ein stärkeres Gehäuse deshalb producirt werden, um die stark auf das T'hier einwirkenden Lichteindrücke abzuschwächen. Wollte man übrigens Dick- oder Dünnschaligkeit von der am Aufenthaltsort vorhandenen Kalk- menge abhängig machen, wie wollte man sich wohl bei den Najaden erklären, wo eine derartige Einwirkung des im Wasser aufgelösten Kalkes doch wahr- haftie näher liegt, dass die dickschaligsten Formen unserer Najader, die Formen des Unio crassus Retz. var. ater Nilss. und der Margaritana marga- ritifera L. gerade im kalkärmsten Wasser sich nicht nur am wohlsten fühlen, sondern stark kalkhaltige Gewässer sogar geflissentlich vermeiden? Man könnte nun noch sagen, dass die Schnecken zwar nicht mit dem Kalk des Bodens als einem chemischen Agens direct in Verbindung stehen, dass sie aber aus den auf Kalkboden gewachsenen Pflanzen mehr Kalk ent- nehmen könnten, als aus solchen, deren Fundort eine granitische oder andere kalkarme Unterlage aufzuweisen hat. Die angeführten Beispiele genügen auch bier zur Widerlegung; und man darf wohl annehmen, dass Schnecken unter allen Umständen genügendes Material zum Bau ihrer Gehäuse aus ihrer Nahrung entnehmen können, auch wenn sie dieselben dickschalig herstellen wollen, d. h. wenn äussere Umstände physikalischer Natur sie dazu veranlassen. Auch für die verschiedenartige Färbung der Gehäuse und der 'Thiere dürfte als Erklärung gleicherweise eine Anpassung in den Licht- und Farben- töonen an den Aufenthaltsort am nächsten liegen. Betrachten wir darauf hin eine der farbenreichsten unserer Landschnecken, Helix hortensis Müll. Die- selbe lebt am liebsten in sonnigen, lichten Laubgebüschen, wo das Blattwerk und die Zweige der Bäume, von der Sonne beschienen, die verschiedensten Schatten werfen. Ein eintönig dunkles Gehäuse würde an hellen Stellen 234 Hermann Jordan. (p. 54) ebenso auffallend abstechen, als ein einfarben helles an dunkleren, und man wird keine in Bezug auf den Aufenthaltsort mehr angepasste Färbung finden können, als diese scharfe Bänderung; hierfür spricht, dass die Neigung zu „Bändervarietäten“ eine grössere wird bei Zunahme des Lichtes in solchen Wäldern, und ich führe als Beispiel Helix hortensis von der Stubbenkammer auf Rügen an. Die Stubbenkammer ist von hohen, alten, z. T'h. etwas weit- läuig bestandenen Buchen bedeckt, welche den Sonnenstrahlen mehr weniger freien Zutritt gewähren; der Wechsel von Licht und Schatten ist also ein aussergewöhnlich vielfacher und scharfer, und man findet hier alle überhaupt denkbaren Bänderungsmodulationen gleichmässig vertreten. Dunkle Exemplare aber, entweder dunkel durch Zusammenfliessen aller oder der meisten Bänder, oder dunkel durch eine gleichmässig röthlichbraune Färbung der Schalen- epidermis, fehlen, und es kommen sehr wenige einfach gelbe Stücke vor. Röthlichbraun, wie auch die Varietät fusco-labiata gefärbt ist, habe ich da- gegen Helix hortensis Müll. zu verschiedenen Malen auf freien Höhen, an und auf dunkleren Felsblöcken zu beobachten Gelegenheit gehabt: so auf dem schon öfters erwähnten Hochstein (pp. 52, 27), auf dem Gipfel des Schwarzen- berges bei Jauernick in der preussischen Oberlausitz (p. 28) und im oberen Queissthale bei Marklissa in Schlesien. Andererseits fand ich schmutziggrüne, kleine, ziemlich dünngehäusige Exemplare derselben Art in einem feucht- schattigen Gebisch mit reicher, üppig grüner Krautvegetation an der Lausitzer Neisse zwischen Görlitz und Posottendorf in der Oberlausitz und vorwiegend rein hellgelbe Exemplare mit dicker Schale zwischen niederem Gebüsch auf kurzgrasigen, sonnigen Wiesenhöhen, z.B. an den Hennersdorfer Teufelssteinen bei Görlitz. Nicht weniger variürt in dieser Beziehung die nahe Verwandte der Helix hortensis Müll., die hauptsächlich unsere Gärten und Parkanlagen be- wohnende H. memoralis L., was sich z. B. in der Umgebung von Potsdam zeigt, wo letztere durchgängig ausserordentlich häufig auftritt. An dunklen Stellen der Büsche und Parkanlagen erscheint sie dunkel durch tiefes Roth- braun oder in Folge des Zusammenfliessens der Bänder; an sonnigen Ab- hängen an der Havel!) sind die meisten Exemplare einfarben gelb oder blass- 1) z. B. bei Baumgartenbrück am Schwilowsee. Die Binnenmollusken etc. (p. 55) 235 rothbraun, und man findet an Plätzen, welche von einer Holzart besonders bestanden sind, dass die grosse Mehrzahl der Stücke in der Farbe gänzlich an diejenige der betreffenden Stämme angepasst ist. Der grosse Arion empiricorum Fer. nimmt in tiefschattigen, moor- srundigen FErlbüschen eine, sogar manchmal über die ganze Sohle sich aus- dehnende, tiefschwarze Färbung an, während wir ihn in lichteren, trockneren Waldungen in hellerem Kleide sehen, oft mit grellrother Farbe prangend. Diese Färbungen scheinen bis zu einem gewissen Grade unabhängig zu sein von der Höhenlage des Wohnortes: der eine will mehr schwarze Schnecken auf den Bergzüsen, der andere mehr in der Ebene gesehen haben, und wir kommen zu dem Schluss, dass der Arion eben schwarz ist an dunklen und feuchten Orten, gleichviel ob diese nun höher oder niedriger gelegen sind und in gleicher Weise roth an hellen, trockeneren Localitäten. Eigenthümlich ist nur, dass er im Norden (z. B. Skandinavien) und anscheinend auch im feuchten Hochgebirge nicht roth auftritt, und dass diese Färbung nach dem Süden hin, also auch mit dem trocken-wärmeren Klima, an Häufigkeit zunimmt. Dass die physikalischen Verhältnisse des Aufenthaltsortes diese Fär- bungen bedingen, geht daraus hervor, dass alle gleichaltrigen Exemplare eines und desselben solchen immer ganz gleich gefärbt sind; sollte die Färbung von chemischen Einflüssen herrühren, z. B. von der Aufnahme von Eisen (!), so würde dieselbe kaum immer so gleichmässig sein. Schon der alte Neu- mann (A. 14) führt an, er habe nie einen schwarzen Arion unter einer Menge rother gesehen, oder umgekehrt. So sehen wir auch Helix arbustorum L. als richtige Laubschnecke mit scharfen, hellen Flecken und einem hellen Bande auf dunkler Schalengrund- färbung in sonnigen Laubbüschen, zusammen mit vielfach gebänderten Helix hortensis Müll. und nemoralis L., mehr einfarben hell aber auf lichten, dich- teren Gebüsches entbehrenden Höhen mit niederer Krautvegetation (z. B. am oberen Rande des grossen Kessels im Altvatergebirge). 4. Aufenthalt und Veränderlichkeit der Wassermollusken. Während wir es auf dem Lande nur mit Gastropoden zu thun hatten, müssen wir bei Betrachtung der Süsswasserfauna auch die Acephalen mit 236 Hermann Jordan. (p. 56) heranziehen, und wir werden hier die beiden Klassen am besten getrennt behandeln. Wie schon erwähnt (pag. 22), ist die Absrenzung der Süss- und Salzwasserformen eine ziemlich scharfe. Nur die frühere Gattung Hydrobia umschliesst eigentliche Süsswasser- sowohl, als auch eigentliche Salzwasser- bewohner, und man hat demnach neuerdings die Gattung mehrfach in Unter- gattungen zerlegt. Ausserdem leben in schwachgesalzenem Wasser Siisswasser- neben Meerformen, und Süsswasserformen dringen selbst in das eigentliche r Meer, in bedeutende "Tiefen hinein, vor. Im livländischen Busen leben Cyclas, Umio, Anodonta zusammen mit Tellina und Venus, und an dem Strande bei Swinemünde fand ich ausgewachsene Unio-Schalen mit fast gänzlich unversehrten Wirbeln (Umio pictorum L. und U. tumidus Retz.) zwischen Schalen von Cardium edule, Tellina baltica und T. solidula. Im Bereiche der ganzen Ostsee kommen an geschützten Stellen (z. B. besonders häufig im Jasmunder Bodden bei Rügen) von Süsswasser- schnecken vor: Limnaea lagotis Schrank var. baltica (L.) Nilss., L. ovata Drap. var. succinea Nilss. und Neritina flwviatilis L. var. halophila Klett‘). Palu- dinen, Neritinen und Lithoglyphus finden sich im Kaspischen Meere mit Arten von Mytilus und Cardium zusammen, und im "Todten Meere begegnen wir einer Art der südlichen Süsswassergattung Melanopsis. Neritinen finden sich überall bis in das Meerwasser hinein, so bei Nizza (N. Matonia Risso), in Westindien (N. viridis Lam.), an den Philippinen und in China. Ohne Ana- logon steht bisher das Vorkommen von Planorbis glaber Jeftr. (— laevis Ald.) in grossen Meerestiefen da, so nördlich von Cap Tenez, Algier (A. 26) und nach Carpenter am Cap Teneriffa in einer Tiefe von 1415 Faden. Hat der Planorbis dort wirklich gelebt? Inwieweit Süsswassermollusken euryhal sind, darüber hat Beudant interessante Versuche angestellt, Versuche, welche, obwohl auch anderwärts (A. 24, A. 2%) bereits eitirt, hier doch noch eine Stelle finden mögen. Nach denselben tödtete schneller Wechsel des salzigen Wassers mit dem süssen oder umgekehrt immer. Von Sisswassermollusken zeigten sich als gegen Salzgehalt bei allmählicher Steigerung desselben am meisten resistent die !) Dieselbe Neritinenform findet sich im Mansfelder Salzsee in Sachsen. Kae! Die Binmenmollusken etc. (p. 5%) 2337 Limnaea-, Physa-, Planorbis- und Ancylus-Arten, weniger aber Viviparus verus Frild. (Paludina vivipara aut.), Bythinia tentaculata L. und Neritina fluviatilis L., ein Resultat, welches bei letztgenannter Schnecke im Vergleich mit dem vorher angegebenen Vorkommen derselben im Meerwasser wunderbar erscheinen muss. Siüsswassermuscheln starben alle. Während nun Meeres- mollusken in der Natur gar nicht in süsses Wasser vordringen, starben von solchen während der Beudant'schen Versuche beim allmählichen Versüssen des Meerwassers nicht mehr, als von den gleichzeitig in Seewasser gehaltenen, von ersteren nämlich 37 und von letzteren 34 Procent. Von Mytilus edulis L. starb während einer Zeit von acht Monaten bei allmählicher Versüssung des Wassers kein einziges Exemplar. E. v. Martens (A. 24) bespricht bereits den wenig oder nicht hin- dernden Einfluss des Eisengehaltes im Wasser und ebenso das für Mollusken- wie für alles T'hierleben in hohem Grade feindselig wirkende Auftreten von Schwefelwasserstoff, welchen letzteren nur Limnaea truncatula Müll. in den Schwefelquellen von Krisevig auf Island und Z. peregra Müll. in denen von Bareges und Bigorre in den Pyrenäen zu ertragen im Stande wären. Hinzu- zufügen sind da noch Neritina fluviatilis L. var. thermalis Boubee von Bagneres, N. Prevostiana Partsch aus den Schwefelquellen bei Vöslau in Oesterreich und dem warmen Wasser bei Ravi auf der Insel Sardinien, und ausserdem von Vöslau noch Paludinella Parreyssi Pfr. und Melanopsis acicularis Fer. var. Audebartiü (2?) Prevost. Die Süsswasserschnecken theilte man sonst wohl in Fluss- und Teich- schnecken ein; man muss aber wohl dabei bemerken, dass dieselben über- wiegend Bewohner des stehenden Wassers sind, und dass man sich sehr oft das Vorkommen von solchen in Flüssen nicht so zu erklären hat, als ob die- selben dort für immer sich angesiedelt hätten. Man findet nämlich öfters auch in grösseren Flüssen Schnecken wie Limnaea stagnalis L., auricularia L., lagotis Schrank, ovata Drap., Planorbis corneus L. u. s. w. an Stellen, welche geeignet sind, den Wuchs grösserer Wasserpflanzen zu begünstigen, aber dann meistens nur in schon halbwüchsigen oder ganz ausgebildeten Exemplaren. Ganz jungen Nachwuchs entdeckt man nicht, was nicht anders zu erklären ist, als dass grössere Stücke mit Ueberschwemmungen, deren Unbilden sie mittels ihrer schon festeren Schalen auszuhalten wohl im Stande waren, dort- Noya Acta XLV. Nr. 4. 31 238 Hermann Jordan. (p. 58) hin gelangten, dass aber die Brut an diesen für sie ungünstigen Localitäten nicht gedeihen kann. Die Sohlen der ganz jungen T'hiere besitzen noch nicht Muskelkräftigkeit genug, um sich in dem fliessenden Wasser an den Pflanzen festzuklammern und gehen so bei der Zartheit ihrer Gehäuse alsbald zu Grunde — ein Umstand, den übrigens auch Semper bei Limnaea stagnalis L. beobachtete (A. 27). Aber andere Limnäen scheinen es gelernt zu haben, auch in fliessendem Wasser sich fortzupflanzen, z.B. L. lagotis Schrank subsp. mucronata Held in Alpenbächen und L. peregra Müll. Unsere einheimischen Süsswasserschnecken sind vielmehr vorwiegend Bewohner stehender Gewässer, und nur Ancylus flwviatilis L., die Neritinen und Lithoglyphus naticoides Fer. machen davon eine ständige Ausnahme, sowie z. B. in den östlichen Tropenländern die reissende Bergströme bewohnenden Navicellen; die Bivalven dagegen treten gleichmässig hier wie in Flüssen auf, und zwar die Gattungen Umio hauptsächlich und Margaritana nur in solchen. Es würde daher wohl geeigneter sein, bei der einheimischen Süss- wasser-Schneckenfauna zwischen Arten zu unterscheiden, die erstens in grossen Seen mit starkem Wogenschlag gefunden werden und solchen, die zweitens in stillen Teichen, Weihern und grösseren Gräben mit reichem Pflanzenwuchs vorkommen. Von ersteren gehen einige auch in fliessendes Wasser, von letzteren einige auch in kleine Tümpel und Gräben. Als drittes Moment wären noch die Quellen und Quellbecken anzu- sehen, denen besonders die Paludinellen mit der Höhlengruppe Vitrella Clessin, ferner Limnaea truncatula Müll. und kleinste Planorben, wie Planorbis fon- tanus Lightf. und P. nautileus L., eigen sind. Es sei mir erlaubt, eine graphische Darstellung hier einzufügen, welche die grössere oder geringere Arten- und Individuenzahl unserer deutschen Wassermollusken-Gattungen in verschiedenartigen Gewässern ver- anschaulichen soll. Die Binnenmollusken etc. (p. 59) Planorbis Physa Amphipeplea Limnaea Aneylus Viviparus Bythinia Valvata Paludinella Lithoglyphus Neritina Cyclas Pisidium Dreissena Unio Margaritana | Anodonta Reissende Flüsse Schnelle Flüsse ans Flüsse Seen Gräben Quellbecken 239 240 Hermann Jordan. (p. 60) Jedoch findet man in grossen Seen auch Mollusken, welche sonst mehr den stillen 'Teichen und Weihern zukommen, und zwar an Stellen, welche vor dem Winde geschützt und mit reichem Pflanzenwuchs bestanden sind: grosse Seen haben selten einen vollkommen einheitlichen Charakter, und die eigentliche Seemolluskenfauna kommt nur an den flachen, sandigen oder stei- nigen Ufern mit heftiger Wogenbrandung vor. „Haben die Ufer der Seen mit Schilf oder anderen Wasserpflanzen durchwachsene Stellen mit ruligerem Wasser, welche in ihren Verhältnissen mit jenen kleiner Weiher ziemlich übereinstimmen, so findet sich an solchen Orten eine Molluskenfauna, welche wit derjenigen solcher Wasserbehälter mehr oder weniger übereinstimmt“ — so äussert sich auch Clessin (A. 28) in seiner trefflichen Arbeit über die Molluskenfauna der oberbayerischen Seen. Unter den letzteren unterscheidet er zwischen drei „Stufen“ von Seen. Die erste derselben sind eigentliche Hochseen, kleine Wasserbehälter auf den Bergen selbst, in einer Höhe von 4000 bis 6000 Fuss. In denselben kommen sehr wenige Mollusken vor. So leben nach Clessin in dem Schachensee bei Partenkirchen nur Limnaea truncatula Müll. und Pisidium fossarinum Cless. (von der Gruppe des P. ca- sertanum Poli), und es meint derselbe, dass dies mit dem geringen Besuche von Wasservögeln zusammenhänge. Die zweite Stufe der oberbayerischen Seen sind grössere Wasserflächen „von enormer Tiefe und meistens mit sehr unzugänglichen Felsufern“. Zwar finden sich hier schon mehr Mollusken !), dennoch aber noch nicht viele; flache, sandige Ufer fehlen noch zu sehr, und solcher bedürfen die Süsswasser- mollusken, die nur bis 4 Meter "Tiefe gedeihen können. Sie liegen in 2000 bis 3000 Fuss Höhe. Die dritte Stufe, welche Clessin in den oberbayerischen Seen unter- scheidet, sind die grossen Seen der Vorberge, wie der Chiemsee, Starnberger- see, Bodensee u. s. w. Dieselben haben flache Ufer und eine sehr reiche Molluskenwelt. Als eine für diese Seen charakteristische Limnäenform sei die Limnaea mucronata Held erwähnt, welche man am besten wohl als Unterart zu L. lagotis (Schrank) E. v. Mart. (= L. vulgaris Rossm.) stellt, und wie Kobelt eine ähnliche Form aus dem Himalaya abgebildet und beschrieben 1) z.B. im Königsee: 1 Cyclas, 2 Pisidium, 2 Limmnaea, 5 Planorbis, 2 Valvata. Die Binnenmollusken etc. (p. 61) 241 hat. Den eigentlichen Alpenseen kommt ausserdem als eigenthümliche Form Valvata alpestris Blauner, eine Verwandte der V. antiqua Sow. (= contorta Mke.) zu. „Die letzte Reihe der vor den Alpen gelegenen Seen“, so meint Clessin, „hat die reichste Fauna, nach Arten sowohl als nach Individuen, deren Gehäuse sich an einzelnen Uferstrecken in zahllosen Mengen angeschwemmt finden. Ihre Gehäuseformen haben sich am meisten motivirt und einzelne Arten haben einen so grossen Formenreichthum, dass es oft schwer wird, den Formenkreis gegen nahestehende Arten abzuschliessen.‘ r In stillen, warmen 'Teichen, ganz ruhigen Flussbuchten oder breiten Gräben mit nicht allzu schlammigem Wasser und reichem Pflanzenwuchse finden wir gewöhnlich die reichste Schneckenfauna, und es giebt keine Art, ausser Ancylus fluwviatilis L. und den anderen oben mit ihm erwähnten, welche man in solchen zu erwarten nicht berechtigt wäre. Anders ist es in grossen Seen, deren weiter Spiegel — ein stetes Spiel der darüber hinstreichenden Winde — zu grobem Wellenschlage geneigt zu sein pflest. Hier fehlen vor allen Dingen Limnaea peregra Müll., L. glabra Müll., die kleinen Formen der L. palustris Müll. und meistens auch L. ovata Drap. Von Planorben findet man nur Planorbis corneus L., marginatus Drap. und carinatus Müll. Amphipeplea glutinosa Müll. und die Physa-Arten werden als dünngehäusige Formen solche Wohnplätze gleichfalls immer meiden. Dafür ziehen dieselben aber vor die Bythinien, Valvata antiqua Sow. (= contorta Mke.) und pisci- nalis Müll., und auch Neritina flwviatiks L. pflegt nicht zu fehlen. Kommen nun auch einige Limnäen, wie Limnaea stagnalis L., auricularia L., lagotis (Schrank) E. v. Mart., L. palustris Müll. var. corvus Gmel.t) gleichmässig in Teichen wie in Gräben und Seen vor, so wird man doch bei einiger Uebung einer Gehäuseform sofort die Beschaffenheit des Aufenthaltsortes ansehen können, an dem ihr Bewohner einst lebte (A. 34). Die Gehäuse aus Seen sind dick, mindestens sehr festschalig und glänzend und zeigen oft wunder- bare Eckigkeiten in ihren Uonturen, oft auch ein zusammengeschobenes Ge- winde?), so dass schon manche selbständige Arten aus solchen Fundorts- 1) Fehlt in den oberbayerischen Seen. 2) Besonders Z. stagnalis L. var. bodamica Cless. aus dem Bodensee, und aus dem Schweriner See und Plöner See in Norddeutschland (A. 34). 242 Hermann Jordan. (p. 62) veränderungen entstanden, z. B. Limnaea mucronata Held, eine in den kalten Gebirgswässern, besonders der Alpen, vorkommende Varietät von L. lagotis Schrank, oder L. tumida Held, eine dickschalige Seeform von L. aurieularia L. Glatt, weisslich und glänzend sind die Seemolluskenschalen wegen des Mangels an schwarzem Schlamm; die Formveränderungen der Gehäuse aber wird kaum Jemand auf etwas Anderes zurückführen wollen, als auf den störenden Einfluss des wogenden Wassers. Bei den Landschnecken fanden wir die Ursachen der Veränderungen in meteorologisch-physikalischen Verhältnissen und in dem Streben nach Anpassung an die Farbentöne der Umgebung, hier aber in mehr mechanischen Einwirkungen des die Wasserschnecken umgebenden „Elementes“ von derberem Aggregatzustande. Zu den bekanntesten europäischen Süsswassermuscheln gehören die grossen Formen der Familie Najades Lam. (Unionidae Flem.) in den Gattungen Anodonta Lam., Unio Retz. und Margaritana Schum., welche alle unsere Ströme, Flüsse, Bäche und Seen z. T. in überraschender Menge beleben, und von denen Unio pictorum L., die „Malermuschel“ („mulette“ der Franzosen), und Marga- ritana margaritifera L., die „Flussperlmuschel“, dem Volksmunde die geläufig- sten sind (A. 29). Die Najaden leben in stehendem und fliessendem Wasser, in stillen Teichen und in Seen mit heftigem Wogenschlae, in grossen Flüssen mit rein sandigem Grunde und in deren schlammgrundigen Buchten, in Kleinen Flüssen und in Bächen mit reissendem Strome und kiesigem Bett; und zwar bevor- zugen nicht nur gewisse Arten derselben die eine oder andere Art erwähnter Gewässer, sondern es machen sich auch an den einzelnen Najadenarten eines jeden Standortes gewisse, durch den Aufenthaltsort bedingte Veränderungen bemerkbar, dergestalt, dass die Formen des einen Sees oder Flusses niemals denen eines anderen vollkommen gleichen, ja dass man oft innerhalb eines und desselben grösseren Sees an verschiedenen Stellen verschiedene Formbildungen beobachten kann. Dass diese Formverschiedenheiten nicht etwa auf indivi- duellen Eigenschaften der Muscheln, oder, wie man sagt, auf „zufälligen“ Ursachen beruhen, geht zur Evidenz daraus hervor, dass ein geübtes Auge aus einer Menge von Stücken z.B. von Unio pietorum L. und U. tumidus Retz. leicht diejenigen eines und desselben Fundortes herauszufinden vermag (vergl. Taf. 1. Figg. 2 u. 3, 4 u. 5, 6 u. 7). Es haben also ganz bestimmte, mit Die Binnenmollusken etc. (p. 63) 243 jedem Standorte veränderte Einflüsse zur Ausbildung analoger Formen ver- schiedener Najadenarten sich gleichmässig geltend gemacht. Selbstverständlich werden diese Formen nicht so beschaffen sein, dass sie für das Leben und für die Entwickelung der 'Thiere ungünstig wirken; man wird vielmehr ihre Entstehung aus dem Bestreben ableiten dürfen, den betreffenden Ortsverhält- nissen sich möglichst anzupassen und störende Einflüsse derselben so viel als thunlich unschädlich zu machen. Ich will deshalb versuchen, einige dahin gehende Beobachtungen an unseren deutschen Najadenarten im Folgenden zu erläutern. Wir verzeichnen als solche die folgenden sechs, aus denen man aller- dings auch schon beinahe zehnmal so viel gemacht hat: 1) Anodonta variabilis Drap., in schlammigen und sandgrundigen, meist nur stehenden Gewässern. 2) Anodonta complanata Ziegl., Schlammbewohner. 3) Unio pictorum L. (Taf. 2. Fig. 1; Taf. 3 und 4) und 4) Unio tumidus Retz. (Taf. 7 und Taf. 8), in stehenden und fliessen- den Gewässern aller Art, nur kleinere, besonders schlammige Teiche und sehr stark reissende kiesgrundige Bäche vermeidend. 5) Umio crassus Retz. (Taf. 5. Fig. 3), fast nur und als var. ater Nilss. (Taf. 5. Fig. 1) ausschliesslich in stark strömenden Gewässern, Schlammgrund jedenfalls immer vermeidend. 6) Margaritana margaritifera L., nur in stark strömenden, kiesgrundigen Bächen und kleinen Flüssen. Wie bei allen Lamellibranchiaten verbindet auch bei den Najaden ein hinter den Wirbeln (den Wachsthumscentren) am Dorsalrand der Muschel ge- legenes, horniges (und zwar hier äusseres) Ligament die beiden Schalenhälften. Die betreffenden an dem Ligament liegenden Ränder der Schalenklappen nennt man die „Schlossränder“, und zwar können dieselben zur grösseren, gegen- seitigen Befestigung der Schalenhälften noch mit besonderen, in einander ein- greifenden Vorragungen versehen sein, den „Schlosszähnen“. Von diesen unterscheidet man zweierlei Arten: einmal solche, welche, von mehr dreieckiger conischer Gestalt, direct unter den Wirbeln postirt die Verschiebung der Schalen gegeneinander in der Richtung von vorn nach hinten verhindern, d.h. die eigentlichen Schloss- oder Hauptzähne; und zweitens solche, welche 244 Hermann Jordan. (p. 64) (bei den Najaden nur hinter den Schlosszähnen gelesen) von mehr lamellen- artiger, langgestreckter Form, durch ihr Ineinandergreifen eine Verschiebung in der Richtung von oben nach unten unmöglich machen, d. h. die Seiten- zähne oder Seitenlamellen. Die Gattung Anodonta Lam. entbehrt solcher zahnartiger Vorsprünge gänzlich, Margaritana Schum. zeigt nur Hauptzähne, während die Umio-Arten beiderlei Formen von Schlosszähnen tragen. Bei sämmtlichen Najadenschalen, und zwar besonders bei den Umio- Arten und bei Margaritana margaritifera, kann man eine eigenthümliche, auf beiden Schalenhälften immer gleichmässige Verletzung der Wirbelgegend (die sogen. Wirbeleorrosion, Angefressenheit, Abschülferung u. s. w., vergl. Taf. 2. Fig. 2) bemerken, welche durch eine von aussen her erfolgende Zerstörung der Kalkschicht nach Entfernung der Schalenepidermis verursacht wird. Man erklärt die Wirbelcorrosion entweder durch Auflösung der Kalkschicht auf chemischem Wege durch kohlensäurehaltiges Wasser oder durch Abschleifung auf rein mechanischem Wege. Jede von beiden Ursachen allem dürfte nicht als Erklärung genügen; vielmehr könnte man es sich ungefähr so denken: die nachweislich auch durch stärkste chemische Reagentien wie z. B. Königswasser unzerstört bleibende Epidermis bekommt auf mechanischem Wege kleine Risse und Löcher, in denen Algen und Moose sich ansiedeln und die Epidermis noch mehr lockern. Dadurch wird die Kalkschicht äusseren Einwirkungen, chemischen wie mechanischen, blosgestellt, und es wird von der Art des Wassers, in welchem die betreffende Muschel lebt, abhängen, welche von beiden das Hauptagens für die Wirbeleorrosion abgeben wird. In stehenden, stark kohlensäurehaltigen Sumpfwassern wird hauptsächlich oder lediglich eine Auflösung des Kalks auf rein chemischem Wege vor sich gehen; in fliessen- dem Wasser dagegen wird neben einer Auflösung desselben durch Kohlen- säuregehalt noch mehr die mechanische Ab- und Ausspülung wirksam sein. Dem entsprechend sind die Schalen der Bewohner reissender Flüsse und Bäche am meisten verletzt und zwar hauptsächlich am vorderen, stets gegen den Strom gerichteten Theil, während die Schalen der in stehenden, sand- grundigen und klaren Wassern lebenden Muscheln die geringste Corrosion erleiden. In Bezug auf die Beeinflussung der Formverhältnisse durch bewegtes Wasser hat man zu unterscheiden zwischen einer strömenden Bewegung der So Die Binmenmollusken etc. (p. 65) 24: Flüsse und Bäche und einer wogenden und brandenden der grösseren Seen, besonders bei flachem Wasserstande. Ein Unio des fliessenden Wassers ist, wie schon erwähnt, immer mit dem Vordertheile gegen den Strom gerichtet, und hat darum den Unbilden des Stromes immer nur nach einer Richtung, nach vorn hin, den hauptsächlichsten Widerstand entgegenzusetzen. Anders in einem See. Hier sehen wir die Unionen nicht in einer bestimmten Lage, wie auch das Wasser nicht in einer bestimmten Richtung bewegt ist. Vor wie hinter der Muschel wogt dasselbe gleichmässig, und eine Najadenschale muss so beschaffen sein, dass das Thier ringsum Schutz und Halt in der- selben findet. Besteht der Wassergrund aus weichem Schlamm, so wird eine Muschel sehr leicht tief einzusinken geneigt, andererseits aber auch aus dem- selben verhältnissmässig leicht auszuheben sein; ist darum Wasser, besonders flaches Wasser mit Schlammgrund (hier also nur stehendes Wasser verstanden) unter Umständen heftigerem Wogenschlag ausgesetzt, so werden die dasselbe bewohnenden Najaden eine Form annehmen müssen, welche sie besonders zum Festhalten am Grunde behufs Vermeidung des Herausgehobenwerdens durch die Wogen geeignet macht, umgekehrt sind die in reissenden Bächen und Flüssen wohnenden Najaden der Gefahr ausgesetzt, fortgerissen und mit dem Strome weggespült zu werden, bedürfen deshalb besonders einer von hinten nach vorn wirkenden Stütze. Ausserdem droht den Flussunionen eine Gefahr in den durch den Strom mitgerissenen fremden Körpern und rollenden Steinen, eine Gefahr, die mit zunehmender Schnelligkeit des Stromes wächst, in jedem stehenden Gewässer aber fortfällt. Im Allgemeinen ist bei den Flussunionen durchweg das gegen den Strom wie ein Sturmbock gerichtete Vordertheil immer unverhältnissmässig dicker als das Hintertheil, welches letztere, durch jenes geschützt, auch in ziemlich schnell fliessenden Gewässern oft ganz dünn bleibt (Taf. 7. Fig. le). Eine Ausnahme hiervon bilden die im Ganzen sehr starkschaligen und zumeist nur sehr reissendes Wasser bewohnenden Unio crassus und Margaritana mar- garitifera, bei denen jedoch immer die Dicke des Vordertheils stark überwiegt. Bei den Seeunionen dagegen, bei welchen alle Theile in dem sie rings umwogenden Wasser gleichmässig gewissen Gefahren, wenn auch geringeren, ausgesetzt sind, sind die Schalen vorn und hinten mehr gleichmässig stark, vorn schwächer, hinten stärker als bei Flussunionen. Nova Acta XLV. Nr. 4. 32 246 Hermann Jordan. (p. 66) Wir erwähnten ferner, dass ein Unio des stark wogenden Wassers, besonders bei flachem Wasserstand und zumal bei weichem Schlammgrund gegen das Ausgehobenwerden, ein Unio des stark strömenden Wassers gegen das Fortgeschoben- bezw. Wesgespültwerden sich zu schützen suchen müsse. Dieses Bestreben würde naturgemäss an dem T'heil der Muschel zum Aus- druck gelangen, mit welchem sie den Grund berührt, also an dem Unterrande. Ein kurzer und womöglich stark convex gebogener Unterrand könnte einen Schutz gegen diese Eventualitäten nicht gewähren, in weit höherem Grad aber ein langer Unterrand, der womöglich tief in den Grund sich einzubohren im Stande ist. So sehen wir denn auch in dem Wörthsee bei Klagenfurt an einer flachen, schlammigen, dem Wogenschlag ausgesetzten Stelle, den Umio pietorum eine Form annehmen, wie man sie sich nicht geeigneter zur Fixirung der Muschel im Grunde denken kann, und die einen so erfahrenen Conchylio- logen wie Rossmässler anfänglich sogar zur Aufstellung einer neuen Art veranlassen konnte (Unio platyrhynchus Rossm., Taf. 2. Fig. 1). Die Muschel und demgemäss auch der Unterrand ist langgestreckt, das Hintertheil aber fast hakenförmig nach unten gebogen (Rossmässler, Iconographie, Fig. 130 und 348) und tief in den Schlamm eingesenkt, welcher beim Herausnehmen „traubenförmig‘“ an der Muschel hängen zu bleiben pflegt. Ganz analog sind an derselben Stelle ausgebildet Unio crassus Retz. var. batavus Lam. als Unio decurvatus Rossm., und Anodonta variabilis Drap. als A. rostrata Kokeil. In einem blind endenden, mit dem Wörthsee in directer Verbindung stehenden Graben, dem Lendkanal, ist der Schlamm durch gewöhnlichen Sandgrund ersetzt; der Kanal hat keinen Wellenschlag, sein Wasser ist tiefer, und allen drei in dem Kanal lebenden Arten fehlt diese Eigenthümlichkeit des haken- förmig nach unten gebogenen Hintertheils: die Muscheln bedürfen dort eines solchen Nothankers nicht und zeigen alle den gewöhnlichen Habitus. Aehnliche, wenn auch nicht ganz so extrem gestaltete See- und zugleich Schlammformen des Unio pictorum kommen vor im Chiemsee in Oberbayern (Unio arca Held, Isis 1537 S. 304) und auch in mecklenburgischen Seen — immer mit dem „traubenförmig“ anhängenden Schlamm. Sollten die Muscheln vielleicht durch eine besonders starke Schleimabsonderung den Schlamm an ihrem Hintertheil klebriger zu machen und so noch mehr Halt in demselben zu gewinnen suchen ? Ganz anders dagegen sehen Stücke von Umio pictorum aus, die stillen, ‚zes Die Binnenmollusken ete. (p. 6%) 247 klaren Seen mit tieferem Wasser entnommen sind. Bei ihnen ist der Unter- rand am hinteren Ende nach oben ausgeschweift und bildet mit dem Öber- rande einen aufwärts gekrümmten „Schnabel“. Ein stark abwärts gebogenes Hintertheil wäre hier nicht nur überflüssig, sondern, da Unionen solcher Seen bei weitem beweglicher sind, sogar ein nachschleppendes Hinderniss der Be- wegung (Taf. 3. Fig. 3). Betrachten wir andererseits Stücke von Unio pictorum aus ziemlich schnell fliessenden Bächen und Flüssen (Taf. 1. Fig. 3), so bemerken wir zwar wiederum die deutlich ausgesprochene Tendenz eines nach unten gerich- teten Hintertheils; allein dasselbe ist nicht hakenförmig gestaltet, sondern bildet für die gegen den Strom gerichtete Muschel eine schräg nach hinten und unten gerichtete Stütze, welche sich fest in den Sand des Flussbetts ein- stemmt. Bei der in schlammigen Flussbuchten vorkommenden Form des Unio pietorum (var. limosus Nilss. Taf. 4) kommt eine solche, gleichsam wie ein sewölbter Bogen auf das Wasserbett aufgesetzte Form nicht vor; entweder zeigen sich die Muscheln ganz gerade gestreckt (Taf. 4. Fig. 1a) oder auch im Hintertheil stark aufwärts gekrümmt. Dagegen sind bei sämmtlichen Schlamm- bewohnern Vorder- und Unterrand stets stumpf, da eine allmähliche Zuschärfung einem allzu tiefen Einsinken der Muschel in den Schlamm Vorschub leisten würde, wie umgekehrt Unionen aus Localitäten mit festem Sandgrund fast stets eine solche Zuschärfung zeigen (Taf. 8. Fig. le). Bei dem in sehr verschiedenartigen Gewässern lebenden Unio pietorum hat man mehr Gelegenheit, diese Formverhältnisse und Veränderungen zu beobachten, als bei den anderen Arten; doch zeigen auch im Formenkreise des Unio tumidus Retz. (Taf. 1. Fig. 6) die Bewohner von starkem Wogen- schlag ausgesetzten Seen behufs Fixirung am Grunde Neigung zu einem langen Unterrand und herabgekrümmten Hintertheil (Unio tumidus Retz. var. lacustris Rossm., Iconographie Figg. 542 und 775). In gleicher Weise sind Flussformen mit dem schräg nach unten und hinten hin abgebauten Hintertheil ausgebildet (Taf. 1. Fig. 2. Taf. 7 und Taf. 8. Fig. la). Die Formen des Unio crassus Retz. leben fast nur in fliessendem Wasser mit kiesigem oder sandigem Grunde, und nur die Varietät batavus Lam. (Taf. 6. Fig. 1) kommt zuweilen in grossen Seen vor, wie z. B. auch in der oben erwähnten Form, dem Unio decwrvatus Rossm. aus dem Wörthsee. Dafür 32* 248 Hermann Jordan. (p. 68) bringen aber auch sämmtliche Formen desselben mehr oder weniger die Tendenz eines nach unten gerichteten Hinterendes zum Ausdruck und zwar um so ausgesprochener, je reissender der sie umspülende Strom is. Am ausgeprägtesten in dieser Beziehung ist Umio crassus Retz. var. ater Nilss. (Tat. 5. Figg. la und le), nämlich diejenige Form, welche mit der gleich- artig gebauten Margaritana margaritifera (vergl. Rossmässler, Iconographie, Figg. 70 und 72) zusammen unsere reissendsten, wenn für Najaden überhaupt noch bewohnbaren, Wasserläufe belebt. Von sonstigen, zwischen See- und Flussformen sich geltend machenden Verschiedenheiten heben wir, ausser dem vorläufig unerklärbaren Umstand, dass die Flussunionen sehr oft, die Seeunionen niemals eine schön grüne Strahlenfärbung besonders auf der hinteren Hälfte der Schalen tragen, noch hervor, dass die Seeunionen durchweg, besonders in der Wirbelgegend, im Ganzen genommen bauchiger und aufgeblasener sind, während die ersteren schmal bleiben und selten hervorragende, spitze Wirbel zeigen (Taf. 8. Figg. le und 2c und Taf. 3. Figg. 1d und 3c). Die Ursache für diese Form- verschiedenheit bin ich geneigt in der Bewegungsart des Wassers zu sehen. Der fortwährend in einer Richtung thätige Strom des fliessenden Wassers wird die dasselbe bewohnenden Unionen veranlassen, in ihrem Wachsthum nicht nur in den zur Strömungsrichtung senkrechten Richtungen, also nach oben und nach den Seiten hin, sich möglichst wenig auszudehnen, sondern auch in geringstem Maasse Protuberanzen und Conturenvorsprünge zu entwickeln, welche besonders vielen Unbilden ausgesetzt sein und der Gewalt des Stromes passende Angriffsstellen darbieten würden. Formen aus stillem Wasser ge- schützt liegender Seen (Taf. 3. Fig. 3) zeigen bedeutend mehr Eckigkeiten und einen gewissen eleganten Schwung in ihren Umrissen, den man an solchen aus unruhigem Wasser (Taf. 6. Fig. 3a) vermisst, während in der Umgebung sämmtlicher Seeunionen nichts die Ausbildung voller Wirbelrundung hindern könnte. Doch auch die wogende Bewegung weniger geschützter Binnenlandseen scheint geeignet zu sein, an sämmtlichen Conchylienschalen, besonders an solchen der Limnäen, elegante und manchmal wunderbar eckige Formen herauszubilden, wie man sie am besten bei Limnaea stagnalis L., der grössten unserer Limnaea-Arten, beobachten kann (vergl. Strebel, Verh. d. Ver. für naturwiss. Unterhaltung, Hamburg 1875). Die Binnenmollusken ete. (p. 69) 249 Allerdings zeigen sich die Formen des unsere reissendsten Gewässer bewohnenden Umio, des U. crassus Retz. var. ater Nilss., manchmal sehr auf- geblasen (Taf. 5. Fig. Ib), mehr, als irgend ein anderer der deutschen Unionen; doch ist derselbe in allen übrigen Beziehungen so an das Leben in starker Strömung angepasst, dass dieser Umstand als nebensächlich betrachtet werden kann. Einmal produeirt er verhältnissmässig sehr dicke, bis 0,15 kg schwere Schalen, ausserdem aber ist sein ganzer Schliessapparat ein ausnahmsweise kräftiger (Taf. 5. Figg. 2a und 2b). Wie oben erwähnt, besteht der Schliessapparat der Najaden aus dem Ligament, den Schlosszähnen und den Schliessmuskeln, mittels deren das Thier seine Schalen auf- und zuklappen kann. Das Ligament ist am schwächsten bei den Anodonten, als bei Bewohnern sehr ruhiger Gewässer, stärker bei Unio pietorum und U. tumidus, am längsten und kräftigsten wenn auch nicht am meisten hervortretend bei den Formen des U. crassus Retz. (Taf. 5. Taf. 6. Figg. 1 und 2) und der Margaritana margaritifera L. Gleichfalls sehen wir, dass bei den Anodonten die Schliessmuskeln sehr oberflächliche, nach Entfernung des Thiers auf der Innenfläche der Schale oft kaum sicht- bare Eindrücke hinterlassen. Etwas tiefer, besonders am Vordertheil, sind die Eindrücke bei Unio pictorum und U. tumidus; sehr markirte und rauhe Muskelsruben sowohl vorn wie hinten finden wir bei U. crassus und Mar- garitana margaritifera (vergl. Fig. lc auf Tafeln 3—7). Am meisten aber macht sich in den verschiedenen Formen der Schlosszähne der Einfluss des Aufenthaltsortes geltend. Das Genus Anodonta Lam. entbehrt, wie schon erwähnt wurde und auch der Name besagt, der „Zähne“ auf den Schloss- rändern der Schalenklappen vollständig; der Aufenthalt in dem ruhigen Wasser der Teiche und stillen Seen macht solche auch ganz überflüssig. Bei Unio pietorum (Taf. 3. Fig. lc) und U. tumidus sind sämmtliche Schlosszähne mehr oder weniger dünn und schneidend-lamellenartig, während sie bei den Formen des Unio crassus (Taf. 5. Fig. lc) diek und besonders die Haupt- zähne (Taf. 5. Figg. 2a und 2b) ausserordentlich gross entwickelt sind. Wie sich nun oben an verschiedenen anderen Verhältnissen zwischen See- und Flussformen der erstgenannten beiden Unionen Unterschiede zeigten, so treten solche an denselben Formen nicht minder in der Entwickelung der Schlossbezahnung hervor. Setzt man eine gegenseitige Verschiebung der 250 Hermann Jordan. (p. 70) Schalen als möglich voraus, so dürfte eine solche in der Längsrichtung in fliessendem Wasser die wahrscheinlichste sein, in dem wechselnden Spiel des wogenden und wühlenden Seewassers dagegen eine solche in der Richtung von unten nach oben, bez. umgekehrt. Eine Längsverschiebung verhindern mittels ihrer Stellung besonders die Haupt-, eine Verschiebung in senkrechter Richtung aber vornehmlich die Seitenzähne. Demgemäss sehen wir bei den Seeformen der in Rede stehenden beiden Unio-Arten die Hauptzähne schwach entwickelt, was bis zum Verschwinden des hinteren Hauptzahns in der linken Klappe des Unio piectorum sieh steigern kann (Taf. 3. Fig. 2), die Seiten- lamellen aber stark und hoch, während bei den Flussformen die Hauptzähne immer gut ausgebildet sind. Ein sehr schönes Beispiel für diese Schlosszahn- theorie liefert eine von mir an reissenden Strecken schlesischer Flüsse gesammelte Verietät von Unio pictorum (siehe Jahrb. der deutschen malak. Ges. 1579: Die Mollusken der preuss. Oberlausitz), die var. pachyodon (Taf. 6. Fig. 3). Dieselbe zeigt nicht nur eine für einen Unio pictorum L. im Allgemeinen sehr starke Entwickelung der Haupt- und Seitenzähne, sondern erfreut sich eines hinteren Schlosszahns der linken Klappe (Taf. 6. Fig. 4a, siehe h), der dem sonstigen Artcharakter entgegen ungeheuer und bedeutend mächtiger entwickelt ist, als der vordere. In analoger Weise sehen wir in den Flüssen Deutschlands (und anderwärts) zwei andere Arten von Muscheln auftreten, welche als nahezu einzige Flussformen der Gattungen COyclas Brug. und Pisidium C. Pfr. auch einzig unter sämmtlichen anderen Arten genannter Gattungen eine besondere, numerische Verstärkung in den Hauptzähnen auf- zuweisen haben, nämlich deren zwei in jeder Klappe: es sind dies Oyclas (Sphaerium) rivicola (Leach.) Lam. und Pisidium amnicum Müll. (= Pis. obliguum ©. Pfr.). Von Oyclas bewohnt ausserdem noch eine dickschalige Art, C. solida Norm., den Sand grösserer Flüsse. Ausserdem ist noch die Gattung Dreissena zu erwähnen, die überall in der Ebene in ruhigem Wasser vorkommt und erst vor kurzer Zeit aus Russland her sich bei uns eingebürgert hat. Die gesammte Süsswassermolluskenfauna ist im Ganzen genommen eine Oberflächenfauna, welche höchstens bis zu einer Tiefe von 4 Metern ge- deiht; nur einige wenige verkümmerte Formen leben in grösseren Tiefen grosser Seen, wie wir solche bisher aus dem Genfer und Bodensee kennen em? Die Binnenmollusken etc. (p. 71) 251 gelernt haben, von 20—250 Meter Tiefe (A. 20). Es sind dies Limnaea stagnalis L., in einer der var. lacustris Stud. ähnlichen Form, L. palustris Müll. var. abyssicola Brot, Valvata piscinalis Müll. var., Pisidium Foreli Clessin und demissum Cless. Schliesslich bliebe noch ein ziemlich constantes Verhältniss zu erwähnen übrig, das zwischen der Grösse der Wassermollusken und der Grösse des Wasserbeckens, in dem dieselben leben, besteht. Schon Rossmässler (A. 33) wies darauf hin, dass es ihm scheine, als ob die Unionen mit der Grösse der von ihnen bewohnten Gewässer an Grösse zunähmen; da man auch sonst mannigfache Erfahrungen in dieser Beziehung gemacht hatte, hat man es also hier nicht etwa mit einer neu entdeckten T'hatsache zu thun, sondern nur zu constatiren, dass der Umstand, dass die wechselnde Grösse von T'hieren vielfach mit der Grösse der ihnen gebotenen Wassermenge (nicht etwa Menge der gebotenen Nahrung allein!) in Verbindung zu bringen sei, hier neue Bestätigung und durch Semper’s Ver- suche (A. 31) mit Limnaea stagnalis L. vollständige Belege gefunden hat. Buffon schon machte darauf aufmerksam, dass grosse Säugethiere nur auf Continenten und grössten Inseln zu finden seien, und Semper knüpft daran die Bemerkung, dass Schmetterlinge gewisser Arten auf den kleinen, westlichen Carolinen immer viel kleiner seien, als anf den viel grösseren Philippinischen Inseln. Möbius (A. 32) erzählt, „dass auf dem adligen Gute Hagen bei Kiel ein 320 Morgen grosser Karpfenteich sich befände, der je drei Jahre trocken liegst und während dessen mit Hafer und Klee bebaut wird; dann wird er gestaut und mit 30000 Karpfenjährlingen besetzt, welche in der Regel nach drei Jahren 40000 Pfund Fisch liefern. Versuche, da- durch einen grösseren Ertrag zu erzielen, dass man mehr als 30000 junge Karpfen einsetzte, schlugen fehl; man erntete trotzdem nicht mehr als 40000 Pfund. Die Zahl der gefischten Karpfen war zwar grösser als früher; die einzelnen hatten aber ein geringeres Gewicht, als bei einem Einsatz von 30000 Jungen.“ Ebenso pflegen Wassersalamander und Frösche in engen Behältern nicht so gross zu werden, als im Freien. Die Semper’schen Versuche mit Limnaea stagnalis L. haben ergeben, dass genannte Schnecke in derselben Zeit und bei derselben Temperatur bis zu einem gewissen Grade desto grösser wurde, ein je grösseres Wasservolumen 252 Hermann Jordan. (p. 7 &) auf ein Individuum kam, so dass z. B. in einem Zeitraume von 64 Tagen 1 Stück in einer Wassermenge von 1000 cbem 22,5 mm, 3 Stück in gleichem Gefässe durchschnittlich 15,5 mm und 6 Stück nur 12,0 mm lang werden bei einer Temperatur von ca. 15°R., und dass es gleichgültig ist, ob ein Exemplar in einer Wassermenge von 1000 chem lebt, oder zwei in einer solchen von 2000 ebem. Ferner haben dieselben Versuche gezeigt, dass ein Maximum des günstigen Volumeneinflusses stattfindet, und dass dasselbe zwischen 2000 bis 4000 cbem Wassermenge zu liegen scheint; junge Thiere starben in Quantitäten von 5500 cbem Wasservolumen pro Individuum, wobei zu erwähnen ist, dass Futter in sämmtlichen Fällen in gleich reichlicher Menge vorhanden war. Es ist selbstverständlich, dass auch Mangel an geeignetem Futter zur Verkümmerung der Formen beitragen kann; jedoch ist eine solche wohl oft eine Folge allzu geringer Wassermenge in Fällen, wo man lediglich Futter- mangel als Erklärung anzuführen pflegte. Es bleibt hier aber Manches noch aufzuklären. So war Herr Clessin so gütig mir mitzutheilen, dass man gerade in grössten Seen (z. B. Bodensee) sehr kleine Anodonten fände! Doch meint derselbe an anderen Orten (A. 28), der Bodensee sei gerade ein ungünstiger Wohnplatz für die Anodonten, von denen man immer sehr viele lebend an das Ufer geworfen finde. Wie schnell übrigens die Wassermollusken von einem Wasserbehälter zum anderen übertragen werden können, geht aus dem Umstande hervor, dass beispielsweise in der Altmark, wo in dem Gebiete des früher sechs Quadrat- meilen grossen Sumpfes „Drömling“ besonders auf dem Rittergute Kunrau bei Oebisfelde zur Urbarmachung desselben sogenannte „Dammeulturen“ an- gelegt werden, die Schnecken sich schon nach einem Jahre auch bei voll- kommener Isolirtheit eines neu gegrabenen Wasserbehälters wohl in Folge von Uebertragung durch Wasservögel in grosser Menge anzusiedeln pflegen. Für Ansiedelung von Landschnecken giebt Potsdam mit seinen Um- gebungen ein gutes Beispiel. Vor ungefähr 200 Jahren war Potsdam zwar schon Stadt, hatte aber durchaus noch keine Parkanlagen und Laubholz- culturen aufzuweisen, wie sie dasselbe heute in so grossartigem Massstabe umgeben. Es mag hier vielmehr früher auch nicht anders ausgesehen haben, als auf den Havelufern anderwärts, welche sich der pflegenden Hand des Menschen nicht so zu erfreuen haben: d. h. Kieferwälder, mit Birken und Die Binnenmollusken etc. (p. 73) 253 spärlichen Eichen untermengt, bestanden wahrscheimlich die sandigen Ufer der Havel und ihrer zahlreichen Ausbuchtungen, und höchstens an wenigen tiefen Stellen säumten Erlen, Eschen und Weiden nasse Wiesen ein. Mit den grossartigen Anlagen aber, mit denen das vorige und unser Jahrhundert die wasserreiche Umgebung von Potsdam verschönten, wurden vielfach geeignete Localitäten für Landschnecken geschaffen, und wir sehen jetzt innerhalb des Gebietes der Gärten und Parke besonders zwei Schnecken massenhaft auf- treten: Helix (Xerophila) candicans Z. und H. (Tachea) nemoralis L., welche die Grenzen des erwähnten Gebietes nur an einigen wenigen Punkten über- schritten haben. Es fehlen dagegen in der ganzen Umgegend von Potsdam manche einheimische Laubschnecken, wie sie in der Mark Brandenburg sonst häufig sind, z. B. Helix (Pomatia) pomatia L., H. (Tachea) hortensis Müll., Olausilia laminata Mont., nigricans Pult. ete., und wir gelangen zu dem Schluss, dass dieselben in dem Zeitraume von ca. 150 Jahren noch keine Gelegenheit zur Ansiedelung fanden, obgleich geeignete Wohnorte jetzt aus- reichend vorhanden sind. Dagegen findet sich (ebenso wie im botanischen Garten von Berlin) auf der Pfaueninsel bei Potsdam die südliche Ayalina Draparnaldi Beck, während ihre einheimische Verwandte HM. cellaria Müll. auch noch zu fehlen scheint. Zu erwähnen sei noch, dass in den neuesten Anlagen (Babelsberg) auch von Helix candicans Z. noch nichts zu ent- decken ist. Nova Acta XLV. Nr. 4. 33 [84] [27 Ha Hermann Jordan. (p. 74) Ill. Specielle Behandlung von einzelnen Verbreitungs- distrieten. Allgemeine Bemerkungen. Kaum kann irgend etwas aus dem Gebiete der gesammten Natur- wissenschaften in höherem Grade anregen und fesseln, als das Studium der Biogeographie. Ausgehend von dem gegenwärtigen Zustand, welcher ein natürliches Gleichgewicht in der Verbreitung und Vertheilung der organischen Formen anzuzeigen scheint, findet man, dass verwandte Formen mitunter an möglichst entferntesten Erdpunkten ohne verbindende Zwischenglieder vorkommen. Man kann sich nicht immer mit der Erklärung zufrieden geben, dass etwa gleiche klimatische und orographische Verhältnisse gleiche Formen erzeugt hätten, wie z. B. ähnliche Gattungen und Arten in den arktischen und antarktischen Ländern zugleich heimisch sind. Geht man vielmehr auf frühere Erdepochen zurück, so findet man, dass in dem einen Erdtheile erst unter den Resten verhältnissmässig junger Schichten, in einem anderen aber schon in älteren Ablagerungen entsprechende Gestalten vorkommen. Man erkennt daraus, dass in letzterem die Form zuerst sich entwickelt und erst dann nach jenem sich verbreitet hat. Jetzt aber wogt zwischen beiden vielleicht ein Theil eines grossen Oceans, und man muss aus den biogeographischen Thatsachen und denen, welche die Paläontologie uns kennen lehrt, den Schluss ziehen, dass dieser Ocean nicht immer in gleicher Weise bestehen konnte. So kommen echte Bären in Europa his in das ältere Pliocän hinauf vor, während sie in Nordamerika erst in postpliocänen Ablagerungen auftreten. Die Binnenmollusken etc. (p. 75) 255 Genannter Typus muss sich darum nach der heutigen „neuen Welt“ erst in Zeiten verbreitet haben, welche dem Pliocän nachfolgten. Andere Unter- suchungen ergaben eime auffallend gleichartige, jungtertiäre Circumpolarflora nicht nur aus höheren, sondern auch aus niederen Breiten, und man kann darum gar nicht anders, als ehemalige Landverbindungen zwischen beiden Festlandsbezirken, dem nordamerikanischen und dem europäisch - asiatischen, anzunehmen. Messungen von Meerestiefen zeigten, dass zwischen dem heutigen Europa und Grossbritannien über die Färöer-Inseln und Island nach Grönland hin der Atlantische Ocean eine untermeerische Landbrücke bedeckt, welche nirgends mehr als 700 Meter, meistens aber weniger tief unter den Meeres- spiegel untergetaucht ist; aber nach Nordosten und Südwesten hin fällt der Meeresgrund ziemlich rasch bis zu Tiefen von 2000 und 3000 Metern ab. Unter den gegenwärtigen Klimaverhältnissen würde selbst eine solche Land- verbindung von keiner besonderen Bedeutung sein. Aber das Klima war nicht immer so. In tertiärer Zeit erfreuten sich auch höhere Breiten einer bedeutend milderen T’emperatur, so dass man im Tertiär von Grönland und Spitzbergen noch Nussbäume, Pappeln, Birken und andere Bäume und in Grönland sogar Sträucher gefunden hat, von denen man Immergriüne voraus- setzen kann. Darum wäre schon eine ehemalige Landbrücke im hohen Norden hinreichend, gegenseitigen Austausch von Organismen zu erklären. Auf diese und ähnliche Weise sind die Biogeographie und die Geologie eng mit einander verknüpft, und nur Gedankenlosigkeit kann die T'hatsachen der ersteren ohne die letztere erklären wollen. Von den Dipnoern, jenen eigenthümlichen, im zoologischen System zwischen den Ganoiden und Knochenfischen unterzubringenden Formen, leben nur noch wenige Arten in einer ganz auffallenden Verbreitung. Lepidosiren paradoxus ist nur vom Amazonas und einigen anderen siüdamerikanischen Flüssen bekannt; L. annectens bewohnt den Gambia in Westafrika, während eine neuere Entdeckung eine Form aus Queensland, den Ceratodus, bekannt werden liess. Nach Allem müsste man aus einer so ausnahmsweise zerstreuten Ver- breitung auf ein hohes geologisches Alter des Typus schliessen. Erst im Laufe verschiedener Erdepochen konnte er sich so weit, über die ganze Erde hin verbreiten, während er allerdings in derselben Zeit in vielen Regionen 330 256 Hermann Jordan. (p. 76) aus der Reihe der lebenden Formen wieder verschwand. Nun kannte man aus den triassischen Schichten des östlichen Australien schon längst zahlreiche fossile Zähne, die man zweifelsohne ausgestorbenen Ceratodus-Formen zu- schreiben konnte. Gleicherweise wurden solche Zähne in der deutschen und in der indischen Trias entdeckt, und der Ctenodus aus dem Steinkohlen- gebirge, sowie der Dipterus aus dem Devon gehören demselben Formenkreise an. Die Verbindung zwischen den Continenten der östlichen Hemisphäre und Südamerika lieferte endlich ein riesiger Verwandter aus dem nordamerika- nischen Devon, den Newberry Heliodus genannt hat. Woher könnte man sonst eine nur anscheinend annehmbare Erklärung solcher Verbreitungsweise nehmen, als aus der Paläontologie? Gegenwärtig scheint ein Zustand natürlichen Gleichgewichts ein- getreten zu sein, das nur geringen Schwankungen und solchen Störungen unterworfen ist, welche menschliche Einwirkung verursacht. Letztere ver- drängte den amerikanischen Büffel aus seinem ursprünglichen Gebiete in Nordamerika, machte das Pferd, welches durch unbekannte Ursachen aus Amerika. verdrängt worden war, dort wieder heimisch und verminderte von Jahr zu Jahr den Bestand der Wölfe und Bären auf unserem Festlande. Formen, welche durch ihre Lebensgewohnheiten mit der vorschreitenden Cultur in unlösbarem Widerspruch stehen, vernichtet sie, während sie zur Ver- mehrung, Entwickelung und „Veredelung‘ ihr Nutzen bringender Arten alle ihr zu Gebote stehende Mittel zu Hülfe nimmt. Der Mensch aber war nicht von Anfang an vorhanden. Alle frühere Veränderungen in der Zusammensetzung der Faunen und Floren müssen sich darum selbstständig vollzogen haben. Es ist nun gar kein Zweifel daran zu hegen, dass in der Verbreitung und Vertheilung der organischen Formen augenblicklich ein Zustand des Gleichgewichts eingetreten ist, wobei Schwankungen von Artgrenzen nur in sehr geringem Maasse sich geltend machen. Haben wir darum aber anzu- nehmen, dass niemals Ereignisse eintraten, welche solche Veränderungen be- schleunigen konnten? Als gegen das Ende der Tertiärepoche auf der nördlichen Hemisphäre durch die Ablenkung des atlantischen Golfstromes oder aus anderen Ursachen das Klima unserer Breiten immer kälter und kälter wurde, als Glacialbildungen Die Binnenmollusken etc. (p. 7%) 257 immer mehr und mehr überhand nahmen und Gletscher von den Alpen bis nach Turin hinabreichten, da wurde eine üppige Fauna und Flora allenthalben nordwärts des grossen europäischen Gebirgsgürtels vernichtet. Mit dem Ein- treten einer neuen Aera, wo wieder günstigere klimatische Bedingungen die angehäuften Eis- und Schneemassen schmelzen und während der warmen Jahreszeit ungeheure Wasserfluthen über die Ebenen sich ergiessen liessen, da wurden durch Befreiung von der mächtigen Eisdecke für Pflanzen und Thiere neue Länder erschlossen, welche von allen Seiten her bevölkert wurden. Direete Verbindungen mit Amerika bestanden damals sicherlich nicht mehr, und so konnte auch nicht mehr die alte Ueberemstimmung zwischen diesem und Europa wiederhergestellt werden. Aber durch die Wanderungen entstanden neue Varietäten und Arten, bis nach Kampf und langem Schwanken der Zu- stand des Gleichgewichts wieder erreicht war. Frühere geologische Epochen waren für Entstehung neuer Arten, für die Thätigkeit der natürlichen Zuchtwahl unendlich günstiger. „Die frucht- barste Periode der Wirksamkeit für die natürliche Zuchtwahl existirte wahr- scheinlich während der ersten Hauptabschnitte der Tertiärbildungen (Eocän- und Miveänperiode), wo bei fortdauernder T'hätigkeit der unterirdischen, hebenden Kräfte die Inseln allmählich zu Continenten mit sehr verschiedenem Relief zusammenwuchsen und damit der passiven Misration der Pflanzen, wie der freien Bewegung der Landthiere und ihren sporadischen Ansiedelungen ein noch unbesetzter, weiter Raum, das grossartigste Versuchsfeld zur Züchtung und Formenbildung unter neuen und sehr mannigfaltigen Lebensbedingungen dargeboten war“ (A. 35). Wir brauchen zwar mit Zeitmaassen nicht sparsam zu sein; aber den- noch können wir uns eben nicht gut vorstellen, dass alle die Formwandlungen, welche uns die Paläontologie in aufsteigender Linie kennen gelehrt hat, immer ohne Unterstützung ganz aussergewöhnlicher Ereignisse vor sich gegangen seien. So meint auch Moritz Wagner, von welchem verdienstvollen For- scher wir obigen Satz entlehnten, dass ohne Migration keine 'T’ransmutation der Arten, dass letztere nicht ohne veränderte Lebensbedingungen und ohne Isolirung von Formen möglich sei. In alten Zeiten hoben sich aus dem Atlantischen Ocean durch untermeerische Kräfte die Azoren, Madeira, die Canaren, Capverden und St. Helena. Alle organische Formen, welche durch 258 Hermann Jordan. (p. 78) irgend welche Zufälle die Gestade dieser Inseln in lebensfähiger Verfassung erreichten, siedelten sich auf denselben an. Plötzlich in andere Umgebungen und andere klimatische Verhältnisse versetzt, suchten sie sich in Form und Lebensweise der neuen Heimath anzupassen; von der grossen Masse ihrer Sippe getrennt, befruchteten sie sich fortan nur untereinander und erzeugten auf diese Weise bald neue Formen. Obgleich darum die Fauna und Flora solcher Inseln zum grössten Theil gänzlich eigenartig sind, lässt sich dennoch deutlich an ihnen die Heimath erkennen, aus welcher sie ursprünglich aus- gewandert waren. Auf den atlantischen und ähnlichen Inseln finden sich nun zwischen der Mehrzahl der endemischen, d. h. eigenthümlichen Formen eine kleinere Anzahl solcher, welche noch mit Arten benachbarter Festländer oder Inseln identisch sind. Manche Forscher belegen im Gegensatz zu den „autochthonen“, den „eingeborenen“ Formen solche mit der Bezeichnung „nur eingeschleppt“ oder „eingewandert“ — als ob auf ähnlichen Inseln andere, als eingewanderte Formen vorhanden sein könnten. Nur war der Zeitpunkt der Einwanderung oder Einschleppung ein anderer, und es ist für die Pflanze oder das T'hier doch wirklich gleichgiltig, durch welche Mittel und auf welche Weise sie transloeirt wurden. Fehlt ihnen nur nachher die Gelegen- heit, sich fortgesetzt mit noch immer neuen Ankömmlingen der eigenen Sippe zu kreuzen, so werden sie bald (d. h. geologisch gesprochen) von der ur- sprünglichen Gestaltung abweichende Formen entwickeln. Mit dem Festlande noch übereinstimmende Inselformen sind auf den Inseln eben von noch zu neuem Datum, um schon in eine andere Gestaltungsphase eingetreten zu sein, oder sie stehen jetzt noch in steter Verbindung mit ersterem. Man kann sich nun recht wohl denken, dass in gewissen, geologischen Epochen solche „neue“ Länder und Inseln in besonders reichem Maasse ent- standen, dass bisher continuirliche Landstrecken durch neugebildete Meeres- arme nach mehreren Richtungen zerschnitten und isolirt wurden, und solche Epochen gerade könnte man als Bildungsherde von vielen neuen Arten und Formenreihen ansehen. Die Erde, oder vielmehr wohl nur einzelne Theile derselben, befanden sich dabei, wenn man sich dieses Ausdruckes hier be- dienen darf, in einem „status nascens“. Wenn man endlich von „neuen“ Ländern und „neuen“ Meeren spricht, so wird man doch den Gedanken zurückweisen müssen, dass etwa über die Die Binnenmollusken etc. (p. 79) 259 ganze Erde hin ein vollkommener Wechsel von Land und Meer statt- gefunden habe (A. 36). Einer der grössten Geologen der Gegenwart, Sir Charles Lyell, huldigt zwar demselben Glauben. Er sagt nämlich (A. 3%): Festländer, wenn sie auch für ganze geologische Epochen bleibende Gestalt annehmen, wechseln doch im Laufe der Zeiten völlig ihre Lage. Dennoch sei es mir vergönnt, mit A. R. Wallace an eine gewisse Beständigkeit der Continente zu glauben, wenn auch die heutigen Festländer zum grossen Theil oder in ihrer ganzen Ausdehnung in fortwährendem Wechsel immer stück- weise unter Wasser von verschiedenen "Tiefen untergetaucht gewesen sein mögen. Auch befinden wir uns hierin in Uebereinstimmung mit dem berühmten Charles Darwin (A. 38). Derselbe weist darauf hin, dass alle wirklich oceanische Inseln frei von allen alten Formationen sind, und zieht daraus den einzig möglichen Schluss, dass weder Continente noch continentale Inseln in jenen ältesten Erdperioden an der Stelle unserer heutigen Oceane sich aus- breiteten. Denn sonst hätten entsprechende Ablagerungen niedergeschlagen und bei den folgenden Niveauveränderungen wie die Tertiärschichten der atlantischen Inseln wieder in die Höhe emporgehoben werden müssen. Es müssen also in den Gebieten unserer heutigen Oceane von den fernsten Zeit- abschnitten her bereits Oceane vorhanden gewesen sein. Ausserdem aber kennen wir Gebirge, wie das Sinaigebirge, welche gar keine geschichtete Formationen erkennen lassen und darum vielleicht niemals unter Wasser ge- standen haben (A. 41). Aus allem diesem ergiebt sich zur Evidenz, dass sämmtliche oceanische Inseln ihre organischen Formen nur von den heutigen Festlandstöcken her empfangen haben können — wann und auf welche Art und Weise, ist eine schwer zu beantwortende Frage, deren Discussion, wenn schon im Allgemeinen etwas unfruchthar, am allerwenigsten in den bescheidenen Rahmen dieser Arbeit passt, ausserdem aber neuerdings durch Wallace eine glänzende und ausgedehnte Behandlung erfahren hat (A. 36). Die höheren und zugleich grösseren T'hiere werden von dem Cultur- menschen überall in hohem Grade in ihrem natürlichen Verbreitungstriebe ge- hindert und zum Theil ihrer Vernichtung entgegengeführt. Weniger geschieht dies niederen und kleineren 'T'hierformen, wie Mollusken und Insecten gegen- über, wenigstens nicht unmittelbar. Dennoch kann es auf indireete Weise 260 Hermann Jordan. (p. 80) geschehen. Als die Portugiesen St. Helena entdeckten, fanden sie dasselbe bis an die Meeresküsten hinab voll des schönsten Waldes, und dieser Wald war von zahlreichen Landschnecken bewohnt. Die Portugiesen aber führten, wie überall, wohin sie kamen, ihre beliebten Ziegen ein, und diese T'hiere vermehrten sich auf dem ihnen günstigen Terrain so schnell, dass sie bald durch das „Verbeissen‘“ des jungen Nachwuchses im Verein mit der Axt des Menschen, welcher die grossen Stämme vernichtete, den grössten Theil des schönen Waldes zerstört hatten. Mit ihm verschwand die verhältnissmässig reiche Molluskenfauna. Wollaston (A. 39) führt 29 Arten von St. Helena auf, von denen er 22 als endemisch bezeichnet. Diese leben aber bei weitem nicht mehr alle, sondern mindestens die Hälfte davon ist während der letzten Jahrhunderte ausgestorben und kommt nur noch subfossil vor. Im Ganzen genommen entwickeln sich in oceanischem Klima reichere Molluskenfaunen, als in continentalem. 'Tropische Inseln mit gebirgiger, wald- reicher Oberfläche bieten ihnen die günstigsten Existenzbedingungen, wie die Antillen mit ihrer erstaunlich reichen Fauna am deutlichsten darthun. Bei keiner anderen Thierklasse finden wir, dass dieselben anf Inseln sich reich- licher entwickelten, als auf Festländern; aber auch bei keiner anderen Klasse finden wir ein Gebundensein an einen beschränkten Umkreis in so hohem Grade ausgesprochen, als bei den Binnenmollusken. A. Arktische Provinz. Geographisch am weitesten verbreitet und am meisten abgehärtet gegen kaltes und warmes Klima,; also besonders eurytherm, zeigen sich von Land bewohnenden Mollusken einige kleine Erdschnecken, sowie von Süsswasser- formen einige ebenfalls kleine Mollusken, welche auch meistentheils in eircum- polarer Verbreitung auftreten: malakologisch unterscheiden sich die nördlichsten Länder von Amerika, Europa und Asien wenig und nicht von einander. Ausser den Formen aber, welche in genannten Continenten fast überall zu finden sind und von den Azoren und Madeira bis nach Finland, Lappland, Sibirien, Innerasien und durch fast ganz Nordamerika vorkommen !), leben in 1) z. B. Conella lubrica Müll., Helix costata Müll. und pulchella Müll., Punctum pygmaeum Drap., Pupa muscorum (L.) Müll., Zyalina fulva Drap. Die Binnenmollusken etc. (p. 81) 261 den höheren, nördlichen Breiten auch mehrere Arten, welche denselben einer- seits ausschliesslich zukommen, andererseits ihnen besonders charakteristisch sind (Helix harpa Say, Pupa archca Wallenberg, Pupa Shuttleworthiana Charp.). In floristischer Beziehung hat Grisebach (A. 2) diejenigen Länder als „arktisches Gebiet“ bezeichnet, in denen Baumwuchs mehr oder weniger fehlt. Die mit Waldbäumen bestandenen Landstriche südlich davon nennt er das „östliche“ und „westliche Waldgebiet“, was wir hier als „germanische Region“ der „paläarktischen Provinz“ und als „atlantische Region“ der „nearktischen Provinz“ bezeichnen wollen. Die südlichen Grenzen unserer arktischen Provinz aber lassen wir da verlaufen, wo dicht bestandene Hoch- wälder nach Norden hin aufhören. Diese Grenzen stimmen in Folge gleicher Gewohnheiten für die meisten unserer Landmollusken und für eine Pflanzen- gattung, die Gattung ARubus, auffallend überein. „Die Rubus-Arten sind im Allgemeinen Waldpflanzen mittelwarmer und einigermassen gleichmässig feuchter Gegenden — — — in den aussertropischen Gegenden bewohnen sie die Berg- und Hügelregion und ausserdem waldreiche Ebenen, einzelne zwergige Ver- treter nach der kalten Zone sendend“ — so charakterisirt Focke (A. 40) die Gattung Rubus, und man kann zugleich für das Gros der Landmollusken der nördlich gemässigten Länder kaum eine bessere Charakteristik geben, so dass diese Uebereinstimmung in der Verbreitung recht erklärlich erschemt. Wenn man nun aber im Ganzen keine scharfe Grenzen zwischen ein- zelnen Verbreitungsdistrieten von organischen Formen ziehen kann, so wird dies bezüglich der arktischen Provinz am wenigsten stattfinden können. Fast nirgends giebt es im Norden höhere Gebirge mit einer vorwiegend ost- west- lichen Richtung, und was man „nordische Wüste“ nennen könnte, nämlich die verschiedenen Moos- und Flechtentundren von Europa und Asien, so breiten sich diese nur an Meeresküsten aus, also nicht so, dass sie zu Grenzen zwischen Landbezirken werden könnten. Die ungefähre Südgrenze der arkti- schen Provinz dürfte man am besten auf folgende Art bezeichnen (siehe Karte): Im Westen von Nordamerika und auch an den Westküsten des östlichen Continentaleomplexes herrscht an den Küsten in Folge von äquatorialen Meeres- strömungen weiter nach Norden hin ein gemässigteres Klima, als im Inneren und an den Ostküsten, an welchen letzteren hingegen treibeisführende, boreale Strömungen das Klima weit nach Süden hin kalt und polarisch erscheinen Nova Acta: XLV. Nr. 4. 34 262 Hermann Jordan. (p. S2) lassen. So liegt im Westen beider Festlandsmassen die Südgrenze unserer arktischen Provinz um ca. 10 Breitegrade nördlicher, als im Osten derselben. Wir rechnen zur arktischen Provinz: in Europa: Nordskandinavien im Westen nördlich von 64--65°n. Br., im Osten nördlich von 61—62° n. Br. ab; die russischen Länder (ausser Südfinland und dem Ladogasee) von 60° n. Br. (Petersburg) ab; in Asien, soweit man nach den wenigen Forschungen urtheilen kann, verläuft die Südgrenze der arktischen Provinz vom Ural, von 60° n. Br. ostnordostwärts, bis sie bei ca. 100% 6. L. v. Gr. den Nordpolarkreis trifft, um alsdann in einer nach Südsüdosten offenen Bogenlinie bis zur nordöstlichen Ecke des Stanowoigebirges zu gehen, zieht mit diesem ein Stück südwest- wärts und biegt erst bei 52—53° n. Br. nach der Küste hin ab; so schliesst sie also einen breiten Küstensaum von Ochotsk bis Udskoi und einen schmalen solchen von da bis zur Amurmündung (Nikolajewsk), wo noch Tuundrabildungen herrschen, als zur arktischen Provinz gehörend ein. Nikolajewsk, 53058'n. Br., hat beispielsweise noch das niedrige Jahresmittel von —2,9°C. (Juli +16,2°0., Januar — 24,50 C.), während an der nordamerikanischen Westküste das um mehr als drei Breitegrade nördlicher gelegene Sitka (5703’n.Br.) eine jährliche Durchschnittstemperatur von + 6,2° C. (August +13,2° C., Januar 0,0° C.) aufzuweisen hat.!) In Nordamerika fängt das arktische Gebiet an der Westküste bei ca. 60—62° n. Br. an, dringt im Inneren, von den Rocky Mountains ab, weiter nach Süden und an der Ostküste sogar bis zu 50° n. Br. vor und umfasst also noch die nördlichen Theile von Newfoundland, was man als westliches Analogon von Kamschatka, mit kalten Wintern und sehr kühlen Sommern auffassen kann. Ausserdem gehören Grönland hierher und Island, des letzteren Südküste ausgenommen. Auf Spitzbergen, Nowaja Semlja etc. hat man noch keine Mollusken finden können. 1) Im Ganzen genommen dürfte die Abgrenzung der nordarktischen Länder in Asien als ganz besonders verwischt zu bezeichnen sein. Die Binnenmollusken etc. (p. 83) 263 Es ist sonst wohl üblich, die arktischen Länder lediglich als verarmtes Glied der nördlich gemässigten Regionen zu betrachten, und es ist besonders Wallace (A. 4), der in thiergeographischer Hinsicht diese Ansicht vertritt und zu begründen sucht. Erstens führt er an, dass die grosse Wiistenzone auch eine Anzahl von „Wüstenformen“ enthalte, ohne dass man hier eine besondere „Region“ oder „Provinz“ aufgestellt habe. Einmal aber hat nun z.B. Schmarda (A.5) unter seinen 21, allerdings etwas zahlreichen zoologischen Reichen der festen Länder und Inseln als neuntes Reich die Säharä& (das „Reich der Melasomen und des afrikanischen Strausses‘“) unterschieden, und ebenso spricht Grise- bach von einem „Gebiete der Sähara“ als von etwas Besonderem; ausserdem aber ist denn doch wohl die grosse Wüste noch in ganz anderem Grade formenarm, als die arktischen Länder; von besonderen Gattungen ist nicht die Rede. Zweitens, meint Wallace, habe man weder für die Wüstenregion, noch für die arktische „irgendwelche bestimmte zoologische oder geographische Grenzen“ setzen können. Man weiss nicht recht, was man unter „bestimmten Grenzen“ hier zu verstehen habe. Jedenfalls wird man wohl überhaupt nicht öfters in der Lage sein, bei biogeographischen Arbeiten bestimmte Grenzen irgendwo herauszufinden, während es hingegen gerade scheinen will, als ob eine Wüste recht gut, oder wenigstens noch am ehesten von den umliegenden Bezirken zu unterscheiden sein müsste. „Der Versuch“, meint Wallace weiter, „welche Arten oder Gattungen ihnen“ (den Wüsten- oder Polarregionen) „zuerkannt werden sollten, würde sich als unlösbares Problem erweisen.“ Wallace selbst aber führt vorher (Bd. I, pag. 85 ff. in Meyer’s Uebersetzung) folgende „echt arktische“ Gattungen und Arten an: Landsäugethiere: Gulo, Myodes, Rangifer, Ursus maritimus, Vulpes lagopus. Landvögel: Pinicola, Nyctea, Surnia. Wasservögel: Somateria, Uria, Catarractes, Mergulus, Alca, Fraterceula — das Problem wäre also gelöst. 34* 264 Hermann Jordan. (p. 84) Schliesslich macht der berühmte Forscher noch darauf aufmerksam, dass die arktische Region in neueren Erdepochen in ihrer Ausdehnung schwankend gewesen sei; „zur Eiszeit war sie viel grösser und vor derselben scheint sie gar nicht bestanden zu haben.“ Gewiss, aber schreiben wir geo- graphische Zoologie oder Paläontologie? Im ersterem Falle müssen wir doch wohl von dem gegenwärtigen Zustand ausgehen, ohne dass wir dabei aus der Paläontologie uns erwachsende Aufschlüsse zu übersehen brauchen. Was mich nun zur Ausscheidung einer „arktischen Provinz“ veranlasst, ist Folgendes: Erstens bin ich der Meinung, man müsse sich bemühen, für sämmtliche Thiere und Pflanzen bezüglich ihrer Verbreitung über die Erde wenigstens in den Hauptzügen ein möglichst einheitliches Bild herzustellen, soweit die wissenschaftlichen Ergebnisse dies nur irgend zulassen. Da man nun un- zweifelhaft von einer typisch nordischen Flora mit ca. 20 endemischen und ca. 300 charakteristischen von im Ganzen ca. 700 vorkommenden Arten und ebenso von sonstigen, dem hohen Norden eigenthümlich angehörenden Thieren sprechen muss, so würde ich unter allen Umständen schon von Mollusken der „arktischen Provinz“ reden, auch dann, wenn ich mich nicht berechtigt glaubte, eine besondere malakologische, arktische Provinz auszuscheiden — wenn hier nur Mollusken vorhanden wären, welche anderwärts vorkämen und sich nur bis hierher verbreitet hätten. Nun aber haben wir es zweitens auch unter ca. 40 —50 in hohen Breiten lebenden Binnenmolluskenarten (siehe Tabelle) mit mehreren zu thun, welche denselben eigenthümlich sind. Helix (Acanthinula) harpa Say kommt nur in der gesammten arktischen Provinz vor, ohne irgendwo (ausser in Nordamerika auf kurze Strecken hin) die Grenzen derselben nach Süden hin wesentlich zu überschreiten; wären Helix harpa Say und H. aculeata Müll. als zu einem Artbegriff gehörig zu betrachten, so kann ich nicht einsehen, warum H. aculeata Müll. nicht auch in Nordamerika südlich von der nordischen Form, in Sibirien und Centralasien gefunden wird, und warum dann die Form als 4. harpa Say sich nicht auch z. B. in der subalpinen Region der schle- sischen Gebirge und in alpinen Zonen anderer Hochgebirge, deren Fuss von H. aculeata Müll. bevölkert ist, entwickelt hat. Die Binmenmollusken etc. (p. 85) 265 Ausserdem sind noch als charakteristisch für die arktische Provinz Pupa arctica Wallenberg und P. Shuttleworthiana Charp. anzuführen, welche beide auch in hohen Gebirgsregionen südlicherer Länder sich wiederfinden. Erstere kommt in der subalpinen Region des schlesischen Riesengebirges und als P. Tirolensis Gredler in den T'yroler Alpen vor, letztere im Harz, in dem schlesischen Riesengebirge, den Schweizer Alpen, den Bergen von Wales, den Gebirgen von Galizien und Siebenbürgen. Finden sich aber Formen nur sporadisch auf gewissen Gebirgen, während sie in den Polarländern allgemein auftreten, so muss ihnen doch sicherlich ein vorwiegend borealer Charakter zugeschrieben werden — und beide kleine Pupa-Arten sind in hohen Breiten eircumpolar, indem mit der ersten von beiden P. Hoppei Möll. von Grönland und mit der anderen P. borealis Morelet von Ostasien, Kamschatka und Aljaska identisch sind. Ferner treten drittens nicht nur die nordischen Mollusken, sondern die meisten Nordlandsthiere in sämmtlichen, um den Nordpol herum gruppirten Ländern auf, wenn diese überhaupt zugänglich für sie sind, und gleicherweise ist der grösste Theil der arktischen Pflanzen rings um den Nordpol herum verbreitet. Verschieden aber sind die Faunen und Floren der gemässigten östlichen und westlichen Continente, in welche das arktische Gebiet mit seinen Formen beiderseits allmählich übergeht. Darum könnte man, wollte man die arktische Fauna nur als eine verarmte gemässigter Länder charakterisiren, dieselbe als integrirenden Theil für Nordamerika und gleichzeitig auch für den östlichen Continentalcomplex in Anspruch nehmen; denn die ceircumpolare, vollkommen gleichartig ausgebildete Molluskenfauna der Nordpolarländer kann doch unmöglich auseinandergetrennt werden, um jedem "Theile, Nordamerika sowohl, als dem östlichen Continente, ein Stückchen davon zukommen zu lassen. Oder aber man müsste die gesammten nördlich gemässigten und nor- dischen Länder der Erde als ein Ganzes betrachten, was letzteres doch wohl besser nicht geschieht, wenn auch nicht geleugnet werden kann, dass grosse Aehnlichkeiten zwischen Nordamerika einerseits und Europa und Asien anderer- seits, soweit letztere der gemässigten Zone angehören, vorhanden sind. Ja, hätten wir noch dieselben Verhältnisse, wie sie während der Tertiärzeit, be- sonders der jüngeren Tertiärzeit bestanden, so wäre ein solches Verfahren vollkommen gerechtfertigt. Während dieser Epoche waren Island, Spitzbergen, 266 Hermann Jordan. (p. 86) Sibirien, Kamschatka und Nordeuropa von gleichartigen Wäldern beschattet. Ein gleichmässigeres, wahrscheinlich feuchteres und wärmeres Klima als jetzt beherrschte alle diese Länder, und die vegetabilen Reste aus den Braun- kohlenlagern Grönlands, Mitteleuropas und Sibiriens weisen die gleichen Gat- tungen von Waldbäumen auf, wie sie noch heute in Nordamerika und theil- weise auch in Japan vorkommen (z. B. Magnoliaceen, Laurineen, Juglundaceen, Taxodien, Sequoien), und Asa Gray (A. 42) bezeichnet darum die Bäume der gemässigten Zone als „mit Sicherheit von Norden abstammend“. Diese Waldfauna wurde in dem grössten Theile ihres Verbreitungsbezirkes während der Eiszeit vernichtet und lebt nur noch im atlantischen Nordamerika und Japan. Interessant ist nun der Umstand, dass gerade die Schnecken, welche man gleichmässig in Europa, Mittel- und Nordasien, Nordamerika und theil- weise auch noch in arktischen Ländern vorfindet, dasselbe hohe Alter auf- weisen können. So gehören Helix pulchella Müll., Cionella lubrica Müll., Pupa edentula Drap., Limnaea truncatula Müll. u. A. sämmtlich schon dem oberen Tertiär an, und man wird für dieselben mit gleichem Rechte eine nordische Abstammung annehmen können. In Uebereinstimmung damit plaidirt man neuerdings [Axel Biytt (A. 18), Wallace (A. 36), Geikie (A. 43)] aus verschiedenen Gründen für eine frühere, präglaciale Landverbindung zwischen Grönland, Island, der Färöergruppe und Europa, oder auch für eine solche im hohen Norden; und in der T'hat, wenn man bedenkt, dass z. B. auf Sieilien noch in einer Höhe von 3000 Fuss Mollusken in fossilem Zustande gefunden worden sind, wie sie heute noch lebend im Mittelmeer vorkommen, so hat man wenigstens keinen Grund, von vornherein die 'T'heorie von einer einstigen Niveauveränderung um 1800—2000 Fuss im Gebiete des nördlichen atlantischen Oceans kurz von der Hand zu weisen. Eine Erhebung aber um genannte Höhe würde den von Grönland über Island, die Färöergruppe, die Hebriden nach Schott- land sich hinziehenden Strich von geringeren Tiefen in Land verwandeln; und da nun weder auf Island, noch auf der Färöergruppe eime einzige Pflanze vorkommt, die nicht auch in Skandinavien gefunden würde, und da auch Grönland mindestens zu 4; dieselbe Flora hat, während andere Inseln oft so sehr eigenartige Formen erzeugen, so kann man sich dieser Anschauung kaum entziehen. Es wird dabei für unsere Zwecke gleichgültig sein, ob diese Land- Die Binmenmollusken etc. (p. 8%) 267 verbindungen zu prä- oder postglacialer Zeit bestanden haben; doch könnte man aus dem Umstande, dass oben erwähnte, noch jetzt auf der nördlichen Hemisphäre allgemein verbreitete Schnecken grossentheils bereits im oberen Tertiär vorhanden sind, den Schluss ziehen, dass dieselben bereits in prä- glacialer Zeit bestanden haben müssten. In der arktischen Provinz also, in den Ländern, wo dichte Wald- bestände nicht mehr ihr schützendes Dickicht ausbreiten, wo das Klima be- sonders Eiche und Buche nicht mehr gedeihen lässt, und wo als charakteri- stische Zwergsträucher z. B. Rubus chamaemorus L., Rubus arcticus L. und Rubus stellatus Sm. verbreitet sind, werden wir zwischen drei Reihen von Binnenmollusken zu unterscheiden haben: 1. einmal solchen, welche für dieselbe endemisch oder wenigstens charakteristisch sind; 2. ferner anderen, welche ebenfalls eircumpolar, aber auch weithin in den angrenzenden gemässigten Ländern auftreten, und 3. endlich denen, welche nur an einzelnen Stellen von den benach- barten Ländern aus auf kleine Strecken hin, durch locale Verhältnisse be- sünstigt, in dieselbe eingedrungen sind. Zu der ersten Abtheilung rechnen wir die schon erwähnten: Pupa (Vertigo) arctica Wallenberg (A. 44) aus Lappland, Nordsibirien (A. 45), Island und Grönland (A. 46 und A. 47), ausserdem gefunden nur auf den Hochalpen in Tyrol, an der oberen Holzgrenze auf dem Rodlerberg (A. 48) und mit der folgenden zusammen auf dem schlesischen Riesengebirge (A. 12). Pupa Shuttleworthiana Charp. (= alpestris Alder) aus Lappland (A. 44), Nordsibirien, Kamschatka (A. 49), Aljaska und Nordcanada (A. 50), ausserdem auf dem Harze (A. 51), den Hochgebirgen von Schlesien und Mähren (A. 12), Grossbritannien (A. 52), der Schweiz (A. 53), Sieben- bürgen (A. 54), Galizien (A. 55), also öfter als die vorige, aber immerhin nur local ausserhalb ihrer Heimath sich findend. Helix (Acanthinula) harpa Say, allein innerhalb der arktischen Provinz lebend und deren Grenzen nur in Nordamerika ein wenig überschreitend, ist 268 Hermann Jordan. (p. 88) bisher bekannt aus Nordskandinavien und Lappland, Finland, dem nörd- lichen Amurland, Kamschatka, Aljaska und Canada. Was das Vorkommen der Pupa arctica Wallenberg in dem schlesischen Riesengebirge anbetrifft, so kommen mit ihr zugleich arktische Pflanzen an gleicher Stelle vor: Rubus chamaemorus L., Saxifraga nivalis L. und mehrere Moosarten, und es ähnelt die ganze Molluskenfauna der subalpinen Riesen- gebirgsregion sehr derjenigen von Lappland. Doch ist es entschieden als tendenziöse Aeusserung anzusehen, wenn Wallenberg meint, dass z. B. Limnaea peregra Müll. „in Lappland in derselben Form vorkäme, wie sie im schlesischen Gebirge gefunden wird“. L. peregra ergeht sich allenthalben in allen möglichen Formen, so auch in Schlesien und in dessen Gebirgs- gewässern. Schmarda (A. 3) unterscheidet in seinem „Reiche der Pelzthiere und der Schwimmvögel“ zwei Distriete, welche durch die Polargrenze des Baum- wuchses von einander getrennt sein sollen. Für den nördlichen Distriet, den er das Reich „der Moose und Saxifrageen“ nennt, nimmt er als Charakter- thier den Canis lagopus an, im südlichen bezeichnet er als hervorstechenden Charaktertypus die „Knospen fressenden Tetraoniden“ Er fügt hinzu, dass grosse Zahlen von Säugethieren nur innerhalb der Baumregion im Be- reiche der „Polarländer“ vorkommen. Man weiss nun nicht recht, was Schmarda hier Baumresion nennt, oder wenigstens sagt er es nicht; sind es die dichten Wälder, oder gehören dazu auch noch jene Strecken, wo wohl noch Bäume, aber nur vereinzelte und verkrüppelte vorkommen? Man sollte aber denken, es sei die Region der dichten Wälder verstanden, da die Knospen fressenden Teetraoniden derselben jedenfalls mehr oder minder bedürfen. Auch grosse Zahlen von Landsäugethieren möchten wir wohl in keinem Theile unserer arktischen Provinz für gewöhnlich antreffen, und es ist begreiflich, dass andere Forscher eine in Schmarda’s Fassung angenommene arktische Region nicht immer von südlicheren Landstrichen zu unterscheiden ver- mögen. Ich erlaube mir aber, von dem bekannten und kenntnissreichen 'Thier- geographen eine Tabelle über die Verbreitung nordpolarer Charakterthiere hier zu entlehnen; sie lautet: Die Binnenmollusken etc. (p. 89) 269 Nord- Nowajanı a0 “ Nord- Europa. en Worbisenn | Orane Amerika. | Ursus maritimus * | % * * ® Canis lagopus & | ” x % * Canis lupus * B Gulo borealis = | x Gulo lusceus % x Mwyodes lenmus * * M. Obensis ! er * M. Groenlandieus - | x ER M. helvolus | x M. trimueronatus | * M. Hudsonius En Cervus tarandus * * * * x Von anderen Binnenmollusken, welche in der arktischen Provinz eircum- polar auftreten, sonst aber weithin in anderen Ländern von Amerika, Europa und Asien gefunden werden und denen man wohl den Norden als ursprüng- liche Heimath anweisen muss, seien erwähnt: Margaritana margaritifera L., Pisidium obtusale ©. Pfr. (einschl. P. Scholtzi Cless. und P. ventricosum Prime), Limnaea peregra Müll. und trumcatula Müll., Physa hypnorum L., die am weitesten nach Norden hin vorkommende, in Sibirien, im Taimyrlande bis über 70° n. Br. hinausgehende Schnecke, Planorbis albus Müll., Succinea putris L., die am weitesten auf der Erde verbreitete Schnecken- form, wie sie ebenso oder wenigstens sehr ähnlich auch auf der süd- lichen Hemisphäre verbreitet ist, Pupa (Pupilla) muscorum (L.) Müll., Cionella lubrica Müll., auf der ganzen nördlichen Erdhälfte eine der häufig- sten Landschnecken, Punetum pygmaeum Drap., die kleinste der Heliceen, Hyalina fulva Drap., Hyalina pura Alder und radiatula Alder, Vitrina pellucida Müll. Nova Acta XLV. Nr. 4. 35 270 Hermann Jordan. (p. 90) In die arktische Provinz gehen hinein von Europa aus: Cyclas cornea L., noch vereinzelt in Lappland, Neritina flwviatilis L., ebenda und im nördlichsten Russland, Bythinia tentaculata L., soll auch bei Neuherrnhut auf Grönland vorkommen, Planorbis marginatus Drap., in Lappland, Planorbis rotundatus Poiret (— leucostoma Mich.), ebenda, Pupa edentula Drap., ebenda, Helix (Arionta) arbustorum L. und Patula ruderata Stud., Arion fuscus Müll., alle in Lappland und Nordskandinavien; der Arion ist in Grönland (auch in Nordamerika) neuerdings eingeschleppt worden, Limax agrestis L., in Lappland, Island, Grönland und Nordsibirien; in Nordamerika vor Kurzem eingeschleppt; eine vicarirende Art, L. cam- pestris Say, ist dafür dort weiter verbreitet. Island hat mehrere Arten von Mollusken und Pflanzen aufzuweisen, welche in anderen arktischen Ländern nicht vorkommen und auf eine Ver- bindung mit Europa hinweisen; die Südküste, warm durch den Einfluss des Golfstromes, gehört in malakologischer Beziehung sogar wegen des Vorkom- mens der Helix (Tachea) hortensis Müll. schon kaum mehr zur arktischen Provinz. Sonst finden sich auf Island z. B. Pisidium amnicum Müll., pusillum Gmel., nitidum Jen., pulchellum Jen., Limmaea ovata Drap., Limax agrestis L., Planorbis rotundatus Poiret, Arion empiricorum Fer., Helix arbustorum L., Arion fuscus Mill. In Sibirien verbreiten sich mit dem wärmeren Wasser der aus dem inneren Asien hervorbrechenden Ströme einige der arktischen Provinz sonst ganz fremde Wassermollusken bis in dieselbe hinein. Es wird die Frage sein, ob dieselben in diesen hohen Breiten sich selbst fortpflanzen, oder ob die betreffenden Funde, was mir wahrscheinlicher scheint, nur auf immer sich wiederholenden Einschwemmungen basiren (s. pag. 57 u. 58); wir erwähnen: Planorbis contortus L. bis 68° n. Br., Limnaea stagnalis L. bis 69°, palustris Müll. bis 68°, auricularia L. bis 63°, lagotis Schrank bis 65°, ovata Drap. bis 699, Die Binnenmollusken etc. (p. 91) 271 sowie die auch anderwärts tief in die Länder der arktischen Provinz hinein- gehenden Limnaea peregra Müll. und truncatula Müll. Dass hier das aus wärmeren Gegenden stammende Wasser der Flüsse das Hauptmoment ab- giebt, geht daraus hervor, dass in Nordrussland, wo die Ströme vielmehr einen südlichen Lauf einschlagen und nur einige kleine Küstenflüsse in das Eismeer münden, alle diese Wasserschnecken fehlen. Dem nördlichsten Asien eigenthümlich ist Oyclas Asiatica E. v. Mart. Früher war dieselbe lebend nur aus Kamschatka bekannt, während sie im westlichen Nordsibirien am Irtisch nur fossil gefunden worden war. Die von OÖ. Finsch und dem Grafen zu Waldburg-Zeil veranstalteten Sammlungen ergaben diese Art auch lebend vom unteren Ob. Man darf mit Sicherheit vermuthen, dass sie auch in Ostsibirien vorkomme., Ferner gehören dem östlichen Nordsibirien nach S. Clessin zwei eigene Pisidien an: Pisidium Nordenskioeldi Cless. und P. boreale Cless., mit denen ebenda Oyclas Levinodis Westerl. und CO. nitida Cless. vorkommen. In Nordsibirien kommen wie in Lappland auch vor: Pupa edentula Drap., muscorum (L.) Müll., beide bis 69° n. Br., und ausserdem zwei grosse Helixformen, Helix (Fruticicola) fruticum Müll. und die verwandte H. Schrenki Midd., welche auch dem Laufe der Flüsse stellenweise bis 68° n. Br. folgen. H. Schrenki Midd. kommt zusammen mit H. hispida L., Succinea Pfeifferi Rossm. und $. putris L. auch im nördlichsten Russland vor, und es machen diese vier Schnecken z. B. die gesammte Land- molluskenfauna von Archangel aus. Wie überall leben in Nordsibirien noch bis 69° n. Br. HAyalina fulva Drap. und Limax agrestis L. Aus Kamschatka sind als eigenthümliche Formen Unio complanatus Soland. (wohl auch Margaritana complanata genannt) und Helix (Patula) flocculus Morelet angegeben worden. Letztgenannte Art wenigstens wird sich kaum als solche halten lassen. Vielmehr vermuthet Westerlund darunter unaus- gebildete Exemplare seiner Helix (Vallonia) adela Westerl. = tenwilabris A. Br.). 395 212 Hermann Jordan. (p. 92) In Kamschatka, ganz Sibirien und dem Amurlande kommen vor: Valvata Sibirica Midd. (mit V. cristata Müll. verwandt); in Kamschatka, in Ost-Sibirien und dem Amurlande: Planorbis borealis Loven; in Kamschatka, im Amurlande und in Nordjapan findet man: Patula pauper Gould, an welche sich P. Cronkheiti Newcomb aus dem pacifischen Nordamerika (von Aljaska bis Californien hin) eng anschliesst. Ausserdem kommen in Kamschatka vor die weitverbreiteten Arten: Limnaea ovata Drap., Pupa Shuttleworthiana Charp. (= borealis Morelet), Cionella lubrica Müll., Helix harpa Say, Hyalina fulva Drap., Vitrina pellucida Müll. = exilis Morelet). Während im Innern von Sibirien in der gleichen Breite mit Kamschatka schon eine andere und entwickeltere Fauna sich zeigt, sind hier nur einige wenige, meist allgemein im arktischen Norden verbreitete Arten zu verzeichnen. Der für Kamschatka charakteristische Baum ist die ärmliche Betula Ermani Chamisso, die noch ärmlicher erscheint, wenn man sie in Vergleich mit den stattlichen Wäldern stellt, welche unter demselben Parallel in Sibirien ge- deihen. Die Gründe hierfür liegen in den äusserst ungünstigen, durch die angrenzenden Meere verursachten Klimaverhältnissen. Den kalten, Treibeis führenden Polarströmungen ausgesetzt, durch vorliegende Inseln von dem japanischen Golfstrom, dem Kuroshiwo, abgesperrt, im Winter von kalten West- und im Sommer von kühlen und feuchtigkeitsschwangeren Ostwinden beherrscht, zeigen sämmtliche, um das Ochotskische Meer herum gelagerte Landstriche ein unangenehmes Polarklima, weniger polar durch äusserst strenge Winter, welche ihr Maximum vielmehr bei Jakutsk1) erreichen, als noch mehr durch wirkungslose Sommer. Die höchstbeobachtete Julitemperatur in Peter- paulshafen sind 12° R., während sie meistens 10° R. nicht übersteigt. In Ochotsk und Nikolajewsk wird der Sommer nicht wärmer, der Winter dafür 1) oder nach neuer Version (Wild, Temperaturverhältnisse Russlands) bei Wercho- jausk, 67° 34’ N., 1330 51’ Oestl. Greenw. Die Binnenmollusken etc. (p. 93) 213 desto kälter, und daher kommt es, dass an der Mündung des Amur, unter gleichem Breitegrade mit der norddeutschen Ebene gelegen, noch Tundra- bildungen mit dem Vegetationscharakter des nördlichen Sibirien zu finden sind. Wenige hässliche Lärchen, Fichten und Birken zeigen sich, während die Ge- gend um Ochotsk sogar nur von einigen verkrüppelten Lärchen bestanden ist. Im inneren Sibirien dagegen steigert sich der continentale Charakter des Klimas mit zwar kalten Wintern, doch dafür desto wirkungsvolleren Sommern fortwährend von West nach Ost. Dasselbe ist gegen das Ochotski- sche Meer hin durch das Stanowoi- und Ochotskische Küstengebirge vor den kaltfeuchten Einwirkungen dieses Meeres während des Sommers geschützt, während dieselben Gebirgszüge von dem Küstenstriche an ihrem Fusse die wohlthätigen Einwirkungen continentaler Sommertemperaturen vollständig ab- halten. Von gleichen Verhältnissen wird der nördliche Theil der Insel Sachalin beherrscht. Das arktische Nordamerika bringt von Sisswasserformen wieder die schon oft erwähnten, kleinen Wassermollusken und Margaritana margariti- fera L. (Limnaea peregra Müll., truncatula Müll., Physa fontinalis L. vom grossen Bärensee, Physa hypnorum L.) und von Landschnecken: Punetum pygmaeum Drap., Helix harpa Say, Pupa Shuttleworthiana Charp. mit der verwandten P. Gouldi, Pupa muscorum (L.) Müll. mit der ihr nahestehenden P. Blandi Morse, Cionella lubrica Müll., Vitrina pellucida Müll. (— V. limpida Gould), endlich auch Hyalina pura Alder (= viridula Mke. — electrina Gould) und die verwandte H. exigua Stimpson (— radiatula Alder?), sowie die allgemein verbreitete H. fulva Drap. Auch Zonitoides nitidus Müll. kommt hier ziemlich weit nach Norden hin vor. Aehnliche Verhältnisse wie am Öchotskischen Meere bedingen das Klima von Newfoundland, dessen Südküste die europäische Helix hortensis Müll. zugleich mit der europäischen Calluına vulgaris (L.) Salisb., dem Haide- kraut, trägt. 274 Hermann Jordan. (p. 94) In Grönland endlich finden wir mehr an der West- als an der Ost- küste Vitrina pellucida Müll. (= Angelicae Beck), Succinea putris L. (= @roen- landica Beck) und ausser den schon oben erwähnten noch Ayalina alliaria Müll., die sonst den gemässigten Nord- und Ostseeküsten angehört. B. Die Nearktische Provinz. (A. 39). Das übrige Nordamerika, also die gemässigten Länder desselben, nennen wir hier mit Wallace die Nearktische Provinz. Ihre ungefähre Nord- grenze entspricht der oben (pag. 82) beschriebenen Südgrenze der amerikanisch- arktischen Provinz, d. h. sie reicht im Westen, bedingt durch den pacifischen, von den Küsten Mittelamerikas herstammenden Golfstrom, um 10 Breitegrade weiter nordwärts, als im Osten, wo die Hudsonsbai auf die umliegenden Landstriche einen stark erkältenden Einfluss ausübt. Auch die Nordküste von Labrador bis zur Mündung des Lorenzstromes und das nördliche Newfound- land gehören hierher, wo ähnlich der Halbinsel Kamschatka und der Ochot- skischen Küste in Folge der herrschenden Winde zwar milde Winter, aber auch kühle, von ewiger Nebelbildung begleitete Sommer herrschen, und wo endlich die mittlere Südgrenze des Treibeises südlicher verläuft, als irgendwo, nämlich bis ca. 45° n. Br. an der Küste (Halifax) und bis 40° n. Br. im Ocean herabreicht. Im Süden reicht die Nearktische Provinz ungefähr bis zu 30° n. Br., so zwar, dass die Halbinseln Altcalifornien und Florida weniger mehr zu ihr, als zu dem tropischen Amerika (neotropische Provinz) gehören. Sie schliesst im Süden mit der Aequatorialgrenze der Nadelhölzer ab. Im Ganzen erinnert die nearktische Fauna recht sehr an die europäisch- asiatische. Die Arten sind allerdings selten identisch, dafür ist der allgemeine Typus desto ähnlicher. So halten manche Naturforscher den gewöhnlichen Wolf der „alten Welt“ für dieselbe Art wie die Wölfe Nordamerikas, welche von dem Eismeere bis nach Mexico hin vorkommen; das wäre dann eine bei Säugethieren sonst seltene Ausdehnung des Verbreitungsbezirkes, wie sie ähnlich wohl nur bei dem Leoparden wieder zu constatiren ist, welcher der ganzen Paläotropischen Zone (Aethiopische und Asiatischtropische Provinz) Die Binnenmollusken etc. (p. 95) 275 gemeinsam ist. Ebenso müssen wir wohl den Biber beider Continente als zu einer Art gehörig auffassen, und nicht viel anders verhält es sich mit dem braunen Bären. Sonst finden sich hier wie dort Katzen, Luchse, Füchse, Hirsche, Hasen, und auf den ersten Blick scheinen bezüglich der Säugethiere wenig Unterschiede zu bestehen. Doch bei genauerer Untersuchung findet man, dass sowohl die nearktische, als die paläarktische Provinz auch eigene Säugethierformen haben. In der paläarktischen Provinz sind 20 Arten von Ziegen und Schafen heimisch, während in Nordamerika nur ein Schaf in den Rocky Mountains lebt. Amerika hat ferner eigenthümliche Gattungen wie Mephitis, Antilocapra und Aplocerus; drei Fünftel seiner Säugethierfauna machen Nagethierarten aus, und es zeigt ausserdem zum Unterschiede von dem östlichen Festlande An- klänge an Südamerika. Von letzterem ist es wieder durch zahlreiche Insecti- voren (z. B. 15 Sorex-Arten) unterschieden, welche diesem gänzlich fehlen. Von Vögeln sind ebenfalls ungefähr ein Achtel sidamerikanisch, wie die Arten der Vögel überhaupt in bedeutend höherem Grade verschieden von dem östlichen Continentalcomplex ausfallen, als die Säugethiere. Noch schärfer sind die Reptilien unterschieden; man denke nur an Klapperschlangen und Iguaniden und an die zahlreichen geschwänzten Batrachier Nordamerikas. Unter den Fischen finden sich viele Gattungen, welche der paläarktischen und der nearktischen Provinz gemeinsam sind; aber letztere ist durch eine reiche Ganoidenfauna vor jener ausgezeichnet. Im Ganzen erinnert auch die Molluskenfauna durch gleiche Gattungen und Gruppen recht sehr an die der nördlichen Länder von Europa und Asien, aber es haben sich die nämlichen Gruppen anders entwickelt. Während im nördlichen Europa und Asien die Helixgruppe F’ruticicola prävalirt, ist diese in Amerika nur spärlich vertreten; dagegen sind die Helixgruppen Patula und Triodopsis, letztere mit nur je einem Vertreter in Europa und Asien (Helix personata Lam. in Europa und H. subpersonata Midd. in Centralasien), in hohem Grade entwickelt. Hyalinen finden sich hier wie dort, wenn auch theilweise als andere Arten, und einige kleine Erdschnecken sind gemeinsam. Es fehlen nur die europäischen Gattungen Neritina und Amphipeplea. Die Neritinen sind augenscheinlich südöstlichen Ursprungs und finden sich besonders in den Mittelmeerländern und in dem tropischen Asien, hier auch zugleich mit den 276 Hermann Jordan. (p. 96) von ihnen abstammenden Navicellen. Im nördlichen Europa kommt dagegen nur noch eine Art, Neritina fluviatilis L., vor. Die Gattung Amphipeplea hat nur eine Art, A. glutinosa Müll., in dem atlantischen Europa aufzuweisen und ist ausserdem bisher merkwürdigerweise nur von den Philippinen bekannt geworden. Ob die Form aus dem irischen Killarney Lake eine echte Limnaea oder eine Amphipeplea ist (nämlich Zimnaea oder Amphipeplea involuta Harvey), scheint — wunderbar genug — noch nicht genügend festgestellt worden zu sein. Sonst zeichnet sich Nordamerika vor dem europäisch-asiatischen Conti- nent durch eine wahrhaft colossale Entwickelung der Unioformen aus. Bezüglich der Flora unterscheidet Grisebach (A. 2) in Nordamerika zwischen drei Gebieten; diese sind: 1. das Waldgebiet des westlichen Continents, in dem gesammten Norden und im atlantischen Nordamerika; 2. das Prairiegebiet, westlich vom Mississippi und Missouri bis zum mexikanischen Oalifornien und dieses einschliessend, und 3. das californische Küstengebiet. Das Waldgebiet wird auch hier als so weit nach Norden hinaufreichend angenommen, als überhaupt noch Baumwuchs vorhanden ist und greift darum noch weit in unsere arktische Provinz hinein, welche letztere wir vielmehr nur so weit gehen lassen, als dichte Waldbestände vorkommen. Ueberein- stimmend mit diesen drei Florengebieten von Grisebach unterscheidet auch Asa Gray (A. 42) bezüglich des Waldwuchses drei Gebiete in Nordamerika, von denen wir sehen werden, dass sie auch für die Binnenmollusken als zu- treffend angenommen werden können. Asa Gray unterscheidet: 1. das Gebiet des atlantischen Waldes, vorwiegend Laubwald; es über- schreitet den Mississippi nur wenig, hat im Süden 56 Zoll jährlicher Nieder- schläge, mehr im Sommer als im Winter, im Norden, am oberen Mississippi und an den grossen Seen 35 Zoll gleichviel im Sommer und im Winter; 2. das im Ganzen waldlose, trockene Gebiet der Prairie besitzt nur Baumwuchs in Schluchten und an Flussläufen und sehr geringen Regenfall; 3. das Gebiet des pacitischen Waldes erstreckt sich von San Diego an nordwärts; es ist im Süden auf zwei Höhenzüge beschränkt (Coast Ranges Die Binnenmollusken etc. (p. 9%) 277 und Sierra Nevada), deren Waldgürtel sich nach Norden hin untereinander und dann auch mit dem Rocky-Mountains- Wald vereinigen, wo dann im British Territory mit nordwestlichen Ausläufern des atlantischen Waldes eine Verbindung hergestellt. wird. Im südlichen Drittheil fällt fast kein Regen und nur im Norden auch Sommerregen. (San Diego 8 Zoll, San Franeisco 20 Zoll, am Puget-Sound 70 Zoll). Der paeifische Wald, vorwiegend Nadelwald, er- streckt sich bis Aljaska hin, während die übrige californische Flora bei weitem nicht so weit nördlich hinaufgeht. Unter diesen Umständen wird es nicht zu verwundern sein, dass in dem Prairiegebiete die Molluskenfauna höchst ärmlich entwickelt ist, dass viel- mehr östlich und westlich desselben, wo die zur Entwickelung einer reichen Schneckenfauna nothwendigen Existenzbedingungen nicht fehlen, die meisten der nearktischen Formen zu suchen sind. Welchen Eindruck diese Ebenen im Innern von Nordamerika stellenweise machen, geht aus den zwar etwas drastischen, doch wohl aber berechtigten Worten eines neueren Reisenden hervor: „Hat man auf solche Weise die Sierra Nevada genossen, so gelangt man in die gemeinste, niederträchtigste Landschaft der Erde, von deren Er- bärmlichkeit sich Keiner einen Begriff machen kann, der nur die anmuthigen Gefilde des schönen Europa kennt. Eine schmutzig gewordene Kalkgrube, vertrocknet, in lauter kleine Inselchen zerklüftet, bürstenartig besetzt mit dürren, verstaubten Artemisiabüscheln, bis ins Unendliche ausgedehnt — —“ (A. 56). Wir unterscheiden übereinstimmend mit den Florengebieten ebenfalls drei Regionen bezüglich der Malakologie in Nordamerika: 1. die östliche oder atlantische Region (Eastern Province von Binney, A. 50) beginnt mit dem atlantischen Walde östlich von den Rocky Mountains, vielleicht ein wenig südlich vom kleinen Sclavensee; sie zieht sich am Mis- souri und Mississippi hin, die Region der canadischen Seen einschliessend, und reicht bis an den atlantischen Ocean und die Nordostküsten des mexica- nischen Meerbusens, den Mississippi nur wenig überschreitend. Florida gehört nicht mehr hierher. Wie es in seinen Mollusken sich au das tropische Amerika anschliesst, so ist auch seine Vegetation, zumal sein Wald, als subtropisch zu bezeichnen. Wir haben hier zu unterscheiden zwischen einem nördlichen und einem südlichen Bezirk, welche bei 34 bis 36° n. Br. zu trennen sein Nova Acta XLV. Nr. 4. 36 278 Hermann Jordan. (p. 95) dürften, und von denen besonders in dem letzteren die nordamerikanische Molluskenfauna sich am typischsten in einer Menge schöner Patula-, Petasia- und Triodopsis-Arten entwickelt hat (cf. Tabellen-Anmerkung 1). 2. Die centrale Region (Central Province von Binney, Rocky-Mountains- Subregion von Wallace), die trockene Region des inneren Beckens von Nord- amerika, vom Norden der Rocky Mountains her bis zu den grossen Prairien von Texas und einschliesslich derselben. 3. Die paeifische Region (Pacific Province von Binney), die Küsten- länder des pacifischen Oceans von Neucalifornien bis Aljaska hin umfassend, ist lediglich Küstenregion; man würde zwischen einem südlichen oder califor- nischen und einem nördlichen oder columbischen Bezirk zu unterscheiden haben. Gleiche Verschiedenartigkeit in der Verbreitung zeigt auch wieder die Gattung Rubus, indem in der atlantischen Region bis wenig über den Mis- sissippi hinaus Rubusformen von europäischem Typus vorkommen; das Innere, also die centrale Region, ist frei von Rubus-Arten, und andere Formen finden sich an der pacifischen Küste von San Franeisco bis 60° n. Br. hin, die im Süden von San Francisco sich noch ein Stück auf den Gebirgen fortsetzen (z. B. Rubus spectabilis Pursh). Mit dem östlichen Oontinentalcomplex hat Nordamerika folgende Land- schnecken gemeinsam, und davon kommen vor: 1. In Europa, Asien und ganz Nordamerika (cf. pag. 89): Punctum pygmaeum Drap., Vallonia pulchella Müll. und costata« Müll., Cionella lubrica Müll., Hyalina pura Alder (nach Binney — viridula Mke. — electrina Gould; Weinland (A. %) erklärt nach eigenen Funden die H. electrina Gould für gleichbedeutend mit H. radiatula Alder — H. Hammonis Ström — es werden wohl eben beide Arten auch in Nordamerika vorkommen), Hyalina fulva Drap., Suceinea putris L. — $. campestris Say). 2. Nur in der atlantischen Region finden sich und sind vielleicht sämmtlich, wie es von einigen auch feststeht, durch den menschlichen Verkehr von Europa aus in Nordamerika eingebürgert worden, obgleich man das Vor- Die Binnenmollusken etc. (p. 99) 279 kommen einiger von ihnen auch auf frühere Landverbindungen mit Europa zurückführen könnte: a) in dem nördlichen Bezirk: Helix hortensis Müll., nördliche Ostküste und Südküste von Newfoundland. Helix nemoralis L., von Binney 185% in Massachusets eingeführt und in unveränderter Gestalt gut gedeihend. Helix hispida L., von England vermuthlich in Nova-Scotia eingeschleppt. Helix rufescens Pennant, nur bei Quebec, von England her eingeführt. Arion fuscus Müll., in der Stadt Boston (Weinland erklärt aus eigener Anschauung dieses Vorkommen für Arion hortensis Fer.). Limax agrestis L., in östlichen Küstenstädten eingeführt. Limax variegatus Drap., schon ziemlich weit von einigen östlichen Küsten- städten aus nach Westen und Süden hin verbreitet. Limax cinereo-niger Wolft, in östlichen Küstenstädten. Hyalina cellaria Müll., ebenso (cf. pag. 38). Zonitoides nitidus Müll., schon sehr weit verbreitet, sowohl nach dem Nor- den hin, als auch nach Binney bis an die westlichen Grenzen der östlichen Region. Vielleicht einheimisch? b) in dem südlichen Bezirk: Helix aspersa Müll., an der südlichen Ostküste. Stenogyra decollata L., von Südeuropa aus in Südearolina eingeführt. Caecilianella acicula Müll., in Florida und New Jersey wohl mit Zier- sträuchern eingeschleppt. Obgleich wir in Europa doch auch amerikanische Bäume und Sträucher eultiviren, ist es wunderbar genug, dass von der Einschleppung amerikanischer Schnecken noch nichts bekannt wurde. Nur Planorbis dilatatus Gould ist als in England aus Nordamerika her eingeschleppt bezeichnet worden. 3. Ausserdem finden sich in der nearktischen Provinz noch mehrere mit Formen aus dem gemässigten Europa und Asien vicarirende Arten. Hierher gehören: Limax campestris Say, in Gestalt und Auftreten dem europäischen L. agre- stis L. ganz ähnlich. Vitrina limpida Gould, aus dem nördlichen Bezirk der atlantischen Region und aus der arktischen Provinz, V. pellucida Müll. wohl mehr als ähnlich. 36* 280 - Hermann Jordan. (p. 100) Helix (Fruticicola) jejuna Say und H. Tennesseensis Lea, beide an unsere 4. hispida L. erinnernd. Limax agrestis L., Vitrina pellueida Müll. und Helix hispida L. gehen in derselben sich gleich bleibenden Form durch ganz Europa und Asien bis nach dem Amurlande, oder wenigstens bis tief nach Innerasien hinein; eine Veränderung des Typus tritt also erst in Nordamerika auf, und man kann wohl Europa mit Recht als Heimathland annehmen. Anders verhält es sich mit folgenden drei Formenreihen: Helix (Patula) ruderata Studer von Europa — H. pauper Gould aus dem nordpacifischen Asien — H. striatella Anthony von Nordamerika; H. (Petasia) bidens Chemn. von Europa — H. bicallosa Friv. von Inner- asien — einige Petasien von Nordamerika; H. (Triodopsis) personata Lam. von Europa — KH. subpersonata Midd. von Innerasien — H. clausa Raf. und Verwandte von Nordamerika. Bei diesen können wir einen allmählichen Uebergang aus dem einen Typus in den anderen von Amerika über Asien bis nach Europa hin verfolgen — es wird wohl Niemand sagen wollen, von Europa über Asien nach Amerika, da die drei Helixgruppen, zu denen diese Arten gehören, im Amerika bei weitem hochgradiger entwickelt sind, als in Europa, wo sogar H. personata und H. bidens als einzige Repräsentanten der betreffenden Gruppen dastehen. In ähnlicher Weise besteht von Europa aus über Asien hin eine Ver- wandtschaft nach Amerika in Formen der Helixgruppe Arionta; doch nicht über Sibirien, sondern über China hin nur nach dem californischen Theile der pacifischen Region, nämlich Helix arbustorum 1. von Europa, H. Kiangsinensis E. v. Mart. von Ostasien, H. Californiensis Lea H. Nickliniana Lea von Californien. H. Townsendiana Lea Die unter 1. angeführten Schnecken sind allgemein verbreitet, genau so, wie dies in jungtertiärer Zeit mit der Waldflora der Fall war; die unter 2. genannten Arten sind nur durch den menschlichen Verkehr, also künstlich, in Nordamerika eingebürgert worden, wenn ihr gutes, dem günstigen Wachs- thum amerikanischer, in Europa angepflanzter Bäume entsprechendes Gedeihen Die Binmenmollusken etc. (p. 101) 281 daselbst auch immerhin bemerkenswerth ist, und die unter 3. nebeneinander gestellten Formentypen zeigen sich einestheils als von Europa her über Asien nach Amerika, anderentheils von Amerika her über Asien nach Europa ein- gewandert, und zwar wohl erst in späterer Zeit, indem die nach der Tertiär- zeit veränderten Klimaverhältnisse auch Veränderungen in den Formen be- dingten. So sehen wir zwei Arten von Verwandtschaft zwischen Amerika und Europa bestehen: einmal in jenen alten, schon tertiären Formen, welche sich voraussichtlich unter den damals günstigeren Klimaverhältnissen über eine im Norden des atlantischen Oceans anzunehmende Landbrücke verbreitet haben, und zweitens in einer Reihe von Typen, deren beiderseitiges Vorkommen am besten durch die Zwischenlagerung von Asien zu erklären ist. Ein einziges Beispiel könnte man von einer direeten, über das atlan- tische Meer hinüber bestehenden Verwandtschaft anführen: Carychium minimum Müll., die einzige Binnenlandaurieule von Europa, und das ganz ähnliche Carychium exigwum Say, die ebenfalls einzige Binnenlandauricule von Nord- amerika — doch wohl ohne Berechtigung. Die küstenbewohnenden Auriculaceen von Nordamerika und Europa sind Meeres- oder wenigstens Brackwasserbewohner und als solche an den nordamerikanischen und euro- päischen Küsten als Angehörige eines und desselben oceanischen Beckens vielfach identische Arten; was kann näher liegen, als die beiderseitige, doch ganz selbständige und untereinander verbindungslose Entwickelung gleicher, verkümmerter Binnenlandsformen unter Verhältnissen ziemlich gleicher Klimate? Von Pflanzenarten, welche gleichzeitig, abgesehen von den eircumpolaren Arten, in Europa und Nordamerika vorkommen, führt Asa Gray (A. 57) 24 an. Nach Engler (A. 58) müsste man davon 15 abziehen, von denen eines- theils ihre Einschleppung durch menschlichen Verkehr nachweisbar oder we- nigstens mehr als wahrscheinlich ist, und von denen anderentheils einige wohl nicht hüben wie drüben vorkommen. Die übrig bleibenden 9 Arten sind erstens zwei Cryptogamen: Equisetum Telmateja Ehrh. und Lycopodium inun- datum L. In Westeuropa allgemein, wohl auch am Meerestrand verbreitet, in Nordamerika aber nur stellenweise vorkommend sind Carex extensa Good., Calluna vulgaris (L.) Salisb., Leersia oryzoides Sw. Ferner kommen drei nordamerikanische Arten in Europa beschränkt vor: Eriocaulon septangulare DO [0 0) LO Hermann Jordan. (p. 102) Michx. (auf Mooren in Skye, auf den Hebriden und in Irland), Spiranthes gemmipara Lindl. Romanzowiana Cham.) (nur in einem Torfmoor in Irland), Lobelia Dortmanna L. (in Westeuropa bis Skandinavien und Litthauen hin verbreitet), und Spartina strieta Roth. (eine amerikanische, auch im westlichen Europa ziemlich verbreitete Strandpflanze). Von Asa Gray nicht angeführt, aber hier wohl noch zu nennen ist Oxycoccos macrocarpus Pursh, neuerdings in den Niederlanden bei Terschelling gefunden. Obgleich nun ziemlich fest- steht, dass litorale Vögel von Grossbritannien über Island nach Grönland fliegen und man ja annehmen könnte, dass diese Vögel dann auch nach Labrador und südwärts weiter gehen, so wäre die Annahme von einer Ver- schleppung genannter zehn Pflanzen auf diesem Wege doch etwas gewagt; es liegt näher, sie als Ueberbleibsel zu betrachten von einer grossen Anzahl identischer Arten, welche einst rings um den nördlich atlantischen Ocean herum über eine ehemalige Landbrücke hinweg vorkamen. Der Austausch organischer Wesen zwischen Nordamerika und Grön- land ist ein ebenso geringer, so dass sich von arktischen Gewächsen, abge- sehen von der Hauptmasse der eircumpolaren Arten, nur einige wenige, etwa sechs, in beiden finden, während die sibirische Flora recht eng an die von Nordamerika anschliesst (A. 59), und andererseits ein Anschluss von West- sibirien aus über Spitzbergen nach Grönland erreicht wird, was letzteres am besten aus der meerischen Nordpolarströmung erklärt werden dürfte und den grossen, von dieser transportirten Mengen sibirischer Treibhölzer. Von Wassermollusken kommen in Nordamerika, besonders in dem nördlichen Bezirk atlantischer Region und, wie schon erwähnt, in der arkti- schen Provinz folgende mit Europa und Asien gemeinschaftliche Arten vor: Valvata sincera Say — V. depressa OÖ. Pfr., Physa hypnorum L., durch den ganzen nördlichen Bezirk, Planorbis albus Müll. = P. hirsutus Gould) in Neuengland und besonders im Bezirke der grossen Seen, Limnaea stagnalis L., von Middendorf auch im südlichen Alaska, also der pacifischen Region, gefunden, Limnaea ovata Drap., peregra Müll., truncatula Müll., palustris Müll. Im Uebrigen gestattet uns hier der Raum nicht, genauer auf die nearktische Provinz einzugehen. Die Binnenmollusken etc. (p. 105) 283 C. Die paläarktische Provinz. (Siehe Karte 2.) Der Name „paläarktische Provinz“ ist schon in verschiedener Weise angewendet worden. In Deutschland brauchte ihn wohl zuerst Keferstein (A. 60); derselbe entlehnte den Ausdruck von Sclater, schliesst sich sonst aber in seiner Uebersicht über die geographische Verbreitung der Land- conchylien eng an Woodward an (A. 66), dessen 27 Erdprovinzen noch um weitere 7 vermehrend. Dr. Kobelt (A. 61 und 62) stimmt mit Keferstein darin überein, dass man das nördliche Nordamerika ebenfalls als paläarktisch betrachten müsse, die atlantischen Inseln aber nicht zu dieser Provinz zu- ziehen dürfe. Wallace endlich (A. 4) zieht ganz Nordamerika mit Grönland als „nearktische Region“ zusammen, rechnet aber zu seiner „paläarktischen Region“ sowohl die arktischen Länder von Europa und Asien, als auch Japan, Nordcehina und den grossen Wiüstengürtel. Ueber Nordamerika und die arktischen Länder erlaubte ich mir oben einige Bemerkungen (pag. 83—85, 94—96); in Bezug auf Japan möchte ich Gloyne (A. 63) beipflichten, welcher dasselbe hinsichtlich der Landschnecken als mehr zur asiatischtropischen Provinz gehörig schildert (um mit Gloyne zu sprechen: zur „paläotropischen Provinz“), ') und zwar besonders wegen seines grossen Reichthums an Deckellungenschnecken und wegen der Clausilien von vollständig asiatischtropischem Typus. Rein (A. 64) spricht sich, auf seine eigenen Erfahrungen gestützt, in dem ersten Bande seines prachtvollen Werkes in Uebereinstimmung mit Wallace auch für den paläarktischen Cha- rakter der japanischen Fauna aus, fügt aber hinzu, dass die meisten Typen ihm den Eindruck der Zugehörigkeit zu dem benachbarten Festlande machten. Die Mittelstrasse ist bekanntlich golden, und ich glaube am besten zu thun, wenn ich Japan ein Uebergangsgebiet nenne, von welchem man mit demselben Recht oder Unrecht sagen darf, es sei paläarktisch oder asiatisch- tropisch. Der Norden ist freilich entschieden paläarktisch, also die Insel Yezo und diese wiederum vorwiegend in denjenigen Theilen, deren Küsten den !) worunter nur die asiatischtropischen Länder verstanden werden. 28 HE= Hermann Jordan. (p. 104) kalten, aus dem Ochotskischen Meere kommenden Strömungen ausgesetzt sind, nämlich in den nördlichen und westlichen. Die grosse Insel Hondo (Nipon) wäre in ihren nördlichen 'Theilen bezüglich ihres paläarktischen oder tropischen Charakters kaum definirbar, während Shikoku und Kiushiu ganz entschieden als asiatischtropisch zu bezeichnen sind. Japan hat 40—50 Säugethiere!), von denen 25 bestimmt als eigen- thümlich anzusehen sind. Diese endemischen Formen zeigen theils tropische, theils paläarktische Verwandtschaft, und theils sind sie in ihrem Charakter unbestimmt. Tropische Verwandtschaft zeigen südjapanische Formen, wie Inuus speciosus, Pteropus dasymallus, Ursus Japonicus. Tropische Verwandt- schaft zeigen aber auch Formen, welche durch ganz Japan vorkommen; ich meine besonders Cervus Sika, der auch noch auf Yezo vorkommt und dem Cervus pseudaxis von Formosa, allerdings wohl auch dem Cervus Mansuricus aus Nordchina nahe steht, und ferner Antilope (Nemorhedus) crispa, welche auf allen hohen Gebirgen Japans heimisch ist und nächste Beziehungen zu A. Sumatrana von Sumatra und A. Swinhoei von Formosa hat. Ebenso schliesst sich das japanische Schwein (Sus leucomystax) am engsten an 9. taevanus von Formosa an. Paläarktische Verwandtschaft haben unter den eigenthümlichen Formen erstens drei Marder, von denen aber wenigstens der eine (Mustela brachyura) nur im Norden vorkommt: ferner eine Fischotter (Zutronectes Whiteleyi), die man nicht mit der unsrigen (Lutra vulgaris L.) verwechseln darf; dann Canis (Vulpes) Japonicus, der aber nicht mit unserem Canis vulpes identisch ist. Ein richtiges Uebergangsglied an sich ist z. B. der Yama-imu (Berg- hund), der japanische Wolf (Canis hodophylax), welcher gleicherweise mit C. Sumatranus vom Malayenarchipel und ©. alpinus von Sibirien verwandt ist. Ganz besonders merkwürdig ist aber ein Insectivore, Urotrichus talpoides, welcher einer sonst nur im nordwestlichen Amerika vorkommenden Gattung angehört; manche halten ihn sogar für identisch mit dem nordamerikanischen U. Gibsü. Auch die anderen Säugethierformen geben in ihrer Zusammenstellung das Bild einer Faunenfacies von unbestimmtem Charakter. Die Flederthiere, 1) Wallace zählt 40, Rein giebt etwa 50 an. Die Binnenmollusken etc. (p. 105) 285 von denen ausser dem Pieropus keine Form eigenthümlich japanisch ist, sind zur Hälfte tropisch, einige sind nördlich und eines ist chinesisch. Vier Sorex- Arten kommen in Japan vor, von denen eine tropisch, die anderen aber ende- misch sind. Eine Varietät des nordischen braunen Bären, Ursus arctos var., welche man wohl auch fälschlich für den nordamerikanischen Grizly hielt, gehört zwar wohl der japanischen Fauna, aber nur Yezo an. Sie kommt sonst auch im Amurlande, auf Kamschatka und den Kurilen vor. An Mäusen hat Japan 4, von denen 3 eigenthümlich und eine chinesisch ist. Man sieht, dass die Säugethierfauna zum grössten Theile aus eigenthümlichen Formen besteht, welche wechselnde Verwandtschaft, im Ganzen aber in Nordjapan mehr nördliche, im Süden mehr südliche Verwandtschaft zeigen. Ausserdem gehen tropische Charaktere weit nördlich und weit in die Gebirge hinauf, und einige nördliche Formen dringen weit nach Süden hin vor. Von der palä- arktischen Provinz ist Japan ausserdem durch das vollkommene Fehlen von Schafen und Ziegen unterschieden. Die japanische Vogelfauna scheint sehr reichhaltig zu sein. Rein meint, sie zähle ungefähr 250 Arten, eine Zahl, deren Vermehrung man wohl erwarten dürfe. Wallace giebt in seinem „Island Life“ dagegen nur 165 an, von denen nach Seebohm nur 11 eigenthümlich genannt werden könnten und von denen 40 zugleich auch Grossbritannien angehören. Man kann wohl nicht leugnen, dass die japanische Vogelfauna in höherem Grade paläarktische Elemente birgt, als die der Säugethiere und besonders als die der niederen Thiere, zumal da auch Papageien gänzlich fehlen. Nordische Singvögel, selbst Nachtigallen (Cettia cantans), lassen auch in Japan ihr schmetterndes Lied erschallen, und der Sperling (Passer montanus) ist ein ebenso häufiger Gast wie bei uns. Ebensowenig fehlen in Japan die Häher, die Elstern, Staare, Bachstelzen, Lerchen, und auch der Kukuk hat hier sein Domicil aufgeschlagen. Wenn auch Anklänge an die T'ropen nicht fehlen, so sind sie doch in gerin- serem Maasse vorhanden. Dafür machen sich diese wieder innerhalb der Klassen der Reptilien und Amphibien desto mehr geltend.!) So bildet Alles !) Neuerdings lese ich im Wallace’ Island Life, pag. 371: Die hauptsächlichsten Thatsachen bezüglich der Verbreitung der Fauna (Japans) zeigen eine Mischung von gemässigten und tropischen Formen mit einem beträchtlichen Bruchtheil eigenthümlicher Arten. Nova Acta XLV. Nr. 4. 37 256 Hermann Jordan. (p. 106) zusammen ein wunderliches Gemisch von nördlichen und tropischen und selbst von speeifisch amerikanischen Formen, und man kann sich dies kaum anders erklären, als dass die Inseln zu verschiedenen Malen bei verschiedenen Kli- maten mit dem Festlande in Verbindung gestanden und immer etwas von den überkommenen Formen aufbewahrt haben, zum Theil in nach und nach sich verändernder, zum 'Theil in unveränderter Form. Vögeln und Flederthieren ist Japan natürlich noch jetzt von dem Festlande aus zugänglich. War nun die Fauna aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt, und ähnelte dieselbe in mancher Beziehung der unsrigen einigermassen, so kann man dies in weit geringerem Grade von der Flora, am allerwenigsten, von Yezo abgesehen, von dem japanischen Walde sagen. Der Grundcharakter des europäischen Waldes ist sein Bestehen aus wenigen Baumarten, die aber als echte sociale Pflanzen nur eine geringe Zahl Sträucher unter sich dulden. Der japanische Laubwald dagegen ist aus einer grossen Menge von Baum- und Straucharten zusammengesetzt. Schling- und Kletterpflanzen, epiphytische und andere Farne spielen eine grössere Rolle und erinnern an den tropischen Urwald. Auch im Uebrigen muss die Flora als innig verwandt — immer von Yezo abge- sehen — mit dem tropischen Ostasien betrachtet werden. So sagt auch A. Engler (A. 65): — — „ungleich grösser ist die Anzahl der Verwandten südasiatischer Pflanzen auf Nippon und Kiousiou; da ist die innige Ver- wandtschaft mit der chinesichen Flora und der Ostindiens wie des Archipels ganz auffallend. Viele Gattungen zeigen noch eine reiche Entwickelung, ähnlich wie im tropischen Asien; zahlreiche Gattungen tropischer und sub- tropischer Familien aber sind monotypisch, und dies zeigt an, dass schon seit Langem in Japan die Flora des tropischen Asiens vorhanden war, allmählich aber decimirt wurde. Als Beispiele solcher Gattungen nenne ich die Magno- liaceen Euptelea, Cercidiphyllum, Trochodendron, die Nymphaeacee Euryale, die Bixacee Idesia, die Tiliacee Corchoropsis, die Celastracee Tripterygium, die Rubiacee Serissa, die Gesneracee Oonandron, die Myoporacee Pentacoelium und einige andere“. So äussert sich Engler, nachdem er 61 Pflanzen auf- gezählt hat, welche sogar noch auf Yezo und im Amurland an Formen des tropischen und subtropischen Asiens sich anschliessen. Die atlantischen Inseln sind in jeder Beziehung stark differenzirt; aber wenn man sie nicht in das paläarktische oder europäische Gebiet einrechnen, Die Binnenmollusken ete. (p. 10%) 287 und wenn man auch nicht alle ebenso differenzirten Inseln und Inselgruppen als besondere Provinzen unterscheiden will, wohin sollte man sie sonst stellen ? Ausserdem kommen in malakologischer Beziehung mehrere specifisch europäische neben allgemein paläarktischen Arten vor, z. B. Arion empiricorum Fer., Limax gagates Drap., maximus L. (cinereus List.), Testacella haliotidea Drap., Hyalina cellaria Müll. und erystallina Müll. = subterranea (Bourg.) Reinh.), Helix ro- tumdata Müll., aspersa Müll., pisana Müll., lactes Müll., lenticula Fer., Steno- gyra decollata L., Pupa umbilicata Drap., Balea perversa L., Physa acuta Drap. u. s. w. ausser den allgemeinen Limax agrestis L., variegatus Drap., Helix pulchella Müll., Punctum pygmaeum Drap., Oionella lubrica Müll., Pupa eden- tula Drap. (= microspora Lowe), so dass diese Zurechnung zu dem europäi- schen Gebiete mir nicht nur zulässig, sondern sogar erforderlich erscheint. Allerdings hätte ich am liebsten die ganzen Mittelmeerländer mit Vorderasien als eigene Provinz von der paläarktischen abgetrennt; da man aber auch in gewisser Hinsicht eine Zusammenziehung aller nichtarktischen Länder nördlich der grossen Wüstenlinie rechtfertigen kann und da dieses von neueren zoologischen Autoren bisher immer geschah, so will ich diesem Vor- gehen folgen, um nicht eigensinnig zu erscheinen und nicht meinem oben (pag. 34) ausgesprochenen Grundsatze zuwider zu handeln. Hiernach möchte ich die Ausdehnung der paläarktischen Provinz so annehmen, dass folgende Länder zu ihr gehören: die atlantischen Inseln, Afrika nördlich der Säharä, Europa, soweit es nicht arktisch ist, Vorderasien einschliesslich Persien, ausschliesslich Afgha- nistan, Innerasien südlich von der oben (p. 82) angegebenen Südgrenze des arktischen Sibirien und nördlich von dem grossen Gebirgsgürtel, der mit dem Hindukusch anfängt und in einem grossen, nach Nordwesten offenen Bogen bis zum Amur sich hinzieht, und endlich das Gebiet des Amur mit den Inseln Sachalin und Yezo, sowie den nächsten der Kurilen. Dass dieses ungeheure Gebiet, in welchem Grisebach vier verschiedene Florenbezirke unterscheidet, sich hinsichtlich der Binnenmollusken nicht überall gleichartig verhält, dass vielmehr recht verschiedene Formenbilder innerhalb desselben sich entwickeln, ist nicht wunderbar, besonders, wenn man bedenkt, mit wie verschiedenen Klimaten und mit wie ausserordentlich heterogenen orographischen Verhältnissen man zu thun hat. Von dem nur durch mensch- Bi/= 288 Hermann Jordan. (p. 105) lichen Fleiss und unaufhörliche Wachsamkeit dem Meere abgerungenen Boden Hollands steigen wir zu den Regionen des ewigen Eises und Schnees nicht nur der Alpen, der Pyrenäen und des Kaukasus empor, sondern auch zu dem höchsten Hochlande der Erde, zu Tibet, am Fusse des unter allen Gebirgen riesenhaft emporragenden Himalaya; von dem so vollständig oceanischen Klima Englands und Irlands, wie es ausgesprochener kein anderes giebt, kommen wir von Westen nach Osten schliesslich in ein Land, welches auf der ganzen Erde mehr wie jedes andere ausgeprägt continental genannt werden muss, zu dem Distriet am Baykalsee; die Garteneulturen Englands und Frankreichs, wo kein Zollbreit Landes von der bearbeitenden Hand des Menschen verschont geblieben ist, liegen in unserem Gebiete, aber auch die weiten Steppen und Wüsteneien Vorder- und Innerasiens, wo nomadisirende Völker fast noch auf der Culturstufe der mythischen Urväter des alten Testaments sich befinden. Und den- noch giebt es einige Züge, welche durch alle diese Länder hindurchgehen und deren Zusammengehöriskeit, wenn diese auch mitunter recht locker ge- nannt werden muss, documentiren. Im Verlauf der vorigen Seiten erwähnten wir schon einige für die „paläarktische Provinz“ allgemein charakteristische Züge, so bei der Besprechung Japans (pag. 104—106) und der nearktischen Provinz (pag. 95). Für die ganze paläarktische Provinz vieles Charakteristische und zugleich Gemein- same herauszufinden ist nicht gerade leicht, und allgemein vorkommende Arten giebt es zumal sehr wenige. An Säugethiertypen wäre es vielleicht das Zu- sammenleben von Bären, Wölfen, Füchsen, Luchsen, Hirschen, Hasen und Bibern. Aber wie sehr hat da schon allenthalben die raubthierfeindliche Cultur des Menschen aufgeräumt! Am meisten bezeichnend wäre noch die Menge der Schafe und der Ziegen und der Insectivorentypus der Talpiden. Die Marder gehen nach dem Süden zu schon in die Viverren über. Sonst sei von Säugethieren noch das Wildschwein erwähnt. Von Vögeln nennen wir Locustella, Pyrrhula, Emberiza und von Inseceten besonders die Carabiden. Von Europa aus mehren sich nach Süden zu die Katzen, die Geier, die Reptilien, Arachniden und die Landschnecken, während die Eulen kleiner werden. Nach Osten zu treten an Stelle der zahlreichen Karpfen mehr störartige Fische, Hirsche werden seltener, wofür Antilopen auftreten. Die Inseeten im Osten schliessen sich an Mitteleuropa an — der Zusammenhang Die Binnenmollusken etc. (p. 109) 289 der Provinz ist faunistisch kein besonders fester, floristisch existirt er kaum. Vor allen Dingen werden wir zu unterscheiden haben zwischen einem nörd- lichen Theile, der in seiner Ausdehnung ungefähr dem „östlichen Wald- gebiete“ von Grisebach entspricht, nur vielleicht etwas weniger weit nach Norden gehend zu denken ist (s. pag. Sl), und einem südlichen Theile, welcher den Florengebieten der atlantischen Inseln, der Mittelmeerländer und der asiatischen Steppen entspricht. Mit Woodward (A. 66) nennen wir den ganzen nördlichen Theil „germanische Region“ und unterscheiden in dem südlichen 'Thheile übereinstimmend mit der Pflanzengeographie zwischen der „atlantischen Inselregion“, der „Mittelmeerregion“ und der „centralasiatischen Region“. Nur die letztgenannte weicht in ihrer Ausdehnung und Lagerung etwas von dem „asiatischen Steppengebiete“ Grisebach’s ab, und zwar wiederum in theilweiser Uebereinstimmung mit der Verbreitung der Rubus- Arten. Wir rechnen, in Uebereinstimmung mit der Mehrzahl der Botaniker, sanz Vorderasien, also Kaukasien, Armenien, die Levante, Kurdistan, Persien und Syrien, noch zur Mittelmeerregion, wo überall auch noch die atlantisch- europäischen Rubus-Arten vorkommen (A. 40). Unter erwähnter „central- asiatischer Region“ aber wollen wir 'Turkestan, "Tibet, das Altaigebiet, Bay- kalien und Daurien verstanden wissen, so dass dieselbe also halbkreisförmig noch in das „östliche Waldgebiet“ von Grisebach einschneidet. Das Amurland ist gleich dem nördlichen Japan etwas schwer in diesem System von Regionen unterzubringen; es zeigt Anklänge an Baykalien und an China und erinnert auch an eine Zone, welche sich zwischen dem Altai- Baykalischen Bezirk und dem sibirischen Theile der arktischen Provinz überall nordwärts von ersterem von Nordrussland bis nach Ostsibirien hinzieht, näm- lich an den „nordrussisch -sibirischen Bezirk“ (s. weiter unten). Eine, wenn auch nur ungefähre Grenze zwischen dem nördlichen und südlichen Theile der paläarktischen Provinz ist nicht leicht zu beschreiben, und es geschieht nur aus Bequemlichkeit, den Hochgebirgsgürtel der Pyrenäen, Alpen, des Balkan und Kaukasus als solche anzugeben; für die Landschnecken z. B. dürfte sie noch eher zutreffen, als für die Wassermollusken, welche erst mehr in den südlichen T'heilen der drei südeuropäischen Halbinseln, in Nord- afrika und Vorderasien den Charakter der Mittelmeerregion ganz annehmen und besonders in dem Auftreten der Gattung Melanopsis und mehrerer Neritina- 290 Hermann Jordan. (p. 110) Arten zum Ausdruck bringen. Was die Hochgebirge selbst anbelangt, so gehören die Pyrenäen und Alpen ganz und gar zu dem nördlichen Theile; die nördlichen Gebirge der Balkanhalbinsel und der Kaukasus aber tragen schon mehr einen südlichen Charakter, besonders in den Helix- und Buliminus- Arten an sich. Was die paläarktische Provinz besonders als ein malakologisch zusammen- gehöriges Ganze charakterisirt, ist die Süsswasserfauna, zumal die der Schnecken, welche wir mit geringen Abänderungen in Grossbritannien und dem Amurlande, in Centralasien und auf den südeuropäischen Halbinseln wiederfinden. In den südlichsten Ländern treten eben noch die Gattung Melanopsis und einige Neritina- Arten hinzu, und es ist das Ueberwiegen von Oyrena vor Cyclas zu erwähnen. Auf das atlantische Europa beschränkt ist das Vorkommen der Amphipeplea glutinosa Müll., welche sehr weit in den Continent hinein nur in Ostbayern (nach Clessin) und im Schlesischen gegangen ist, wo.ich sie i. J. 1877 im Kreise Oppeln sammelte. Ein Theil der Wasserschnecken kommt aber auch in Amerika vor, so z. B. die meisten der paläarktischen Limnäen, und die kleimen Landschnecken, von denen man sagen kann, dass sie der ganzen paläarktischen Provinz gleichmässig angehören, fehlen dort ebenfalls nicht; es sind die schon erwähnten Vitrina pellueida Müll., Hyalina fulva Drap., Hya- lina pura Alder, Punctum pygmaeum Drap., Helix pulchella Müll., Cionella lubrica Müll., Pupa muscorum (L.) Müll. und Succinea putris L. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich die soeben (pag. 109) aufgezählten „Regionen“, in malakologischer Beziehung wenigstens, nicht alle m eine Provinz zusammen- fassen möchte, welche der „nearktischen Provinz“ als gleichwerthig gegenüber zu stellen ist. Vielmehr würde die paläarktische Provinz besser in drei Provinzen ge- theilt, so dass die „germanische Region“, die „centralasiatische Region“ und die „Mittelmeerregion mit atlantischen Inseln“ gesondert als „Provinzen“ aufgefasst werden könnten. Doch hat alle Systematik, wenn auch zur Klärung naturwissen- schaftlicher Forschungsergebnisse absolut nothwendig, ihre schwachen Punkte, und ich denke, dass man sich über den soeben angeführten leicht wird trösten können. Ausserdem ist das Gepräge der gesammten paläarktischen Mollusken- fauna ein ziemlich einheitliches. Der südliche Theil dieser grossen paläarktischen Provinz unterscheidet sich von dem nördlichen besonders durch reiche Entwickelung der Helixgruppen Die Binnenmollusken etc. (p. 111) 291 Macularia, Iberus, Pomatia, Xerophila und Leptaxis (Hemicycla), sowie der Gattung Buliminus besonders in den Gruppen Zebrina und Chondrula. In dem nördlichen Theile überwiegen die Frutieicolen, und zwar hauptsächlich in der Untergruppe Trichia; die Hochgebirge charakterisiren besonders Clau- silien, die Helixgruppe Campylaea und die Pupagruppe Torquilla, von denen letztere wiederum vorwiegend westliche Verbreitung hat, während zahlreiche Arten von Clausilia und Buliminus vorwiegend dem Osten eigenthümlich sind und Campyläen fast in allen Gebirgen gleichmässig gefunden werden. 1. Die germanische Region. In der germanischen, fast ganz zu Europa gehörenden Region kann man, wenn auch in sehr unbestimmter Abgrenzung, einen westlichen und einen östlichen Theil unterscheiden, eine Eintheilung, welche auf dem nach Osten zu allmählich geringer werdenden Einfluss des atlantischen Oceans be- gründet ist, und welcher man als T'heilungslinie etwa die Isotalantose (Linie der jährlichen Wärmeschwankung) von 20° ©. zu Grunde legen könnte. Als drittes, ebenso selbständiges Element hätte man die Hochgebirge hinzuzufügen, Pyrenäen, Alpen und Karpathen. Dieselben haben genugsam eigenartige Formen entwickelt, um diese ihnen hier beigelegte biogeographische Selbständigkeit innerhalb paläarktischer Formenreiche zu rechtfertigen; auch kann man sie wohl ganz gut als Verbreitungscentren mancher Arten und Gruppen ansehen. Botanisch wäre die „germanische Region“ vielleicht das Reich der Schirm- und Kreuzblüthler und der europäischen Eiche und Buche zu nennen; genauer gesagt fängt sie im Norden mit dem Getreidebau an und hört im Süden bei dem Anfang des Olivenbaus und an der Nordsrenze der immer- grünen Laubhölzer auf — letzteres mit einigen geringen Ausnahmen. Eine T'heilung in eine nördliche und südliche Hälfte ist nur botanisch in gewisser Beziehung begründet, vielleicht durch die Polargrenze des Weinstocks be- zeichnet und mit der Isothere von 20° C. zusammenfallend. Dichte Waldbestände socialer Baumarten mit geringem Wuchs anderer Sträucher als Unterholz unterscheiden sofort die Länder der germanischen Region von den waldlosen arktischen. In letzteren weidet das Renthier, in jenen bevölkern Tetraoniden, Auer-, Birk- und Haselhühner die Waldgründe. Augenscheinlich aber hängt die Verbreitung des Renthieres in der Jetztzeit in 292 Hermann Jordan. (p. 112) geringem Grade von dem Klima ab. Nicht als ob wir dies aus dem Um- stande folgern wollten, dass prähistorische Funde Renthiergeweihe in den Höhlen des mittleren und südlichen Frankreich und Schwabens constatirten: denn man könnte uns entgegenhalten, dass in jenen fernen Zeiten vielleicht ein ganz anderer Himmel über Europa herrschte und ein ganz anderes Klima in unseren Breiten die lebende Schöpfung beeinflusste. Aber das Caribu, das amerikanische Renthier, trafen in neueren historischen Zeiten die ersten europäischen Ansiedler an den östlichen Küsten Nordamerikas noch unter dem 43. Breitegrade, unter dem Parallel von Toulon, und nur die Cultur war es, die dasselbe allmählich nach Norden verscheuchte. Bei uns war es wohl auch’ noch in historischen Zeiten zu finden. Was soll man sich sonst unter dem „Rheno“ des Cäsar (A. 67) denken? Charles Gard (A. 68) spricht es ganz zuversichtlich aus, dass das Renthier bis zur Regierung des Augustus sein Dasein auf Rheininseln gefristet habe. Und wäre die menschliche Cultur nicht, noch heute würden zur Freude der Jäger Auerochsen unsere Forsten beleben, und Bären wären nicht eine solche Seltenheit, dass man, um sie zu jagen, nach den Karpathen reisen müsste, mit einem kaiserlich-königlichen Jagdschein ausgerüstet. Wölfe, Luchse und wilde Katzen würden häufig in unserer Heimath sein, wie die Elephanten, jetzt aus Nordafrika und aus dem Caplande verschwunden, einst an beiden Enden dieses Erdtheiles vorkamen. Kurz, die menschliche Cultur ist ein wichtiges Moment in der Biogeographie, welches man nicht vernachlässigen darf. Zum Unterschiede von arktischen Ländern finden wir in der germani- schen Region, in dem „mitteleuropäischen Reich“ von Schmarda, auch Fledermäuse der Gattungen Rhinolophus und Vespertilio; das Wildschwein erscheint von 55° n. Br. ab, und Singvögel erfreuen in den dichten Laubholz- beständen das Ohr des Menschen. Der beliebteste unserer Singvögel ist be- kanntlich die Nachtigall; es ist nun nicht uninteressant, dass zwei verschiedene Arten derselben für den westlichen und östlichen Theil unserer germanischen Region besonders charakteristisch sind. Lusciola luscinia nämlich gehört er- sterem, L. philomela dem anderen an. Es ist niemals angenehm, neue Namen auszusuchen oder gar erfinden zu müssen. So hätte ich gern die Bezeichnung „mitteleuropäische“ Region beibehalten, wenn nicht das hier ominöse „Europa“ in derselben eine Rolle Die Binmenmollusken etc. (p. 113) 293 spielte. Man wird dabei zu leicht versucht, als Hauptmoment „Europa“ im Auge zu behalten, wie sogar neueste und sehr bedeutende 'T'hiergeographen diese Region „im Osten durch das Kaspische Meer und den Ural in etwas fraglicher Weise“ abgrenzen lassen. Man darf wohl aber kaum zweifeln, dass eine Abgrenzung gegen Osten hin mindestens erst an der entsprechenden öst- lichen Wasserscheide des Ob geschehen darf, ungefähr vielleicht mit der öst- lichen Verbreitungsgrenze unseres Hamsters (Oricetus fumentarius). Den Aus- druck „nördliche Region“ aber haben Andere so gebraucht, dass auch die arktischen Länder darin einbegriffen wurden. Schmetterlinge und Arachniden sind noch wenig charakteristisch in der germanischen Region, Reptilien und Amphibien wenig zahlreich. In dem westlichen Theile, der allerdings derartig durchsucht ist, dass Auffindung neuer Formen fast als Phänomen zu betrachten ist, haben wir es im Ganzen genommen mit eimer reichhaltigeren Landmolluskenfauna zu thun, als im Osten, wo, abgesehen von der Gattung Clausilia, die Entwickelung eine ärmere genannt werden kann. Die Clausilien aber, deren Verbreitungs- centrum auf der Balkanhalbinsel zu suchen ist, und welche in einer grossen Menge von Formen in den Donauländern und dem Bezirk der Südkarpathen vertreten sind, gehören alle zu einem Typus, wobei berücksichtigt werden muss, dass die aufgestellten Arten nicht allein selten ein grösseres Verbreitungs- gebiet aufweisen können, sondern sogar oft nur local vorkommen. Für den westlichen Theil der germanischen Region wären vielleicht als allgemein charakteristische Formen zu nennen: Balea perversa L., Helix nemoralis L. und H. hortensis Müll., von welchen letzteren die erste mehr südlich, die andere mehr nördlich verbreitet ist, H. (Frutieicola) villosa Drap., mit einer vicarirenden Art H. Pietruskyana Parr. in den nordöstlichen Kar- pathenländern, F. (Gonostoma) obvoluta Müll., einige Xerophilen: Helix rugosiuscula Mich., intersecta Mich., caperata Mt. und H. ericetorum Müll., ferner Arion empiricorum Fer., der im westlichen Europa wenigstens allgemeiner verbreitet und häufiger ist, als im östlichen, Limax variegatus Drap., der freilich auch nach allen möglichen Weltgegenden verschleppt worden ist (Küsten von Südrussland, Kleinasien und Cypern, Nord- und Südamerika und Australien), Limax laevis Müll. und die zwei sich nahestehenden Arten Vitrina Draparnaldi L. Pir. aus Deutschland und V. major Fer. aus dem mittleren und südlichen Frankreich. Nova Acta XLV. Nr. 4. 38 294 Hermann Jordan. (p. 114) Im Osten wären zu erwähnen die Ulausilien, Helix (Tachea) Austriaca Mühlf., die streckenweise mit H. hortensis Müll. (Böhmen, Oberschlesien, Ga- lizien, Ungarn, Polen) und in einigen wenigen Gegenden (Kärnten, Krain, Oesterreich, Provinz Posen) auch mit A. nemoralis L. gemischt vorkommt, H. Pietruskyana Parr., der im Westen 4. villosa Drap. gegenübersteht, 4. candicans Ziegler als Analogon der westlichen A. ericetorum Müll., Zonites verti- cillus Fer. mit Verwandten, wobei man im Allgemeinen sagen kann, dass unter dem mildernden Einfluss des atlantischen Oceans die westlichen Formen weiter nach Norden hinaufgehen, als die östlichen; vielleicht trägt hier auch die vor- herrschende ungünstige Beschaffenheit des Bodens im Nordosten von Europa, in dem grossen Diluvialgebiete von Nordostdeutschland und Nordrussland zur Verarmung der nordöstlichen Fauna bei. Abgesehen von diesen mehr allgemein verbreiteten Molluskenformen kommen eine Menge anderer in Betracht, welche auf gewisse, kleinere Gebiete beschränkt sind, und auf Grund deren man mehrere malakologische Bezirke in der germanischen Region zu unterscheiden berechtigt scheint. a) Nord-Ostsee- Bezirk. Die nordwestlichsten, um die deutschen Meere herum gruppirten Länder, welche wir unter der Bezeichnung „Nord-Ostsee-Bezirk“ zusammenfassen, mit kühlem, doch ziemlich gleichmässigem Klima, haben keine reiche Landschnecken- fauna und dennoch mehrere ihnen allein zukommende Formen. Nord-Irland, Schottland mit den umliegenden Inseln, Südskandinavien, Südfinland, die rus- sischen Ostseeprovinzen, die nordost- und nordwestdeutsche Tiefebene, Schleswig- Holstein und Jütland mit Inseln gehören hierher, und auch die Südküste von Island dürfte nicht mit Unrecht dazu zu rechnen sein. Auf der Südküste von Island (pag. 90) lebt und gedeiht Helix hortensis Müll., und ausser ihr begegnen wir Formen der germanischen Region, welche sich sonst nicht bis in die arktische Provinz hinein zu verbreiten pflegen (A. 69), z. B. Arion empiricorum Fer., hortensis Fer., Limax arborum Bouch., Pisidium amni- cum Müll. und ausserdem eimer kleinen Schnecke, welche mit zwei anderen dem Nord-Ostsee-Bezirk eigenthümlich ist: Hyalina alliaria Mill. Anderer- seits hat Island auch weniger arktische Pflanzenarten aufzuweisen, während eine Menge solcher mit der germanischen Region, bezw. dem östlichen Wald- 10) Ne) SU Die Binnenmollusken ete. (p. 115) gebiete identisch sind. Baumwuchs fehlt weniger des kalten Klimas, als viel- mehr der vielen, heftigen Stürme wegen, von denen die Insel unausgesetzt heimgesucht ist. Von den specifisch das eircumpolare, arktische Gebiet cha- rakterisirenden Rubus-Arten wächst keine auf Island, dafür der sonst mehr gemässigten Breiten eigenthümliche Aubus saxatilis L. Sonst findet floristische Uebereinstimmung innerhalb dieses Nord-Ostsee-Bezirkes besonders auffallend zwischen Schottland und den norwegischen Fjelden statt, und Island und die Färöergruppe besitzen keine Art, die nicht auch skandinavisch wäre. Ausser der schon erwähnten Ayalina alliaria Mill.!), die ausserhalb I des Nord-Ostsee-Bezirkes nur einmal in Grönland gefunden sein soll und auf St. Helena neuerdings eingeführt worden ist, die nur in Finland und den russischen Ostseeprovinzen fehlt, sind für den Nord-Ostsee-Bezirk charakteri- stisch: Hyalina excavata Bean, bisher nur in Nordengland, Südschottland und bei Flensburg in Holstein gesammelt, und Helix (Acanthinula) lamellata Jeftr., welche Island einerseits und den östlichsten Ostseeländern andererseits fremd ist. ös ist bemerkenswerth für den abnehmenden Einfluss des atlantischen Oceans, dass alle drei Arten im Finland und den russischen Ostseeprovinzen, sowie der nordöstlichsten deutschen Tiefebene fehlen und ein Beweis dafür, dass diese kleinen Schnecken thatsächlich eines ausgesprochenen Seeklimas bedürfen. Ein Vergleich der hierher «ehörenden Länder und Inseln unter- einander hinsichtlich des Reichthumes an Landschnecken fällt zu Gunsten Jütlands, Holsteins, der nordwestdeutschen Tiefebene und der Insel Rügen aus, und zu Ungunsten besonders Islands und der Färöer-Inseln. Letztere beiden entbehren des Baumwuchses mehr weniger vollständig, während die Schönheit der Buchenwälder an erstgenannten Orten bekannt ist. In Jütland und auf der dazu gehörenden Insel Seeland begegnen wir sogar einer Schnecke, deren Heimath die Mittelmeerregion ist und mit dieser durch den Westen von Europa in Verbindung steht: Oyelostoma elegans Müll. In dem Nord-Ostsee-Bezirk erreicht ihre Südgrenze Helix harpa Say (Nordfinland). Ihre Norderenze erreichen hier eime grosse Menge von Schnecken, und zwar kommen von diesen noch ziemlich allgemein im Nord-Ostsee-Bezirk vor: 1) H. alliaria wurde früher fälschlicherweise aus Frankreich angegeben. 38* 296 Hermann Jordan. (p. 116) 0. vYy ebd minimum Mül. RE ann Succinea oblonga Drap. Sämmtliche nördliche Clausilien, von denen hier am häufigsten 01. ventricosa Drap., plicatula Drap., sejuncta« A. Schm., der südlich von 50° n. Br. vorkommenden 0!. pumila Ziegler gegenüberstehend, Cl. bidentata (Ström) Btte. (nigricans Pult.), dubia Drap., laminata Mtg., überall ausser auf Island und Färöer auftreten. Ausserdem soll O1. cana Held in Mecklenburg, Ostpreussen und auf Rügen in der Stubbnitz vorkommen; an letzterem Orte fand ich sie während eines achttägigen Aufenthaltes und täglichen Sammelns nicht. Pupa Venetzi Charp. — angustior Jeffr.) und pusilla Müll. P. substriata Jeftr. P. pygmaea Drap., antivertigo Drap., minutissima Hartm. Buliminus obscurus Müll., in Westskandinavien bis 67° n. Br. Helix hortensis Müll., nirgends fehlend als nur auf der Insel Bornholm — bis 67° n. Br. in Westskandinavien (A. 70). H. hispida L., lapieida L., pulchella Müll. und costata Müll., letztere eben- falls bis 67° n. Br., H. rotundata und H. aculeata Müll., nur innerhalb der Buchengrenze (cf. pag. 47). Arion empiricorum Fer. (A. 70) und hortensis Fer. Limax cinereo-niger Wolff und tenellus Nilss. (= cinctus Heynem.). Zonmitoides nitidus Müll., bis 67° n. Br. Hyalina cellaria Müll., nitidula Drap. und zwei Formen der Gruppe Ory- stallus Lowe: H. subterranea (Bourg.) Reinh. und A. erystallina Müll. (Reinh.) Nur vereinzelt kommen vor: Olausilia Rolphi Leach, in Nordwestdeutschland, C. eruciata Stud., Südskandinavien und russische Ostseeprovinzen, C. parvula Stud., Jütland und Insel Rügen, 0. biplicata Mtg., fehlend in Island, Schottland, Jütland, Finland. ©. orthostoma Mke., nur in Nordostdeutschland. Pupa doliolum Brug., nur aus den mitteldeutschen Bergen stellenweise in m die norddeutsche 'Tiefebene hinabreichend, P. avena Drap., als einzige Torquille in Jütland und Südskandinavien. Buliminus montanus Drap., nur im südlichsten Skandinavien und in den russischen Ostseeprovinzen. Die Binnenmollusken etc. (p. 11%) 297 Helix pomatia L., nur innerhalb von Deutschland und Jütland, H. nemoralis L., Südskandinavien, deutsche Ostseeländer, Nord-Irland, auf den Inseln Gottland und Bornholm (auf letzterer ohne FH. hortensis), H. striata Müll., nur im Südskandinavien, und H. candidula Stud., nur auf der Halbinsel Jütland (Holstein), H. ericetorum Müll., von Jütland bis Schottland, H. incarnata Müll., als continentale Art nur von Rügen über Jütland nach Südskandinavien (in England fossil), H. fruticum Müll., ebenda und an der Ostsee bis in die russischen Ostsee- provinzen, von da weiter über Nordrussland nach Sibirien verbreitet — zusammen mit H. strigella Drap., H. rufescens Penn., nur in Südskandinavien; H. obvoluta Müll., nur in die nordwestliche deutsche Tiefebene und H. personata Lam., nur in die nordöstliche deutsche Tiefebene hinabsteigend; H. rupestris Drap., nur in Holstein. Hyalina glabra Stud., nur in der nordwestlichen deutschen Tiefebene, H. Draparnaldi Beck., stellenweise in der deutschen Tiefebene, z. B. Pots- dam — ob mit Zierpflanzen eingeschleppt? Von Osten her geht bis nach Finland: Helix Schrenki Middendorf. Es fehlen vollständig: die Buliminusgruppen Chondrula Beck. und Zebrina Held, die eigentlichen Campyläen, die Vitrinen ausser Vitrina pellucida Müll. b) Nordrussisch -sibirischer Bezirk. Im östlichen Theile der germanischen Region schliesst sich an den Nord-Ostsee-Bezirk ein Ländergebiet an, der „nordrussisch-sibirische Bezirk“, welches man als ein verarmtes Glied dieser nordgermanischen Fauna bezeichnen muss. Unstreitig gehören hierher Nordrussland, ungefähr nördlich der Städte Smolensk, Moskau, Kasan (nämlich das nordrussische Diluvialgebiet, soweit es nicht als arktisch angesprochen werden muss) (A. 71) und Westsibirien, und vielleicht auch ein durch ganz Ostsibirien bis zum Amurlande durch- gehender Landstrich (A. 45); „vielleicht“, da man hier noch nicht genügend 298 Hermann Jordan. (p. 118) Bescheid weiss. „Jedenfalls aber schemt mir am Nordrande der Gebirge des inneren Sibiriens ein lang sich hinstreckendes Territorium zu liegen, wo die- selben Formen wie in Nordrussland fast allein vorkommen, unvermischt mit den dem Altai-Baykalischen Bezirke eigenthümlichen, also ohne Helix bicallosa Friv., subpersonata Midd., Duliminus miser E. v. Mart., dagegen wie Nord- russland mit Zimax agrestis L., Vitrina pellucida Müll., Hyalina radiatula Alder (bezw. petronella Charp.), Zonitoides nitidus Müll., Pupa edentula Drap., iner- mis Westerlund, Succinea turgida Westerlund, S. Pfeifferi Rossm., S. oblonga Drap. und Helix Schrenki Midd., welche im Altai und am Baykalsee fehlen, ein Gebiet, das dagegen durch das Gros der europäischen Wassermollusken dem deren mehr entbehrenden Altai-Baykalischen Bezirke gegenüber als eine Ebenenfauna ausgezeichnet ist. Indessen reichen in Ostsibirien die Gebirge sehr weit nach Norden und man kann darum auch andererseits vermuthen, dass die nordrussisch-sibirische Molluskenfauna nur bis nach dem westlichen Flussgebiete der Lena sich erstrecke, dass dann aber eine Fauna auftrete, welche, anfänglich an die cen- tralen Gebirge sich anschliessend, zuletzt mehr als „ostasiatisch“ zu bezeichnen wäre. In diesem Sinne scheint man auch in anderer Beziehung zwischen gewissen Distrieten unterscheiden zu müssen. So erzählt Motchoulsky (A.72), dass die Strecke von Barnaul bis Tomsk und von dort bis zum Baykal (also die um den Altai herumführende grosse Strasse) in Terrainverhältnissen und Erzeugnissen sehr an die Umgegend von Petersburg erinnere, während auf der südlichen Seite des Baykal eine von der Ebene ganz verschiedene Region beginne, die den Alpen und dem Kaukasus genugsam ähnlich sei. Und so sehen wir, wie die Verschiedenheit der Insectenformen eine ähnliche Ein- theilung zulässt, indem der westliche Theil von Sibirien, d. h. die ganze Ebene zwischen dem Ural und dem Baykalsee, noch eine ansehnliche Menge europäischer Formen beherbergt, während der Altai in seinen Formen sich mehr den transbaykalischen Bergländern und Gebirgen anschliesst. Der Osten aber bis Kamschatka hin hat bereits einen ganz anderen Typus in vielen Arten aufzuweisen, eben einen ostasiatischen, welcher in manchen Species schon an Amerika erinnert (z. B. in einigen Carabus-Arten wie 0. Vladi- mirskü und CO. smaragdinus, und Arten von Chlaenius). Sei dem nun, wie ihm wolle, der grosse Procentsatz, den europäische Arten noch im Amurlande Die Binnenmollusken etc. (p. 119) 299 von der Molluskenfauna ausmachen, wird jedenfalls die Auffassung recht- fertigen, dass eine enge Verbindung zwischen dem Westen Sibiriens und durch dieses mit Nordrussland um die centralasiatischen Gebirge herum besteht, wenn man auch einen „nordrussisch-sibirischen Bezirk“ nur in einer Aus- dehnung bis nach dem Lenaflussgebiete, vielleicht gar nur bis zum Jenissei, gelten lassen will. Gewiss aber wird man die inneren Gebirge, mit einigen ihnen eigenthümlichen Formen und mit dem eine so fremdartige Fauna be- herbergenden Baykalsee in ihrer Mitte immer von der nördlich und besonders nordwestlich davon sich ausdehnenden Ebene unterscheiden müssen, diese Gebirge, welche zumeist von Nadelwald bedeckt sind, während man in den Bezirken an ihrem nördlichen Fusse die Birke als hauptsächlichen Waldbaum bezeichnen kann. Uebrigens ist die Kenntniss, welche wir von diesem ganzen in Rede stehenden Lande haben, noch so lückenhaft, dass man sich eben nur in mehr oder weniger wahrscheinlichen Vermuthungen ergehen kann. In dem „nordrussisch-sibirischen Bezirke“ hätte man, wenn vorläufig Ostsibirien, sei es auch vorläufig nur grösserer Bequemlichkeit wegen, in demselben einbegriffen wird, drei allerdings wenig, aber doch immerhin ver- schiedene Landstücke von einander zu unterscheiden, um einmal von dem Amurlande sänzlich abzusehen. Da wäre erstens das diluviale Russland innerhalb der Eichengrenze (Quercus pedunculata Sm.), d. h. insoweit es nicht als arktisch in Anspruch zu nehmen ist, zu erwähnen. Hier finden sich ausser oben angegebenen, allgemein vorkommenden Arten noch einige von speciell europäischem Typus, die den Ural aber, bis zu welchem sich nach Dove der Einfluss des atlantischen Oceans bemerkbar macht, nieht über- schreiten, z. B. Arion fuscus Müll., Helix strigella Drap., Buliminus obscurus Müll., Olausilia laminata Mtg., bidentata (Ström) Btte., plicatula Drap. und Pupa minutissima Hartm., und von Wasserschnecken Viviparus (Paludina) fasciatus Müll. = Okaönsis Oless., A. 73) und Neritina flwviatilis L. Schon nicht mehr finden sich z. B. Helix arbustorum L., nemoralis L., lapieida L., aculeata Müll., Hyalina nitidula Drap., welche in den russischen Ostseeprovinzen und Finland ihre Ostgrenze erreichten. Hieran schlösse sich Westsibirien, nördlich von der Kirghisensteppe um den Altai herumziehend und das mittlere Flussgebiet des Ob noch ein- schliessend, mit einigen Formen von nordeuropäischer, die hier ihre Ostgrenze 300 Hermann Jordan. (p. 120) finden, und emigen von ostasiatischer Abstammung, welche hier ihren west- liehen Endpunkt erreichen. Zu ersteren wären zu rechnen: Arion hortensis Fer., Helix hispida L., in sehr fraglicher Weise Helix incarnata Müll. und strigella Drap., Pupa Theeli Westerl. (sehr mit Pupa pygmaea Drap. verwandt) und von Wasser- mollusken Planorbis septemgyratus Ziegl., laevis Alder, Viviparus verus Frauent. (Paludina vivipara), Bythinia tentaculata L., Pisidium amnicum Müll., Unio crassus Retz. und Unio tumidus Retz. Von Ostsibirien her kommen als von dem allgemeinen T'ypus wenig abweichende Arten bis hierher vor: Ancylus Sibiricus Gerstf., der auch im Baykalsee gefunden worden ist, und Valvata Sibirica Midd. (sehr verwandt mit V. cristata Müll.). Drittens tritt in Ostsibirien an Landschnecken kaum etwas Neues auf ausser Vitrina rugulosa C. Koch, Pupa inermis Westerl. und der augen- scheinlich dem ganzen gemässigten Asien angehörenden Suceinea Altaica E.v. Matt. Von Europa reichen bis hierher, hier ihre östliche Verbreitungsgrenze erreichend, Zonitoides nitidus Müll. (der in Amerika nur in der atlantischen Region vorkommt und kaum eircumpolar genannt werden kann), Succinea oblonga Drap., unter den Wasserschnecken Planorbis marginatus Drap., Planorbis vortex 1., spirorbis L. = Dazwri Mörch), rotundatus Poiret, fontanus Lightt., Valvata piscinalis Müll., Bythimia ventricosa Leach und Anodonta variabilis Drap. Als neu und eigenthümlich treten in der Süsswasserfauna Physa Sibirica Westerl. und aenigma Westerl., Oyclas (Sphaerium) Levinodis Westerl. und nitida Cless. und ausserdem noch zwei andere hinzu, welche Ostsibirien mit dem Amurlande und mit Kamschatka gemein hat: Planorbis borealis Loven und Valvata aliena Wester!. Ferner verändert sich von Westen nach Osten hin der Charakter einiger Helix-Arten, welche auch in diesem armen Landstrich noch gefunden werden: der T'ypus der europäischen und westsibirischen Helix (Patula) rude- rata Stud. tritt in Ostsibirien, Kamschatka und dem Amurlande als Helix pauper Gould auf und Westerlund fand sibirische, den europäischen Formen Helix (Fruticicola) rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. und rufescens Penn. nahe- stehende Exemplare immerhin abweichend genug, um eigene Arten, Helix Stuxbergi Westerl. (rubiginosa) und H. Nordenskiöldi Westerl. (rufescens) daraus Die Binnenmollusken etc. (p. 121) 301 zu machen, welche beide wie in Europa so auch in dem ganzen nördlicheren Asien bis in das Amurland hin verbreitet sind. Kommen nun auch in Ost- sibirien eine ganze Menge neuer Formen hinzu, so fragt es sich sehr, ob die- selben auch so recht abweichend von europäischen Typen sind, um ihrer Heimath die Berechtigung eines selbständigen Verbreitungsbezirkes zu ver- schaffen. Das Amurland endlich, wo nach Schrenck (A.74) von 25 Mollusken- arten 17 europäisch sind, beherbergt ein Gemisch aus allen umliegenden Län- dern, hat aber mit der centralasiatischen Region in hier angenommener Fassung nichts gemein (soweit man sich bisher ein Urtheil bilden kann) als Formen, die auch anderwärts nicht fehlen. Als südliche Einwanderer von China her hat es aufgenommen: Philomycus bilineatus Bens., Helix (Acusta) ravida Bens. und Selskii Gerstf., Helix (Fruticicola) Maacki Gerstf., Arcasiana Cr. et Deb. und Weyrichi Schrenck, und von Wassermollusken Margaritana Dahurica Midd. Mit Kamschatka, Ostsibirien und der Insel Yezo (A.75) hat es Helix pauper Gould gemein, und gleich dem ganzen nordrussisch-sibirischen Bezirk beher- bergt es Helix Schrenki Midd., Limax agrestis L., Hyalina radiatula Ald. und H. fulva Drap., die Vallonien, Pupa edentula Drap. und P. Shuttleworthiana Charp., Succinea Pfeifferi Rossm. und das Gros der europäischen Wasser- schnecken. Es fehlen dem Amurlande in gleicher Weise wie den sibirischen T'heilen des genannten Bezirkes die dem Altai-Baykalischen Bezirke so cha- rakteristischen Formen der Helix subpersonata Midd., bicallosa Friv. und des Buliminus miser E. v. Matt. Im Anschluss an oben genannte, nur in Ostasien vorkommende Formen kann man nicht umhin, an eine besondere ostasiatische Fauna zu denken. Darum aber eine eigene Provinz oder Region daraus zu machen, würde wohl nicht geeignet sein. Finden sich hin und her, im Norden unter den palä- arktischen und arktischen, im Süden unter den asiatischtropischen Arten be- sondere T'ypen, so bleiben dieselben zu sehr im Rickstande den anderen gegenüber, um ein solches Verfahren zu rechtfertigen. Es bleibt auch noch Manches zu erforschen, und man wird hier vorläufig am besten von einem ostasiatischen Uebergangsgebiet von der paläarktischen zu der asiatisch- tropischen Provinz zu sprechen haben. Nova Acta XLV. Nr. 4. 39 302 Hermann Jordan. (p. 122) c) Keltischer Bezirk. An geographischer Lage, Klima und Entwickelung der Molluskenfauna bildet zu der eben beschriebenen Ländergruppe eine andere den diametralen Gegensatz, welche wir als „keltischen Bezirk“ bezeichnen möchten, und welcher einen 'Theil der westlichen Region von Fischer einschliesst (A. 76). Diese „westliche Region“ soll sich längs der atlantischen Küsten von Irland bis Portugal ausdehnen, und wenn es auch nicht zu leugnen ist, dass An- klänge an die südliche Fauna besonders an der Südküste von Westfrankreich nicht fehlen, so bestehen diese jedoch meist nicht in Formen, welche nur hier und an den portugiesischen, englischen und südirischen Küsten vorkommen, sondern die entweder weiter landeinwärts gehen, oder noch weiter nach Norden hin gefunden werden, oder aber auch an Mittelmeerküsten weiter verbreitet sind, z. B. Helix variabilis Drap., pisana Müll., acuta Müll. ete. Wir rechnen hierher Frankreich mit Ausnahme der französischen Mittel- meerkiüste und des mit dieser in Verbindung stehenden unteren Rhönethales, wo man die Formen der Mittelmeerregion prävaliren sieht, und ebenso abge- sehen von dem östlichen Frankreich mit den Vogesen, welches Gebiet sich mehr an die Fauna des deutschen Mittelgebirges anschliesst — also Südwest- Frankreich, das mittlere und nördliche Frankreich, ferner Süd- und West- Irland, England, Belgien und Holland. Sehr eigenthümlich ist die Gattung Geomalacus Allm., welche in sechs oder sieben!) Arten ausser in Irland und Frankreich (?) bisher nur in Portugal und Asturien gefunden wurde, und dieses Vorkommen ist in Bezug auf die Aehnlichkeit der Länder von Fischer’'s „westlicher Region“ zusammen mit der gleichen Verbreitung der Pupa (Oharadrobia) Anglica Fer. auffallend ge- nug. Dennoch aber, und obgleich auch die Pflanzenwelt des westirischen Berglandes nach Forbes sehr an die der westlichen Pyrenäen erinnert, bleibt der Zusammenhang des oben vorgeschlagenen „keltischen Bezirkes“ immerhin ein engerer und mehr natürlicher. Da sind erstens Clausilien von nörd- lichem Typus, welche hier überall gefunden werden: 2) Ist wohl blos eine Art, die Frankreich vielleicht ganz fehlt, nämlich G@eomalacus maculosus Allm.! Die Binnenmollusken etc. (p. 123) 303 Olausilia Rolphi lLeach, bidentata (Ström) Btte., dubia Drap., parvula Stud., biplicata Mtg., laminata Mteg., und ferner ebenso allgemein verbreitet: Pupa edentula Drap., Buliminus montanus Drap., Heli: hortensis Müll., rufescens Penn.., Arion fuscus Müll., hortensis Fer., Limax laevis Müll. (brunneus Drap.), arborum Bouch., Vitrina pellucida Müll., und die miteinander nahe verwandten V. Draparnaldi L. Pfr. und V. major Fer., welche nirgendwo südlich der Pyrenäen gesehen werden und mit ihrem hier überall häufigen Vorkommen den nördlichen Charakter der keltischen Schnecken- fauna bedingen. Von Süden her haben sieh an der atlantischen Küste theils mehr, theils weniger nordwärts in den keltischen Bezirk hinein verbreitet die Küstenlandschnecken Pupa umbilicata Dyap. (= cylindracea Da Costa), sonst auch an allen euro- päischen Küsten, die arktischen ausgenommen, vorkommend; Helix (Xerophila) caperata Mte., allein in Westeuropa von den »ortugie- sischen Küsten bis nach Irland einerseits und nach Holland und den Nordseeinseln andererseits verbreitet; H. variabilis Drap., bis nach dem nordwestlichen Frankreich und südlichen England, sonst auch häufig an allen Mittelmeerküsten und daselbst in Thälern, welche dem Seewinde offen stehen, z. B. im Rhönethal; H. pisama Müll., bis nach Südfrankreich, England und Südost-Irland, sonst überall am Mittelmeer und in der atlantischen Inselregion; HA. acuta Müll., wie vorige; ferner auch die allgemeiner verbreiteten Helix (Pomatia) aspersa Müll., welche in ganz Frankreich, sogar bis 1000 Meter Höhe, in England, Belgien und Holland und sogar noch in dem westlichen Deutschland gefunden wird; H. (Frutieicola) carthusiana Müll. (= carthusianella Drap.), die bis nach Frankreich und dem südlichen England geht, in Holland und Irland aber fehlt, und 39* 304 Hermann Jordan. (p. 124) H. cantiana Mtg. (— carthusiana Drap.?), welche, in Irland fehlend, an der atlantischen Küste bis nach Norddeutschland hin (Jadebusen A. 77) gefunden wird — beide in der Mittelmeerregion weit verbreitet; endlich ist noch auf das allgemeine Vorkommen des auch in West- und Sid- deutschland nicht fehlenden Oyclostoma elegans Müll. hinzuweisen. Nur nach Südfrankreich haben sich längs der Pyrenäen von der Provence her verbreitet: Helix (Campulaea) cornea Drap., H. (Fruticicola) einctella Drap. und H. (Xerophila) neglecta Drap., und ebendahin von Südwesten her Parmacella Valencienmi W. et B. und P. Gervaisk M.-T., Testacella bisulcata Risso, T. Maugei Fer., und T. haliotidea Drap., welche letztere auch bis nach England und dem nordwestlichen Frankreich vorgedrungen ist. Ausserdem aber kommen England und Holland, ganz besonders aber Frankreich mehrere eigenthümliche Arten zu; so nur England eine kleine Frutieicola, Helix fusca Mte., aus der Untergruppe Zenobia Gray, so nur Holland eine besondere Form aus einer Reihe von Xerophilen, welche sich jedermann nach Belieben in einzelne Arten zu zerlegen pflegt: Helix striata Müll. — profuga A. Schm. — candidula Stud. — rugosiuscula Mich. — inter- secta Mich. (= fasciolata Poiret) — caperata Mtg., und zwar die vorletzte der genannten. In Südfrankreich allein kommt eine Hydrobiagruppe vor, welche Bourguignat als eigene Gattung Moitessieria abtrennte !) (H. Simoniana Charp., H. Gervaisiana Bourg., H. Rolandiana und Massoti Bourg.), in ganz Frankreich eine Frutieicole, Helix limbata Drap., in der Bretagne und ausserdem nur in Asturien eine Campylaea, Helix Quimperiana Fer., sowie einige andere For- men, welche aus den Pyrenäen und Alpen stammen und bei diesen Hoch- gebirgen besprochen werden sollen. !) und welche andere Autoren gar zu der Gattung Acme (oder Pupula) gestellt wissen wollen! Die Binnenmollusken etc. (p. 125) 305 Von continentalen Arten gehen, Holland und England gleichzeitig fehlend, in den keltischen Bezirk von Osten her hinein: COlausilia plicatula Drap., pumila Ziegl., plicata Drap., Buliminus (Zebrina) detritus Müll., Helix (Xerophila) candidula Stud., H. (Triodopsis) personata Lam., während England Einwanderung aus dem Nord-Ostsee-Bezirk erhalten hat an: Helix (Acanthinula) lamellata Jeftr., Lima: tenellus Nilss. (= einctus Heynem.) und Hyalina alliaria Mill. In dem ganzen keltischen Bezirk fehlt die Gattung Daudebardia, ver- treten, so scheint es fast, von den Testacellen. Von Wasserschnecken ist nur Physa acuta Drap. als eigenthümlich zu nennen, sonst in Madeira, Spanien und dem siüdwestlichsten Deutschland verbreitet. Die Süsswasserhydrobien fehlen in England vollständig und die Gattungen Oyclas und Unio sind da- selbst schwächer vertreten, als auf dem Festlande. Ganz besonders bemerkenswerth ist der Umstand, dass drei continentale Arten: Helix (Fruticicola) fruticum Müll., incarnata Müll. und AH. (Patula) ru- derata Stud. in England zwar nicht mehr lebend, wohl aber fossil gefunden werden. Wie sehr wird man dadurch an die Theorie einer ehemals bestehenden Landverbindung zwischen England und dem Continent erinnert! Die Arten starben nach Versinken dieser Verbindung in dem gänzlich oceanisch gewor- denen Lande aus! Grossbritannien hängt mit dem Festlande durch eine um weniger als 200 Meter untergetauchte Bank zusammen, welche sich von Dänemark bis zum Meerbusen von Biskaya erstreckt (A. 4). Auf derselben liegen auch noch die Shetlandsinseln. Als Beweise einer ganz neuerdings stattgehabten Senkung des Landes oder Steigen des Oceans hat man ausserhalb der Grenz- linie des seichtesten Kistenmeeres Reste von untergetauchten Wäldern ent- deckt, so bei Falmouth in Cornwall und Torquay in Devonshire (A. 78). Auch hat man untermeerische Flussläufe, welche mit heutigen in Verbindung stehen, in einer Tiefe von 260 Fuss gefunden (A. 79), ein Niveauunterschied, dessen Erhebung England jetzt mit dem Festlande verbinden würde. Anderer- seits beweisen Funde tertiärer Fossilien auf den Gebirgen von Wales und 306 Hermann Jordan. (p. 126) Irland in einer Höhe von ungefähr 1300 Fuss über dem heutigen Meeres- niveau, dass jener Verbindung mit dem Festlande ein gänzliches Unter- getauchtsein der heutigen britannischen Inseln vorausgegangen sein muss. Da nun, so meint der geniale Wallace, Britannien und Irland sehr arm an Thierformen sind, so kann man wohl den Schluss ziehen, dass die Land- verbindungen mit dem Festlande der Einwanderung solcher nur kurze Zeit hindurch offen gestanden haben. So hat Deutschland 90 Arten Säugethiere, Skandinavien 60, Britannien 40 und Irland nur 22. Belgien ferner hat 22 Arten Reptilien und Amphibien, Britannien 13 und Irland nur 4. Irland be- sitzt nur 110 Arten von Vögeln und Britannien 130: letzteres beherbergt 1425 Arten von Phanerogamen und Gefässkryptogamen und Irland deren blos 970. Die Tiefe der irischen See ist grösser als die der deutschen Meere: die Landverbindungen nach Irland hinüber haben darum wohl noch kürzere Zeit bestanden und waren vielleicht von geringerer Ausdehnung, als die, welche zwischen Grossbritannien und dem Festlande einst über das Meeresniveau emporgehoben worden waren. Unter den Säugethieren, Reptilien, Amphibien haben die britischen Inseln wie unter den Mollusken!) nichts Be- sonderes aufzuweisen. Unter den Vögeln, so meint Wallace, wäre Lagopus Scoticus von Schottland, Wales und Irland zu nennen, welcher von continen- talen Arten sehr abweicht, jedoch sehr an den skandinavischen ZLagopus albus erinnert. Das wäre eine auffallende 'Thatsache und könnte fast ormithologische Beziehungen innerhalb unseres malakologischen Nord-Ostsee-Bezirkes andeuten. Aber beide Arten haben früher auf dem Continente gelebt, was ich im Interesse meines Nord-Ostsee-Bezirkes nur bedauern kann. Milne Edwards nämlich nennt in den Reliquiae Aquitanicae auf Seite 245 unter den von ihm be- stimmten Vögelknochen aus der berühmten Höhle Cro-Magnon im Thale der Vezere unter Anderen auch Reste von Lagopus albus und L. Scoticus. Jetzt also ist der letztgenannte Vogel für Grossbritannien eigenthümlich, aber nicht 1) Wallace nennt von eigenthümlichen, britischen Mollusken: Cyelas pisrdioides, Assı- minia Grayana, Geomalacus maculosus und Limnaea üwoluta. Die erste ist kaum „gute‘‘ Varietät, die zweite eine Brackwasserform. Der Geomalacus kommt auch auf der pyrenäischen Halbinsel vor, und Z. znvoluta ist ein unbedeutendes, wenig unterschiedenes Ding, kommt dazu nur local in einem kleinen Bergsee bei Killarney vor. Die Binnenmollusken etc. (p. 12%) 307 als eine dort entstandene, sondern als eine Form, die sich aus irgendwelchen Ursachen dorthin zurückgezogen hat. Dagegen herrscht nach Günther unter den Süsswasserfischen, zumal unter den Salmo- und Coregonus-Arten (12 Salmo, 3 Coregonus) im Vergleich mit den Festlandsformen eine grosse Verschiedenheit. Die meisten derselben sind ebenfalls locale Arten und die Salmoniden bekanntlich sehr zur Bildung schwankender Formen geneigt; es dürften sich somit hier mindestens ver- schiedene Ansichten aufstellen lassen. Wallace aber zählt nicht weniger als 69 endemisch-britische Arten und Varietäten von Schmetterlingen auf, und mögen num auch in dieser Beziehung die Meinungen der Autoren verschiedene sein, so werden immerhin genug Formen übrig bleiben, welche einige Elemente in der britischen Fauna anzeigen, die vom Festlande in gewissem Grade ab- weichen. Und so könnte man auch einen Schluss ziehen auf die grössere oder geringere Neigung zur Veränderung, welche gewissen Thiertypen innewohnt. Sogenannte „gute“ Pflanzenarten, welche man den britischen Inseln als eigen- thümlich zuerkennen könnte, giebt es nicht. d) Hochgebirge. Gegen die pyrenäische Halbinsel hin findet der keltische Bezirk durch ein hohes Gebirge einen gewissen, äusserlichen Abschluss, durch die Pyrenäen, welche, wie in höherem Grade die Alpen und in geringerem die Karpathen, mehrere eigenthümliche Molluskenformen aufweisen können, die sich nur inner- halb des eigentlichen Gebirgslandes, seltener in den Vorbergen und gar nicht mehr in den anstossenden Ebenen vorfinden. Dass die Molluskenfauna der Gebirge im Ganzen genommen eine reichhaltigere ist, als die der Flachländer, unterliegt wohl für Niemand einem Zweifel. Durch das Vorhandensein von Oertlichkeiten, die zur Erzeugung reicher Molluskenfaunen besonders geeignet sind, wozu als anderes wesentliches Moment die gleichmässiger vertheilte Sommerfeuchtigkeit tritt, die in öfterem Regenfall oder wenigstens in stärkerer Nebelbildung sich äussert, wird dieser Umstand sehr erklärlich. Die grösseren Gebirgsstöcke sind neuerdings von französischen Autoren als Ausstrahlungscentren für die Mehrzahl der Formen angesprochen worden. So entwickelt Bourguignat (A. 80) in einem prächtigen Werke: „Malacologie 308 Hermann Jordan. (p. 128) de T’Algerie“ eine ganz eigene T'heorie von gewissen „Schöpfungszonen (Zones de creation)“, oder in Europa von einer Schöpfungszone mit verschiedenen Schöpfungscentren. Zwischen 35 und 46° n. Br. habe sich eine Schöpfungs- zone vom atlantischen Ocean bis zum Kaspischen Meere hin erstreckt, die also mit den grossen europäischen Bergketten zusammenfiel. In dieser unter- scheidet Bourguignat drei Centren, von denen eines in Spanien lag, das andere von den französischen Alpen mit den Bergketten nach Osten zu bis zum Schwarzen Meere und bis zu den südlichen Enden der italienischen und griechischen Halbinsel sich ausdehnte, und von denen das dritte die Taurische Kette und umliegende Länder bis zum Kaspischen Meere und nach Persien hin einerseits und bis zum Kaukasus und Südrande der Krym andererseits umfasste. Das spanische Centrum umschloss auch Alsier, "Tunis und Marokko, südlich davon aber, in den weiten Regionen der Sahara, von Tripolis, Aegypten, Arabia petraea, Mesopotamien und Persien existirte keine Fauna. Diese weiten Strecken liegen wie eine Grenzlinie zwischen den europäisch-vorderasiatischen Centren und den asiatischen und afrikanischen. Im Norden von dieser Zone liegt eine Reihe von grossen, ebenen und bergigen Bezirken, wo nur Molluskenarten vorkommen sollen, welche von den hohen Ketten der Schöpfungszone herstammen ; und zwar hat das alpine Centrum alle europäische Arten geliefert, während das pyrenäische nur bis zur Garonne seinen Einfluss ausübte und das taurische an einer Ausstrahlung nach Norden von jeher und zu allen Zeiten durch das Schwarze Meer behindert war. Bei Betrachtung der nord- und mitteleuropäi- schen Formen ist es unmöglich, fügt Bourguignat hinzu, hier Etwas zu entdecken, was keine Form der alpinen Schöpfung wäre, man wolle bemerken, keine „Art“. Im Laufe der Zeiten haben sich die aus den Bergen stam- menden Formen in den Ebenen verändert. Ganz Europa von den Pyrenäen bis zum Ural besitzt daher nach Bourguignat keine besondere Fauna, son- dern nur eine zufällige, die aus den grossen Bergketten herstammt. Im Süden der Schöpfungszone besitzt jedes Land eine eigenthümliche Fauna, woraus hervorgeht, dass kein Wesen in verschiedenen Regionen (Öentren) unverändert bleiben kann. Ein Forscher wie Bourguignat wird selten etwas sagen, was ohne jede Berechtigung wäre. Aber andererseits wird man vor allen Dingen ver- sucht zu fragen, warum sollte das pyrenäische Centrum nicht nach Norden Die Binnenmollusken etc. (p. 129) 309 hin ausgestrahlt haben? Erstlich hat es das doch gethan, denn die Torquillen z. B., diese so ganz besonders charakteristische Pupagruppe, ist entschieden pyrenäischen Ursprungs und ist doch recht weit verbreitet, auch nach Norden hin. Zweitens aber steht das Ganze sehr auf dem Standpunkte der Hypothese, wenn auch einer sehr geistreichen und treffenden, und drittens möchte man dann wohl noch mehrere solche Centren anzunehmen haben, z. B. die Gebirge am Nordrande der griechischen Halbinsel und den Kaukasus. Letzterer ist nicht viel weniger verschieden von den taurischen Ländern, als diese von der Balkanhalbinsel, wie er z. B. eine ganz eigene Helixgruppe besitzt, die Kobelt Frutico-Campylaea benannt hat. Ausserdem ferner giebt es Formen, welche die Gebirge ganz augen- scheinlich vermeiden und nur innerhalb von Flussthälern etwas tiefer in die- selben eindringen (z. B. Helix bidens Chemn., Zonitoides nitidus Mill., Helix rubiginosa (Ziegl.) A. Schmidt ete.). Wir unterscheiden vorläufig zwischen 1. Formen, welche nur einzelnen Hochgebirgen eigenthümlich sind, 2. Formen, welche in mehreren Gebirgen zugleich auftreten, 3. Formen, welche sich aus gewissen Gebirgen heraus mehr oder weniger weit um dieselben herum verbreitet haben. Im Allgemeinen sind besonders als Bergbewohner anzusprechen die Gattungen und Gruppen Olausilia, Balea, Torqwilla und Orcula (Pupa), Cam- pylaea, Gomostoma und Triodopsis (Helix), und ausserdem einzelne Arten aus anderen Formenkreisen. Die Pyrenäen zeigen vor allen anderen Gebirgen einen auffallenden Reichthum an Formen der Pupagruppe Torguilla, von welcher denselben keine fehlt, während ihnen mehrere Arten allein eigenthümlich sind und zwar mehr der montanen, als den alpinen Regionen zukommen, z. B. Pupa clausilioides Boubee, P. Partioti M.-T., P. Pyrenaearia Mich., P. Farinesi Desm. und P. affinis Rossm., hier und auch noch in den Vorländern finden sich P. varia- bilis Drap. und P. polyodon Drap., und weit verbreitet im südwestlichen Europa sind P. secale Drap. aus Spanien, Italien, Frankreich, England, Süd- und Mitteldeutschland, P. frumentum Drap., ebendaselbst und auch in Schlesien und stellenweise in Norddeutschland vorkommend (z. B. Oderberg in der Mark Nova Acta XLV. Nr. 4. 40 310 Hermann Jordan. (p. 130) Brandenburg), ferner P. megacheilos Jan. aus den Pyrenäen, Westalpen, Süd- Frankreich, Nordspanien, Ober-Italien und Südtirol. Pupa avena Drap. zeigt eine mehr östliche und nördliche Verbreitung; sie kommt als einzige nordische Torquille in Skandinavien und Jütland vor und ebenso in Holland, Belgien (nicht England), Deutschland (nicht Schlesien), sämmtlichen Karpathenländern, in Kaukasien, auf der Balkan- und auf der italienischen Halbinsel. Ebenso weit nach Osten hin, aber nur innerhalb der Mittelmeerregion, geht die auch den Pyrenäen nicht fehlende Pupa granum Drap., welche den Mittelmeerländern bis nach Kaukasien (A. 81) und Syrien hin heimisch ist. Ganz anders verhält es sich mit der Gattung COlausilia; von den un- endlich vielen paläarktischen Arten kommen im Ganzen nur neun weit ver- breitete bis in die Pyrenäen hinein vor, von denen man höchstens zweien eine mehr westliche Verbreitung zuschreiben darf, Olausika Rolphi Leach und (1. rugosa Drap. (A. 82). Die anderen pyrenäischen Clausilien beschränken sich auf die weithin als gewöhnlich vorkommenden 01. plicatula Drap., pumila Ziegl., dubia Drap., parvula Stud., plicata Drap., itala v. Mart., laminata Mte. Als eigenthümliche Pyrenäenart wird nur Clausilia (Laminifera Bitte.) Pauli Mab. erwähnt, und diese ganz allein. Von den zwei westeuropäischen Clausilien ist CI. rugosa Drap., welche der Cl. dubia Drap. übrigens sehr nahe steht, über Frankreich verbreitet, und (7. Rolphi Leach kommt in fast ganz Westeuropa vor, von Südskandinavien über Jütland, Nordwest- und West- deutschland, Belgien, Frankreich und England bis zu den Pyrenäen, doch nicht mehr südlich derselben. Die Clausilien gehören hauptsächlich dem Osten von Südeuropa an. Aus der Helixgruppe Campylaea kommen den Pyrenäen in ihren alpmen und subalpinen Regionen ganz allein zu Helix nubigena de Sauley, H. carasca- lensis Fer. und H. Pyrenaica Drap., als Pyrenäenformen einer Gruppe, welche ihre Hauptentwickelung in den Ostalpen und in Dalmatien zu finden scheint. In Südostfrankreich finden sich an der Grande Chartreuse zwei bisher nur dort gefundene Campyläen: H. alpina F.-B. und H. Fontenillii Mich.; aus den eigentlichen Westalpen kennt man keine eigenthümliche Form, sondern nur die der gesammten Alpenkette angehörenden Die Binnenmollusken etc. (p. 131) 311 Helix glacialis "Thomas, nur oberhalb der Baumgrenze, H. zonata Studer, ein wenig tiefer gehend, und H. foetens C. Pfr., schon von 500 Meter Meereshöhe an bis hoch hinauf vorkommend, H. eingulata Stud., nur auf italienischer Seite innerhalb der montanen Region. In den Ostalpen dagegen tritt eine ganze Reihe neuer Campyläen auf, und zwar nur in den alpinen und subalpinen Regionen: Helix Ziegleri A. Schm., Schmidti Ziegl., phalerata Zieg].: nur in der montanen Reeion: Helix planospira Lam., Feburiana Fer., Sadleriana Ziegl., hirta Mke.: von der montanen bis zur alpinen Region: Helix intermedia Fer. und H. Preslüä A. Schm. Die meisten der genannten Alpencampyläen gehören mehr den süd- licheren Bergzügen an; auf deutsches Reichsgebiet z. B. greifen nur Helir foetens ©. Ptr. (= ichthyomma Held) und H. Preslii A. Schm. über. Den gesammten Karpathen und den südlichen Sudeten bis an die (Glatzer Neisse gehört gemeinschaftlich die Campyläenform Helix faustina Zieg). an, welche in den südlichen Karpathen ihre eigentliche Heimath zu haben scheint und dort in mehreren Gehäusevarietäten auftritt: in den Nordkarpathen sowie den südlichen Sudeten bildet sie je eine, mehr local vorkommende Form, und man kennt sie von dort als Helix Rossmaessleri Pfr. und von hier als H. Charpentieri Scholtz. Zu H. faustina Ziegl. tritt in den Centralkarpathen H. cingulella Ziegl., in Siebenbürgen und dem Banat AH. Banatica Partsch hinzu, während dem Banat und Serbien 4. Kollari Zelebor und H. trizona Ziegl. gemeinschaftlich angehören. Eine recht mannigfaltige Entwickelung haben die Campyläen auf der Balkanhalbinsel und, so scheint es, besonders im Dalmatien erlangt, während in dem Kaukasusgebiet der reine Uampyläentypus fehlt; es treten dort viel- mehr Formen auf, welche sich in ihrer Gehäusegestalt dem Typus der Gruppe Irutieicola bedeutend nähern und welche Kobelt (A. 61) unter dem Namen I’rutico-Campylaea zusammenfasst. (Helix nymphaea Dub., Narzanensis Kıyn., Eichwaldi Pfr., Ravergi Fer., delabris Mouss., pratensis Pfr.) 40% 312 Hermann Jordan. (p. 132) Aus Centralasien und zwar aus Osttibet (A. 83) kennt man bisher nur eine Campyläe, Helix inopinata Desh. Abgesehen von der von den echten Uampyläen als eigene Gruppe Chilotrema abgetrennten H. lapieida L. hat keine derselben eine weite Verbreitung; nur A. faustina Ziegl. und H. cingu- lata Stud. gehören mehr als einem Gebirgssystem an, erstere den Sudeten und den Karpathen und letztere den Südalpen und dem Olymp. HH. foetens ©. Pfr., früher auch auf den 'Thürmgischen Bergen, ist dort ausgestorben und kommt daselbst nur noch subfossil als var. Duffti Kob. vor. Die Gruppe Gonostoma Held (Trigonostoma Fitz.) hat als besondere Pyrenäenformen Helix Rangiana Fer., H. constricta Boubee, H. Boscae Hid. entwickelt, von denen die letztgenannte in die spanischen, die beiden erst- genannten in die französischen Vorlande hineingehen. Gonostoma ist sehr weit verbreitet und man findet in allen Gebirgen Formen derselben; doch von den einzelnen paläarktischen Arten kommt nur den Alpenformen 4. obvoluta Müll. und H. holoserica Stud. eine grössere und zwar besonders nördliche Verbreitung zu, wobei H. obvoluta Müll. etwas weiter nach Süden geht, als die andere. Diese geht vielmehr über den Südabhang der Alpen nicht hinaus, dafür aber innerhalb derselben bis in die höchsten Regionen. H. obvoluta Müll. geht nach Westen hin bis nach England, im die Pyrenäen und nach Nordspanien, nach Osten hin nicht in den Bezirk der Karpathen hinein, H. holoserica Stud. bis dorthin, aber nicht so weit nach Westen. Den Siüdkarpathen kommen als besondere Formen Helix triaria Friv. und H. diodonta Mühlf. zu, während in dem Kaukasus eigentliche Gonostomen bisher fehlen. Aus Osttibet endlich kennt man bis jetzt H. Alphonsi Desh. Balea perversa L. giebt oceanischem Klima entschieden den Vorzug und kommt auch im Flachlande an geeigneten Localitäten vor. Sie geht nach Osten hin nicht über die Ostalpen hinaus und fehlt den Karpathen bereits vollkommen. Während von Pupagruppen der Gruppe Torquilla augenscheinlich der Pyrenäenzug als Heimath zugesprochen werden muss, scheinen andere Gruppen derselben Gattung dort schwach entwickelt und nur in einzelnen, weit ver- breiteten Arten vorhanden zu sein, z. B. P. (Vertigo) pygmaea Drap., antivertigo Drap. P. (Pupilla) muscorum (L.) Müll., umbilicata Drap. Die Binnenmollusken etc. (p. 133) 313 Nur eine Art der Gruppe Orcula Held ist in den Pyrenäen und deren Vorlanden heimisch: P. eylindrica Mich. Die bekannteste Art dieser Gruppe ist P. doliolum Brug.; sie gehört dem mittleren und südlichen Europa an innerhalb einer Linie, die man sich folgendermassen gezogen denken kann: Abbeville (Kanal), Brüssel, Düsseldorf, Harz, Görlitz, Sudeten, Karpathen bis Siebenbürgen, Dobrudscha, Kaukasus (A. S4). In Spanien und Algier fehlt sie, kommt aber durch ganz Italien bis Sieilien, Dalmatien, Bosnien und Ser- bien vor. Im südöstlichen Europa tritt eine Art aus Griechenland und vom Archipel hinzu: Ppa scyphus Friv., und in Vorderasien und im Kaukasus P. Raymondi Bourg. (= P. trifilaris Mouss.). Aus Abessinien reiht sich hier als seltenes Beispiel derartiger Verwandtschaft P. imbricata Jick. und aus Syrien eine sehr vereinzelte Form P. Moussoni Reinh. an. Nur im Orient finden sich P. orientalis Parr. und P. Mesopotamica Mouss. Den Alpen be- sonders gehört die Gruppe der P. dolium Mich. an, die in Frankreich bis Lyon, in Deutschland bis Württemberg und nach Osten bis Krain, Kärnten und Steiermark hin vorkommt. Auch fossil gehört sie schon derselben Region an. Ihr nahe steht P. Schmidti Küst. aus den Ländern von Montenegro bis Siebenbürgen. Ebenfalls nur in den Ostalpen kommt P. conica Rossm. vor, und in den Ostalpen und Centralkarpathen P. gularis Rossm., an letzterem Orte nur als var. spoliata Rossm. Merkwürdig in den Pyrenäen sind zwei Formen höherer T'hierklassen. So ist Capra Pyrenaica nur auf dieselben und Mygale Pyrenaica gar nur auf deren Nordseite beschränkt! Die Alpen stimmen nur in ihren höchsten, für Mollusken überhaupt noch zugänglichen Regionen ihrer ganzen Ausdehnung nach mit einander überein; dieselben Wassermollusken, wie z. B. Pisidium pusillum Gmel., Limmaea ovata Drap., Planorbis albus Müll., Succinea Pfeifferi Rossm. gehen in den Ost- und Westalpen, sowie auch in den Pyrenäen am höchsten hinauf, und es sind, Olausilia- und Campylaea-Arten abgerechnet, fast dieselben Land- schnecken, welche die alpine Region der Ost- und zugleich der Westalpen bewohnen, z. B. Olausilia carinthiaca A. Schm., eruciata Stua., dubia Drap., parvula Stud., biplicata Mtg., fimbriata« Mühlf. (— satwrata Ziegl.), Pupa pygmaea Drap., Shuttleworthiana Charp., edentula Drap., muscorum (L.) Müll., Semproni Charp. (= dilueida Ziegl.), doliolum Brug., dolium Mich., Cionella lubrica Müll., Buliminus montanus Drap., Helix arbustorum L. var. alpestris, 314 Hermann Jordan. (p. 134) H. foetens GC. Pfr., zonata Stud., incarnata Müll., hispida L., villosa Dray., edentula Drap., Cobresiana v. Alten, holoserica Stud., (Patula) vupestris Drap., ruderata Stud., Arion fuscus Müll. var. alpicola Fer., Hyalina fulva Drap., pura Ald., radiatula Ald., Vitrina pellucida Müll., elongata Drap., und nur einige Formen kommen den höchsten Zonen der West- oder Ostalpen allein zu, wie z. B. den Ostalpen Clausilia mucida Rossm., interrupta Ziegl., varians Ziegl., Bergeri Meyer, Rossmässleri P., Pupa arctica Wallenberg (— Tirolensis Gredl.), leontina Gredl., Helix (Campylaea) Ziegleri A. Schm., intermedia Fer., Preslii A. Schm., phalerata Ziegl., Schmidt: Ziegl., H. (Frutieicola) leucozona Zieg]., und den Westalpen z. B. Olausilia diodon Stud. mit drei ihr verwandten Arten, Helix (Tachea) sylvatica Drap., Pupa Halleriana Charp., alpicola Charp., Limax Heydeni Heynem. Alle genannte Arten gehen mehr oder weniger auch bis unter die Baumgrenze hinab, oder gar bis in die unteren Bergregionen und in die an- stossenden Vorländer; absolut nur oberhalb der äussersten Baumgrenze leben, den Feldern des ewigen Eises und Schnees zunächst und auch nur auf dem Gebirgszuge der Alpen: Helix glacialis "Thomas, Vitrina annularis Studer (letztere auch in den Südkarpathen), V. glacialis Forbes, V. Charpentieri Stab. (— nivalis Charp.), und wohl auch Ayalina clara Held (= Piatica und Ri- giaca Bourg.). Wir begegnen hier vielen Arten wieder, welche wir in borealen Ge- bieten auftreten sahen; ich will mich nieht über diese seit A. v. Humboldt schon so oft berührte und geschilderte Verwandtschaft zwischen arktischen und subarktischen Gegenden einerseits und alpinen und subalpinen Gebirgs- regionen andererseits weiter auslassen, sondern nur anführen, dass diese Ver- wandtschaft malakologisch auf dem Vorkommen von Vertigo-, Pupilla- und einigen Arten aus den Helixgruppen Arionta, Fruticicola, Punctum, sowie einigen Hyalinen und Vitrina pellucida Müll. beruht. Die höheren Gebirgs- regionen aber sind durch das Vorkommen von Clausilien und Campyläen vor den arktischen Gegenden ausgezeichnet, welchen letzteren bei ihrer Armuth an Formen im Allgemeinen nur Acanthinula harpa Say als eigenthünlich und besonders Pupa arctica Wallenb. als ausserdem charakteristisch zukommen (ef. pag. 84). Die Binnenmollusken ete. (p. 135) 315 In den Alpen allem und nicht in den anstossenden Vorländern kommen wiederum die am höchsten hinauf reiehenden Olausilien vor (ausser Clausilia dubia Drap., parvula Stud., böplicata Mte.) und die Campyläen, sowie Vitrina Charpentieri Stab. und V. glacialis Forbes. Nur bis in die nächsten Vorländer hinein gehen z. B. Helix zonata Stud., villosa Drap., sylvatica Drap. Von oben genannten Arten sind als in der paläarktischen Provinz oder wenigstens auf dem europäischen Oontinent allgemein verbreitete Arten zu nennen: Pupa pygmaea Drap., edentula Drap., muscorum (L.) Müll., Oionella lubrica Müll., Buliminus montanus Drap., Helix incarnata Müll., hispida L., Arion fuscus Müll., die genannten Hyalinen ausser Hyalina clara Held und endlich Vitrina pellueida Müll. Mit anderen Hochgebirgen gemeinsam sind besonders Olausilia dubia Drap., eruciata Stud., Pupa Shuttleworthiana Charp., Helix Cobresiana v. Alt., rupestris Drap., ruderata Stud., Vitrina elongata Drap. In der montanen Region der Alpen fehlen die weiter oben gefun- denen Helix glacialis Thomas, Vitrina glacialis Forbes, Churpentieri Stab., amnularis Stud., Olausilia Bergeri Meyer, Pupa arctica Wallenb., Shuttlewor- thiana Charp., leontina Gredl., Helix Ziegleri A. Schm., H. phalerata Ziegl., H. Schmidti Ziegl., zonata Stud., Limax Heydeni Heynem., Hyalina clara Held. Dafür treten als neu und charakteristisch hinzu z. B. erst Helix fru- ticum Müll. und hortensis Müll., dann Helix nemoralis L. und das Gros der Fruticicola-Arten, Helix pomatia L. und Clausilia ventricosa Drap., pumila Ziegl., orthostoma Mke. (nur in den Ostalpen), /aminata Mte., die "Torquillen, Buliminus obscurus Müll., die Chondrula-Arten, die Xerophilen, die grossen Arion- und Limax-Arten — d. h. also hauptsächlich die „Laubschnecken“ mit dem Auftreten des Laubwaldes und solche Schnecken, welche als Lieb- haber trockener und warmer Wohnplätze das kalt-feuchte Hochgebirgsklima nicht vertragen können. Wenn man nun einerseits die Pyrenäen und Alpen als südliche Grenz- linie einer nördlichen gegen eine südliche Fauna angesehen, andererseits diese Ansicht als falsch bezeichnet hat, so dürften beide Anschauungsweisen auf einer gewissen Einseitigkeit beruhen. Wie in der grossen paläarktischen 316 Hermann Jordan. (p. 136) Provinz besondere Molluskenfaunen Frankreich und England einerseits und Deutschland mit Böhmen und Oesterreich andererseits bewohnen; wie in Spa- nien und Italien, besonders in den südlicheren 'Theilen, ganz andere Formen als nordwärts von den hohen Gebirgen neben allgemein paläarktischen oder wenigstens europäischen Zügen auftreten: so haben wir es innerhalb der Hochgebirgsbezirke wiederum mit dem accessorischen Vorkommen eigener Bergfaunen zu thun, welche diesen den Stempel eigenthümlicher Faunenbezirke aufdrücken, die als gleichwerthig zu betrachten sind mit denen nördlich und südlich derselben. Eine Grenzlinie sind diese Hochgebirge, etwa im ihrer Region des ewigen Eises und Schnees, gewiss nicht, aber. eine Grenze bilden sie doch als zwischen den Norden und Süden eingelagerte, heterogene Ver- breitungsbezirke, mit starker Einwanderung von Norden und Süden her und mit vielen Arten, welche sich aus ihnen heraus nach Norden und Süden hin mehr oder weniger weit verbreitet haben. Und sind sie nicht auch in anderer Beziehung genugsam eigenthümlich? Man denke nur an die Gemse! Die Karpathen zeigen noch weniger eine einheitliche Molluskenfauna, als die Alpen. In den letzteren veränderte sich wenigstens der allgemeine Typus von Westen nach Osten hin nur in geringem Maasse; innerhalb der Karpathen aber treten im südlichen Theile derselben eine solche Menge neuer Arten der Gattungen Clausilia, Buliminus und Helix hinzu, und zwar in theilweisem Anschluss an die Balkanhalbinsel und besonders an die Länder der unteren Donau, dass, wenn auch in den Südkarpathen, also z. B. in Siebenbürgen, die ganze Fauna noch den Findruck einer nördlichen macht, man dennoch eine scharfe Scheidung machen muss zwischen Nord- und Central- karpathen einerseits und Südkarpathen andererseits. In botanischer Hinsicht muss nach Grisebach ein gleiches Verfahren befolgt werden, denn nach ihm haben in floristischer Beziehung die nördlichen Karpathen, d. h. die hohe Tätra und die Beskiden, viel mehr Aehnlichkeit mit den Sudeten, z. B. in einer charakteristischen Hochgebirgsweide Salix Silesiaca Willd., als mit den südlichen Karpathen. Betrachten wir zuerst, was von charakteristischen Zügen der ganzen Karpathenkette gemeinsam zukommt, so finden wir eigentlich nur das allge- meine Auftreten der Helix (Campylaea) faustina Ziegler, der H. (Fruticicola) Carpathica Friv., der Olausilia pagana Ziegl. und ausserdem dasjenige einiger Die Binnenmollusken etc. (p. 13%) 317 mehr nebensächlicher Clausilienformen wie (OT. latestriata Blz., elata Ziegl., turgida Rossm. und fallax Rossm. als solche heraus. Dafür treten nur im Bezirke der Südkarpathen auf: mehr als zwanzig Olausilia-Arten der Gruppen Alopia Ad., Pseudalinda Bttg., Uncinaria v. Vest (A. 82), und zwar theilweise im Anschluss an das Balkangehiet und an die unteren Donauländer, ferner zwei nur hier vorkommende Buliminus-Arten, B. (Chondrula) reversalis Blz., BD. (Napaeus) assimilis Ziegl., dann besondere Helix-Arten, H. (Campylaea) Banatica Partsch, H. (Gonostoma) triaria Friv., und endlich Limax transsylvanicus Heynem. (A. 54). Den Nordkarpathen, d. h. dem Gebirge im Engeren, ist nur Helix (Campylaea) eingulella Ziegl. eigenthümlich; im Uebrigen stimmen dieselben vollkommen mit den südlichen Sudeten überein, wie auch die oben erwähnten Helix faustina Ziegl. und HM. Carpathica Friv. den Sudeten nicht fehlen, so dass man diesen Schnecken mehr die Bezeichnung von solchen der „östlichen sebirge“, als von „Karpathenschnecken“ beizulesen hat. Andere solcher öst- licher Gebirgsschnecken, welche die Karpathen entweder mit den Sudeten oder mit den Ostalpen, oder mit beiden zugleich gemeinsam haben, sind z. B.: in den gesammten Karpathen, Ostalpen und Sudeten finden sich Clausilia orthostoma Mke., filograna Ziegl., tumida Ziegl., Helix umbrosa Partsch (auch im Erzgebirge und Böhmerwald); in den Centralkarpathen, Ostalpen und südlichen Sudeten kommt vor Olausilia cana Held, Helix solaria Mke. (auch in den Südkarpathen): in den gesammten Karpathen und Ostalpen werden gefunden Pupa gularis Rossm., P. obtusa Drap.; in den Centralkarpathen und Ostalpen ist heimisch Pupa biplicata Mich. Weit verbreitet sind in den Alpen, den Sudeten, den Nord- und Central- karpathen, fehlen aber den Südkarpathen: Olausilia parvula Stud., Pupa minutissima Hartm., Helix lapieida L., Cobresiana v. Alt., holoserica Stud., Arion fuscus Müll., wenn der aus Siebenbürgen (A. 54) angegebene A. oli- vaceus A. Schm. nicht als A. fuscus aufzufassen ist. Nova Acta XLV. Nr. 4. 41 318 Hermann Jordan. (p. 138) Doch deuten den nördlichen Charakter der Südkarpathenfauna noch an: Olausilia ventricosa Drap., plicatula Drap., eruciata Stud., biplicata Mte., Pupa avena Drap., Buliminus montanus Drap., Helix (Fruticicola) incarnata Müll., Limax arborum Bouch. (marginatus Müll.), Hyalina nitidula Drap., glabra Stud., subrimata Reinh., diaphana Stud. (= vitrea Blz.) etc. Eine eigenthümliche Analogie findet zwischen Pflanzen und Land- schnecken in den höheren Gebirgsregionen bezüglich einer Veränderung ihrer Lebensweise und Lebensdauer statt. Wir erwähnten bereits (cf. pag. 44), dass Pflanzen unter Umständen beim Aufsteigen in die kaltfeuchten Hochgebirgs- regionen aus indifferenten zu kalkliebenden Arten werden können. Schnecken, welche im Flachlande nur auf feuchten Wiesen, an Quellen oder sonstigen feuchten Orten zu leben pflegen, fand Olessin (A. 85) in den Alpen, in der Nähe des Eibsees bei Partenkirchen auf einer „wenig geneigten, trockenen und kurzrasigen Halde“, wo sie bei dem feuchten Alpenklima gut gedeihen konnten (Cionella lubrica Müll., Limax agrestis L., Hyalina radiatula Alder). Wie ferner andererseits im Gebirge einjährige Pflanzen nach oben hin immer seltener werden wegen des ihnen hier fehlenden, wirkungsvollen Sommers, so sehen wir andererseits bei den Vitrinen, einjährigen Schnecken, welche im Flachlande an eine ganz bestimmte Entwickelungs- und Lebenszeit gebunden sind, nämlich ungefähr von einem bis zum anderen zeitigen Frühjahr, dass sich hier oft Exemplare von verschiedenen Altersstufen an einem Orte finden, und dass ausgewachsene Stücke, wie sie in der Ebene erst im Herbst zu kriechen anfangen, in alpinen Regionen auch während des Sommers an der Oberfläche zu finden sind. Ich selbst fand Vitrina diaphana Stud. vollkommen ausgewachsen Ende des Monat August auf Knieholzwiesen im schlesischen Riesengehirge. e) Karpathisch-kaukasischer Bezirk. Im Anschluss an die verschiedenen Theile des Karpathengebirges haben wir, wenigstens in annähernd ähnlicher Weise, auch in den umliegenden Län- dern zwischen entsprechenden Landdistrieten zu unterscheiden, wenn auch vielfache Abweichungen hierbei zu constatiren sind: » Die Binnenmollusken etc. (p. 139) 319 so erstens um die Nord- und Öentralkarpathen herum die Bukowina, Galizien, Oberschlesien, Mähren und Oberungarn; an die Südkarpathen sich anschliessend zweitens die niederungarische Ebene, Serbien, die Länder an der unteren Donau und Podolien, und im ferneren Anschluss als dritte Abtheilung die südrussische Ebene bis zum Kaukasus hin. Nach den Hauptgebirgen nennen wir die Gesammtheit der eben auf- geführten Gebiete den „karpathisch-kaukasischen Bezirk“ — ein stellenweise verhältnissmässig noch wenig durchforschtes Gebiet. Allgemein charakteristische und zugleich eigenthümliche Arten sind kaum zu nennen, es seien denn vielleicht Helix (Tachea) Austriaca Mühlf. und H. (Xerophila) candicans Ziegl. als solche anzunehmen. Erstere aber greift auch über Böhmen bis nach Sachsen hinüber, und H. candicans geht stellen- weise noch weiter nach Westen. Auch der negative Charakterzug des Fehlens von H. nemoralis L. und H. hortensis Müll. kann nicht einmal als allgemein geltend oder charakteristisch betrachtet werden, denn beide fehlen auch dem grössten Theile Böhmens und H. hortensis Müll. kommt andererseits in Ober- schlesien, Mähren und Galizien vor. Es ist vielmehr eine äusserst langsam und allmählich sich vollziehende Veränderung der Fauna von den Nordkarpathen bis nach dem Kaukasus hin zu constatiren, und es dürfte die Region am besten sich vielleicht charakterisiren lassen, indem man sagt, dass neben allgemein europäischen Arten oder Arten der germanischen Region auf grössere oder kleinere Strecken hin besondere Formen auftreten, welche ausserhalb des ge- nannten Bezirkes noch nicht gefunden worden sind, und dass einige Schnecken dem ganzen Bezirke als charakteristische, aber nicht endemische Arten an- gehören, die nicht streng an seine Grenzen gebunden sind. Dazu kommt, dass man über einige hierher zu zählende Länder noch in unerquicklicher Unkenntniss sich befindet, wie z. B. über Mähren, Oberungarn und die Länder an der unteren Donau. Schlesien und Böhmen, wenn auch im mancher Beziehung an die nord- karpathischen Länder sich anschliessend, stehen doch den übrigen mittel- und süddeutschen Ländern am nächsten, und nur Oberschlesien ist aus folgenden Gründen zu den Karpathenländern zu zählen: 41* 326 Hermann Jordan. (p. 140) Es fehlt in Oberschlesien Helix (Tachea) nemoralis L., welche durch Helix Austriaca Mühlf. ersetzt wird; an geeigneten Plätzen in der Ebene, d. h. in grösseren Laubholz-, z.B. Eichenbeständen, findet sich Olausilia cana Held (A. S6), und die Gebirge beweisen, wie erwähnt, durch das Vorkommen von Helix faustina Ziegl., H. Carpathica Friv. einen engen Anschluss an die Karpathen (A. 12). Eine ungefähre Grenze des karpathisch-kaukasischen Be- zivkes würde nach Norden hin von Mähren aus mit der Wasserscheide zwi- schen dem Donau- und Elbgebiete verlaufen; das südöstliche Böhmen schliesst sie noch mit ein, wo ebenfalls Helix Carpathica Friv., faustina Zgl., Clausilia cana Held und ausserdem Zonites verticillus Fer. heimisch sind, und umfasst dann das obere Gebiet der Oder vielleicht bis zur Glatzer Neisse und von deren Mündung an bis zu den Städten Brieg, Kreuzburg, Rosenberg in Schle- sien und Czenstochowa in Polen hin. In Russland gehören alsdann hierher die Flussgebiete des Dnjestr, Dnjepr und Don bis zur Wolga und Kaukasien, im Osten durch die Kirghisensteppe begrenzt und nach Norden allmählich in ihrer Fauna mit dem Ende des Gebietes der „schwarzen Erde“ (Tsschernazem) zu der des diluvialen Nordrussland verarmend. Charakteristische Mollusken für diesen nordwestlichen "Theil des kar- pathisch-kaukasischen Bezirkes sind bisher fast nur aus Galizien bekannt ge- worden, nebenbei das einzige Land davon, welches sich durch Jachno einer genauen Durchforschung zu erfreuen hatte (A. 55). Es sind dies Limax Schwabi Fıfld. aus Galizien und Mähren und Helix (Fruticicola) Pietruskyana Parr., bisher nur aus Galizien bekannt, von denen die letztere eine vicarirende, kleinere Art der westlichen H. villosa Drap. bildet. Für Siebenbürgen mit anliegenden Distrieten sind als eigenthümlich, ausser den oben erwähnten südkarpathischen Gebirgsschnecken, zu verzeichnen: Helix (Arionta) aethiops Blz. (von H. arbustorum kaum zu trennen), H. (Fruticicola) transsylvanica Blz., Dandebardia transsylvanica Blz. In Galizien und Siebenbürgen kommen als besondere Arten gleichzeitig vor: Helix (Frutieicola) Bielzi A. Schm., H. (Pomatia) lutescens Ziegl., diese auch in Podolien, und H. (Xerophila) instabilis Ziegl. in der Dobrudscha und in Galizien — zwei Fundorte, für welche die Zwischenglieder noch zu suchen sind. Die Binnenmollusken etc. (p. 141) 32] Für die Länder an der unteren Donau wären als eigenartig zu erwähnen: die Olausilia-Gruppe Medora v. Vest, von Dalmatien aus nach Kroatien hinüberreichend, die Olausilia-Gruppe Herilla Bttg. aus Serbien und Bosnien, Olausilia (Alopia) elegans Blz. aus der Wallachei und ©. regalis Blz. von hier und aus Siebenbürgen. Es dürfte geeignet erscheinen, über die Verbreitung der Gattung Olau- silia hier emige Worte einzuschalten. Von der Balkanhalbinsel und deren Nachbarländern, deren Berge von einer verwirrenden Menge von Formen bevölkert werden, gehen viele Arten nach Italien und Sicilien, weniger nach Norden und Westen hin, dennoch aber in einigen auch sonst weit verbreiteten Arten bis Nordrussland, Skandinavien, England, Spanien und zu der atlantischen Inselregion (nach Madeira) reichend. In Nordafrika sind nur je zwei oder drei Arten aus Algerien und Abessinien hekannt geworden. Nach Osten hin aber vermindert sich die Anzahl der Arten in bedeutend geringerem Maasse; Kaukasien, Kleinasien, Syrien sind sehr reich an Clausilien, nur ärmer als die Balkanhalbinsel, und erst in Per- sien und Afghanistan ist die Zahl der bisher bekannt gewordenen Arten ge- ringer. Von dort setzt sich die Gattung in neuen Formtypen über den Himalaya (mit wenigen Ausläufern nach dem englischen Ostindien) nach der indo-malayischen Halbinsel fort, wo nicht viele, aber die schönsten Arten des Genus gefunden werden. Ebenso besitzen China und Japan Clausilien, und die letzten Arten treten zerstreut lebend auf den Philippinen, Molukken und Sundainseln auf. Andererseits erscheint das Genus wieder auf den westindischen Inseln und in den Anden von Südamerika in der auch schon als Gattung abgetrenten Gruppe Nenia H. et A. Adams. In Asien, soweit es germanische und central- asiatische Region ist!), fehlen die Clausilien bisher, ebenso in Nordamerika, Australien, auf den pacifischen Inseln, in Afrika südlich von der Sahara und in Südamerika östlich von den Anden. 1!) Allerdings führt E. v. Martens (A. 87) an, er habe bei einem aus Sibirien zurückkehrenden „Reisenden“ eine Clausilie gesehen, angeblich aus Baykalien stammend (€. fovercollis Parr.). 322 Hermann Jordan. (p. 142) Fälschlicherweise ist COlausilia (Euxina) acuminata Mouss. aus Aljaska angegeben worden (A. 63). Von den 32 von Böttger aufgesteilten Gruppen (A. 82) kommen fol- gende einigen Ländern als charakteristische Formtypen zu: Reinia Kob., Japan (bisher nur eine Art), Phaedusa Ad., asiatischtropische Provinz, Himalaya und Japan, Serrulina Mouss., Kaukasusländer, Mentissa Bttg., Krym und Taurien, Oristataria v. Vest, Syrien und Palästina, Uncinaria v. Vest, Karpathenländer, Fusulus v. Vest, Ostalpen, Nordkarpathen und Südsudeten, Euxina Bttg., Syrien bis Nordkaukasien, Siciliaria v. Vest, Sieilien, Macroptychia Bttg., Abessinien, Boettgeria Heynem., atlantische Inselregion (nur Madeira), Pirostoma v. Mlldif., ca. 30 Arten, fast nur in der germanischen Region von Europa, nur zwei Arten in Portugal und eine im Kaukasus. Weit verbreitet im europäischen Faunengebiete sind Arten der Gruppen Olausiliastra (Pfr.) v. Mlldif., Alönda Bttg., und nur im Verbreitungscentrum finden sich die Gruppen Alopia Ad., Triloba v. Vest, Herilla Btte., Medora v. Vest, Agathylla v. Vest, aus den unteren Donauländern, Dalmatien und Griechenland, Albinaria v. Vest, besonders vom griechischen Archipel. — In den kroatischen Bergen begegnen wir ferner einer besonderen Cam- pylaea, Helix stenomphala Mke., ausserdem Zonites Oroaticus Partsch, und Z. acies Partsch, den Kroatien mit Dalmatien gemeinschaftlich hat; im Banat der Helix (Gonostoma) diodonta Mühlf., in der Dobrudscha einer Hyalina von der südlichen Gruppe Mesomphix Raf., nämlich 7. Malinowskii Zel., dann Daudebardia Langi Pfr. im Banat und D. transsylvanica Blz. in Siebenbürgen. Dem ganzen unteren Donaubecken von Niederungarn ab kommt COyclo- stoma costulatum Ziegl. als ein südlicher Zug im der sonst mehr nördlichen Fauna gemeinschaftlich zu. Die Binnenmollusken etc. (p. 143) 3283 Südrussland endlich entbehrt eigener Landschneckenformen fast voll- ständig; wenn wir in demselben auch Arten begegnen, die es von dem übrigen karpathisch-kaukasischen Bezirke als etwas verschieden erscheinen lassen, so sind dies nur solche, welche aus dem Kaukasus her eingewandert zu sein scheinen, wie z. B. Helix (Pomatia) obtusalis Ziegl., Buliminus qwinguedentatus Mühlf., albolimbatus Parr., microstomus Andrj. und Tournefortianus Fer., oder Limax melanocephalus Kal. und minutus Kal., die gleichzeitig auch aus Nord- kaukasien angegeben sind, welches letztere wir weiter unten einer besonderen Besprechung unterziehen wollen. Wir haben es in dem karpathisch-kaukasischen Bezirke also zu thun mit Arten: I. der Gebirge, und zwar mit Arten: l. der Karpathen, Sudeten und Ostalpen, DD der Karpathen und Ostalpen, der Karpathen und Sudeten, der Karpathen allein, or der kroatischen Gebirge, 6. der kroatischen und dalmatiner Berge, 7. der serbischen und balkanischen Gebirgszüge, (z. B. Helix (Xerophila) Zelebori Pfr.); H. der Ebenen und Vorberge, und zwar mit Arten: der Nordkarpathenländer, der Südkarpathenländer, beider vorgenannten zugleich, m» DD der unteren Donauländer, Nordkaukasiens; Ill. mit allgemein europäischen oder mittel- und nordeuropäischen Arten [ebı der Gebirge sowohl als der Ebenen; IV. mit osteuropäischen Arten. — In .den grossen Ebenen von Niederungarn und Südrussland finden wir keine eigenthümliche Landschnecken. Die Landfauna von Niederungarn, so- weit sie bisher bekannt geworden ist, setzt sich zusammen aus Arten, welche einerseits auch in den Ostalpen, andererseits auch in den Karpathenländern vorkommen. Die südrussischen Landschnecken schliessen sich je nach der 324 Hermann Jordan. (p. 144) Lage an Nordkaukasien oder an die Karpathenländer an. In beiden sehen wir den Steppencharakter ausgeprägt, und es kann diese Armuth darum kaum überraschen; die Landschneckenfauna wird sich hauptsächlich aus hygrophilen Schnecken (Erdschnecken) zusammensetzen, welche an den Flussufern ihren Wohnsitz aufgeschlagen haben, und nur wenige Localitäten werden geeignet sein, xerophilen Schnecken oder indifferenten Arten (Laubschnecken) günstige Lebensbedingungen zu verschaffen. So fehlen beispielsweise in der Ukraine (A. 85) die Xerophila-, Gonostoma-, Campylaea-, Torquilla-, Chondrula- und Zebrina-Arten vollständig, und von den Clausilien finden sich nur die Hoch- waldbewohner Olausilia laminata Mte., cana Held, orthostoma Mke., filograna Ziegl. vor, während unter den Pupa-Arten die Gruppe Vertigo vorherrscht und die Hyalinen und Suceineen häufig sind. Nur im Westen von Südrussland findet man: Helix (Campylaea) faustina Ziegl., eingulella Ziegl., H. (Pomatia) lutescens Ziegl., alle drei Karpathenarten, Pupa frumentum Drap., hier ihre Ostgrenze findend, Buliminus tridens Müll., sonst südeuropäisch und kleinasiatisch, B. albolimbatus Parr., von Nordkaukasien bis hierher verbreitet (A. 89). Nur im Südosten kommt BDuliminus Towrnefortianus Fer., sonst auch in Kaukasien und bei Constantinopel vor. Dagegen bringen die Niederungen des Don, Dnjepr, Dnjestr und der Donau mit ihren Nebenflüssen mehrere ganz neue Süsswasserformen, die theils als Arten sonst südlicherer Gattungen, oder selbst nur bis hierher verbreitete südlichere Arten, theils aber als die Arten einer für Europa hier ganz be- sonderen Gattung zu betrachten sind. Südlichere Arten sind z. B. Neritina Prevostiana Partsch, in den unteren Donauländern, sonst in Italien und Nordafrika; Melania Holandri Fer., mit den Begleitformen M. afra Ziegl. und parvula A. Schm., in Unterkrain und den unteren Donauländern, sonst im österreichischen Litorale verbreitet. Eigenthümliche Arten sonst südlicherer Gattungen sind: Neritina Danubialis Ziegl., von Niederungarn bis Regensburg, wohl nur Begleitform der nächsten; Die Binmenmollusken etc. (p. 145) 325 Neritina transversalis Ziegl., vom Kaspischen Meer bis Regensburg i. Bayern; Melanopsis acicularis Fer. und M. Esperi Fer., im Dnjepr und Dnjestr bis Podolien und Galizien, im Donaugebiete bis Oesterreich und Unterkrain: M. thermalis Brot und M. Parreyssi Mühlf., in Niederungarn, locale Arten. Als eine aus dem Flussgebiete des Schwarzen Meeres stammende Gattung aber ist die Gattung Lithoglyphus Mühlf. anzusehen mit folgenden, fast nur innerhalb des karpathisch-kaukasischen Bezirkes beobachteten Arten. L. naticoides Fer., den Dnjepr und Dnjestr aufwärts bis nach Podolien und Galizien gewandert und auch schon aus Russisch-Lithauen angegeben !) — mit der Donau und Nebenflüssen derselben bis Siebenbürgen, Mähren, Oesterreich, Bayern (Regensburg), Krain, Kroatien verbreitet und auch schon nach dem österreichischen Litorale einerseits und bis Constantinopel andererseits verbreitet — mit der auch schon als Art beschriebenen Varietät L. fluminensis Lang aus Krain, Ungarn, Albanien. L. fuscus Ziegl., auf der einen Seite der Karpathen mit der Donau durch die unteren Donauländer bis Ungarn, Krain und Niederösterreich und auf der anderen bis Podolien vorkommend. L. prasinus Kokeil, eine Art aus Krain, und L. pygmaeus Frfld., aus Kroatien — ob aber „gute“ Arten? Was uns bei den Landschnecken fast fehlte, ein allgemein bezeichnender und dabei auch beinahe eigenthümlicher Charakterzug für den ganzen karpa- thisch-kaukasischen Bezirk, wir haben ihn bei den Wasserschnecken gefunden. Die Küstenstriche am Schwarzen Meer von der Donaumündung bis nach Odessa und der Krym hin und an der Wolgamündung zeigen einige Arten von südlichem Charakter, z. B. Helix aspersa Müll. bei Odessa und Cherson, H. obtusalis Ziegl. bei Odessa, H. Tawrica Kıyn. in der Krym ete. Es bliebe noch zu betrachten, was die Veranlassung geworden ist, die südlichen Länder des karpathisch-kaukasischen Bezirkes für die germanische Region in Anspruch zu nehmen. Es ist dies erstens das Fehlen der 1) Kreglinger, syst. Verz. etc. (A. 77). Noya Acta XLV. Nr. 4. 42 326 Hermann Jordan. (p. 146) charakteristischen Menge der Xerophila-Arten und zweitens das allgemeine Vorkommen von specifisch mittel- und nordeuropäischen Schnecken, wie Clausilia filograna Ziegl., ventricosa Drap., plicatula Drap., pumila Ziegl., dubia Drap., Pupa Venetzi Charp., pusilla Müll., Helix (Tachea) Austriaca Mühlt., H. (Pomatia) pomatia L., H. (Xerophila) striata Müll., candicans Zieg]., H. (Frutieicola) incarnata Mill. und andere Fruticicolen, die hier immer noch überwiegen, H. (Patula) ruderata Stud., H. (Petasia) bidens Chemn., Arion hortensis Fer., Hyalina nitidula Drap., subrimata Reinh. ete. Nordkaukasien bringt schon eine Menge neuer, meistentheils specifisch kaukasischer, theils vorderasiatischer Formen. Kaukasusformen sind davon: Hyalina (Orystallus) contortula Kryn., Helix (Cartusiana) globula Kıyn., H. (Frutico-Campylaea) Ravergi Fer., H. (Tachea) atrolabiata Kryn., H. (Pomatia) obtusalis Ziegl., H. (Xerophila) erenimargo Kıyn. Vorderasiatischen Ursprungs ist nur H. (Xerophila) Derbentina Andr). Nordkaukasien sind ausser einer Wasserschnecke, Bythinia Eichwaldi Kryn., nur zwei wenig bekannte Limax-Arten, L. melanocephalus Kalen. und L. minutus Kalen. eigenthümlich. Dafür fehlen nicht Helix (Tachea) Austriaca Mühlf. und die bezeich- nendsten der vorerwähnten nördlichen Arten, wohl aber die charakteristische Mehrzahl der südlichen Xerophila-, Iberus-, Macularia-, Leucochroa-Arten. Dennoch glaube ich, dass es am vortheilhaftesten, zum mindesten am übersichtlichsten sein dürfte, den Kaukasus mit nördlichen und südlichen Vor- ländern und dem Südrande der Krym als etwas in sich Abgeschlossenes zu Die Binnenmollusken etc. (p. 14%) 327 betrachten, was doppelt leicht geschehen kann, da dieselben nach Norden hin auch äusserlich durch die Steppen einen Abschluss finden. Wir haben es bei Nordkaukasien eben wieder mit einem biogeographisch schwer definirbaren Stück Land zu thun. Die Südküste des Kaspischen Meeres gehört nach Radde bezüglich der Wirbelthierfauna schon vollkommen Asien an; die Landschneckenfauna ist die kaukasische, und von Wassermollusken trifft man daselbst die tropischen Melania tuberculata Müll. und Oyrena fluminalis Müll. an, nach E. v. Martens vielleicht durch Reisbau eingeschleppt. Die Kaukasusfauna ist theils eigen- thümlich, theils vorderasiatisch, auch in den eigenthümlichen Formen an Vorderasien anschliessend, aber sehr wenige nördliche Formen enthaltend. Letztere wären z. B. Buliminus obscurus Müll., Hyalina radiatula Alder, Pupa muscorum (L.) Müll., Helix aculeata Müll., Austriaca Mühlf., die dann ausser Pupa muscorum (L.) Müll. südlich des Kaukasus sämmtlich fehlen, wo schon der erste, wenn auch vollkommen isolirte, an Indien erinnernde Zug iu Oyclotus Sieversi Pfr. auftritt, und wo auch die Wasserschneckenfauna neben gewöhnlichen paläarktischen Arten eine grosse Menge von Neritina-, Mela- nopsis-, Melania- und Oyrena-Arten entwickelt hat. f) Bezirk des deutschen Mittelgebirges und der Vogesen. Bei der Betrachtung der verschiedenen Bezirke sind wir um ein Land herumgegangen, welches Mancher vielleicht ganz besonders ausführlich und senau zu behandeln geneigt sein würde, nämlich um die deutschen Berglands- distriete herum. Aber erstens hat Deutschland schon vielfach deutsche Be- arbeiter gefunden, unter denen hinsichtlich Verbreitung der Arten beson- ders auf Karl Kreglinger (A. 7%), in Beschreibung von Formen aber vor Allem auf S. Clessin (A. 51) hinzuweisen ist, und zweitens bietet es malako- logisch wenig Besonderes, so dass man fast versucht werden könnte, nach der jetzt so beliebt gewordenen Eisperiode (oder wohl besser: den Eisperioden!) zu greifen und zu behaupten, dass dieselbe Deutschland ganz verödet habe, und dass erst nachher verschiedene Arten von allen Seiten her in dasselbe hinein eingewandert seien. In der That finden wir in dem „Bezirke des deutschen Mittelgebirges und der Vogesen“ nördliche, westliche, südliche, östliche, alpine und karpa- 42° 328 Hermann Jordan. (p. 148) thische Arten, nur allein fast keine eigenthümliche, wenn wir von einigen zweifelhaften oder ganz nebensächlichen Formen absehen wollen. Clessin (A. 51), dieser vorzügliche Kenner deutscher Mollusken, führt allerdings aus dem deutschen Reiche 18 eigenthümliche Arten auf, nämlich: Limax unicolor Heynem., Helix (Fruticicola) coelata Stud., Cionella (Zua) columna Cless., Pupa (Pupilla) Sterri v. Voith, Olausilia (Alinda) Bohemica Cless., Paludinella Dunkeri Frfld., compressa Frfld., Scholtzi A. Schm., Unio pseudolitoralis Cless., Oyclas (Sphaerium) fragilis Cless., .Dickinit Cless., Pisidium (Fossarina) rivulare Cless., ovatum Cless., und fünf Formen von der Gattung Vitrella Oless. Darunter aber ist Limax wnicolor in der Reihe, welche man früher und noch jetzt manchmal unter der Bezeichnung L. maximus L. auffasste, die Form von geringster Bedeutung und auch schon anderwärts gefunden; Helix coelata Stud. ist eine wenig bedeutende Mittelform zwischen H. hispida L. und H. rufescens Penn., deren Heimath wohl in dem Schweizer Bergland zu suchen ist, während Cionella columna Cless. wohl nur als Varietät von C. ubrica Müll. aufgefasst werden kann und übrigens auch seitdem aus den Kaukasusländern constatirt worden ist (A. 81). In ähnlicher Weise kann man den Arten Olausilia Bohemica Cless., Unio pseudolitoralis Cless., Sphae- rium fragile Oless., Dickiniü Cless. und den zwei Pisidien keine sehr grosse Bedeutung beimessen, und von den Paludinellen ist es bekannt, dass sie sich überall in besonderen Formen äussern. Es bliebe nur Pupa Sterri v. Voith und das Genus Vitrella übrie. Pupa Sterri erinnert an P. muscorum (L.) Müll., kommt übrigens nur in dem Bereiche des deutschen Jurazuges vor. Die Gattung Vitrella ist lediglich aus Höhlenformen zusammengesetzt, und es haben dieselben, als abstammend von den Paludinellen, deren Neigung zu localen Sonderformen beibehalten. Dennoch aber kann man mit vollem Rechte von eimem deutschen Faunenbilde sprechen; von allen Seiten herstammende Arten kommen noch in Deutschland, aber nicht west-, ost-, nord- und südwärts darüber hinaus vor Die Binnenmollusken etc. (p. 149) 329 und erzeugen so eine eigenartige Zusammenstellung weiter verbreiteter Formen, wenn eigenthümliche auch fast gänzlich fehlen. Zu dem „Bezirke des deutschen Mittelgebirges und der Vogesen“ rechnen wir die ober- und mittelrheinischen Länder von der Wasserscheide zwischen Rhein und Rhöne an, die Vogesen mit dem daranstossenden östlichen Frankreich, die Alpenvorländer der Schweiz, Süd- und Mitteldeutschland, Böhmen, Nieder- und Mittelschlesien und die österreichischen Alpenvorländer. Aus dem keltischen Bezirk gehen nach Ostfrankreich und nach West- deutschland hinein: Clausilia Rolphi Leach, Helix (Xerophila) rugosiuscula Mich., Hyalina Villae Mortillet, Physa acuta Drap., und ausserdem die noch nicht erwähnte Oionella (Azeca) Menkeana Pfr. (- Goodalli Fer.) Die Gruppe Azeca Leach ist in der Mittelmeerregion westlich von der Westküste der griechischen Halbinsel an in mehreren Arten bis Algier und Sieilien verbreitet, nicht mehr auf der Pyrenäenhalbinsel; in der germanischen Region kommt nur die erwähnte Art vor und zwar in Nordwest- und West- deutschland (Harz, Thüringen, Hessen), in Belgien, Nordfrankreich, dem süd- lichen England und in den Pyrenäen, an letzterem Orte nur in der Varietät var. Nouletiana Dup. — in dieser Art der Verbreitung einzig dastehend. Keine der dem Nord-Ostsee-Bezirk eigenthümlichen Formen reicht in das deutsche Bergland hinein; von borealen Formen sind auf höheren Gebirgen Pupa arctica Wallenb. der Sudeten und P. Shuttleworthiana Charp. der Su- deten, des Harzes u. s. w. zu erwähnen. Aus dem karpathisch-kaukasischen Bezirke dringen nach Westen hin vor: Olausilia tumida Ziegl., cana Held und varians Ziegl. bis nach Schlesien, Böhmen und den Vorländern der Ostalpen, Helix (Tachea) Austriaca Mühlf. bis nach Oesterreich, Böhmen und Sachsen, H. (Xerophila) candicams Ziegl., über Schlesien, Böhmen bis auf den Jura- zug und nach Nordbayern. Von hochalpinen Arten sehen wir auf dem schwäbischen Jura Helix (Frutieicola) edentula Drap., sonst mehrere Arten, besonders Campyläen und Ulausilien, in den österreichischen Alpenvorländern. Hermann Jordan. (p. 150) os [34] &) Als südliche Form kommt Olausilia ornata Ziegl. ganz vereinzelt in den Bergen der Grafschaft Glatz vor, und aus dem schlesischen Eulengebirge ist Helix (Frutieicola) carthusiana Müll. wohl irrthümlich von Scholtz (A. 90) angegeben worden (ob wohl besondere Form von H. granulata Ald.? Siehe Anmerkungen zur Tabelle). Ziemlich verbreitet aber durch den ganzen Bezirk sind folgende Arten, welche, von ihrer Heimath aus gerechnet, nach der entgegengesetzten Richtung hin nicht über die Grenzen desselben hinausgehen: 1. Westliche Arten: Amphipeplea glutinosa Müll., Balea perversa L.., von den Voralpen aus nur noch bis nach Westungarn reichend, Pupa substriata Jetfr. und laevigata Kokeil, P. secale Drap., Helix (Tachea) nemoralis 1.., H. (Xerophila) ericetorum Müll., H. (Chilotrema) lapieida L., auch im Norden verbreitet, im Osten nur noch in Galizien und Mähren, H. (Gonostoma) obvoluta Müll., H. (Fruticicola) rufescens Penn., nur noch in Galizien, Arion empiricorum Fer., im Osten sehr selten, Limax laevis Müll., auch im Nordwesten von Europa. 2. Oestliche Arten: Olausilia filograna Ziegl., orthostoma Mke., Pupa dolium Mich., nur in Süddeutschland, Helix (Fruticicola) umbrosa Partsch, im westlichsten Deutschland bereits fehlend, H. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm., nieht in den Bergketten selbst, H. (Petasia) bidens L., nach Westen hin nicht über den Rhein hinaus vor- kommend, H. (Patula) ruderata Stud., auf allen höheren Gebirgen, welche der Ur- gebirgsformation angehören, Hyalina (Euhyalina) glabra Stud., in Bergzügen, H. (Orystallus) subrimata Reinh, 3. Südliche Arten, im Westen und im Osten um die Alpen herum weit nach Deutschland hineinreichend: Die Binmenmollusken etc. (p. 151) 331 Oyclostoma elegans Müll., Pomatias septemspirale Razoum., Acme lineata Drap., Buliminus (Chondrula) quadridens Müll. und trtdens Müll., B. (Zebrina) detritus Müll. Helix (Fruticicola) carthusiana Müll., nur in Oesterreich einerseits und dem Vogesenlande andererseits, H. (Pomatia) aspersa Müll., wohl nur stellenweise eingeschleppt. H. (Xerophila) caperata Mte., neuerdings bei Sonderburg an der Ostsee gefunden. Die Daudebardia-Arten dürften wohl auch hierher zu rechnen sein. Dieselben gehören fast allein den Ländern der Appenninenhalbinsel mit Sieilien, dem westlichen T'heile des karpathisch-kaukasischen Bezirkes und dem Be- zirke des deutschen Mittelgebirges an; zwei Arten sind aus Syrien bekannt geworden. In Deutschland kennt man vier Arten, Daudebardia rufa Fer., die am weitesten nördlich vorkommende (Sachsen, Harz), meistens zusammen mit D. brevipes Drap., von denen letztere allein auch bis nach Sieilien hin ver- breitet ist und auch bisher allein aus Galizien bekannt wurde. Ausserdem hat man in Deutschland noch zwei Formen gefunden, nämlich (2?) D. nivalis Benoit im südlichen Bayern, sonst nur in Sieilien ), und endlich ganz neuer- dings eine abweichende Form in Hessen, D. Hassiaca Uless. Von den anderen Arten kommt der Insel Sieilien noch eine als eigenthümlich zu (D. Sicula Benoit), eine Art Siebenbürgen D. transsylvanica Blz. und eine Art dem Banat D.Langi Pfr. Die syrischen Arten sind D. Sauleyi Bourg. und D.Gaillardoti Bourg. 4. Anscheinend von den Alpen aus haben sich über das gesammte deutsche Bergland verbreitet: Olausilia parvula Stud., Helix (Gonostoma) holoserica Stud., mehr nordöstlich, H. (Fruticicola) Cobresiana v. Alten, Vitrina elongata Drap., nach den deutschen Bergländern, nach den West- karpathen und nach Ober-Italien, vereinzelt nach den östlichen Pyrenäen und Ostspanien hin. 1) D, Heldi Cless. hat Clessin später selbst mit D. nivalis Benoit identifieirt; andere Autoren, z. B. Kobelt, sagen: mit Unrecht! 332 Hermann Jordan. (p. 152) Westalpine Arten, welche in das westliche Deutschland hineinragen, sind: Helix (Tachea) sylvatica Drap., in localem Vorkommen auch aus Holland bekannt (A. 91), H. villosa Drap. (cf. pag. 135). Östalpine, bis in die Österreichischen Vorländer hineingehend: einige Clausilien und Campyläen. Als besonders charakteristisch für den gesammten Bezirk ist das Zu- sammenleben der grossen Helix-Arten zu erwähnen: Helix (Pomatia) pomatia L., H. (Tachea) nemoralis L. und hortensis Müll., H. (Arionta) arbustorum L., H. (Frutieicola) fruticum L. (strigella Drap.), incarnata Müll. u. s. w., und endlich möchte ich noch erwähnen, dass bisher nur innerhalb unseres Bezirkes gefunden worden sind: Limax (Amalia) gracilis Leydig, in Südwestdeutschland, und Vitrina Heynemanni C. Koch, eine der V. diaphana Drap. sehr nahestehende Art, welche letztere auch wenig über die Grenzen desselben hinausgeht, nämlich nach Mähren und Galizien und bis in die subalpine Region der Alpen. In einer Beziehung nur ist Böhmen von dem ganzen übrigen Bezirke des deutschen Mittelgebirges verschieden: es fehlen demselben Helix nemoralis L. und A. hortensis Mill.t), während A. Austriaca Mühlf. allenthalben daselbst vorkommt. Ich kann mir diesen Umstand nur aus der Richtung erklären, welchen die ersten beiden Arten bei ihrer Verbreitung genommen haben, nämlich aus der Richtung Südwest-Nordost: beide Arten wurden durch die Gebirge des Böhmerwaldes und des Fichtelgebirges abgehalten, direct nach Böhmen sich zu verbreiten; sie kommen aber, um dasselbe nördlich herum- gehend, in allen Ländern bis Mittelschlesien und H. hortensis Müll. auch bis Oberschlesien hin vor. Gegen Norden ist Böhmen durch das Erzgebirge, Elbsandstein- und Lausitzergebirge und gegen Osten hin durch die Sudeten abgeschlossen, so dass also auch auf diesem indirecten Wege keine Ein- wanderung stattfinden konnte, während der südöstlichen 4. Austriaca keine derartige Hindernisse im Wege standen. 1) d.h. Helix hortensis Müll. kommt in der NW.-Ecke Böhmens bei Franzensbad vor. Die Binnenmollusken ete. (p. 153) 333 2. Die Mittelmeer-Region. Nur des Zusammenhangs wegen besprechen wir hier kurz die Region der Mittelmeerländer oder kurz „Mittelmeerregion“, „Reich der Heteromeren“ von Schmarda. Sie ist etwas ganz Anderes, als der nördliche Theil der paläarktischen Provinz, als die „germanische Region“, und zwar besonders in Bezug auf die Pflanzenwelt. Palmen und Affen (Inuus ecaudatus von Gibraltar) sind, wenn auch nichts weniger als häufig, so doch im Natur- zustande vorhanden, und das Gebrüll des algierischen Löwen erinnert an alles mögliche Andere, nur nicht an paläarktische Natur, wie wir sie jetzt gewöhnt sind. Indessen wird man den letzteren nicht als so ganz abhängig vom Klima ansehen können. In der Quaternärzeit lebten in unseren Breiten Ren- thiere und eine riesige Katzenart, der „Höhlenlöwe“ oder „Höhlentiger“ (Felis spelaea), zusammen, und wenn auch das Renthier, wie früher schon erwähnt wurde, nicht immer wie jetzt ein streng arktisches 'Thier war, so muss man doch zugeben, dass grosse Katzenarten nicht durchaus an tropisches Klima gebunden sind. Wenn man auch unter gegenwärtigen Verhältnissen sagen muss, dass Löwe, Tiger, Leopard und Jaguar tropischen und subtropischen Ländern allein angehören, so ist sehr die Frage, ob das Klima ganz allein die Ursache davon ist, und ob nicht auch der vom Menschen ausgeübte Einfluss etwas dabei mitgewirkt hat. Auffallend ist nach Süden hin die Zunahme der Reptilien und das Auftreten gewisser Arachnidenformen, wie Scorpio, Buthus, Galeodes und My- gale. Von Insecten sind besonders die heteromeren Käfer charakteristisch, und Landmollusken mehren sich im Vergleich zur germanischen Region ganz be- deutend. Dieser Reichthum beruht auf einer grossen Anzahl von Arten der Gattung Helix in den Gruppen Gonostoma, Xerophila, Pomatia, Iberus, Macularia, der Gattungen Buliminus und Olausilia. Allgemein charakteristische und zugleich eigenthümliche Züge beruhen auf den Helix-Gruppen Euparypha Hartm. r x { Xerophila Held, Turricula Beck der Gattung Stenogyra Shuttlew. und einer besonderen Untergruppe Carthusiana der grossen, sonst nördlichen Helix-Gruppe Fruticicola Held. Es lassen sich innerhalb der Mittelmeer-Region folgende Bezirke unterscheiden: Nova Acta XLV. Nr. 4. 43 334 Hermann Jordan. (p. 154) a) Der türkische Bezirk, charakterisirt durch einen ungeheuren Reichthum an Arten von Clausilia (Gruppen Triloba v. Vest, Agathylla v. Vest, Albinaria v. Vest, Euxina Bttg., Oligoptychia Bttg. ete.), von Buliminus der Gruppen Zebrina Held (nur B. detritus Müll. ist weiter verbreitet) und Chondrula Beck (nur 5 Arten von 40 Arten auch in der germanischen Region, welche auch in Italien und Spa- nien theilweise nicht fehlen); von Helix-Arten gehören hauptsächlich diejenigen der Gruppe Pomatia Leach hierher. Kaukasien und der Südrand der Halbinsel Krym einerseits und Vorderasien mit Cypern andererseits sind als besondere Theile, als „kauka- sische“ und als „taurische‘“ Länder in diesem Bezirk von der Balkanhalbinsel mit dem griechischen Archipel zu sondern. Kaukasien besitzt einen eigenen Formenkreis der Helixgruppe Cam- pylaea (Frutico-Campylaea Kob.), sowie die ihm eigenthümliche Olausiliagruppe Serrulina Mouss., mit der Krym gemeinschaftlich die Clausiliagruppe Mentissa Bttg., mehrere Arten der Gruppe Oligoptychia Bttg. und einige Buliminus- Arten. Vorderasien zeichnet sich aus durch die Helixgruppen Nummulina Kob. (H. nummus Ehrbg. und drei Verwandte), Levantina Kob. (H. spiriplana Oliv., guttata Oliv. und Verwandte), und die bis Arabia petraea und Aegypten verbreitete Wüstenschnecke H. desertorum Forskal mit Varietäten, fast sämmtliche Formen (ausser einer in der Krym) der Buliminusgruppe Petraeus Albers, die bis Indien hin vorkommt, und durch die Clausiliagruppe Oristataria v. Vest (19 Arten aus Syrien und Palästina). Die Helixgruppen Macularia Alb. und Iberus Montf. fehlen vollkommen bis auf 7. vermiculata Müll. Auf der Balkanhalbinsel machen sich besonders geltend die Clau- siliagruppen Triloba v.Vest, Herilla Bttg., Medora v.Vest, Agathylla v.Vest, Idyla v.Vest, auf Morea und hauptsächlich auf dem griechischen Archipel Albinaria v. Vest. Die Binnenmollusken etc. (p. 155) 339 Helix-Arten von der Gruppe Pomatia Leach sind noch in mehreren Formen, die Gruppe Euparypha Hartm. nur in A. pisana Müll., die anderen Xerophilen sonst genügend vertreten. Besonders zahlreich sind die Arten der Buliminusgruppe Napaeus Albers, während Petraeus-Arten gar nicht vorhanden sind. Torquillen (Pupa) fangen an, zahlreicher zu werden, während Maecularia Alb. und Iberus Montf. immer noch bis auf H. vermiculata Müll. und die in Griechenland neu hinzutretende H. Oodringtonii Gray fehlen. Einzig in der paläarktischen Provinz tritt von Tornatellina Beck bei Jerusalem eine Art mit zwei Verwandten auf: Cionella Hierosolymarım Roth, und in Südkaukasien finden wir in einer früher schon erwähnten Deckel- schnecke Cyclotus Sieversi Pfr. den einzigen Anklang an indische Fauna. b) Der italienische Bezirk hat wenig Eigenthümliches ausser auf Sieilien aufzuweisen, und zwar steht derselbe nicht nur durch mittelländische Formen mit den anderen Ländern der Mittelmeer-Region, sondern auch bezüglich Ober-Italiens durch viele nördliche mit der germanischen Region in ziemlich enger Verbindung. Von Norden reichen bis hierher z. B. Olausilia parvula Stud., laminata Mtg., Pupa edentula Drap., doliolum Brug., Helix pomatia L., incarnata Müll., holoserica Stud., Limax arborum Bouch., Hyalina glabra Stud., diaphana Stud., Vitrina pelluerda Müll. In Ober-Italien ist als Eigenthümlichkeit Helix (Drepanostoma) nautili- formis Porro im Bezirke der italienischen Seen zu erwähnen. Die appenninischen Clausilien gehören meist der Gruppe Delima Bitte. an (z. B. Olausilia gibbula Rossm., Paestana Phil., piceata Rossm., ornata (Zieg].) Rossm., Ifala v. Mart. etc.), deren Hauptmenge aber in Dalmatien zu suchen ist. Sieilien kommt die ihm eigenthümliche Gruppe Siciliaria v. Vest zu, und in dem ganzen italienischen Bezirk sind die Helices der Gruppe Iberus Montf. am häufigsten, mit besonderen Arten auf Sieilien, Malta, Corsica und in der Provence, welche letztere sich eng an Italien anschliesst. Die Gruppe Macularia sendet von Westen her einige Vertreter nach Sieilien; dem eigentlichen Italien kommt davon nur die schon oben im türki- schen Bezirke erwähnte 7. vermiculata Müll. zu. 336 Hermann Jordan. (p. 156) c) Der spanisch-algierische Bezirk ist von den Ländern am Mittelmeer den 'Tropen insofern am nächsten ver- wandt, als mehrere Deckelschnecken hier vorkommen, welche alsdann inner- halb der paläarktischen Provinz in der atlantischen Inselregion die grösste Artenzahl erreichen, und als von Helices die Frutieicolen am meisten zurück- treten, und zwar besonders gegen Macularia- und Xerophila-Arten. Von Deckelschnecken begegnen wir hier: Oyclostoma elegans Müll., nur im nördlichen Spanien; ©. sulcatum Drap., an den Mittelmeerküsten von Afrika, Spanien, der Pro- vence, Corsica, Sardinien und Sicilien; Pomatias septemspirale Razoum., mit P. patulum Drap., auch in Italien; Leonia mamillaris Fer. in Spanien und Algerien und L. scrobiculata in Marokko; Tudora ferruginea Lam., auf den Balearen und Gibraltar. Das am meisten Charakteristische aber, was auch Spanien und Nord- Afrika gemeinsam haben, ist der Reichthum an Macularia, von welcher Gruppe ausser Helix vermiculata Müll. und H. Oodringtonii Gray alle Arten bis auf vier sieilianische dem spanisch-algierischen Bezirke allein angehören. Clausilien und Buliminus-Arten, im Osten der Mittelmeer-Region so ausserordentlich zahlreich, fehlen beinahe ganz, ebenso Campylaea und Pomatia. Xerophilen finden sich hier wie überall in der Mittelmeer-Region in genügender Anzahl; einige besondere Gonostoma-Arten fehlen auch nirgends, während unter den Pupa-Arten die Torquillen im Westen überwiegen. Marokko beherbergt einige besondere Formen der Gattung Leucochroa Beck, die hauptsächlich den wärmsten und trockensten Mittelmeerländern an- gehört, und von der nur L. candidissima Drap. eine allgemeine Verbreitung an den Mittelmeerküsten hat. Ausser dieser finden wir nur zwei Arten in Spanien — die anderen gehören alle Kleinasien, Syrien, Tripolis, Tunis, Alsier und Marokko und ausserdem in drei Arten den Canarischen Inseln an. 3. Atlantische Inselregion. Die Canarischen Inseln sind eine von vier südwestlich von Europa und westlich von Nordafrika gelegenen Inselgruppen, nämlich den Azoren, Die Binnenmollusken etc. (p. 15%) 337 Madeira und Portosanto, den Canaren und den Capverden. Dieselben haben durchweg ein Klima, dessen kältester Monat ungefähr dem Mai von Berlin gleicht, während nicht mehr als 12 Längengrade westlich davon das polare Treibeis bis zu gleicher Breite mit den Azoren südwärts zu gehen pflegt. Die Inseln verdanken ihre Entstehung sämmtlich vulcanischen Erhebungen, welche jedoch für jede Gruppe gesondert stattfanden, und sie bestehen darum in der Hauptsache durchweg aus vulcanischen Gesteinen, denen aber überall tertiäre Kalkgebilde eingelagert sind. Diese atlantischen Inseln sind in mancher Beziehung von Europa, an welche sie sich noch immer am ehesten anschliessen, sehr stark differenzirt und auch untereinander auffallend verschieden. Erstlich einmal treten die drei nördlichen Gruppen in einen Gegensatz zu der südlichen, zu der Gruppe der Capverden; zwar giebt eine atlantische Flora und Molluskenfauna für alle vier Gruppen gemeinschaftlich einige charakteristische Züge ab; die ein- gewanderten Pflanzen aber sind für die nördlichen drei Gruppen europäischen Ursprungs, stammen bei den Capverden hingegen aus Sudän, und die Ein- wanderung von europäischen Mollusken nach den nördlichen drei Gruppen ist ganz unendlich grösser, als nach den Capverden. Letztere zeigen übrigens eine sehr ärmliche Flora und Molluskenfauna. Wir erwähnten schon zu wiederholten Malen, dass die Verbreitung der Rubus-Arten auffallende Analogieen mit der der Landschnecken zeige, und es dürfte nicht uninteressant sein, zu erwähnen, dass hier ebenfalls zwei besondere Rubusformen vorkommen, Rubus grandifolius Lowe für Madeira und Rubus Hochstetterorum für die Azorengruppe (A. 40). In malakologischer Beziehung hat man die enge Zusammengehörigkeit der atlantischen Inseln schon in etwas lebhaften Farben geschildert, und es war besonders das gleichmässige Vorkommen der Helixgruppe Leptaxis Lowe auf allen vier erwähnten Inselgruppen, worauf man diesen engen Anschluss derselben an- und untereinander begründete. Indessen fehlt Leptaxis auf den Canaren ganz, wo diese Gruppe durch eine andere, wenn auch verwandte, nämlich Hemicycla Sow. ersetzt wird. Es finden sich 7 Leptaxis auf den Azoren, von denen nur eine mit Madeira gemeinschaftlich ist (Helix erubescens Lowe), 4 auf Madeira und 9 auf den Capverden, ca. 35 Hemicycla-Arten auf den Canaren (A. 39). Von allen diesen Arten haben nicht nur die verschie- 38 Hermann Jordan. (p. 158) os denen Inselgruppen ausser dem einen erwähnten Falle nichts Gemeinschaft- liches, sondern es differenziren sich auch die einzelnen Inseln innerhalb der Gruppen noch stark genug. Ebenso verhält es sich mit den Formen anderer Gattungen, und man würde sich vollständig davon überzeugen, dass die T'heorie von einem versunkenen Festlande, welches in seinen höchsten Erhebungen nach seinem Versinken diese Inseln übrig gelassen haben soll, eine falsche ist, wenn dieser Umstand auch nicht genugsam aus hundert anderen Gründen erhellte. Fragen wir aber danach, was uns nun eigentlich doch dazu bestimmt, diese Inseln alle als „eine atlantische Inselregion“ zusammenzufassen, so muss die Antwort etwas dürftig ausfallen, jedenfalls sehr dürftig in Bezug auf all- gemeine und zugleich endemische Arten. Von solchen haben wir, ausser den eingewanderten europäischen Arten, in der That nur eine, nämlich Helix (Acanthinula) pusilla Lowe, ein klemes, unbedeutendes Schneckchen, und dieses lebt auch auf St. Helena. Dagegen finden sich andere, in verschiedener Weise über zwei oder drei der Gruppen verbreitete, so dass ein lockerer Zusammen- hang in ähnlicher Weise hergestellt wird, als wir ihn bezüglich der karpathisch- kaukasischen Landschnecken zu constatiren Gelegenheit hatten. Allerdings, sehen wir von den Capverden ab, so ergeben sich noch manche andere, ge- meinschaftliche Züge für die Azoren, Madeira und Canaren. Am wichtigsten unter diesen ist das Vorkommen der atlantischen Deckelschneckengattung Oraspedopoma, welche in vier Arten auf Madeira und in je einer auf den Azoren und Canaren vertreten ist. Helix (Spirorbula Lowe) pauperceula Lowe ist gleichfalls auf allen drei Gruppen gefunden worden, und die der europäischen Pupa edentula Drap. mehr als nahestehende P. micerospora Lowe fehlt keiner derselben. Ueber Madeira hinweg findet zwischen den Azoren und Canaren eine Verwandtschaft statt in der eigenthümlichen Zydrocaena gutta Shuttlew., einer an feuchtesten Orten und an Wasserfällen in Lorbeerwäldern zusammen mit Physa acuta Drap., Ancylus striatus @. et G. und Pupa castanea Shuttlew. vorkommenden Helicinide. Sehen wir uns die übrige Molluskenfauna der atlantischen Inseln an, so kommen, um uns ganz kurz zu fassen, die meisten Arten auf den auch räumlich ausgedehntesten Oanaren vor, nämlich ca. 189 Arten (Wollaston)!); 2) Mousson (Rev. de la Faune Mal. des Isles Canaries 1872) zählt sogar 197 Arten auf. Die Binnenmollusken etc. (p. 159) 339 nächstdem ist das kleine Madeira am reichsten bevölkert, mit ca. 176, die Azoren mit 71 und die Capverden mit nur 41 Arten. Wenn auch in der Beschaffenheit der Vegetations- und anderen Verhältnisse Gründe genug vor- handen sind, diese numerische Vertheilung erklärlich finden zu lassen, so kann man doch wohl annehmen, dass die Zahl der Canarischen, Azorischen und Capverdischen Arten durch spätere Forschungen noch Zuwachs erhalten wird; Madeira dagegen ist bereits recht gut erforscht. Es ist hier nicht der Ort, näher auf diese Verhältnisse einzugehen; erwähnt sei nur, dass der Wald von Madeira am üppigsten und fast ohne Coniferenwuchs entwickelt, dass der Baumwuchs der Azoren dagegen zwar als frisch grünend, aber als klein bleibend zu bezeichnen ist; dass auf den Canaren an den sehr zahlreichen dürren Abhängen auch der Nadelwald stark zur Entwickelung gelangte, wäh- rend den Capverden jede Ueppigkeit der Vegetation fehlt. Ausserdem sehen wir die Zahl der endemischen Pflanzenarten von den Azoren nach den Canaren hin ständig zunehmen, und nicht viel anders verhält es sich mit den Mollusken- arten. Es haben nämlich: | Mollusken endemische | atlantische | europäische Pflanzen | endemische | atlantische | europäische 500, | ı die Azoren | 409%, | 36 | ca. 420 006, 40% Madeira |106—150%,| 58 | ea. 500 | 76%, 6% | 180% Canaren 300— 20%), | ea. 70 |ca. 1000| 84%, 50, | 119% I | | | Entsprechend der Vegetation und dem Charakter der Landschaft haben die Azoren an Mollusken- und Pflanzenarten die meisten, oder vielmehr allein Formen von mehr nördlichem Typus, wie z. B. Arion fuscus Müll., Ayalina fulva Drap., Helix (Acanthinula) aculeata Müll. ete. und der „Endemismus in den Pflanzenarten der Azoren erinnert an mehr nördliche Breiten, als die sind, in denen sie selbst liegen“ (Grisebach). Was die amerikanische Ver- wandtschaft der azorischen Formen anbelangt, so ist eine solche wohl zu eonstatiren an Pflanzen, z. B. zwei Orchideen (Habenaria), einer Umbellifere (Sanieula) und mehreren Vaceinien, kaum aber an Mollusken, unter denen man hier besonders die Hyalina-Arten anführte. Indessen sind von den sechs auf den Azoren bisher gefundenen Hyalinen drei europäisch (H. cellaria Müll., 340 Hermann Jordan. (p. 160) crystallina Müll. und falva Drap.), und wenn man die sonst starke Entwicke- lung des Genus auf den atlantischen Inseln in Betracht zieht (sechs ausser- europäische neben zwei europäischen Hyalinen auf den Canaren), so „kann die Anwesenheit der drei eigenthümlichen Azoren-Hyalinen kaum ein Gegen- stand sein, eine ernsthafte Discussion über „„amerikanische Verwandtschaft“ “ zu veranlassen“ (Wollaston). Dem Waldcharakter entsprechend sind Vitrina- und Pupa-Arten auf Madeira zahlreich vertreten, während Buliminus-Arten fehlen. Dagegen finden wir an den trockenen Abhängen der Canaren sehr viele der letzteren und ebenda im engen Anschluss an trockene Striche der Mittelmeerländer drei Leucochroa-Arten. Das interessante Genus Clausilia findet sich nur in drei Arten (Gruppe Boettgeria Heyn.) auf Madeira, und von Schnecken, welche die atlantischen Inseln eng an Süd- und Südwesteuropa anschliessen, seien schliesslich erwähnt: Limax (Amalia) gagates Drap.: Azoren und Madeira; Testacella Maugei Fer.: Azoren, Madeira, Canaren; T. haliotidea Drap.: Madeira und Canaren; Helix (Euparypha) pisana Müll.: Azoren, Madeira und Canaren; H. (Xerophila) lineata Oliv.: Madeira; H. (Carocollina) lenticula Fer.: Azoren, Madeira, Canaren und Capverden; und in gleicher Verbreitung: Helix (Xero- phila) ventricosa Drap. und Stenogyra decollata L., Physa acuta Drap., Madeira und Canaren, und eine Reihe von Pupa-Arten, welche der oben erwähnten Pupa Anglica Fer. aus dem keltischen Bezirk nahe stehen. 4. Centralasiatische Region. Haben wir es innerhalb der atlantischen Inselregion mit kleinsten Landdistrieten inmitten eines grossen Oceans und mit einer reichen Fülle von verschiedenartigen, wechselnden Formen zu thun, so finden wir die entgegen- gesetzten Verhältnisse bei einem grossen, continentalen Länderbezirk inmitten des grössten Festlandes, inmitten von Asien. Wie das Innere grosser Conti- nente gewöhnlich, so ist auch Oentralasien waldarm, oder entbehrt des Baum- wuchses vollkommen; nur nach Sibirien hin zeigen sich auf den Höhen des Altai und um den Baykalsee herum Nadelwaldungen von grösserem Umfange. Grisebach nennt darum diese innerasiatischen Länder das „asiatische Steppen- Die Binnenmollhısken etc. (p. 161) 341 gebiet“, welches mit einer malakologischen „centralasiatischen Region“ nicht ganz, aber doch in der Hauptsache übereinstimmt. Erstens rechnet Grise- bach auch den grösseren Theil von Vorderasien hierher, welches wir malako- logisch zu der Mittelmeerregion ziehen mussten, ein Verfahren, das in Ueber- einstimmung mit der Verbreitung der europäischen Rubus-Arten steht; zweitens gehört das Gebiet am Altai und am Baykalsee, welches wir zu der central- asiatischen Region rechnen wollen, botanisch noch zu dem „östlichen Wald- gebiete“. Wir müssen darum das „asiatische Steppengebiet“ von Grisebach etwas von Südwest nach Nordost verschieben, um auf unsere „centralasiatische Region“ zu kommen, in der wir folgende Länder zusammenfassen: a) die Gebirgsländer vom Altaigebirge, ungefähr von den Städten Tomsk, Barnaul und Semipalatinsk an nördlich von der Wüste Gobi über den Baykalsee hinaus bis nach 'Transbaykalien und Ostsibirien hin als einen „altaisch-baykalischen Bezirk“; b) die turkestanischen und turanischen Länder nördlich vom Hindu- kusch, westlich vom Belur Dagh und dem 'Thianschan bis zum Issikul- und Balchaschsee hin als einen „turkestanischen Bezirk“; c) die Hochgebirgs- und Hochländer zwischen dem Himalaya und dem Thianschan, soweit dieses Gebiet nicht zur Wüste Gobi gehört, als einen „tibetanischen Bezirk“. Schmarda nimmt ebenfalls als besonderes thiergeographisches Reich das „centrale Hochasien“ an und nennt dasselbe das „Reich der Equiden“ — das Vaterland des Pferdes, des Dschiggetai und des Kulan oder wilden Esels. Man möchte nur den Ausdruck „Vaterland“ hier vermeiden, da der Equiden- typus in Amerika und Europa auch bis in recht alte Formationen hinaufreicht, sonst aber wird man diese Bezeichnung beibehalten und nur vielleicht hinzu- fügen können: das Reich des wilden Kameels. Hirsche fehlen in dem meist waldlosen Lande, sind dafür durch zwei Antilopen (A. gutturosa und A. Hodgsonii) vertreten. Ein interessanter Zug ist der vom Himalaya bis nach Sibirien hinaufreichende Schneeleopard (Felis irbis). Das höchstlebende Säugethier, der Yak, Munyak oder Grunzochse (Dos grımiens), der Lieferant der türkischen Rossschweife, gehört dieser Region wohl an, aber nicht als Charakterthier. Unserem oben angegebenen Grundsatze getreu betrachten wir die Faunen- bezirke hoher und mächtig in horizontaler Ausdehnung entwickelter Gebirge Nova Acta XLV. Nr. 4. 44 342 Hermann Jordan. (p. 162) als etwas Besonderes, und der Bos gruniens dürfte als Charakterthier einer himalayanischen Fauna anzusprechen sein. Die Vogelfauna ist ganz palä- arktisch. Rebhühner, Hasel-, Steppen- und Sandhühner gehören neben den Trappen zu den gewöhnlichsten ormithologischen Typen. Man kann nicht viel einwenden, wenn in dem inneren Asien mehrere Regionen unterschieden werden, wie Sclater von einer sibirischen (Nordasien), einer manschurischen (Nordehina und Mongolei) und einer tartarischen Subregion spricht. Aber ganz Nord- und Centralasien in einer Region oder Subregion umfassen zu wollen — man brauchte dann gar keine Unterabtheilungen inner- halb der paläarktischen Provinz erst zu machen. Die Kenntniss von diesen Ländern ist eine äusserst mangelhafte und beschränkt sich malakologisch auf wenige Arten, auf noch bedeutend weniger, als man auch bei dem allgemeinen, landschaftlichen Charakter Innerasiens mit seiner armen Molluskenfauna erwarten kann. Am besten ist noch 'Tuurke- stan bekannt (A. 92). Fragen wir zuerst, welche Mollusken die atlantische Inselregion mit der centralasiatischen Region gemeinsam hat, welche Formen also vom äussersten Südwesten der paläarktischen Provinz durch dieselbe hindurch his zum Osten hin vorkommen, so ist die Antwort eine sehr kurze: Helix pulchella Müll., bezw. costata Müll., Oionella lubrica Müll. und Limnaea truncatula Müll. Dieselben gehören aber auch dem ganzen Nordamerika an, sind also nicht gerade geeignet, eine Zusammengehörigkeit der paläarktischen Provinz in hier angenommener Fassung zu beweisen. Der Zusammenhang mit den mittleren 'Theilen derselben ergiebt sich vielmehr im Westen einerseits und im Osten andererseits aus anderen Arten gleicher Gruppen, wie sie für die atlantische Inselregion bereits mehrfach erwähnt wurden. Für die gesammte centralasiatische Region, sowie für das Amurland sind es von Landschnecken mehr nördlich-continentale Arten, welche wie in Europa nirgends zu fehlen scheinen, z. B. Zonitoides nitidus Müll. (2), HAyalina fulva Drap., Pupa mus- corum (L.) Müll., P. antivertigo Drap., Suceinea putris L., 8. Pfeifferi Rossm. = - Die Binnenmollusken etc. (p. 163) 343 und von Wasserschnecken die üblichen Limnäen und kleinen Planorbis-Arten, von denen P/. laevis Alder auch auf Madeira vorkommt (A. 93). Sonst kommen auf den atlantischen Inseln sehr wenige Süsswasser- mollusken vor, gar keine auf den Azoren und auf St. Helena (s. Tabelle!), und ebenso fehlen auf beiden die Wasserkäfer, obgleich Wasserbehälter in senügender Menge vorhanden sind. Auch fehlen die Wasserkäfer z. B. auf den Sandwichinseln (A. 94), und es ist keine Frage, dass entweder geogra- phische Lage oder — etwas Anderes der Grund davon ist. Jedenfalls aber hängt dieses „Andere“ mit der Natur solcher Inseln zusammen, denn solche Beispiele sind zu häufig, als dass man an sogenannte „Zufälligkeiten“ glauben könnte. Dann aber steht man vor einem vorläufig ungelösten biogeographi- schen Räthsel, wie es deren leider noch mehr giebt, als man gerade für wiünschenswerth halten möchte. Aus jedem der erwähnten drei centralasiatischen Bezirke sind nun erstens für jeden derselben eigenthümliche Formen bekannt geworden, ferner für jeden eingewanderte Arten zu constatiren, welche aus der geographischen Lage bezw. aus der Nachbarschaft anderer Länder entspringen, und endlich sind einige Formen zu erwähnen, welche für die gesammte centralasiatische Region gemeinsam als eigenthümliche Arten gelten können. Um mit letzteren zu beginnen, so sind Succinea Altaica E. v. Matt. und Buliminus (Napaeus) miser E. v. Mart. in ÜOentralasien weit verbreitet; dass erstere noch nicht aus Turkestan und letzterer noch nicht aus Tibet bekannt geworden ist, wird wohl mehr an der noch herrschenden Unkenntniss, als an dem wirklichen Fehlen der Formen daselbst liegen; und selbst ange- nommen, sie kämen in den angegebenen Bezirken nicht vor, so haben wir doch, wenn man deren sonstige Armuth in Betracht zieht, durch Buliminus miser, welcher aus 'Turkestan und aus dem altaisch-baykalischen Bezirke und Suceinea Altaica, die aus dem letztgenannten und aus dem tibetanischen Be- zirke bekannt wurde, genügenden Zusammenhang der Länder untereinander. Ausserdem scheint die von der Vitrina pellucida Müll. sich freilich in nur geringem Maasse unterscheidende V. rugulosa ©. Koch in den im Rede stehen- den Ländern eine weite Verbreitung zu finden (A. 95). Im Uebrigen trägt die Molluskenfauna des altaisch-baykalischen Be- zirkes einen mehr nördlichen und die Fauna des turkestanischen und des 44% 344 Hermann Jordan. (p. 164) tibetanischen Bezirkes einen mehr südlichen Charakter, sowohl in eigenthüm- lichen, als auch in eimgewanderten Formen. a) Im altaisch-baykalischen Bezirke sind als Eigenthümlichkeiten zu erwähnen: Helix (Petasia) bicallosa Friv. H. (Triodopsis) subpersonata Midd., von denen wenigstens die letztere nur in dem gebirgigen Theile von Süd- sibirien, eben in dem zu besprechenden Bezirke, vorkommt. Ausserdem aber finden wir hier sowohl, als in dem sibirischen Theile des nordrussisch-sibirischen Bezirkes zwei europäischen Arten sehr verwandte Formen, nämlich: Helix (Fruticicola- Trichia) Stuabergi Westerl., ähnlich der 4. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm., und H. (Frut.-Trichia) Nordenskiöldi Westerl., ähnlich der H. rufescens Pennant, von denen die letztere in den sibirischen Gebirgen jedenfalls allgemein vor- kommen dürfte (A. 45). Von europäischen Formen findet man hier noch: Helix (Frutieicola- Eulota) fruticum Müll., welche von Nordspanien, Norditalien und der Balkanhalbinsel aus über das ganze mittlere und nördliche Europa hin sich verbreitet hat, nur im Südwest- Frankreich und in Grossbritannien fehlt!) und sich durch ganz Russland bis nach Kaukasien einerseits und nach Westsibirien, Ostsibirien und nach dem altaisch-baykalischen Bezirk andererseits, doch nicht mehr bis nach dem Amurlande in ihrem Vorkommen erstreckt. Ihre Verwandte A. strigella Drap. hat ziemlich denselben Verbreitungsbezirk und geht durch alle genannte Länder einerseits bis nach Kaukasien und Armenien, fehlt aber im Norden von der Kirghisensteppe schon in Westsibirien, von da ab nach Osten hin nirgends mehr gefunden; auch geht letztere weiter südlich, z. B. bis zur Südspitze Italiens und bis nach dem griechischen Archipel und im Ganzen genommen, besonders in Russland, etwas weniger weit nach Norden als erstere. Die der H. fruticum noch näher stehende H. Schrencki Midd. dagegen ist eine Form des nordrussisch-sibirischen Bezirkes, augenscheinlich aus den dem altaisch- 1) hier aber fossil vorkommt. Die Binmenmollusken etc. (p. 169) 345 baykalischen Gebirge vorlagernden Vorbergen stammend, welche einerseits bis nach Nordrussland hin und auf dieser Strecke mit H. fruticum Müll. zusammen vorkommt, andererseits aber bis nach dem Amurlande und auch bis in die arktische Provinz hinein wahrscheinlich nur im Bereiche der "T'häler der grossen sibirischen Ströme sich erstreckt. In dem turkestanischen Bezirke tritt an die Stelle von A. fruticum Müll. die ihr ähnliche H. rubens E. v. Mart., die aber auch schon im Altai (Ala-tau) in der Höhe von 1900 Metern ge- sammelt worden ist (A. 94), und im Amurlande kommen neben H. Schrencki Midd. bereits Eulotaformen chinesischer Abstammung vor: H. Arcasiana Or. et Deb. und 4. Weyrichi Schrenck. Sonst ist von europäischen Landformen noch Hyalina_ cellaria Müll. aus dem Altaigebirge angegeben worden (?) und andere, von denen ich nicht erst reden will. #4. cellaria könnte ganz gut durch den menschlichen Verkehr eingeschleppt worden sein. Wie überall endlich fehlen auch hier nicht: Succinea putris L., Pupa muscorum (L.) Müll., edentula Drap., Helix (Vallonia) costata Müll., H. (Patula) ruderata Stud., H. (Fruticicola-Trichia) hispida L.., Pumetum pygmaeum Drap., Hyalina fulva Drap., Limax agrestis L. Von Wasserschnecken kommen hier wie auch überall die gewöhnlichen Limnäen vor, doch wegen des Gebirgscharakters der Gegend nur vereinzelt. Von Europa aus reichen nur bis nach dem Westen des besprochenen Bezirkes Plamorbis corneus L., vortex L., rotundatus Poir.; im Baykalsee kommen eine Menge diesem eigenthümlicher Formen vor, wie die Gattung Chaonomphalus mit drei Arten, ein eigener Ancylus (A. Troscheli Dyb.) und ein allgemein nordasiatischer (A. Sibirieus Gerstf.), drei eigene Valvata-Arten, die Gattung Benedictia in drei Arten und die Gattung Daykalia in dreizehn Arten (A. 96). b) In dem turkestanischen Bezirke scheint die Molluskenfauna etwas formenreicher zu sein; eine ganze Menge eigenthümlicher Formen von nörd- 346 Hermann Jordan. (p. 166) lichem Typus sind gemengt mit eigenthümlichen Arten von indischem Typus, zu denen sich einige vorderasiatische Schnecken in geringer Anzahl gesellen. Als eigenthümlich für den turkestanischen Bezirk wären zu nennen: von nordeuropäischem Typus z. B. Limax Fedtschenkoi E. v. Mart., Helix (Fruticicola) rubens E. v. Mart., an H. fruticum Müll. erinnernd, H. phaeozona E. v. Mart., H. Semenowi E. v. Mart., H. rufispira E. v. Mart., der H. rufescens Penn. nahestehend, Pupa (Pupilla) eristata E. v. Martt.; ferner von südeuropäischem Typus z. B. Limax (Amalia?) maculatus (Kalen.) Heynem., Helix (Xerophila) Fedtschenkoi E. v. Mart., Buliminus (Zebrina) eremita Bens., auch in Afghanistan, an welchen sich eine Himalayaform (BD. rufistrigatus Bens.) anschliesst, B. albiplicatus E. v. Mart. und BD. Sogdianus E. v. Mart., B. (Chondrula) intumescens E. v. Mart.; endlich von indischem, bezw. asiatischtropischem Typus z. B. Macrochlamys Sogdiana E. v. Mart., M. Turanica E. v. Mart., Helix (Plectotropis) plectotropis E. v. Mart. Mit Afghanistan gemeinsam sind eine Parmacella, ein Buliminus der Gruppe Zebrina und ein Buliminus der Gruppe Napaeus — B. segregatus Bens., welcher in Turkestan und auch noch in Kaschmir vorkommt. Von Vorderasien her ist Helix (Xerophila) .Derbentina Andrz. bis nach Turkestan vorgedrungen, und von allgemein paläarktischen Arten sind bisher aus Turkestan bekannt geworden: Vitrina pellucida Müll., Oionella lubrica Müll., Zonitoides nitidus Miüll., Pupa muscorum (L.) Müll., Hyalina fulva Drap., Succinea putris L., Helix costata Müll., S. Pfeifferi Rossm. Die Süsswasserfauna schliesst sich voll und ganz an die übrigen, paläarktischen Länder an in den üblichen Limnaea- und in kleinen Planorbis- Arten, und es kommen die Wasserformen auch im Bereiche der Kirghisen- Die Binnenmollusken ete. (p. 167) 347 steppe vor, wie Limnaea stagnalis 1.., L. ovata Drap., Planorbis subangulatus Phil., albus Müll., nötidus Müll., Ancylus lacustris L. In dem Issikulsee kommt eine stark abweichende Form des Typus der Limnaea auricularia L. vor, welehe Eduard v. Martens L. obliquata genannt hat, und ausserdem zeigt L. lagotis Schrank einige bisher nur hier constatirte Gehäuseveränderungen. Die gewöhnliche Anodonta variabilis Drap. fehlt nicht, und von asiatischem Typus sind nur Oorbieula fluminalis Müll. und ©. minima Cless. zu erwähnen. Bis hoch in die Gebirge steigen auf: die Succinea-Arten, bis ca. 9000 Fuss, Pupa muscorum (L.) Müll., bis ca. 5000 F., Vitrina rugulosa ©. Koch, bis ca. 9000 F., Buliminus Sogdianus E. v. Mart., bis 9500 F., B. miser E. v. Mart., bis 7500 F., und von Wassersehnecken Limnaea peregra Müll., bis ca. 5000 F. ce) Tibetanischer Bexirk. Uebersteigen wir das im Südosten von 'Turkestan sich erhebende Ge- birge des 'T’'hianschan, so gelangen wir in das Hochland der hohen Tatarei, welche nach Süden hin durch den Küen-Lün von dem Hochlande des eigent- lichen Tibet getrennt ist. Wir kennen aus diesen Hochländern, welche wir hier vorläufig in Ermangelung eines besseren als einen „tibetanischen Bezirk“ zusammenfassen wollen, noch sehr wenig. Unsere Kenntnisse über die Mollusken derselben sind auf einige wenige Sammlungen beschränkt (A. 95), aus denen hervorgeht, dass die Fauna des T'hianschan und der Länder um Yarkand und Kaschgar sich ziemlich eng an Turkestan anschliesst; jedoch fehlen einige dort noch gefundene europäische Formen, wofür bereits ostasiatische Typen der Helixgruppe Camena sich bemerkbar machen, Ueber Ladakh findet als- dann ein allmählicher Uebergang nach Kaschmir hin statt (A. 97), wo dann die Landschneckenfauna überwiegend aus indischen Formen zusammengesetzt ist, während die Wasserschnecken noch immer den paläarktischen Typus nicht verleugnen können, und wo endlich in Osttibet neben einigen eigen- thümlichen neuen Formen Züge sich geltend machen, welche an das benach- barte China erinnern. In den Distrieten um Yarkand und Kaschgar kommen von turkesta- nischen Formen vor: 348 Hermann Jordan. (p. 168) Helix (Fruticicola) phaeozona E. v. Mart., H. (Plectotropis) plectotropis E. v. Mart., Pupa (Pupilla) eristata E. v. Mart., und weiterhin östlich ist zwischen dem T'hianschan und dem Lopnoor auch Succinea Altaica E. v. Mart. und auch wieder Pupa cristata gesammelt worden. Es fehlen ausserdem auch nicht: Vitrina pellucida Müll., Helix costata Müll., Pupa muscorum (L.) Müll., Succinea putris L. und 8. Pfeifferi Rossm. Als neu treten hinzu: Helix (Fruticicola) Mataianensis Nev.., H. (Xerophila) Stoliczkana Nev. (ähnlich der A. ericetorum Müll.), neben H. costata Müll. noch H. Ladacensis Nev., und neben den schon er- wähnten Suceineen noch $. Martensiana Nev.!) Die Unterschiede zwischen der Hochlandsfauna des westlichen tibeta- nischen Bezirkes und der Fauna der turkestanischen Vorberge sind also ziemlich unbedeutend. Eimige Sammlungsergebnisse von Kuldscha, über welche E. v. Martens berichtet (A. 95), also vom Nordabhange des Thianschan-Gebirges, zeigen, dass hier sicher ein Uebergangsgebiet zwischen dem turkestanischen und tibetanischen Bezirk zu setzen ist. Es finden sich neben Formen von mittelländischem Typus, wie sie durch Turkestan mit Vorderasien in Zusammenhang stehen (Helix (Xerophila) cavimargo E. v. Mart., Buliminus (Chondrula) retrodens E. v. Mart.) auch Helix-Arten, welche sich an die ostasiatische Gruppe Camena anschliessen, ähnlich der 7. Maacki Gerstf. vom Amurland, nämlich H. duplocincta E. v. Mart. und H. paricincta E. v. Mart., und ausserdem wieder der 'T'ypus der central- asiatischen Succinea Altaica E. v. Mart. bezw. 5. Martensiana Nev. Die Wasserschnecken bringen hier genau dasselbe wie dort, und nur, fast hätte ich gesagt „natürlich“, hat man einige neue Limnäen vom Formen- kreis der Limnaea auricularia L. (L. Defilippü Iss.) und der L. truncatula Müll. !) Die kaum als Art neben $. Altaica E. v. Mart. aufrecht zu erhalten ist. Die Binnenmollusken etc. (p. 169) 349 (L. Anderssoniana Nev. und L. Lessonae Iss.) von hier angegeben. Die kleinen Planorbis-Arten sind dieselben wie überall, Planorbis albus Müll., laevis Ald., subangulatus Phil., nitidus Müll., fontanus Lichtf., nautileus L., und sonst reicht bis hierher noch Valvata piscinalis Müll. in Gesellschaft der der V. de- pressa C. Pfr. ähnlichen V. Stoliczkana Nev. Von Bivalven kennt man bis- her nur vier Pisidien, Pisidium obtusale C. Pfr. und drei von Nevill neu auf- gestellte Arten (vergl. Tabelle). Die Fauna macht also durchaus nicht den Eindruck einer indischen, ja es fehlen sogar die durch Afchanistan bis Turkestan um die Vorberge herum verbreiteten Formen von Macrochlamys. In Kaschmir und Pendschab dagegen stellt sich das Verhältniss in der Landmolluskenfauna ganz anders. Hier in den Bergen, denen der Indus entstammt, finden wir von Europäern nur noch Succinea Pfeifferi Rossm., Cionella lubrica Müll., Zonitoides nitidus Müll. und Helix costata Müll., während das Gros sich gänzlich an Indien an- schliesst; es kommen Helicarion-Arten statt der eigentlichen Vitrinen vor, die Nanina-Arten sind zahlreich, und zum ersten Mal begegnen wir wieder Clau- silien, und zwar von der asiatischtropischen Gruppe Phaedusa Ad. Die palü- arktischen Siüsswasserschnecken dagegen prävaliren noch in Kaschmir mit den gewöhnlichen Limnäen (L. auricularia L., peregra Müll., stagnalis L.) und Valvata piscinalis Müll. Im östlichen Tibet (Mupin A. 83) finden wir zwar nichts von Nanina und Macrochlamys, dafür aber Helix-Arten von der Gruppe Plectotropis, H. Tibetica Desh. und H. subsimilis Desh., von denen letztere im Anschlusse an eine Reihe chinesischer Formen ein linksgewundenes Gehäuse trägt — ferner auch Clausilien von der asiatischtropischen Gruppe Phaedusa sowohl als von der kaukasischen Gruppe Serrulina Mouss., woraus man für letztere wohl auf bisher noch nicht entdeckte Zwischenglieder schliessen kann. Von europäischen Arten ist noch keine gefunden worden, doch sind die Gattungen und Gruppen ganz paläarktisch, in einer Zusammenstellung, wie man sie in europäischen Gebirgen zu finden gewohnt ist, z. B. Heliw (Patula) Biamconii Desh., Mupiniana Desh., subechinata Desh., H. (Fruticicola) plicatilis Desh., Davidi Desh., Rupelli Desh., arbusticola Desh., submissa Desh., H. (Gonostoma) Alphonsi Desh., Nova Acta XLV. Nr. 4. 45 350 Hermann Jordan. (p. 170) H. (Campylaea) inopinata Desh., Buliminus (Napaeus) Davidi Desh., Baudoni Desh., Mupinensis Desh., Stenogyra (oder auch Napaeus?) macroceramiformis Desh. Es fehlen also bisher Pupa-Arten und Vitrinen; erstere sind wohl noch zu erwarten, da sie in der Gruppe Pupilla Leach auf dem ganzen Himalaya ebenso wie Vitrina- bezw. Helicarion-Arten auftreten, und von Wasserschnecken ist nur der kleine Planorbis (Gyraulus) Tibetanus Desh. als Wiederholung des Typus von P. albus Müll. gefunden worden. Dass die gesammten Länder der hier aufgestellten centralasiatischen Region paläarktisch in ihrer Molluskenfauna sich verhalten, darüber kann nach dem Gesagten kein Zweifel mehr sein, und dass dieselben in gewisser Be- ziehung zusammengehören, ist sehr erklärlich aus dem semeinschaftlichen Charakter von Hochgebirgs- oder wenigstens Gebirgsländern, die inmitten eines riesigen Continentes liegen und entweder waldlos sind, oder hauptsächlich Nadelwald tragen. Es zeigt sich diese Zusammengehörigkeit vorläufig erstens in dem Fehlen der Olausilien, der Helixgruppe Acanthinula, der meisten Hyalina- Arten und der Pupagruppe Torgwilla, sowie überhaupt aller Formen, denen ein feuchtes See- oder Waldklima nothwendig ist; zweitens zeigt sie sich in dem Vorhandensein eimiger, der ganzen centralasiatischen Region gemeinschaft- licher, bezw. innerhalb derselben weit verbreiteter Arten, wie Succinea Altaica E. v. Mart., Buliminus miser E. v. Mart. und Vitrina rugulosa C. Koch, welche ausserhalb der innerasiatischen Gebirgsländer noch nicht gefunden wurden. Im altaisch-baykalischen Bezirke besteht durch die Mehrzahl der übrigen Arten eine Verbindung mit dem Norden und Westen, in dem -turke- stanischen Bezirke eine solche mit allen umliegenden Ländern, hauptsächlich mit dem Norden und Osten; im tibetanischen Bezirke aber finden sich neben eigenthümlichen Arten seines Westens und Ostens, welche nördlichen Typen angehören, einige Arten sowohl des Nordens als des Südens in ziemlich gleicher Anzahl. Die Länder am Amur und die Inseln Sachalin und Yezo sind, wie erwähnt wurde, gewiss noch als paläarktisch zu bezeichnen. Wir nannten das Amurland bereits im Anhange an den „nordrussisch-sibirischen Bezirk“, vor- ausgesetzt, dass man letzteren in der nach Osten verlängerten Fassung an- nehmen kann. Aber es ist nicht minder klar, dass dieselben reich an rein Die Binmenmollusken etc. (p. 171) sl ostasiatischen Formen sind; und dass centralasiatische T'ypen hier nicht fehlen, ist ebenso gewiss. Es fragt sich, welches der erwähnten biogeographischen Elemente am meisten vorwiegt, sei es an Zahl der Arten oder sei es an auf- fallenden Typen. Die Insel Yezo wird voraussichtlich mehr ostasiatisch, als etwas anderes sein; aber über das Amurland ein bestimmtes Urtheil zu fällen, das, ich gestehe es offen, wage ich hier noch nicht. Wie sehr übrigens die Beziehungen zu dem tropischen Asien hervor- treten, geht aus der Flora hervor, aus welcher Engler (A. 58) noch mehrere Arten von asiatischtropischer Abstammung anführt. Natürlich machen sich auch, wenn zwar nur in geringem Maasse, bereits Anklänge an das nordwestliche Amerika geltend. D. Asiatischtropische Provinz. Es sei mir nun zum Schlusse noch gestattet, einige kurze Worte einigen Länderbezirken zu widmen, welche sich an die hier besprochenen in mancher Beziehung anschliessen; jedoch will ich mich nur auf einige malakozoologische Angaben beschränken. Im Süden von der centralasiatischen Region breitet sich ein Complex von Ländern aus, welchen wir als „asiatischtropische Provinz“ bezeichnen wollen, was ziemlich gleichbedeutend ist mit der „orientalischen Region“ von Wallace. Gloyne nennt das „paläotropische Provinz“, ein Name, der nicht ganz glücklich gewählt ist; denn er zieht nicht etwa auch das tropische Afrika zu dieser seiner Provinz, während er „neotropisch“ das tropische Amerika nennt; seine Namen lassen darauf schliessen, dass er die T’ropen- zone der gesammten „alten Welt“ der der „neuen Welt“ im Gegensatz zu einander gegenüberstellen wollte, was doch nicht der Fall ist. Ausserdem ziehen wir zu der asiatischtropischen Provinz, wie schon erwähnt, die südlichen Theile von Japan hinzu und noch mehrere der Inseln des australisch-indischen Archipels, die von Wallace zu seiner „austral- asischen Provinz“ gerechnet werden, nämlich Celebes, Lombok und 'Timor mit anliegenden kleineren Inseln. Die asiatisch-tropische Provinz ist malakologisch an Gattungen und Arten die reichste der Erde und zwar durch eine massenhafte Entwickelung 45* 332 Hermann Jordan. (p. 172) von Deckelschneckenformen aus dem Kreise der Verwandtschaft von Cyclophorus und Cyclotus und Formen der Diplommatinacea und Pupinacea; auch finden wir eine reiche Anzahl von Helicarion-, Nanina- und Helix-Arten, die Clau- siliagruppe Phaedusa, die schönste von allen Clausilien, und zahlreiche Buli- minus-Ärten. Es ist unmöglich, hier nur annähernd auf die Fauna einzugehen; es seien nur die hauptsächlichst charakteristischen Züge der einzelnen Regionen erwähnt. 1. In Vorderindien und Öeylon ist besonders die Gattung Electra mit 50—60 Arten merkwürdig, für Indien allem die Helixgruppe Doysia, für Ceylon allein die Helixgruppe Acavus (H. haemostoma ete.). In Indien ist die Deckelschneckenfauna sehr reich entwickelt (mit ca. 150 Arten), nicht einmal annähernd so in Ceylon. Anklänge an die Aethiopische Provinz finden wir in einigen Arten der Gattung Ennea, das Vorkommen von zwei Pomatias erinnert an Südeuropa und die Bulimimus- gruppe Petraeus an Vorderasien. Andererseits schickt die indische Fauna Ausläufer nach Nordwesten und Norden: Cyclotus Sieversi Pfr., Olausilia (Phaedusa) in einer der japa- nischen ©. hyperolia E. v. Mart. verwandten Art, und Helicarion-Arten bis nach Südkaukasien und Armenien, Macrochlamys-Arten über Afghanistan nach Turkestan und Nanina-Arten nach "Tibet. 2. Aus Hinterindien sind noch mehr Deckelschnecken bekannt, als aus Vorderindien; von Electra kommen nur noch fünf Arten vor, von Olau- silien die schönsten Arten der Gattung, z. B. ©. Swinhoei: P. mit Verwandten (Untergruppe Formosana Bttg.). 3. In China, welches nach Nordosten, nach dem Amurlande hin, einen allmählichen Uebergang zu dem östlichsten T'heile der paläarktischen Provinz bildet, sind besonders auffallende T'ypen mehrere linksgewundene unter den vielen Helix- (Plectotropis-) Arten, von denen eine Form wir auch in Osttibet kennen gelernt haben; die Deckelschnecken sind weniger zahlreich, dafür treten als Anklang an den Norden mehrere Fruticicolen und Hyalinen auf, deren noch 4. mehr in Japan, sowie nordisch aussehende Wasserschnecken (auch Planorbis albus Müll); Yezo ausgenommen sind es hier mehrere tropische Die Binnenmollusken ete. (p. 173) 359 Helix-Arten, Arten der fast ausschliesslich asiatischtropischen Olausiliagruppe Phaedusa und besonders mehr als zwanzig Arten der Deckelschneckengattungen Oyelotus, Alycaeus, Oyclophorus, Pupina, Pupinella, Helicina, Realia, welche Japan, seine nördlichsten Inseln ausgenommen, in malakologischer Beziehung wenigstens, bestimmt einen Platz unter den 'Tropenländern anweisen. Eigenthümlich für Japan ist die Olausiliagruppe Reinia Kob. 5. Auf den Philippinen ist ein besonders auffallender Typus die Gattung Cochlostyla mit mehr als 150 Arten; ihre Landschneckenfauna ist die schönste unter allen bekannten. Deckelschnecken sind in ungefähr 50 Arten vertreten. 6. Das noch wenig erforschte Borneo birgt anscheinend keine ihm eigenthümliche Gattung oder Gruppe; die Landfauna ist aus vorder- und hinterindischen Formen und solchen zusammengesetzt, welche auf eine Ver- wandtschaft mit den Philippinen hinweisen. Die Deckelschneckenfauna ist sehr artenreich. 7. Auf der Inselreihe von Sumatra bis Timor sind zahlreiche, grosse und dunkel gefärbte Nanina-Arten charakteristisch; man kennt ausser- dem von hier mehrere Frutieicolen, an Deckelschnecken weniger Arten, als von Borneo. Die Gattung Clausikia liefert noch mehrere Arten. 8. Celebes schliesst sich an Borneo und an die Philippinen an, ohne etwas Besonderes an Formtypen zu produciren. Hier begegnen wir der letzten Art der Helixgruppe F'ruticicola, welche also durch die ganze asiatisch- tropische Provinz in einigen wenigen Formen hindurchgeht. Durch Hirsche schliesst sich Celebes an Asien, durch manches Andere aber an die Austral- fauna an. Im Vergleich mit den botanischen Verbreitungsprovinzen gleicht diese asiatischtropische Provinz dem chinesisch-japanischen Gebiete und dem aller- grössten nordwestlichen Theile des indischen Monsungebietes von Grisebach zusammengenommen; die Fauna des anderen Theiles des letzteren, nämlich die Molukken, Neuguinea und das gesammte Polynesien, wohl auch die Küstenstriche des australischen Festlandes um das Cap York herum, erinnert in mancher Beziehung an Indien, bildet aber doch durch die Mehrzahl der Formen in sich und in etwas fraglicher Weise mit Australien ein geschlossenes Granze, nämlich 354 Hermann Jordan. (p. 174) E. Die australische Provinz, bei welcher die Sandwichinseln als etwas Besonderes engesehen werden müssen. Zu der australischen Provinz gehören: Australien, Tasmanien, Neuguinea, die Molukken, die innnere und äussere Reihe der polynesischen Inseln, und übereinstimmend mit der abweichenden Flora als besondere Unterprovinzen die zwei Inselgruppen von Neuseeland, Neucaledonien (dieses vielleicht wiederum etwas Besonderes), Auckland-, Kermadec-, Norfolk-Inseln und die Gruppe der Sandwichinseln. Man könnte die Aufstellung einer besonderen „polynesischen Provinz“ nicht ganz verwerfen, und es geschieht mehr in Uebereinstimmung mit be- deutenderen Autoren wie Wallace, wenn ich es nicht thue, als aus eigenem Antriebe; kaum kann man nämlich einen durchgehend typischen Zug für alle diese Distriete nennen, es sei denn das vollkommene Fehlen von Clausilien (bis auf eine Clausilie auf den Molukken) und gegenüber der asiatisch- tropischen Provinz die allgemein geringere Entwickelung der Landoperculaten- fauna. Huxley und Sclater bedienen sich übrigens der Bezeichnung „austral- asische Provinz“. Jedenfalls unterscheiden wir scharf zwischen zwei grossen Abtheilungen: 1) die polynesische Abtheilung, mit der äusseren und inneren polynesischen Inselreihe, Neuguinea, den Molukken, Neucaledonien und als Unterabtheilung den Sandwichinseln, und 2) die australische Abtheilung, mit Australien, T’asmanien, Neuseeland, Norfolk-, Kermadec- und Aucklandinseln. 1) Die polynesische Abtheilung hat als eigenthümliche Gattung Partula, wenig Arten von Helix. Von der asiatischtropischen Provinz bilden die Pelew-Inseln oder Palaos den Uebergang zu der Die Binnenmollusken etc. (p. 175) 355 a) Region der äusseren polynesischen Inselreihe, deren Fauna im Ganzen genommen nicht besonders reich zu nennen ist. Man findet noch ziemlich gut entwickelte Deckelschneckenfauna (besonders Diplommatinen) auf den Pelew-Inseln neben drei Partula-Arten; deren sechs dagegen neben einer Succinea und wenigen Operculaten auf den Ladronen. Die Carolinen bergen eine reichere Fauna als letztgenannte mit den letzten Anklängen an Indien (Rhysota, Pupina); polynesisch sind drei Arten von Partula; Deckelschneckenarten sind an Zahl gering. Ohne eigenthümliche Formen sind die fast ausschliesslich aus Korallen- Inseln bestehenden Gruppen der Marschalls-, Gilberts-, Ellice- und Phönix-Inseln. Die Samoa- und Gesellschafts-Inseln haben die meisten Partula- Arten aufzuweisen, erstere ca. 10, letztere nicht weniger als 40 — ausser- dem wie die in geringerem Grade von dieser Gattung bevölkerten Cooks- und Marquesa-Inseln einige andere, weniger zahlreich vertretene Gattungen und spärliche Deckelschneckenarten. b) Neuguinea und die Reihe der inneren polynesischen Inseln bilden mit den Molukken die Region der inneren polynesischen Inselreihe, zu welcher von Indien her die Molukken, auch mit einer eigenthümlichen Helixgruppe (Plani- spira) den Uebergang bilden, wo auch noch eine Clausilia gefunden worden ist. Bemerkenswerth ist das zahlreiche Auftreten von Geotrochus und Placo- stylus; Partula kommt nur sporadisch vor. «) So kennt man von Neuguinea sowie von den Molukken eine Partula-Art, von Neuguinea 19 Geotrochus-Arten, keine von den Molukken. Placostylus fehlt noch beiden, während auf den Salomon-Inseln dieser Typus durch ca. 12 Formen neben ca. 50 von @eotrochus und 11 Partula- Arten vertreten ist. Die Neuhebriden zeigen von allen drei Typen einige For- men, am meisten noch von Partula und Geotrochus, während auf den Viti- (Fidschi-) Inseln Placostylus durch viele Formen vor allen anderen T'ypen ausgezeichnet ist. 356 Hermann Jordan. (p. 176) Auf allen genannten Inseln finden sich im Anschluss an Indien einige, wenn auch wenige Arten von Nanina und Buliminus, und von Deckelschnecken noch am meisten auf den Molukken und auf Neuguinea, ß) In gewisser Beziehung muss Neucaledonien als etwas Besonderes hier betrachtet werden. Einmal besitzt es als endemischen Formenkreis die Arten der Testa- cellidengattung Diplomphalus und dann macht sich in der Entwickelung der übrigen Fauna auch vieles Eigenthümliche geltend. Im Anschluss an Australien ist die Gattung Rhytida durch mehrere Formen vertreten, Partula fehlt ganz, die Helix-Arten sind sämmtlich sehr klein und besonders in einer grossen Anzahl von Patula Formen vorhanden, und im Gegensatz dazu zeichnen sich die Placostylus-Arten durch schön entwickelte, grosse Formen in reicher Anzahl aus. Deckelschnecken sind wenige vorhanden. ce) Die Sandwichinseln schliessen sich bei vollständigem Mangel an Placostylus-Arten nur durch das Vorkommen von Partula an die äussere polynesische Inselreihe an; im Uebrigen stehen sie ganz selbständig als be- sondere Abtheilung da, nicht nur in Bezug auf Molluskenfauna, sondern auch durch ihre übrige Fauna und ihre Flora. Nur hier kommen vor: mehr als 250 Arten von Achatinella, ungefähr 20 Arten Auriculella, ca. 9 Arten Carelia und eine besondere Suceineenform, die Gruppe Catinella, in allerdings nur zwei Arten; aber die Succi- neen zeichnen sich nirgends durch Formenreichthum aus. 2) Die australische Abtheilung umfasst als Regionen Australien und T’asmanien einerseits und Neuseeland mit den umliegenden Kermadec-, Norfolk- und Auckland-Inseln andererseits. Ein allgemein durchgehender Zug ist die Gattung Rhytida, welche auch schon in Neucaledonien genannt wurde. Der neuseeländischen Region kommt eine eigene Naninagruppe Tha- lassia zu, während auf Australien, Tasmanien und Neuseeland, aber nicht > Die Binnenmollusken etc. (p. 17%) 357 auf den kleinen Inseln um letzteres herum die Helixgruppe Charopa vorkommt. In Australien findet man in der Fauna der Küstenstriche um das Cap York herum Anklänge an die Fauna Indiens und des Malayenarchipels, noch mehr aber an die der inneren polynesischen Inselreihe in Formen von Helixgruppen wie Dorcasia, Camena, Planispira und Plectotropis, Buliminus- und Helicarion-Arten; dieses Nordost-Australien kann man darum als einen besonderen Theil betrachten, welchen man am besten zu der Region der inneren polynesischen Inselreihe rechnet. Das übrige Australien ist nicht besonders reich an Mollusken, so dass eigenartige australische Züge ausser den schon erwähnten Ahytida und Cha- ropa kaum vorhanden sind. Die Helices gehören vorwiegend zu den Gruppen Galaxias, Hadra (am stärksten vertreten), Xanthomelon. Von Deckelschnecken kommen etwa 30 Arten vor (Pupina, Helicina ete.), worunter auch eine Form des sonst typisch indischen Genus Georissa angegeben worden ist. Tasmanien ist vor Australien durch eine sonderbare Helix-Art aus- gezeichnet: FH. (Anaglypta) Launcestonensis Rv. — im Uebrigen stimmt es mit Australien überein. Neuseeland ist nicht besonders reich an Arten, deren man bisher erst ungefähr halb so viele kennt, als von Neucaledonien. Die Naninagruppe Thalassia wurde schon erwähnt; ausserdem finden sich noch eine Menge anderer Naninen und besonders viele Charopa-Arten; die Gattung Rhytida tritt zurück, und erwähnenswerth sind nur als Anschluss an die Region der inneren polynesischen Inseln noch zwei Placostylusformen, den neucaledonischen Formen in ihrem Habitus am ähnlichsten. Durch das Vorkommen von Thalassia- (Nanina-) Arten schliessen sich an Neuseeland die molluskenarmen Gruppen der Kermadec- und Aucklands- Inseln an, während die ebenso armen Norfolk-Inseln Formen von allen um- liegenden Ländern zeigen. Nova Acta XLV. Nr. 4. 46 358 Hermann Jordan. (p. 178) Während man von Europa her bis Australien hin ein allmähliches Uebergehen der einen Fauna in die andere verfolgen konnte, bilden die übrigen Provinzen, die F. Aethiopische oder afrikanischtropische Provinz und G. Amerikanischtropische oder neotropische Provinz mehr in sich selbst abgeschlossene Verbreitungsdistriete, auf welche hier noch einzugehen nicht zulässig und darum überflüssig ist, weil der Zusammenhang mit der paläarktischen Provinz ein sehr schwacher genannt werden muss und wenig Zwischenglieder zwischen dieser und jenen vorhanden sind. Von gleichen Arten kommt nur Pupa umbilicata Drap. in Abessinien vor, und in fraglicher Weise ist Pupa edentula Drap. aus demselben Lande angegeben worden. Andererseits dringen in dem Nilthale nur einige wenige Ampullarien und Iridinen aus der äthiopischen in die paläarktische Provinz vor. Die Binnenmollusken etc. (p. 1%9) 359 IV. Literatur-Anmerkungen. Auf diese Literatur-Anmerkungen ist im Texte durch eingeklammerte A. 1, A.2 u. s. w. hingewiesen. . Seebohm in: Ibis, 1879; pag. 32 und pag. 40. . Grisebach: Vegetation der Erde. Leipzig 1872. . Schmarda: Geographische Verbreitung der Thiere. 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Nevill, G.: Scientific Results of the second Yarkand Mission, based upon the collections and notes of the late F. Stoliczka; Mollusca by Nevill. Calcutta 1878. 364 Hermann Jordan. (p. 184) Tabellarısches Verzeichniss der Mollusken der arktischen Provinz, der germanischen und centralasiatischen Region, sowie ihrer Verbreitung über genannte und andere Länder. — ie —— Vorbemerkung. In nachstehenden Tabellen sind die aufgeführten Mollusken mit ihrer vorn an- gegebenen, laufenden Nummer in die verschiedenen Längsspalten eingetragen; die Be- zifferung der letzteren ist zur leichteren Orientirung unten wiederholt. 1) Vorkommnisse, welche sich auf kürzlich stattgefundene Einschleppung durch den menschlichen Verkehr zurückführen lassen, sind unterstrichen ein- getragen; lokales Vorkommen von sonst weiter verbreiteten und anderwärts häufiger vorkommenden Arten, welche in dem betreffenden Lande vereinzelt da- stehen und ferner überhaupt nur lokal vorkommende Arten mit rother Farbe. 2) Ein kleines a bedeutet, dass in dem am Kopfe der Längsspalte genannten Lande oder Bezirke zwar nicht die am Anfange der Querspalte genannte, aber eine dieser analoge Art vorkommt. 3) Ein grosses A mit nebenstehender Zifter (z. B. A.1 oder A.2 u. s. w.) weist auf die betrefiende, am Schlusse der Tabellen angebrachte Anmerkung. 4) Ein Fragezeichen vor dem Artnamen bezeichnet eine etwas zweifelhafte Art, eine Klammer hinter mehreren Artnamen deren enge Zusammengehörigkeit. 5) Ein Fragezeichen hinter einem Ländernamen besagt die fragliche Stellung dieses Landes in dem angegebenen Ländersystem. 6) Ein Fragezeichen auf einem Tabellenfeldchen bedeutet, dass die genannte Art in dem betreffenden Lande vorkommen könnte, aber von dort dem Verfasser nicht bekannt wurde, zwei Fragezeichen, dass eine Art von dort angegeben wurde, aber dass dieses Vorkommen zweifelhaft geblieben ist. 7) Ein Kreuzchen (X) deutet an, dass die Art nur subfossil oder fossil vorkomnt. (Die Tabellen befinden sich am Schlusse der Abhandlung.) Die Binnenmollusken etc. (p. 185) 365 Anmerkungen zu den Tabellen. A.1. Binney (in „Terr. Air-Breathing Mollusca of the United States etc. 1878‘) theilt in malakozoologischer Beziehung Nord-Amerika in folgende Provinzen oder Regionen: 1. Eastern Province, und zwar: a) northern Region, der gesammte Norden von Nord-Amerika (den englischen Besitzungen ungefähr entsprechend), mit Grönland und Aljaska, und der Nordosten der Vereinigten Staaten (ungefähr gleich Neu-England); b) interior Region, zwischen dem Missouri, dem Mississippi bis ca. 35° n. Br. (einschl. Kentucky), den nördlichsten Alleghanies und den grossen Seen; c) southern Region, die Staaten Missouri, Arkansas, Louisiana, Alabama, Carolina, Süd-Virginien und Tennessee. 2, Central Province, die Rocky Mountains der Vereinigten Staaten mit anliegenden Ländern: Montana, Idaho, Wyoming, Utah, Colorado, Kansas, Neu-Mejico und das nördliche Texas. 3. Pacific Province, d. h. Oregon und Californien. Im Ganzen muss man dieser Eintheilung nur beipflichten; da aber in der vorhergehenden Arbeit eine „arktische Provimz‘“ ausgeschieden ist, möchte ich die- selbe folgendermassen modificiren: I. Arktische Provinz von Nord-Amerika, bis 50° n. Br. im Osten, bis 60° n. Br. im Westen. II. Nearktische Provinz: a. Atlantische oder östliche Region: 1) nördlicher Bezirk, vom kleinen Sclavensee am Missouri und Mississippi hin (und deren westliche Uferländer nur auf kurze Strecken westwärts hin einschliessend), mit der Region der canadischen Seen bis ca. 35° n. Br. nach Süden und bis an den Atlantischen Ocean; 2) südlicher Bezirk, die südöstlichen Staaten ausschliesslich Florida, welches letztere als subtropisch abgetrennt werden muss. b. Centrale Region: die trockene Region der Rocky Mountains vom Athabasca- Flusse bis zu den grossen Prärien und einschliesslich derselben. c. Pacifische Region: die Küstenländer des pacifischen Oceans, vielleicht mit 1) einem ealifornischen und 2) einem columbischen Bezirke bis ca. 60° n. Br. Nova Acta XLV. Nr. 4. 47 366 Hermann Jordan. (p. 186) A.2. Das Elbsandsteingebirge, nach einer von Dr. v. Möllendorff stammenden, im Be- sitze von Prof. E. v. Martens befindlichen, handschriftlichen Notiz und nach eigenem Sammeln — wie alle Quadersandsteinformationen an Mollusken sehr arm. A.3. Die Capverden sind an Mollusken arm, auch an Pflanzen und anderen Thieren. Ein Anschluss an die anderen atlantischen Inseln ist entschieden vorhanden. Aber es hat auch Einwanderung von Sudän her stattgefunden. A. 4. Die Mollusken Persiens sind nicht zahlreich und wohl auch ziemlich unbekannt (man kennt noch nicht 20 Arten). Die Landschnecken (3 Helix, 3 Buliminus, Oio- nella lubrica) weisen nach Kleimasien und dem Gebiete der Mittelmeerländer, die Wassermollusken (1 Hydrobia, 1 Melania, 2 Melanopsis, 3 Neritina) dagegen mehr auf südliche Verwandtschaft hin. Afghanistan wird dagegen am meisten Aehnlichkeit mit Indien haben. A.5. Anodonta variabilis Drap. (Tabl. d. moll. de France 1801). S. Clessin (Deutsche Excursions-Mollusken-Fauna 1876, p. 434) gebraucht dafür den neuen Namen A. mu- tabilis Cless., „weil der Draparnaud’sche Name A. variabilis von anderen Autoren in weit enger begrenzter Anwendung gebraucht wurde“. Sollte man nicht besonders darauf Rücksicht nehmen, in welcher Weise ihn Draparnaud selbst gebraucht hat? A. 6. Unio Moquinianus Dupuy findet sich nur in den directen Vorländern der Pyrenäen- kette und schliesst sich der sonst mittelländischen Gruppe des U. Capigliolo Payr. an. Im Uebrigen hätte man in Europa noch zu unterscheiden zwischen dem west- europäischen U. litoralis Lam. (nicht auch in England!) mit Verwandten — Unio crassus Retz. mit Varietäten in Nord- und Mittel-Europa — und der ganz Europa angehörenden Gruppe des U. pictorum L. mit mehreren „guten“ Arten; diese letzte Gruppe zeichnet sich durch lamellenförmige Schlosszähne aus. A. 7. Dreissena Caspia Eichw. und D. rostriformis Desh. kommen beide nur im Kaspi- schen Meere vor. A. 8. Pisidium casertanum Poli — P. fontinale C. Pfr. — P. fossarinum Cless. Nach alter Weise sind hier die Begriffe P. casertanum Poli und P. fossarinum Cless. unter dem älteren Namen P. casertanum verschmolzen, zugleich mit dem grösseren Theile des Pfeiffer’schen P. fontinale. Clessin sagt selbst (Deutsche Exc.-Moll.-Fauna p. 515), dass „es sehr schwer sei, diese Art (nämlich ?. fossarinum Cless.) in den zahlreichen, wenn auch geringfügigen Abweichungen zu erkennen“. Das etwas unbestimmte P. fontinale C. Pfr. haben auch andere Autoren (Clessin, 1. c. und Kobelt in „Katal. d. im europ. Faunengebiet lebenden Binnenconchylien, Cassel 1871) unberücksichtigt gelassen. A.9. Pisidium ventricosum Prime aus dem nördlichen Nord-Amerika steht dem 2. Scholtzi Cless. bezw. dem P. obtusale C. Pfr. sehr nahe. Aber sollte P, obtusale C. Pfr. wirklich auch in Spanien und Italien vorkommen, diese Muschel mit ausgesprochen nördlichem Verbreitungsbezirk? In Süddeutschland und Oesterreich wird sie schon selten und wurde bisher auch noch nicht in Südfrankreich gefunden! PPpPPp, » > PP» PP .17. Valvata sincera Say von Nord-Amerika — . 18. Gerstfeldt schreibt B. Manchourica (!). .19. An Pomatias septemspirale Razoum. schliessen sich P. nanum Westerl. aus Die Binnenmollusken etc. (p. 18%) 367 .10. Cyelas ovalis Fer. — ©. consobrina Fer. — C. lacustris Drap. (nec Müll.) — €. Draparnaldi Cless. — C. pallida Gray — vereinige ich hier alle als ©. ovalis Fer. . 11. Diese Gattung ist auf den Baykalsee beschränkt. .12. Baykalia Angarensis Gerstf. ist nach G. v. Frauenfeld eine Bythinia. .13. Lithoglyphus Caspieus Kryn. kommt nur im Kaspischen Meere vor. . 14. Hydrobia Martensiana Dyb. und H. maxima Dyb. kommen nur im Baykalsee vor. .15. Die Gattung Moitessieria ist durchaus nicht unzweifelhaft, die drei Arten von Bourgnignat: M. Gervaisiana, Rolandiana und Massoti aber sind so, dass ich mich nicht dazu entschliessen konnte, dieselben hier zu numeriren. .16. Die Arten der Gruppe der Valvata cristata Müll. sind zahlreicher vorhanden, als ihre Autoren verantworten können. Auch von Draparnaud existiren zwei solche Arten: Valvata minuta und V. spirorbis, und neuerdings machte Letourneux aus einer Form der Vendee wieder eine V. Bourgnignati. Die Formen aus Sibirien V. frigida Westerl. und V. Sibirica Midd. stehen der V. cristata ebenfalls nicht allzu fern. V. depressa Pfr. (2) Kroatien, P. Gredleri Westerl. aus dem Ampolathal in Südtyrol und P. Martensianum Möllend. aus der Herzegowina an. .20O. Zu Limnaea palustris Müll. rechne ich auch 2. fusca C. Pfr. und L. turricula Held (= Silesiaca Scholtz). . 21. Limmaea lagotis (Schrank) E. v. Mart. geht in Centralasien in die chinesische L. plicatula Bens. über; Prshewalskij sammelte eine Uebergangsform im See Kukunor. . 22. Die Gattung Benedietia kommt nur im Baykalsee vor. . 283. Bythinia Leachi Shepp. — ventricosa Gray — Troscheli Paasch = inflata Hans. — transsylvanica Bla. . 24. Ancylus striatus Q. et G. von Madeira und den Canaren steht unserem Ancylus Alwiatilis sehr nahe. Ausserdem existirt noch ein Ancylus fluwiatilis L. var. striatus Porro aus Südostfrankreich. . 25. Ancylus Baconi Bourg. von Japan steht dem Ancylus lacustris L. nahe; ebenso kommt ein ganz ähnlicher Aneylus (A. concentricus d’Orb.) in stehenden Wassern der Pampasküsten von Süd-Amerika vor. . 26. Limmaea Ribeirensis Reib. von den Capverden ist ganz gut als L. auricularia L. aufzufassen, ebenso L. Stuebeli Reib. als L. ovata Drap. . 27. Limnaea columella Say und L. modicella Say von Nord-Amerika sind mit L. peregra Müll. identisch. . 28. Limnaea humilis Say von Nord-Amerika ähnelt der Limnaea truncatula sehr, oder ist mit ihr identisch. 47* 368 Hermann Jordan. (p. 188) > > > pp Linmaea viatrix d’Orb. (Limnaeus viator), der L. truncatula Müll. äusserst nahe stehend, kommt in den La Plata-Staaten von der Küste bis zu 1900 Meter Höhe überall äusserst häufig vor. . 29. Limnaea elodes Say, L. reflewxa Say, L. distorta Rossm., L. exilis Say und L. umbrosa Say gehören sämmtlich in den Formenkreis der L. palustris Müll.; die Vielgestaltigkeit derselben macht sich also auch in Nord-Amerika geltend. SO. Physa elongata Say von Nord-Amerika gleicht vollkommen der typischen Ph. hypnorum L. 31. Ist Physa Canariensis Bourg. mit Ph. fontinalis L. identisch? . 32. Planorbis albus Müll. = P. hürsutus Gould von Nord-Amerika. P. arcticus Beck — P. albus Müll. P. Pfeifferi Strobel aus der Argentina (mit der Gebirgsvarietät var. Mendozanus Strobel) steht dem P. albus Müll. sehr nahe. . 38. Carychium exiguum Say von Nord-Amerika ist mit dem europäischen C. mi- nimum Müll. verwandt. Auch aus dem Amurlande hat man ein Carychium ange- geben. Es wird sich später zeigen, ob Zuziehung desselben zu ©. minimum richtig ist. Ich glaube nicht. Vielleicht war es gar kein Carychium. 34. Das Verzeichniss der Clausilien ist zusammengestellt nach: ©. Böttger, Syst. Verz. der lebenden Arten von Clausilia (Ber. d. Offenb. Ver. f. Naturk. 1878). 35. Die Gruppe Serrulina Mouss. ist sonst nur kaukasisch oder taurisch. 36. Die Gruppe Phaedusa H. et A. Adams ist sonst nur asiatischtropisch. 37. Baudon unterscheidet in einer Arbeit: Monographie des Succinees francaises (Journ. de Conch. 1877, pag. 128 flg.) eine grössere Anzahl von Arten der Gattung Succinea Drap., die aber nach der Beschaffenheit ihrer Kiefer in drei Gruppen zu vereinen sind, welche letztere alsdann mit den drei alten Arten $. putris L., 8. Pfeifferi Rossm. und $. oblonga Drap. identisch werden. Auch anderwärts sind in Europa neue Arten gemacht worden, aber sie werden sämmtlich kaum zu halten sein. Erst in Centralasien treten innerhalb unseres Gebietes neue Formtypen auf. . 38. Suceinea Groenlandica Beck — S$. putris L. S. campestris Say von Nord-Amerika — $. putris L. S. aeqwinoctialis d’Orb. (— Chiloensis Phil.), in Süd-Amerika südlich von 40° s. Br. vorkommend, ist eine unserer S$. putris L. vicarirende Art. 39. In unserem Gebiete giebt es nur eine Art, Dalea perversa L. Varietäten da- von sind z. B.: suecana West., in Gottland und Oeland; Rayiana Bourg., Dept. Aube und Karlskrona in Schweden; minor Scholtz, schlesische Gebirge; Deshayesiana Bourg., Frankreich, Schweiz, Nord-Italien; lucifuga (Leach) Bourg., England, Skandinavien, Deutschland; Pyrenaica Bourg., Pyrenäen; Fischeriana Bourg., am Monte Viso; Ma- derensis Bourg., auf Madeira u. s. w. Auf der südlichen Hemisphäre kommen vor: Balea (Tristania) Tristensis Leach, ventricosa Leach, peregrina Gould. >> Die Binnenmollusken etc. (p. 189) 369 . 40. Die Art P. laevigata Kokeil ist unsicher. Manche Autoren identifieiren sie mit: P. ventrosa Heynem., P. Moulinsiana Dup., P. Charpentieri Shuttlew.; andere nur mit der ersten derselben. Hier sind alle Angaben unter dem ersten Namen vereint. . 41. Conf. Reinhardt, Sitzungsber. Ges. natf. Freunde, Berlin 1880, pag. 12 u. pag. 44. 42. Torquilla nitida Anton und 7. Hassiaca Pfr. werden gar nicht mehr erwähnt, da man sich doch nichts mehr darunter vorstellen kann. . 483. Pupa microspora Lowe, nach Wollaston auf den Azoren, Madeira und den Canaren, ist nach Watson mit Pupa edentula Drap. (inornata Mich.) identisch. Nach Paiva ist es eine Varietät von letzterer und nach Wollaston eine sehr nahestehende Art. . 44. Pupa linearis Lowe = P. minutissima Hartm., nach Watson, aber nicht nach Wollaston. . 45. Pupa cristata E. v. Mart. aus Centralasien ist verwandt mit P. interrupta Reinh. aus Transkaukasien. . 46. Pupa umbilicata Drap. soll nach Karl Kreglinger (Syst. Verz. der in Deutsch- land lebenden Binnenmollusken 1870, p. 200) „im Rheinröhrig bei Knielingen un- weit Karlsruhe in zwei noch ziemlich frischen Exemplaren‘ gefunden worden sein. Wohl aus dem Kothe eines Vogels stammend? Pupa anconostoma Lowe ist nach Wollaston eine kleinere Varietät der typi- schen P. minutissima Hartm.; letztere komme neben jener Varietät nur auf Madeira vor. Watson hält beide für identisch. 47. Helix (Xerophila) candidula Stud. = thymorum v. Alt. = unifasciata Poir. — Iunulata Kıyn. .&8. Krynicki nennt aus der Umgegend von Odessa Helix thymorum v. Alten und H. lunulata Kryn. Nach Prof. E. v. Martens dürfte die H. thymorum (v. Alten) Kryn. (ebenso wie die skandinavische 4. Nilssoniana Beck) gleichbedeutend sein mit H. striata Müll., während man unter FH. lunulata Kryn. die Studer’sche und ebenfalls weit verbreitete Z. candidula wohl mit Recht vermuthen darf. 49. Helix lauta Lowe wird sehr verschieden aufgefasst. Wollaston zieht sie zu H. caperata Mont. und demnach käme letztere auch auf Madeira vor. Kobelt identi- fieirt sie im seinem „Katalog etc.“ mit H. submaritima Desm. aus Alsier. 50. Helix lineata Oliv. —= H. maritima Drap. — simulata W. et Ben. = (ana- riensis Shuttlew. + herbicola Shuttlew. 51. Helix pomatia L. aus dem botanischen Garten von Christiania war wohl nur temporäre Ansiedelung in Folge einer Einschleppung. .52. Helix aspersa Müll. ist schon in vielen Gegenden durch den menschlichen Ver- kehr verbreitet worden, so in Brasilien, Cayenne, auf Cuba; auf der südlichen Ost- küste von Nord-Amerika, in der Schweiz, im Schlossgarten zu Merseburg, in Sachsen und bei Homburg im Nassauischen; und auch auf St. Helena. 370 Hermann Jordan. (p. 190) A.53. Helix Austriaca Mühlf. wurde von Dohrn i. J. 1855 in seinem Garten bei Höckendorf in Pommern ausgesetzt. Die Schnecken pflanzen sich fort, haben aber ihre Gehäuseform in auffallender Weise verflacht, dadurch sich der 7. nemoralkis L. nähernd. A.54. Helix nemoralis L. wurde von Binney i. J. 1857 in Massachusets eingeführt und gedeiht ausserordentlich gut, ohne etwas in ihrer Lebensweise oder in ihrem Aussehen geändert zu haben. A.55. Helix sylvatica Drap. wird von Herklots (Weekdieren van Nederland, Harlem 1862) aus Holland angeführt, und man ersieht aus der gegebenen Abbildung, dass die richtige HZ. sylvatica Drap. gemeint ist. Es ist nur die Frage, ‚ob dieselbe dort für immer sich angesiedelt hat, oder ob der Fund vielleicht nur einer kleinen Colonie entstammte, welche nach einiger Zeit wieder verschwindet. A. 56. Helix arbustorum L. hat mehrere Verwandte in Californien, die Gruppe der H. Californiensis Lea. Ein Mittelglied bildet H. Kiangsinensis E. v. Mart. aus dem östlichen China. A. 57. Helix carthusianella Drap. (— carthusiana Müll.) giebt Scholtz (Schlesiens Land- und Süsswasser-Mollusken, Breslau 1843, Supplement 1853) „aus der Gegend von Gnadenfrei“ an. Ich möchte mir diesen höchst unwahrscheinlichen Fund als Helix granulata Ald. erklären, nachdem ich Exemplare dieser Schnecke im Berliner Zoolo- gischen Museum gesehen habe. Dieselben hatte Rohrmann in Schwierse bei Oels in Schlesien gesammelt; ihre weissliche Farbe und einigermaassen plattgedrückte Gehäuse- form sowie bedeutende Grösse erinnern etwas an H. carthusiana (conf. A. 60). A.58. Helix sericea Drap. wurde von Jachno (Fluss- und Land-Conchylien Galiziens, Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Jahrg. 1870) „von den Krakauer Viehweiden, sehr häufig am Weichselufer“ angegeben. Die Beschaffenheit des Fundortes liess mich sofort auf H. rubiginosa (Z.) A. Schm. schliessen, welche Vermuthung durch zwei im Berliner Zoologischen Museum befindliche und von Professor v. Martens als H. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. bestimmte Exemplare bestätigt wurde. H. sericea Drap. findet sich nämlich nur im Gebirge, H. rubiginosa nur in der Ebene. Erstere hat einen mehr südwestlichen, letztere einen mehr nordöstlichen Verbreitungsbezirk. Die aus Dänemark und Schweden angegebene H. sericea hat sich ebenfalls als etwas Anderes, als H. liberta Westerl. herausgestellt, und die aus der norddeutschen Tiefebene angeführte 4. sericea ist eben nichts Anderes, als H. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. A.59. Helix rufescens Penn. einschliesslich Helix coelata Stud., H. montana Stud., H. circinata Stud. A. 60. Helix granulata Ald. Englische Exemplare der Helix granulata Alder, von Jeffreys stammend und im Berliner Zoologischen Museum befindlich, sind gross, weisslich, mit einer kurzen, weichen, silberglänzenden Behaarung bedeckt, welche letztere natürlich auch abgestossen sein kann. Genau so sehen die in A. 57 ange- führten, von Rohrmann in Schlesien gesammelten Exemplare aus und A. Schmidt (in PP PP» Die Binnenmollusken etc. (p. 191) 37l „Beiträge zur Malakologie“, Zeitschr. f. d. ges. Naturw. 1856, VIII, und „über die Pfeile einiger Helix-Arten“ in Zeitschr. f. Malak. VII, 1850) spricht von „Blendlingen von H. sericea, von dem Zobtenberge in Schlesien und von der Wehlener Ruine in der sächsischen Schweiz, welche constant auftreten und darum als Varietät anzusehen sind.“ Ausserdem führt Reinhardt (Molluskenfauna der Sudeten, Archiv f. Naturg. Jahrg. XL, Bd. 1) H. granulata Ald. aus dem mährischen Gesenke auf, bei welcher Angabe er auf den gleichen Fund von Rohrmann aus der schlesischen Ebene hin- weist. S. Olessin (in Deutsche Exe.-Moll.-Fauna p. 111) identificirt HZ. granulata Ald. mit H. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm., ein Verfahren, welchem ich nicht zustimmen möchte. Vielmehr glaube ich hier mit Recht drei Arten unterschieden zu haben: 1) Helix sericea Drap., Südwesteuropa: Algier, Spanien und Portugal, Frank- reich, Südengland (?), Italien, Alpenkette, Süddeutschland und in den Ländern am mittleren und oberen Rhein. 2) H. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm., Nordosteuropa: Nordwest- und nordost- deutsche Tiefebene, Skandinavien, Russland, Siebenbürgen, Galizien — mit einer vicarirenden Art: H. Stuxbergi Westerl. im nördlichen und nordöstlichen Asien. 3) H. granulata Ald., in der Form mehr an letztere, als an erstere anschliessend, bisher bekannt aus Grossbritannien, Böhmen, Sachsen und Schlesien, mit einem Ver- breitungsbezirk also, der gleichsam zwischen denen der vorigen beiden mitteninne liegt. . 61. Arion melanocephalus F. B. soll nach neueren Autoren nur ein Jugendzustand von Arion empiricorum Fer. sein. Es ist die Frage, ob es der richtige A. melano- cephalus F. B. war, welcher zu jenen Züchtungsversuchen verwendet wurde. Ich kann nur versichern, dass ich im Jahre 1878 in der Oberlausitz gesammelte Exem- plare bis zu ziemlicher Grösse in einem Behälter heranwachsen sah, ohne dass sie das Ansehen eines A. melanocephalus verloren hätten. .62. Der Umstand, dass noch nicht von allen Autoren der Unterschied zwischen Limax cinereus Lister und L. cinereo-niger Wolff beachtet ist, wird Manches von den gemachten Angaben unsicher erscheinen lassen. . 68. In Nord-Amerika ist eine vicarirende Art einheimisch, der Limax campestris Say. .64. Die Arten von Kaleniezenko sind kaum mehr zu erklären. Ich setzte sie hier- her, aber ohne Nummer. Sie stammen sämmtlich aus Südrussland. . 65. Hyalina pura Alder —= lenticularis Held — viridula Mke. —= electrina Gould. H. radiatula Alder — Hammonis Ström = striatula Gray = nitidosa Fer. — petronella Charp. — exigua Stimpson (?). H. petronella Gharp. ist eine nordische Form der Schnecke mit hellem Mundsaum. Beide Arten werden noch nicht von allen Autoren scharf auseinandergehalten. . 66. Hyalina subterranea (Bourg.) Reinh. = H. crystallina (Müll.) Cless. . 67. Hyalina erystallina (Müll.) Renh. = H. contracta Westerl. . 68. Hyalina diaphana Stud. — hyalina Fer. = contorta Held —= vwitrea Bla. 372 Hermann Jordan. Die Binnenmollusken ete. (p. 192) A.69. Vitrina pellucida Müll. (nee Drap.) — Angelicae Beck —= limpida Gould — exilis Morelet. Die V. exilis Morel. aus Kamschatka zeigt die Spur eines Nabelritzes. A.7O. Vitrina Draparnaldi C. Pfr. (= elliptica Brown —= major C. Pfr.) fand ich im Jahre 1877 zwischen dem Wallfahrtsort Mariaschnee und dem Wölfelsfall in der Grafschaft Glatz in Schlesien. Schlussbemerkung. In den vorstehenden Tabellen ist nur die „germanische Region“ in ausführlicher Weise behandelt. Bei anderen Ländern ist bei der Eintheilung weniger auf ihre eigenen Formen Rücksicht genommen worden, als vielmehr darauf, ob sie sich in Bezug auf solche Molluskenarten wesentlich unterscheiden, die aus der germanischen Region ein- gewandert sind, oder, wenn man will, die sie mit letzterer gemein haben. Sonst dürfte man z. B. niemals „Algier und Marokko“ oder .‚Sicilien und südliches Italien“ u. s. w. in eine Rubrik bringen. Die „centralasiatische Region“ ist noch zu wenig erforscht, als dass man hier genauere Unterscheidungen vornehmen könnte. Hoffentlich bringen neue Sammlungen des Oberst Prshewalskij bald neue Daten. Von den kaukasischen Schnecken sind nur solche berücksichtigt worden, welche auch in den nördlichen Kaukasusländern, möglicherweise also auch in Süd- russland vorkommen. Sonst sind die mehr an die „Mittelmeerregion“ anschliessenden balkanischen und kaukasischen Gebirge, ebenso wie der Himalaya, unberücksichtigt geblieben. Varietäten sind nur dann in der Tabelle besonders behandelt, wenn ihnen ein eigener Verbreitungsbezirk zukommt, der nicht mit demjenigen der typischen Artform identisch ist. EEE TELTTETTTTEET T TT Die Binmenmollusken etc. (p. 193) Alphabetisches Artenverzeichniss Acanthinula s. Helix ... | oedogyra perpusilla ....... poltamen ae nee: SINISEE ee | spectabilis......... trigonostoma ..... Acusta s. Helix ..... Alinda s. Clausilia ... . Alopia s. Clausilia .. . Amalia s. Limax . Amnicola ........ anatina brevicula conovulap a man. globulusrr seen. macrostoma. ..... Amphipeplea ...... pallida Slutmosan an... TDYOLUTEER SE el: Ancylus fluviatilis lACUSULISEE Rare. | Sandbergeri...... | Sibirieus Troscheli mit laufender Nummer der Tabelle. Noya Acta XLV. Nr. 4. , 188—196 190 189 195 191 193 | 196 194 188 192 629—630 326— 328 376—390 676—680 149—155 149 154 150 155 151 153 231 — 232 232 231 211—215 | 211 -215 212 213 214 | 626—628 Anodonta complanata....... varabılısı 2.2. Aplexa s. Physa ATIONE ....2 2002 0 albusare kr ee alpicola s. fuscus. brunneus empiricorum ..... fuscatus s. fuscus. Tuseus Krynickut. melanocephalus. ... . | Olyaceuspr er subfuscus s. empiricor. Arionta s. Helix. .... Azeca oo ooo dag con penversanse Ar. Bathyomphalus s. Plan- orbis Baykalia. ........ | Angarensis CALIDaL a costata Duthiersi Florü Der Er er De er SSILIUNE | 373 233 648 —655 650 654 648 653 655 649 651 652 525 —926 460—461 391 391 98 374 Baykalia Godlewskyi. . oviformis Stiedae turriformis Wresniowskü fraslıse | limnaeoides Buliminus albiplicatus albolimbatus assımlis. . „nu... Baudoni bicallosus Days. eremita Galiciensis Hohenackeri intumescens lunatica s. seductilis. macroceramiformis.. . microstomus microtragus miser MONntanus as aaa: Mupiniensis niso s. seductilis. obscurus quadridens retrodens reversalis seductilis segregatus Sogdianus Tauricus Tournefort trıdens. . 1anus Hermann Jordan. (p. 194) | Io 00,0 0.00 89 91 88 95 97 157—159 157 159 158 462 —489 488 468 474 479 467 478 482 487 464 486 471 481 470 469 476 475 480 473 462 Buliminus Varnensis Bulinus s. Physa .... Bythinia......... Eichwaldi Hypanica Leachi. ... , Majewskyi. ...... Mansurica ...... Proxuma similis Troscheli s. Leachi. ventricosa s. Leachi. Caecilianella acicula Calyculina s. Cyclas .. Camena s. Helix ..... Campylaea s. Helix... Carmigera s. Clausilia . Carthusiana s. Helix . . Carychium minimum Matze ka Charadrobia s. Pupa . . Chilotrema s. Helix Chondrula s. Buliminus Cionella collina s. lubrica. columna s. Jubrica. Nouletiana subeylindrica slubrica. | Glausilia. ........ | 484 234—237 175—183 181 | 279280 279 280 60—64 631—633 528—561 348 564—566 268 268 265 —267 265 267 266 429 527 462—472 459—461 459 460 461 288 — 390 Clausilia accedens . .. . alboguttulata s. Itala. angustata ....... approximans ..... asphaltina. ...... badia s. mucida. banaticar 2 2... basileensis s. lineolata. Denen bidentata s. nigricans. Bielzi bilabiata s. marginata. Dipleatap re Bogatensis ...... IBohemieap 2 2 Bosnensis ....... Carpathica s.plicatula. cerata s. Parreyssi. encan ne: commutata ...... eoneilansı "2... . eonjuncta ....... | eorynodes....... | costuhfera. ...... CRTCIAtaN ar lans. dubia GH AchetH LE ERROR! elegans ERINNARR SS. ae ae | Die Binnenmollusken etc. (p. 195) 361 345 379 312 292 360 307 359 310 329 348 Clausilia filograna .... Hımbriatae eallmaen. sıbbulagr na gibbulosa ....... el je ie. ie) ya, lerler ie jugularis laminata vida. ne ana er masnilabris...... marsmatarı 2 le: MarisimBarn er nok | melanostoma ..... Meschendoerferi mucıda nigricans OLTIAA orthostoma ...... | pagana Pancici Pamreyssie. 2.0 .h parvulapas er Pauli phalerata s. fimbriata. pirostoma . ...... plicata 376 Clausilia plicatula ... . | plumheagese re. | pPomatiası! » 2 2.2... procera pumila pysmaeal 22. 291: | Rablensis s. Schmidti. | regalise een sul | Rolphi 2. 2.2. Rossmaessleri rugicollis TUE0sa.. 22. | saturata s. fimbriata. | Sehmidti 0. 2.2) | sejunclapy Sara | serrata Silesiacan a2 2: | similis s. biplicata. soctalsya strammicollis ..... SYRIEN SUCCNea a tenuilabris Tettelbachiana ..... . | Tibetiana transıens tumida turgida ungulatay a... 2... VAManSı 2 2 a en] Clausiliastra s. Clausilia. Conulus s. Hyalina ... . Coretus s. Planorbis .. | Hermann Jordan. (p. 196) 301 382 389 331 306 304 380 295 352 320 ı 8309 314 305 ı 340 | 369 336 334 351 8 382 293 345 347 311 341 375 | 294 (10332 I ei I 80337 | .| 316 | 296 | 344 | 363—375 (687 | 240—241 plieataus 0: sent: Oydlass 4... 0.02 2. | Brochonianum ....| calyeulataı 2... COrNEAR. le SEE Orepin ee Dickne ar Draparnaldi s. ovalis. duplieata ....... Gahtzne lacustris s. ovalis. lacustris s. calyculata. Levinodis nitida ovalisııa user rıvicola Rykholti........ Scaldiana 0.6 0.0.0000 Cyclostoma costulatum ...... | elegans pygmaeum suleatumg na Cylindrus s. Pupa GYLENaN. a fluminalıs Anm ae Cyrenastrum s. Cyclas . Daudebardia brevipes 2.2.22. Hassiaca eh el ketle ke Dr Eee Der BE Er er er | 700-709 | 4764 53 63 60 I..49 | 64 1-57 59 50 54 58 55 56 48 61 52 | 47 62 51 207—210 209 207 208 210 458 65—66 65 Daudebardia Heldi . . . Langi TAEN R transsylvanica Delima s. Clausilia ... . Dilataria s. Clausilia . . Dipsas s. Cristaria. Dreissena ....-.... Baspıany. nalen: : polymorpha...... rostrıformis . 2.2... Euhyalima s. Hyalina. . Eulimax s. Limax Eulota s. Helix Fruticicola s. Helix. . . Frutico-Campylaea sSaHelixi. en... 2. Fusulus s. Clausilia. . . Geomalacus....... maculosusar se cl. Gonostoma s. Helix. . . Gulnaria s. Limnaea .. Gyraulus s. Planorbis . Gyorbis s. Planorbis .. Heise... | achates s. foetens. acmleatarn . ...... | KEINEN. aaa | adela s. tenuilabris. | aethiops „2... | INIDHONSL .. . 2. 21. alpnapen re. 20: | arbusticola ...... | arbustorum ...... | ArCASADaR | ASBELSAIE Ce te | atrolabiata Austriaca Balearica Die Binnenmollusken etc. (p. 197) > Ge) AISIaı ww DD mw ww » = | 349355 . | 342—347 \ 688—699 658—675 , 971—581 564—608 613—621 217— 228 252 — 259 248— 250 490—636 Helix Banatica ..... Becasis bieallosap Pr bidenspee ae 0: Bielzi Boscae Bosnensis s. Pouzolzı. Buchi candieans ....... candılular wg ENDETE oo € caperata . ...... Carascalensis ...... Carpathica ...... carthusiana...... carthusianella cayımarpo 2.2.2... chamaeleon s. phalerata. Charpentieri ...... Catan ae cingulata eingulella . ... . .. Cobresiana Companyoni CONSIEICL A Goreyrensise 2 | COTNEA.. N N nee IR ER costata costulata s. striata. erenimarg0, . 2... depilatap Sa Derbentma ...... diodontape Dobrudschae s. candicans. Dschulfensis 90010 °%0 duplocincta ! oa! 518 632 378 Helix edentula Bichwaldi........ ericetorum fasciolata s. intersecta. | fausunapgeer a: | Heburiana. 2 r.en. | Fedtschenkoi ..... Slacialise globula granulata ....... hispida hortensiser ee Incammatag Inopinatalı nu. instabllis ....... intermedia ......| intersecta. . ...... intersecta .......| Kleciachi ....... | Kollari | Krynickuen. ar... Ladacensis Lefeburiana s. Feburiana. | leucozona ....... | lineata lunulata s. candidula. | Inmida mer nr. Hermann Jordan. 00 0 oo]! 607 563 498 948 959 503 992 937 971 604 540 566 600 954 585 523 569 561 497 530 492 584 945 551 500 623 626 527 506 582 993 "567 509 587 (p. 198) Helix lutescens ..... Maacki Moellendorfi nemoralis ....... Nordenskioeldi ..... . | nubigena . ...... obtusalse ae obvia s. candicans. obvolutafenı man occidentalis ....... Kamera personata ....... phaeozona........ phaleratan nn 2: | Pietruskyana ..... Pisanalae du an planospira plebeja plectotropis........ | plieatiise u... 2 pomatia........ Bouzelai” . ...... Tresen pulchella 2)... .. Dygenaica Quimperiana ..... Ransana nr Kavereea Aa vayadal revelata s. oceidentalis. rhytiphora ...... Rossmaessleri...... rubiginosa....... rufescens rutispira a ao: rugosiuseula.... ... 514 Die Binnenmollusken ete. (p. 199) 379 Helix Rupelli...... Kal We 580 Hyalina Blauneri | Sadleriana ...... age 553 s. Draparnaldi. Schmid ae... ee 543 cellamsaın LH N. | eniediin HIN A098, Schenke... Wen 572 Glamadnacı cal HLLEE ZA RBANN 690 SOC KIM ni | een ale. 630 contorta s. diaphana. SEIMENOWIE EN le 575 contortulanı a 2 706 SEHEN "dus gen Dre nr 532 contracta SEHICRDI ae leisen: 589 s. crystallina. spirula s. candicans. erystallına en u 708 SteRompRalar a al an .. 560 diaphanas se IE MR Pia 709 Stolezkanamn sa 505 Draparnaldi...... ER 696 STEHEN A SRERITENG 496 Dulbrueiloes ee ee | 701 Smeella. 2.0... I 579 electrina s. pura. | | Syusperei Nee 602 extayatarı u. el. ea 02 submaritima s. lauta. | exigua s. radiatula, SUITE Sa Nestle | 599 Kulyarı 3 Le 687 subpersonata ..... .. | a seh 612 elabraieı Karen a. 699 subsimilis ....... Io ale a 636 Hammoniss.radiatula. See A Bl Ede 524 hiuleaser a ann N | ..698 INAURICaDE ee eg 517 hyalina s. diaphana. Penmlabes en... | 625 Jiekehi a U Narbionialzd), | ..704 Iuhettcamm a nr eine. | ..,635 lenticularis s. pura. | wwanssylyaniea ala. | 608 Malnowskyifeng lc: I 0 REWeEh A en AN 1 614 margaritaceas.cellaria ÜIZON | Si a 531 DILENS) N. ne | en] 694 UTNOLOS ARE NEN. | 594 nitida s. Zonitoides. . |. ..... | 686 vartabllise.t 2.3. | elek | 507 nitidosa s. radiatula. | OSB Era kdeye a Bahk | 597 nibrdulan a m a ee | 693 VITBAtae RR ii \ielerenede: gr) 508 obscurata | ee ln. N En s. Draparnaldi. ZeleWonE ee. ee I petronellay rar Rn 689 eslerie nn... 2... I | 529 Pilatica s. clara. a | tr ae 2.557 Püranerıh a2 REN 688 Herllaes: Glausiha: . 1. leise 356—362 Tadtatılan ar N 689 Hippeutis s. Planorbis . ...... | 260—262 Rigiaca s. clara. ee... | XLIX | 687-710 striatula s. radiatula. Andreaei ....... RR I 207 subearmataı.. ou... 2% 703 ala a 9 suhmımatan a 702 | | subkerranen. ae a 700 350 Hyalina transsylvanica . viridula s. pura. vitrea s. diaphana. Hydrobia acuta s. ventrosa. Aponensis s. thermalıs. Ballhieage se. COnOId ea: dechnata 2...... Deshayesiana ........ gagathmella...... Martensiana. ..... ulvae ventrosa. ....... | Idyla s. Clausilia ..... Incillaria s. Philomycus. | Isidora s. Physa..... Isthmia s. Pupa..... Laminifera s. Clausiia . . . .... Levantina s. Helix... Email: agrestis alprmus re AnbOLUme brunneus s. laevis. Budapestensis...... . | CAT AUS ER einctus s. tenellus. einereus einereo-niger coerulans s. Schwabi. CEStaLUSER AR Dome Dymezeviezem Engadinensis Fedtschenkoi Dagalese un SE er se ke Keen Hermann Jordan. (p. 200) XIV m m 705 101—110 102 106 105 108 104 109 110 107 103 101 316—321 238 —239 410—418 288 518 658 —685 670 659 673 677 676 660 658 675 664 675 665 671 680 Limnaea Limax graclis....... Heyden hyperboreus...... laevis melanocephalus. . . . | minutus' montanus Schwabi tenellus ........! transsylvanieus .. . . unicolor variegatus....... ampla s. auricularia. | Anderssoniana . ... aurieularia ...... Baltmeaı 03 | corvus s. palustris. Davadıaa ne... Defilippii elongata s. glabra. fusca s. palustris. involuta s. Amphipeplea. Kamschatieus s. ovata. Karpinskyis. stagnalis. ovata peregra Silesiaca s. palustris. stagnalis 0.000 0.0 00 667 662 668 216—230 227 217 220 225 218 230 219 228 221 222 229 224 216 < Die Binnenmollusken etc. (p. 201) 381 Limnaea suceinea....|...... | 0223 Neritina Danubialis .. | IBAN, 70 run entlang 1725226 Huygaılispr a 67 tumida s, auricularia, | halophla ar rer. | Ne 68 vulgaris s. lagotis. | | Prevostiana ...... | DRS URN 69 Limnophysa s. Limnaea. | ...... ı 229 —230 Suragulata ea Can a ee 71 Limnus s. Limnaea ... | NEN BE 216 transyersaliser na A: 72 Lithoelyphus ...... I DEXTT 81—87 Orcula s. Pupa ..... ER er | 435-440 Despiare el See IDar.37 Paludina s. Viviparus. fluminensis ...... IN SL. 83 Paludinella....... | os TUSCUS BE a N N 54 abbreviata. ....... 0 Eee 134 BANColdesgen..... el 20... 81 acicula.... 2.0 0.0. N 114 Prasinuspeg IR NA 85 AStleElg | ae B 117 Pygmaeusı,...... ee 83 Mustmacan ne ul ee 124 pyramidatus ..... IM en: | 8b biearnatap I 144 Macularia s. Helix... .|...... 519 bulimoidea ...... NR, 136 Macrochlamys ..... | L 711—712 Cebennensis..... ... IDEE ONE | 141 SOSHana a ct 711 compressa....... DR. are I. 110) uranica DEN. 712 eyelolabEse 037: RN NE | 120 Margaritana....... ll 5-6 eylindriea ....... DS En Dahuncanwere Re 6 Herzusnan u. IN | 140 marsanititer ass... | 5 ıbbauın a Le a I na Marpessa s. Clausiliastra. | | Heyden. 2... een 125 Mastula s. Pupa I UNE 455— 457 Hungazıcan u. 2.2, lee eo 147 Melanian en... 221: XI 77—80 TBachemerg 2 27: a a 137 EN 73 latanı. A „eeaypane ea: 139 ASTTTRTEN sv maroımatarn 2... RES > Holland. an 77 ninubissumagg ee 138 pawulag. a 2 2er: ER en 79 Monlinsi nur A AR 128 Melanopsis ....... | X | 73-76 Natolical. We lea 132 acleulanıs . wur... EN 73 OPACa N er 121 EISpee lin ,. 74 Barreyssun.nauuee lee | ee 131 Barteyssil.a. 2 2.2): IE EN 76 pelluedager ae: I 113 ermell, oera ee Re 75 bernisie a4. 0 ale ER 133 Mesomphix s. Hyalina . ...... 710 Euerkhauenve u 112 Moitessieria........ I DSV 156 PULa a RE 148 Simonkneas ade Ihe een | 156 Quenstedti 2. 22 sg: 111 Monacha s. Helix... . | LEN, 567—570 Reyniesil... pa 118 Napaeus s. Buliminäus . ...... , 473—481 TÜLESCENSU. 130 Neid...» I Ge Bazasiliel. 126 382 Paludinella Schmidti . TURKS ee valvataeformis VI NE Paludinella s. str... ..... Parmacella Cronkheiti Hocculuspe pauper rotundata ruderata rupestris SO Iay Petasia s. Helix... .. | Phaedusa s. Clausilia. . Philomyeus....... | bilmeatusee ANETTE oo CONtOLLA Forskäli s. subopaca. hypnorzume nn. SIDIeaM al. Suhopacae Pirostoma s. Clausilia . Bisıhumsraaı nur Hermann Jordan. 119 123 122 146 115 145 Mo 116-148 | aa a 728 | 657— 646 645 641 642 | 646 640 | 658 639 643 637 644 609—610 341 656 656 233— 239 234 237 238 235 233 236 239 289— 315 18—46 4l 18 (p. 202) Pisidium appressum .. arcaeforme s. milium. boreale, Sl cn. Bourguignatianum . . casertanum ...... Golbeauberger ar conicum s. supinum. globulare ....... Henslowianum .... intermedium ..... TEN, 0.0 00 80 00 mucronatum ..... ntdume Nordenskioeldi ..... obliquatum ....... obtusale........ Oyauumeg ee palidum. nn a2 2r. pileus pulchellum pusillum ....... Tiyulatrege ar sphaerüforme . ... . . subtruneatum. . ... Supinum a: Turanicum albusse Auto eNe on oo aaa 000000 som oo centrogyratus...... ee Olessiniepse complanatus s. margi- natus u. fontanus, 44 Planorbis contortus . . COLTOU SEE ne. eristatus s. nautileus, Dazuri s. spirorbis. deformispermarn a rs. | devians s, deformis. discus s. vortex, dispar s. contortus. distinguendus s. Clessini. Draparnaldi s. deformis. TontanuSsye glaber s. laevis. Goesi s. vortex. Gredleri s. albus. hirsutus s. albus. infraliratus ..... imbrieatuse ou... laeyisberr, u... leucostoma s. rotundatus. limophilus. ...... | marginatus nautileus septemgyratus SPITORDISE, 2 3... subangulatus Tibetanus VORLESEN | Plectotropis s. Helix . . Pomatia s. Helix .... Pomatias Br ANSIANUM AN | cinerascens crassilabrum . .... re | 812 — 517 Die Binmenmollusken etc. 251 240 1} [> w [7 er} [89] 245 | 654— 636 \ 197—206 206 202 203 (p- 203) Pomatias Croaticum . . elesanse Henericae s. patulum. | Heydenwe sn rer: Nouleti 0 00.0.0000 patulumpess septemspirale........ tesselatum s. septemspirale. Pseudalinda s. Clausilia. Punctum 0 0.0.000 alpestris s. Shuttleworthiana. alpicola Anglica angustior s. Venetzi. avena bifilaris s. doliolum. biplicata a | borealıs s. Shuttleworthiana. Braune se Charpentieri s. laevigata. clausilioides s. Pyrenaearia. Glaustealistne | clavella columella s. edentula. conica 383 201 199 198 204 203 205 200 197 333 — 396 647 647 392—458 452 424 429 409 396 441 432 412 416 435 415 354 Pupa cnistata ...... | eylindracea s. umbilicata. eylngzica a ee | dilueida s. Semproni. dolhiolum dolium Dupuyi edentnlane le goniostoma s. megacheilos. EM Loco nca. sulanis a nn nr | Halleriana.......| Heldi s. pygmaea. | Hoppei s. arctica. inermis Kokeili laemigatan 2... Dar Baar ar er ee komm 5500080: | Billyeborgi. ...... Massotiana ...... megacheilos...... minutissima ...... | monodon s. striata. Moguimiana ...... ınultidentata s, varıabilıs. muscorum....... Numidica s, Anglica. OD EUSa N | otostoma Oyordea a a pagodula Partioti Hermann Jordan. (p. 204) Pupa Penchinatiana .. | polyodon........ | pusllapee ee pygmaea Pyrenaearia...... ringens Jeffr. s. Anglica. ringens Mich... .. . . Ronnebyensis ...... Rossmaessleri. .... .. Salurnensis secale Semproni Shuttleworthiana.. . . | Sterri Tirolensis s. arctica. triplicata truncatella Venetzi ventrosa s. laevigata. Pupilla s. Pupa..... Pupula s. Acme. Scopelophila s. Pupa . Segmentina s. Planorbis Serrulina s. Clausilia. . Sphaerium s. Cyclas . . Sphyradıum s. Pupa .. Strigillaria s. Clausilia . .| 00.0.0 oo Der Br Eee 421—428 419420 | 263264 | 339340 | 48-59 | 430—434 | 322325 sum elta tel ta nrelteilteine Martensiana s. Altaica. | oblonga Pfeifferi putris turgida Tachea s. Helix... .. | Testacella bisuleata Burdigalensis Companyoni hahetdeae 2 a Maugei Torquilla s. Pupa.... . Trichia s. Helix. .... Triodopsis s. Helix... . Tropidiscus s. Planorbis |... ... . Uncinaria s. Clausilia. . --. . -. ater s. crassus, batavus s. crassus. complanatus ..... ERASSUSU na. Grayanusa ana. litoralis Monsolicus Moguimianus ..... pictozum nn. rhomboideuss.litoralis | buntdus Vallonia s. Helix .... Valvata AlCHan N. au; | alpestris antiqua contorta s. antiqua. | IV Binnenmollusken etc. (p. 205) | | | ! 281— 287 286 232 287 283 520— 524 735— 139 | 441457 | 582-599 611-612 | 242247 | 329-332 Non oo od 7—14 11 | 622— 625 | 160—174 167 161 160 Valvata cristata depressa erythropomatia fluviatilis Grubi piscina) Schmid Sibirica spelaea Stoliczkana Vertigo s. Vitrella s. Paludinella ....... | 713— 726 Vitrina . Charpentieri diaphana Drapamaldi...... IRRE. elongata exilis s glaciali Heynemanni . pellucida. Pe Er Er TE Er er TEREHLNMRT | EI. SUNG RN NEE | Pupa Ss oo 00 DB 0 | TIusaticanı a EDER NA major nivalis s. Charpentieri. pellucida | plicosa Pyrenaica rugulosa Servainiana Viviparus fasciatus s. annularıs. | Okaensis s. fasciatus. praerosus Ussuriensis verus 165 392 —409 111—115 716 723 122 187 184 386 Hermann Jordan. (p. 206) Zebrina s. Buliminus. |482—489 |...... Zospeum amoenum... | RE ES | 7enobiaus@ Heli ll 600 —608 bidentatum .... .. BEER ARE, | Zone XLVII | 681— 685 Krauentelde na Re ACIES re ae a | 685 lan Woooonse | ee Garniolcuspes ee | 683 obesum a... 2 er COmpreSSUsgeEgE re 684 reticulatum .... .... | ERBE: Groabicuse er | 682 Schaufussi. . -.... [KeERE vertichlussn er 2. Ser | 681 Selmnidbigg A Zonitoides......-. | XLVI | 686 spelaeumln 2 mr | NE | TAU SE ee | | 686 ZuapsA@ionelleyaeı 2 Dee: Zospeum....2.22... | XXXII | 269—278 | alpestre. a. nr. ee | 272 | Tafel- Erklärungen. ana ounlanıe 5 Hermann Jordan. (p. 208) Tafel 1. (VI. Fig. 1. Unio crassus Retz., var. ater Nilss., aus der „kalten Briesnitz“, einem Zuflusse des Bober bei Naumburg. Das Flüsschen hat eine sehr starke Strömung, weshalb das Hinterende der Muschel ziemlich scharf nach unten gebogen ist. Figg. 2—7. Nebeneinanderstellung von immer je einem Exemplar Unio tumidus Retz. Oo 55° Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. und Unio pietorum L. von einem und demselben Fundorte, um die durch die localen Einflüsse hervorgebrachte Aehnlichkeit der Conturenentwickelung zu verdeutlichen. ; Dee muncles\ aus der „kalten Briesnitz“, vergl. Fig. 1. . U. pictorum | Unio tumidus I ! aus dem Schlachtensee bei Potsdam. U. pictorum . Unio tumidus RPASTNEL aus dem Dammschen See bei Stettin. aouP wm» . Ü. pictorum Novadecta Acad. (0.1.0.6. Nat. CurVol.XIV. Tab. VI. H.Jordan del. Inh Anstw JB Bach Leipzig, H. Jordan: Binnenmollusken. Taf. 1. > Binnenmollusken etc. (p. : Nora Acta Ich) A, 390 Hermann Jordan. (p. 210) Tafel 2. (VIL) Fig. 1. Unio pictorum L. var. platyrhynchus Rossm., nach einem im Berliner zoologi- schen Museum befindlichen Exemplar aus dem Wörthsee bei Klagenfurt. a) Aussenseite der Muschel, von links. b) 1 Profil der Schlosszähne a Klappe. [0 \ der rechten | d) Muschel, von oben gesehen. Fig. 2. Oberer Theil eines Unio crassus Retz. var. ater Nilss., mit starker Wirbeleorro- sion — in 2 linear. Fig. 3. Zum Vergleich damit ein Stück aus dem Kalkbewurf von der oberen Kante eines Wettergiebels an einem alten Hause in Dobritsch bei Naumburg am Bober — in !/& linear. Aehnliches findet man an Sandsteinfelsen. Nova Acta Acad. C.1.C.@ Nat. Cur. Vol.XIV H.Jümdan de Lith.Ansty.J.&Bach, Leipzig. H.Jordan: Binnenmollusken. Taf 2. nmollusken etc x? f GAR ETT ERTL ERS iii Babula, BER Re EI ra Kr Rn } euer! 3% j 392 Hermann Jordan. (p. 212) Tafel 3. (VILL) Fig. 1. Unio pietorum L., in typischer Form aus der Neisse bei Görlitz, Oberlausitz. Als Flussform ist die Muschel langgestreckt, wenig aufgeblasen, vorn dicker “als hinten. a) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. c) Innere Ansicht der linken Schalenklappe. Wie bei den meisten Stücken von U. pietorum ist das Perlmutter strahlig, die hinteren Muskel- eindrücke sind wenig sichtbar. d) Muschel von vorn. Fig. 2. Schlosszähne der vorigen Muschel, im Profil von innen her gesehen. 28 1) vorne: \ Hauptzahn | > Aunone der linken Klappe. 3) innere | geitenlamelle 4) äussere | b: 1) hinterer | 2) vorderer | 3) Seitenlamelle Der hintere Hauptzahn der linken und der vordere Hauptzahn der rechten Klappe sind rudimentär. Fig. 3. Unio pietorum L., in typischer Form aus dem Schlachtensee bei Berlin. Als Seeform ist die Muschel stark aufgeblasen mit voll zugerundeten Wirbeln. Fig. 1 und Fig. 3 zeigen das „schnabelförmig“ nach oben empor- gekrümmte Hinterende des die mit Sandgrund versehenen, ruhigen Gewässer bewohnenden typischen Unio pictorum. Hauptzahn der rechten Schalenklappe. Fig. 3, a: Muschel von aussen links. b: Muschel von oben. ce: Muschel von vorn. Nova Acta Acad.C1.0.@ Nat. Cur.Vol.IIV. Tab. VII. H.Jordan del Lith. Anst.v.J.&.Bach, Leipzig. H. Jordan: Binnenmollusken. Iaf‘3. Mi Head kt r mnenmolhlsken, eicı -(p.2 Tabula IV. e hi f % m \ = SFR ne 2 394 Hermann Jordan. (p. 214) Tafel 4. (IX.) Unio pietorum L., var. limosus Nilsson, aus der Weinlache bei Görlitz, einer schlammigen Neissebucht. Fig. 1. Ausgewachsenes Exemplar a) von aussen links, b) von oben. c) Innenseite der linken Klappe. An der Art der Wirbelcorrosion sieht man, dass dieselbe weniger der mecha- nischen Ab- und Ausspülung des Wassers, als vielmehr einer chemischen Auflösung ihre Entstehung verdankt. Die Muschel ist als Schlammbewohner ganz ruhigen Wassers hinten ziemlich eben so dick wie vorn, oder, besser gesagt, vorn ziemlich ebenso dünn als hinten; auch entbehrt das Innere, das hinterste Ende ausgenommen, jeden Perlmutterglanzes. Man bemerkt vielmehr dunkele, ölartige, grössere oder kleinere Flecke auf der Innenseite. Der hintere Muskeleindruck ist verschwindend, wie bei Tafel 3. Fig. 1c. Fig. 2. Profil der Schlosszähne vorgenannter Muschel: a) linke Klappe, b) rechte Klappe. Der hintere Hauptzahn der linken Klappe ist in Anbetracht des Wohnorts der Muschel auffallend gross. Fig. 3. Junges Exemplar derselben Varietät, von demselben Fundort. Nova.Acta Acad (1.0.6. Nat. Cur.Vol.XV. Tab. IX. H.Jordan del. lith.Anst.v.J.6.Bach, leipzig H. Jordan: Binnenmollusken. Taf 4. ö AycR Re! By ‚Die Binmenmollusken ete. (p. er Dede, \Y, Fig. Fig. 5. Hermann Jordan. (p. 216) Tafel 5. (X.) Den diametralen Gegensatz zu Unio pictorum L. var. limosus Nilss. bildet Unio crassus Retz. var. ater Nilss., auf dieser Tafel die Fig. 1. Das Exemplar, welches der Zeichnung vorlag, stammt wiederum aus der schon öfter genannten ‚kalten Briesnitz“ (conf. Taf. 1), einem sehr reissenden, kleinen Nebenflüsschen des Bober bei Naumburg, in welchem folgende Unioformen zusammen vorkommen: Unio piectorum L., Unio tumidus BRetz., Unio crassus Retz. in den Varietäten: batavus Lam. und ater Nilss. An diesem Unio ater Nilss. bemerkt man ein scharf nach unten herab- gebogenes Hinterende (Fig. 1a), ausserordentlich starke Zerstörung der Kalk- schicht am vorderen Theile der Muschel, vorwiegend dickeres Vordertheil (Fig. 1c), ausserordentlich starke und hoch entwickelte Schlossbezahnung (Figg. 1c—2a und 2b). Unio cerassus Retz. var. ater Nills. a) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. c) Innenseite der linken Schalenklappe. Schlossbezahnung der vorigen Muschel. a) Zähne der linken | Klappe im Profil. b) Zähne der rechten j Unio crassus Retz., typische Form aus dem Bober bei Christianstadt. &) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. Schlossbezahnung derselben Muschel. a) Zähne der linken b) Zähne der rechten Der typische Unio erassus Retz. zeichnet sich durch besondere Eleganz | Klappe im Profil. der Umrisse und der Farben, ganz besonders aber durch sein wunderschönes Perlmutter vor den anderen Formen seines Formenkreises aus. Die Bezah- nung des Schlossrandes pflegt schwächer, als bei var. ater Nilss., aber stärker, als bei var. batavus Lam. zu sein. Er ist schlanker als beide. Unio crassus Retz. var. batavus Lam., ein junges Exemplar aus dem Bober bei Christianstadt. Nova Acta Acad. C.L.C.@. Nat. CurVol.XIV. Tab. X. H.Jordan de Lith.Anst.v.d.6.Bach Leipzig H.Jordan: Binnenmollusken. Taf 5. Die Binnenmolluskeı ea, ya VE BR ERDE 0! Er. ker Be al kre Halt X ; Eur Sieh { Ar li . ei dai ie ang: 4.4 | i TEE RN en la he Me | RUN E NETTO EIE y yalrr Kodak a in Dal ee Liondt I ee | van e. MAR A A na ah lan nv ao Auliußen sorie‘ ne Parka MOLLY | (aalard er ah hi N i aa Lore Da En uote da L? Kin =: Noya Acta os =) [0 2] Hermann Jordan. (p. 215) Tafel 6. (XI) Fig. 1. Unio crassus Retz. var. batavus Lam., aus der „kalten Briesnitz“ (cf. Taf. 1 u. fl.). &) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. c) Innenseite der linken Klappe. Fig. 2. Schlossbezahnung derselben Muschel, a) linke Klappe, b) rechte Klappe. Fig. 3. Unio pietorum L., var. pachyodon Jordan, aus der Lausitzer Neisse bei Görlitz. a) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. c) Muschel von vorn. Fig. 4. Schlossbezahnung derselben Muschel, a) in der linken Klappe, b) in der rechten Klappe. Während Unio batavus Lam. diejenige Form aus dem Formenkreise des Unio crassus Retz. ist, welche am wenigsten an reissendes Wasser gebunden ist und sogar in Seen vorkommt, ist die hier angeführte Form des Unio pictorum L. vereinzelt an reissenden Strecken schlesischer (und wohl auch anderer!) Flüsse zu finden, während U. pictorum sonst mehr dem langsam fliessenden und stehenden Wasser angehört. Man sieht es der Form an, dass sie bestrebt ist, dem Wasserstrome möglichst wenige Hinder- nisse darzubieten, und auch aus der starken und unregelmässigen Wirbelcorrosion kann man auf einen harten Kampf gegen einen starken Wasserstrom schliessen. Besonders aber weicht die Schlossbezahnung (Figg. 4a und b) von dem sonstigen Typus des Unio pictorum ab. Der hintere Hauptzahn der linken Klappe (h) ist nämlich weit mächtiger, als der vordere und auch sehr stark ausgezackt, dadurch sehr an die Zähne von Unio tumidus Betz. erinnernd. Aber der hintere Hauptzahn der linken Klappe hat bei letzt- genannter Muschel immer eine auffallend von vorn nach hinten schräge Stellung und ist meistens, wenn auch nicht immer, spitziger. (Siehe die folgenden Tafeln.) Nova Acta Acad. C.1.C.G. Nat. Cur.Vol.XIV. Tab. A. 2 ——n en HK. Jordan del. Lith.Anstv.d.6.Bach, Leipzig. H. Jordan: Binnenmollusken. Taf 6. en "Die Binmenmollusken etc. D 400 Hermann Jordan. (p. 220) Tafel 7. (XL.) Unio tumidus Retz., langgestreckte Flussform aus dem Bober bei Christianstadt. 1. Ansicht der Muschel: a) von aussen links, b) von oben; c) Innenseite der linken Klappe. Man bemerkt die Dickschaligkeit des Vordertheiles. 2. Schlossbezahnung der Muschel, im Profil von innen her gesehen: a) der linken Schalenhälfte, b) der rechten Schalenhältfte. Nova Acta-dcad (0.1.0.6. Nat. Cur VolL.XIV. Tab. KT. H. Jordan del. Lith-Anst.v. J.G.Bach Leipzig. H. Jordan: Binnenmollusken Taf 7. 1 eu, Di Binmenmollusken 'eic. -(P- 221) ai alle +02 Fig. 2. Hermann Jordan. Die Binnenmollusken etc. (p. 222) Tafel S. (XII) . Unio tumidus Retz. aus dem Queiss bei Mallmitz in Schlesien. a) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. c) Muschel von vorn. < Schlossbezahnung der (inken | e| | rechten | Unio tumidus Retz. aus dem Schlachtensee bei Berlin. a) Muschel von aussen links. Klappe. b) Muschel von oben. c) Muschel von vorn. “N Schlossbezahnung der [ linken | 5 | rechten | Auffallend tritt uns hier der Unterschied in den Conturen eines Fluss- Unio und eines See-Unio einer und derselben Art entgegen. Während Fig. 1 lang, schmal und hoch gebaut ist, sehen wir bei Fig. 2 eine ganz ausser- ordentliche Aufgeblasenheit bei grosser Eleganz der sonstigen Umrisse. Eine ganz besondere Länge erreichte die auf Taf. 7 abgebildete Fluss- form des Unio tumidus Retz., derjenigen der drei nordeuropäischen Unio- Arten, welche man als die formenärmste derselben bezeichnen kann. Klappe. Nova Acta Acad. 1.0.6. Nat. Cur. Vol. AV. Tab. XM. e| H.Jordan del Lith.Anst.v.J.G.Bach, leipzig H.Jordan: Binnenmollusken. Taf. 8. a. | } \ gi = Nova deta dead.l.1.0.@. Nat. Car VoL_ IV. ! i | 0 mo | 00 | | { en r : | => NL I A | / 10 es —— F 12 EEE DER AR | Karte 1: die biogeographischen Provi 10 0 10 20 30 “| | El 4 | © n | I, m ie | 3 Polarkreis ya Doz PR Erklärungen zu Karte 1: Arktische Provinz. Nearktische Brorinz. Balaarklische Provinz. Neotrupische Provinz. „lethiopische Provinz, Asiatischteopische Provinz. Australische Provinz. Antarktisches land. Girosze Wästenregion. Wüsten und Steppen. Arktische Provinz. Nord-Östsee -Dezirk. | Zeitischer Bezirk, Deutsches Mitielgeb. Karpath Kaukaete,| S Norlruss. silir. Bezirk. bemässigtes Ostasien. Mtai-baykalBen. | ; TübetunischerBesirk. \ & TurkestanischerBer. Taurisches =) STE ULLEN, 13. EEE Aaukasisches) Asien. el Türkischen Bezirk. EZ Halienischer Bezirk E CI spanisch-ulgier.Ber. = —— - | Altantische Inselregion Karte 1; die biogeographischen Provinzen der Erde, gez. von H. Jordan "178. Asialischtropische Provinz, urbia ARAUZTZIE TMURE, 5 Karte 2: Malakozoologische Bintheilung der paläarktischen Provinz, gezeichnt von U. Jordan . \ N PL A A Su ie mn men vr u EEE DT a a =. SSySSSN EN N re ne en De nun na en m nn nen nn -orsfe-gostuedg Region a vo v ® & —_ © = = » 3 [0% Hochgebirge Oestlicher Theil 5 oO . Q o Pr vo e. Sermanif Westlicher Theil TOovNz Arktische P orgydsıwar] Syaıpns uorurssÄgqy :zumorg aydsrdormoVy 55 | 86 | 87 | 88 | 85186 | 87 ueder ZUTAOII | wu) | 8 Ba ayosıdoy-yosyersy | zupsey | — (F'y) uejsıuegsry EB © — = — = Ü aQ & toBoR YUzag doyasıursoyng, | A Z Ppjızoıjo yuzog ToqdsıurpqL |% | ® =} RR) NUzag aayosıreykeq-wiy | & & © () ewpH 3Ss IR IS toBo (ev) wopmideg | 2 oJug uo1eury 76 | 77 pro oYULSONIOT pım TITOpe E I or |® yuz9g ONNOABIN pun 1OLdıy | teängaog pun uoruedg 4 u9gua1kdIsog TEIKUOUY VIUHAOLT NISIO, pun uorump.ıeg uore}] SOyanpns pum uororg 3131 aFuqag OSTERN leligz1ae]79) OfEAOHT SOTISTTITOLIIISIO Italienischer Bezirk 31|81 1014], sogupus [osurgpequenegt 66 | 67 |68 P) 6 31|31 { podıypay aoyosımoarLıg al 6263| 64 60 | 61 59 58 ‚57 55,56 yızag JOUISININL UOISEIOP.IOA SOUISLINKT, w£Äıy ‘uotseyney} “uw 0005 Joqu ‘uordoy audıy | 5 uoruoıkq “u 0005—00F7 “uorsay ourdrequs | 3 ww 00FT—008 using | 8 ! w 008T—009 uorsasaag | 8 &® "uw 00ST—008T ‘uolsayy Surdpequs SS 13 e Fr e “ur O08T aqn ‘uorsoyy ourdiv | 8 < u H08T Joqu ‘uorsoy aurdıy & uw 008T—00EL uoroy surdeqng u 008T—008 “UOLWBASIOE 53 |54 52 uaygedıey | (e1y8], Oyoy) -aeyu9) Sl (wapıysag) -oUOHPION () PAngospurn pun pueL.muy 49 | 50 2 ar 48 | 49|50| 51 |52]53 | 54 | 55 6|47 48 zog -argıs UALLATSISO) -UOSISSUI UOLITALSISO AN -PION = N BEN pursssumpioon | & puejssnapng 4 49|49 \50| | 45 ılıılıı TOPUTMBUOT 1aJuf) 44 | 45 '10| 10] 10 2 UMWSUNIOPOIN 48 |48 48|48 2) yeuzgg uodanquogarg Bezirk uatzieH "BULMoNng, 49 |49 49 10lı0 : lu (uorsayy aurdyequs) as.uUgaH Oy9sLıge N = Karpathisch-kaukasischer uoIsoyasIogg “urssungsgo “UOALURIL (uoWay aurdjegqns) Sd.ıgar) Oyasısayag 39 |40|41|42|43 49 | 940,41 42|43 | 44 38 3813 UOISOJLOST9POLN Pun -[oIpt “uosypeg ‘uowygg m U 37 11 | 3 1 Topuejuadjy pun purjgosmag 'NSopnS 36 puejy>smag "SIAPAS 10 1010| 5,36 56, } { | ZIOMUOS 34|3 10 ululı 4949 4949 34|3 od ganf 'yURır pun 'qBagag 3131131131131 49| 33 (SV) ASUS SUTIISpuesq[T I 32133 I und der Vogesen WOSULINT, pun ZAeH 31182 | ji 10 | al 49 ol 30 OIUIEDAOFOITOS SOUISLUOUY 30 TOPUYT OyDSturoyfoggtm | Eon 29 | 30 3l 57 IL. Bezirk des deutschen Mittelgebirges roayuea] SOTDIMSIO uposwoosspaoNn Aut Puel[oH 28) 2829 al 27 .— zog uorS[og pun YIWANUEILT SITINPAON 31 48 |48|48 | 48 oyostoM YOTVIyUE.LT SOYOMNSOAPNS pueptf soyaupns pun pwepsusg \ ß purpupaon pun pueppoyog 1010| 10|10| 10 10| 48 |48 puwefosjppft [osuf OUONSFOLT, ILISMEPISIAPION upsup u puegmp 20|21 uosuy [osuf uuom pun wopos() ufosuf ! 18 | 19 SuogefoLzT, ANTOSMPISOpION ü {} 10110, Nord-Ostsee-Bezirk U9ZUTAO.LLOISISO AlDSıssuy umlu 16 | ı7 PrepurzT | 9149 4 5 33313333 | UOLABUPUEHSPUS 2: ” puejs] U0A SISUNPNS "1OQART puegstpton Pun -ToYIL | | Fl 14914 1010| 10 11/11 IB: 13 | 1415| 16 17 | Aitrell 3l14lı | ıs ıs ıs ı8lı8 1 puwepdde pun uorseurpueyspaon pwepuoan) ONELIE SID) epeuey]-pIoN | sr Im exselfv Io ENyeyoswey] UOLTATSPION 6|7|8 54 ag u 02909 oA yoıpıou puejssuyg vo | Fazag AOyompaou 5 4 ZUTAONT SUDSDLIUV AZ LOyonpns AUISTPLIBIN uorsoy afeyuag (Lv) uoray oyospoed 3 N ES u SEE 5 BE & weg. 2 > = a: 8 za 88 © 9 See = 2a x —ö Se. enin —.., ET S = 1) AUUNN OPuapneT N) ater Nilss ) F — rhomboideus M. T.) Kal) anım Poli var. achträge. Scholtzi Cless.) crassus Retz (incl. batavus Lam., ) P. casertanum var. ? (A. 9) obtusale C. Pfr. (inel. P. 5) obliquum C. Pfr.) arcaeforme N casertanum Poli (A. 8). ) Bourguignatianum Nev. ( Shepp. (Ss. intermedium Gass. Eichw. (A.7 globulare Oless. polymorpha Pallas. Nordenskioeldi Cless. subtruncatum Malm. Ya L Midd. and. tumidus Retz. Gless. Scholtz . bedeutet: siehe N atum Oless. variabilis Drap. (A. ni Oless. Cless. Sol Dahurica Mic | N S. atum Oless. (= P. casert gnifica Lea. yrenastrum Bourg. (?) Diekinii Gless. Caspia Cristaria BE. v. Mart. Pisidium C. Pfr. supinum A. Schm, (= conicum Band.) Moquinianus Dup. (A.6 complanatus Soland. rostriformis Brard. pusillum Gmel. milium Held. ( Sibiricum Cless. obliquatum Oless. acuminatum Cless. sphaeriiforme Cless. Turanicum Cless. Yarkandense Nev. appressum Ney. rivicola Leach Asiatica E. v. Matt. Levinodis Wester!l. amnicum Müll. litoralis Lam ( Grayanus Lea. Henslowianum pallidum Jeftr. pileus Oless. nitidum Jen. solida Norm. nitida Oless. margaritifer pietorum L. Mongolieus cornea L. (2) Galitzini Oless. © - S Ir=! En E - roseum boreale plicata mucron [22 oO ma; n (2) Westerlundi Cless. Sphaerium Scop. (2) Scaldiana Norm. (2) pulchellum Jen. ( (2) ov (0 (A. 10) ovalis Fer (= lacustris Drap., Draparnaldi Cless.) Retz. Cyelas. ; j Margaritana Schum. Anodonta Cuv. Dreissena van Bened. Unio 30 34 36 37 49 43 44 46 48 49 52 54 57 101% U bel R a nee F wLrE Marche ” ° * ag 2 - } rn An Hr nn! i ee & | an ae Mk 2 Y R ER ‚Surrord 1 aklalın ‚sab: en ei | ad HeiSIaToR. 1b. 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Ang: ___earinato-costat turriformis Dyb. costata Dyb. ciliata Dyb. conoidea Re der arktischen Provinz, _Martensiana Dyb. (A. 14) ıus Mühlf. _ventrosa M Hartm. me (2) Creplini Dunker. (2) Parreyssi Mühlf. (2)_fluminensis Lan __ prasinus Kok. Calyculina Oless. (2) thermalis "Brot. (2) afra Ziegl. n ( und der centralasiatischen Iydrobia Hart q thoglypl IE ZERENN pt Paludinella Pfr. Neritina Lam. Baykalia r a Sn ne | un ee er i H | Melanopsis F i L 58 59 60 62 63 67 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 | 68 DS EN: OwunN 9puoFaeT XI XIV re. satz x asia > 4 ‚ssirosd onen roh ee Nano) tea. ob“ © a ee NER RE N | nodsaiksienlertıros PA em Ben ”; El ee Re Be ’ h Be Pal: 3 = "oraast Te) KARE W 12 N RR a Ba Ei a BR | euere : Br | iR aa Adele ee her ıc | Se = aa sunllinsrane upe er % RUE eintensnl >= Lt wishes. “ { . 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Menkeana Pfr. var. tridens Müll. seductilis Ziegl. ( bicallosus obscurus Müll. assimilis Ziegl. se acuta Müll. macroceramiformis Desh. frumentum Drap. Torquill Cylindrus Fitz. reversalis Blz. miser E. detritus Müll. ? caperata Mont. i Cionella I effr. @ _Mastu la Lowe Azeca Leach { Helix I. Buliminus Ehrenberg. rugosiuscula Mich. candidula Stud. (— lunulata Kryn.) {A.ATy (2) rhytiphora Carp. XXXIX. . > FA Br I a ee ; IRreR Me “ ‚si var a sek hl inddeidunmeg zo or den ir wuilnanlain Iertnay 190 | uote 2 a a Elek 1PORTEREGEE all ar bu HESHEr. BAER 3 em i erh ur se em AN u ERBE REN. ARRSE DR BETEN a er) me > .. CR Han PR Kalpoing Boninah anlage NR DER RE Een apmud: vackarge En wi ea a Yo ran. 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